Pro:
Jim Carrey ist mit seinen Grimassen und Gesten einfach nur urkomisch!
Kontra:
Vielleicht nicht Jedermanns Humor?!
Empfehlung:
Ja
Jim „Gummigesicht“ Carrey – die einen können mit seinen Grimassen nichts anfangen, die anderen lieben ihn dafür. Ich ordne mich doch deutlich den letztgenannten zu. Jim Carrey ist für mich echt der lustigste internationale Komiker überhaupt, ich find den Mann einfach genial. Er hat als Comedian einfach einiges drauf, da er bei seinen Gags meist ganzen Körpereinsatz mitbringt. Und das sieht oft einfach nur so verrückt aus, dass es urkomisch ist…
Das er aber auch auf tiefsinnige Weise witzig sein kann, hat er in den Filmen „Die Truman Show“, „Der Mondmann“ oder zuletzt in „Vergiss Mein Nicht“ bewiesen. Ich hab’s doch aber lieber, wenn er auf die typische Jim-Carrey-Art herumblödelt, wie auch z.B. in „Dumm und Dümmer“ oder eben in „Ace Ventura – Ein tierische Detektiv“.
Die zweiteilige Komödie gehört zu meinen Lieblingsfilmen. In diesen Bericht geht es aber um den ersten Teil aus dem Jahre 1994, der übrigens vergangenen Sonntag-Nachmittag auf Pro 7 lief. Wäre irgendwie sinnvoller gewesen, hätte ich den Bericht geschrieben und gepostet, bevor die Film gezeigt wurde, dann hätte ich euch rechtzeitig einen TV-Tipp geben können. Nun denn, dann erfahrt ihr eben an dieser Stelle, was ihr lustiges verpasst habt, solltet ihr den Film noch nicht kennen. Oder ihr dreht einfach die Zeit zurück, wie wär’s damit? =)
DIE STOY (eigentlich Nebensache…)
Tierliebhaber Ace Ventura ist ein Detektiv. Dennoch kein normaler, denn er hat sich auf das Wieder finden von entlaufenen Haustieren spezialisiert. Bisher hat er damit nicht wirklich das große Geld machen können. Sein Vermieter droht ihn aus der Wohnung zu schmeißen, weil er mal wieder nicht bezahlen kann. Da kommt Ace ein neuer Auftrag natürlich gerade recht.
Der Delfin Snowflake, das Maskottchen eines Football-Vereins wurde entführt und so beauftragt Melissa, die Marektingchefin des Vereins, Ace den Delfin aufzuspüren. Jedoch arbeitet auch schon die Polizei am Fall, allen voran die Chefin Lois Einhorn, welche für Ventura auch noch zur Konkurrenz wird.
…UND NUN MEIN SENF DAZU!
Mehr muss ich zur Story eigentlich nicht schreiben, als die paar Zeilen. Die Handlung ist ja auch eigentlich Nebensache (was aber nicht heißt, dass sie absolut aus den Haaren herbeigezogen wurde, aber ohne den Protagonisten wäre sie wohl nicht sehr interessant), im Vordergrund steht ganz klar Jim Carry mit seinen Blödeleien. Und davon gibt es im Film reichlich zu sehen. Carrey lässt keine Gelegenheit aus, um eine Grimasse zu schneiden, seine Stimme zu verstellen oder einen zynischen Kommentar abzugeben.
Seine Wohnung ist voll mit Tieren, denen er aber beigebracht hat, sich auf Kommando (sobald er von außen die Wohnungstür aufschließt) zu verstecken. So kann ihn auch sein Vermieter nichts nachweisen, der ja eigentlich keine Tiere in der Wohnung erlaubt.
Im Verlauf des Films kommt Ace Ventura immer wieder mit der Polizei in Berührung, die ja am selben Fall arbeiten und sich über den Tierdetektiven lustig machen. Allerdings schafft es Ventura doch stets, das Spieß umzudrehen: Als ein Polizist vor Venturas Augen eine Kakerlake zertritt und diesen nun zynisch fragt, wie er als Tierliebhaber nun den Fall lösen würde, antwortet Ace: „Ich würde zu erst nachdem Motiv suchen. In diesem Fall hat der Übeltäter das Geschlechtsteil der Kakerlake gesehen und ist vor Penisneid ausgerastet.“ Hehe, was für ein Spruch!
Das Highlight im Film ist die Stelle, in der Ace einen auf geisteskrank macht, um in der Irrenanstalt aufgenommen zu werden. Dort erhofft er sich nämlich, an wichtige Informationen ranzukommen, die ihn beim Aufspüren des Delfins nützlich sein können. Jim Carrey ist im Film ja schon so ziemlich durchgeknallt, wenn er sich „normal“ gibt“, also kann man sich vorstellen, was los ist, wenn er so tut, als sei er tatsächlich richtig verrückt. Dabei trägt er ein halbes Ballettköstum, eine kurze Hose, ein Schlafhemd und seine Haare sind wie wild geformt. Schon allein über das Aussehen kann man sich kaputtlachen. Er gibt sich als Footballspieler aus, der extreme Schwierigkeiten hat, sich von dem Spiel zu lösen. Und so heult er vor sich hin und schreit: „Bitte, Coach, lassen Sie mich zurück auf’s Feld, geben Sie mir noch eine Chance!“ Anschließend demonstriert er dem Arzt seine Abwehrtechnik in Zeitlupe. Und so läuft er in Zeitlupe herum und gibt dabei merkwürdige, verzerrte Laute von sich. Und anschließend sagt er: „Und nun schauen wir uns das Ganze noch mal im Rücklauf an“ und „spult“ dabei seine ganzen Bewegungen und das was er sagt zurück. Genial witzig und Carreys Mimik und Bewegungen dazu sind einfach unglaublich!
Ganz lustig anzusehen ist es auch, als Ventura merkt, dass er einen Mann geküsst hat, der sich allerdings als Frau ausgibt (wird auch von einer Frau gespielt). Angeekelt rennt er sofort auf die Toilette, um sich zu übergeben, verbrennt seine Kleidung, putzt sich wie wild die Zähne (schüttet sich dabei die halbe Zahnpastepackung in den Mund), schmeißt sich angewidert und fast schon jammernd unter die Dusche und steckt sich anschließend viele Kaugummis in den Mund, um ja den Geschmack loszuwerden. Einfach herrlich übertrieben gespielt.
Ich will natürlich nicht zu viele Szenen beschreiben, es gibt noch viele andere witzige. Nur hoffe ich, dass die, die den Film nicht kennen, sich ein wenig vorstellen können, mit welchem Humor sie es zu tun haben.
Ein paar Worte noch zu den Schauspielern. Natürlich steht Jim Carrey in dieser Komödie vollkommen im Vordergrund. Als Schauspieler und Komiker konnte er mich vollstens überzeugen. Klar muss man seine Art mögen, um über ihn lachen zu können, sonst macht es keinen Sinn, sich „Ace Ventura“ anzugucken, da der Film von Jim Carreys Komik lebt. In einer weiteren, größeren Rolle spielt Courteney Cox mit, bekannt aus der sehr erfolgreichen US-Comedyserie „Friends“ (dort spielt sie Monica). Im Film gibt sie eine solide schauspielerische Leistung, jedoch wird von ihr auch nicht allzu viel abverlangt. Es kommt übrigens auch zu einer Bettszene mit Jim Carrey und Courtney Cox, wobei alle Tiere in Venturas Wohnung interessiert zugucken. Als dritte, größere Rolle ist da noch die der verbitterten Polzeichefin Louis Einhorn, die von
Sean Young verkörpert wird. Mit dem Namen kann ich sonst nicht viel anfangen, obwohl sie schon in vielen Filmen mitgespielt hat. In diesem Film kommt sie oft in Konflikt mit Ace, der ihr in dem Snowflake-Fall eigentlich immer ein Schritt voraus ist. Auch hier gilt: Solide schauspielerische Leistung.
Regie führte übrigens Tom Shadyac, der 2003 wieder mit Jim Carrey drehte und zwar den Film „Bruce Allmächtig“.
THE INCREDIBLE FAZIT
„Ace Ventura“ ist einfach ein superlustiger Film, bei dem man richtig schön ablachen kann. Jim Carrey ist hier in Höchstform. Wer auf Carrey steht hat „Ace Ventura“ sehr wahrscheinlich schon gesehen, ansonsten wird’s höchste Eisenbahn. Wer ansonsten was mit Slapstick anfangen kann, für den ist der Film auch was. Freunde von intelligentem Humor werden den Film wohl nicht mögen, da die Witze doch recht platt sind. Aber es muss ja nicht immer anspruchsvoll sein. *g* Allerdings ist der zweite Teil noch ein Stückchen lustiger (wie das bitteschön gehen soll, ist für mich auch fraglich).
Gruss, Simonster weiterlesen schließen
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