Pro:
Madonna, Spannung, Thriller, Erotik
Kontra:
ähnlich Basic Instinct
Empfehlung:
Ja
Liebe Leute!
Mal wieder ein Film … aber wieso gerade dieser? Eine gute Frage …
Als Jugendliche war uns untersagt gewesen, diese Filme zu sehen … naja, wir wussten Mitte der 1990er irgendwann, wie wir uns in solche Filme schmuggeln, wenn sie bereits mehr als 2 Jahre in dubiosen Wiener Kinos liefen. Oder dann in Videotheken erhältlich waren ;)
+++Preis, Daten, etc. +++
Ich habe diese DVD vor einiger Zeit bei Amazon erstanden um 5,99 Euro. Irgendwo in den Unweiten meines Kellers wird sich auch noch eine Video-Kassette finden, auf der dieser Film oben ist.
+ Produktionsjahr: 1992
+ Bildformat: 1,85:1
+ Laufzeit: 96 Minuten
+ Ländercode: 2
+ Sprache/Tonformat: Deutsch (DD 5.1 DVD-Mischung), Deutsch DD 2.0 Original Kinomischung, Englisch DD 2.0
+ Untertitel: Deutsch
+++ Extras ++++
+ Love or Murder – Featurette (ca. 5 Min.)
+ Blick hinter die Kulissen (ca. 6. Min.)
+ Interviews (ca. 2 Min.)
+ Darsteller-Infos
Ich fand den Blick hinter die Kulissen nett, wenn auch relativ kurz. Auf den Rest hätte ich gut verzichten können, ist nichts Besonderes bzw. man hat sich keine besonders guten Szenen rausgesucht. Einzig einige Teile des Interviews mit dem Regisseur Uli Edel waren informativ.
+++ Cast & Film-Infos +++
Madonna … Rebecca Carlson
William Defoe …. Frank Dulaney
Anne Archer …. Joanne Braslow
Joe Mantegna … Robert Garrett
Michael Forest … Andrew Marsch
Etc.
Regie führte Uli Edel, ein deutscher Regisseur, der auch bekannt ist für Filme wie “Der Baader „BVMeinhof Komplex” oder “Der Ring der NIbelungen”, “Christiane F.”, „Die Nebel von Avalon“.
Madonna, geboren 1958, mag man oder eben nicht. Ich glaube, dass kaum eine Schauspielerin/Musikerin so viele Kontroversen mit sich bricht – ich mag ihre Provokation von jeher, seit den frühen 90ern. Film? Tja, sie hat ein Händchen für B-Movies, die von den Kritikern verrissen werden. Bekannter wurde sie auf der Leinwand mit „Desperately Seeking Susan“ (1986), spielte dann mit Sean Penn (Ex-Gatte) in „Shanghai Surprise“, an Warren Beattys Seite in „Dick Tracy“ und dies steigerte sich allmählich bis zu einem netten Film „Eine Klasse für sich“ mit Tom Hanks und dann 1993 „Body of Evidence“. Sicherlich ein Highlight war „Evita Peron“ 1996 an der Seite von Jonathan Pryce und Antonio Banderas oder auch ihre kleine Rolle im James Bond „Stirb an einem anderen Tag“.
William Defoe, geb. 1955, spielt meist in Action-Filmen oder Thrillern mit. Die bekanntesten sind sicherlich „Spiderman“ und „Der blutige Pfad Gottes“.
„Body of Evidence“ wurde für sieben Preise nominiert, darunter fallen der Fantasporto Preis, MTV-Movie Award und der Razzie Award. Dazu sein zu sagen, dass der Razzie Award den Film in folgenden Kategorien nominiert hat: schlechteste Darsteller, schlechtester Regisseur, Film, Screenplay und Nebendarstellerin. Auf der anderen Seite fiel Madonna für den MTV Movie Award in die Kategorie „Most desirable female“ – der dann allerdings an Sharon Stone in „Basic Instinct“ ging.
+++ Handlung +++
Rebecca Carlson mag ältere Männer. Sie dominiert sie gerne im Bett und spielt ihre Spiele. Doch manch einem ihrer Liebhaber ist dies zu viel und sie versterben während des Liebesakts, meist geht das Erbe dann an sie, zumindest in Teilen.
Dieses Mal gerät sie aber in die Fänge der Justiz, weil eine Hausangestellte, Joanne, zuvor im Testament gestanden war und ihren Eifersuchtstiraden freien Lauf vor Gericht lässt. Rebecca wird angeklagt, ihre Liebhaber mit zu viel sexuellem Engagement ums Leben zu bringen.
Ihr Anwalt, Frank Dulany, besucht sie in ihrem Haus am Wasser, geht mit ihr Essen und kurzer Hand weist sie ihn in die Art und Weise ein, wie sie den sexuellen Akt genießt – es gehört stets etwas Schmerz dazu. Etwas Kerzenwachs, Scherben … - es kommt zu einer Affäre.
Franks Frau merkt anfänglich nichts, da er auch ein gesteigertes Verlangen nach ihr hat. Allerdings fallen ihr die Brandmale allmählich auf, auch die Schnitte.
Im Laufe des Prozesses kann Frank die Geschworenen von Rebeccas Unschuld überzeugen. Robert Garrett, der Staatsanwalt, scheint auf verlorenem Posten zu kämpfen. Er spricht zwar des Öfteren mit Frank, aber dieser scheint alle möglichen Warnungen zu vernachlässigen. Der Grund für den Mord an Marsh, dem Liebhaber, sollen die acht Millionen gewesen sein, die er ihr laut Testament vermachte. Frank bekommt den Eindruck, dass das was Rebecca mit Marsh gemacht hat, für sie nichts Außergewöhnliches war. Es kommen Videos im Prozess zum Vorschein, Lügen werden aufgedeckt …
Dann soll Rebecca aussagen und diese Aussage überzeugt die Jury (Geschworene) im Endeffekt. Sie wird freigesprochen. Als sie den Gerichtssaal verlässt, bedankt sie sich noch bei ihrem Anwalt dafür, dass er eine schuldige Angeklagt frei bekommen habe. Jedermann weiß, dass man in den USA für ein Verbrechen nicht zweimal angeklagt werden kann. Sie ist frei.
In derselben Nacht noch fährt Frank zu Rebeccas Haus, wo er wieder auf Alan Paylay trifft – dem ehemaligen Arzt von Marsh. Die junge Frau und Alan diskutierten gerade das weitere Vorgehen. Bei Gericht war Paylay vorgeworfen worden, dass er Rebecca von dem reichen alten Mann erzählt hätte und seinen Millionen und dem schwachen Herz. Paylay könnte noch wegen eines Meineides angeklagt werden und genau sein Verhalten, sollte es soweit kommen, bereden sie gerade. Sie kann man nicht mehr anklagen, nun liegt die Last auf seinen Schultern. Und genau in dieses Gespräch gerät Frank, als er das Haus betritt.
Etwas Übermütig sagt Rebecca zu Frank, dass sie nur ihre ausgelebte Sexualität Männer dazu bringt, alles für sie tun, wirklich alles. Und so war auch er in diesen Strudel geraten. Es kommt zu einem Handgemenge , eine Waffe wird abgefeuert ….
+++Fazit +++
Der Film ist mit einem FSK 16 versehen, dem sollte man sich im Vorfeld bereits bewusst sein. „Body of Evidence“ ist kein unterhaltsamer abendfüllender Thriller, er beinhaltet viele hoch erotische Szenen, die leicht in die SM-Welt triften. So fesselt Rebecca zum Beispiel Frank mit einem Gürtel und lässt heißes Wachs über seine Brust laufen. Anfänglich verspürt er nur den Schmerz, bis diese dezente Wandlung beginnt und ihn die Lust dominiert.
Wenn man solche Filme, in diese Kategorie würde ich auch „Basic Instinct“ einordnen, auch wenn die Handlung etwas anders ist, nicht mag, der wird auch an diesem keinen Gefallen finden.
Schauspielerisch fand ich den Film nicht schlecht, das Drehbuch ebenfalls nicht, das Ende gelungen. Persönlich verstehe ich nicht, wieso der Film solch schlechte Kritiken bekommen hat. Uli Edel hat einen Erotik-Thriller produziert, der im Original hervorrange Dialoge hat, die Synchronisation ist teilweise etwas mager.
Ebenfalls bin ich der Ansicht, dass der Film nichts für Leute ist, die Madonna so und so ablehnen. Dem Film wird oft vorgeworfen, ein billiger Abklatsch von „Basic Instinct“ zu sein, das stimmt allerdings nicht, meiner Ansicht nach. Unter anderem deswegen, weil in „Basic Instinct“ Catherine Tramell (Sharon Stone) ihre Schuld nicht zugibt und man in der Schlussszene nur den Eispickel unter dem Bett sieht. Zudem ist Frank Anwalt und soll sie verteidigen, in „Basic Instinct“ ist der Mann, mit dem sie eine Affäre eingeht, der Polizist, der gegen sie ermitteln sollte. Außerdem unterscheidet sich das Ende wesentlich!
Ich fand den Film bereits als Jugendliche interessant und heute gefällt er mir ebenso, auch wenn ich kein großer Fan des erotischen Thrillers bin – oftmals kommt die Handlung zu kurz.
Qualitativ ist die DVD-Version eine gute. Bild- und Tonqualität sind sicherlich etwas aufbereitet worden und durchwegs gelungen.
Liebe Grüße,
Lilly weiterlesen schließen
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