Pro:
Tolle Schauspieler, schöne Musik, realitätsnah
Kontra:
nix zu meckern!
Empfehlung:
Ja
Es gibt immer wieder kleine feine Filme, die von der großen Hollywood-typischen Machart abweichen und mit einer guten, weil durchdachten Story, großartigen Schauspielern und viel interessante Gespräche überzeugen. Leider fallen diese Filme dann beim actionverwöhnten Kinopublikum durch, bei den Kritikern feiern sie einen Erfolg nach dem anderen. Ein Großteil dieser Filme kommen aus dem schönen Ländle Großbritannien. Neben Filmen wie "Lang lebe Ned Devine" oder "Der Engländer, der auf einen Hügel stieg..." gehört auch "Brassed Off - Mit Pauken und Trompeten zu ebendiesen Filmchen." Hier nun mein Bericht:
**ÜBERSICHT**:
Originaltitel: Brassed Off * Großbritannien 1997 * Regie: Mark Herman * Darsteller: Ewan McGregor, Pete Postlethwaite, Tara Fitzgerald, Stephen Tompkinson
**STORY**:
Die englische Kleinstadt Grimley lebt von ihrem Bergwerk. Nun droht die Zechenschließung. Damit wäre auch das Ende der Bergmannskapelle besiegelt, was Kapellmeister Danny (P. Postlethwaite) nicht wahrhaben will, für ihn zählt nur die Musik. Seine Kumpanen um Andy (Ewan McGregor) haben bereits abgeschlossen. Doch eines Tages taucht die hübsche Gloria (T. Fitzgerald) auf, die in die Kapelle einsteigt. Gemeinsam bestreiten die Musiker ihren letzten großen Wettstreit, der sie bis in die Royal Albert Hall in London führen soll. Doch die persönliche Verzweiflung einiger Kumpanen und Dannys Krankheit werfen ihnen Steine in den Weg...
**Die DARSTELLERISCHEN LEISTUNGEN**:
Regisseur Mark Herman konnte einige bekannte Gesichter ins Boot holen. Ewan McGregor hatte nach TRAINSPOTTING die nächste große Rolle und machte sich so auch in den USA bekannt, wo er bald darauf zum Star heranwuchs. Tara Fitzgerald glänzte bereits an der Seite von Hugh Grant in "Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam". Beide liefern eine solide Leistung ab, auch wenn Tara manchmal etwas überfordert wirkt. Pete Postlethwaite ist in vielen US-Produktionen zu sehen, am bekanntesten waren dabei wohl "Die üblichen Verdächtigen" und "Lost World - Jurassic Park". Am herausragendsten finde ich Stephen Tompkinson als Dannys Sohn Phil, der als verzweifelter und suizidgefährdeter Familienvater eine sehr gute Leistung bringt. Die anderen Darsteller sind ebenfalls gut besetzt und passen einfach in ihre Rollen.
**DIE MUSIK**:
Da "Brassed Off" ja eigentlich ein Musikfilm ist, kommt natürlich die Musik nicht zu kurz. Fans von technolastigen Horrorreißern werden nicht auf ihre Kosten kommen, ich aber habe Gefallen an Blasmusik gefunden. Der Musikverantwortliche Trevor Jones hat eine perfekte Arbeit gemacht und Titel von Joaquin Rodrigo, R. Barrett und anderen mehr oder weniger bekannten Künstlern perfekt in die Stimmung desFilms eingebaut.
**SONSTIGES**:
Die Synchronisation ist sehr gut, die Texte wurden so gut wies ging ins Deutsche übernommen. Als Extras wurde der DVD nur ein paar Interviews mit den Hauptdarstellern und dem Regisseur, sowie ein paar Trailer zugeteilt. Für so einen Film hätte ich gern etwas mehr über die Musik erfahren. Die Bildformate leigen in 16:9 widescreen 1:1,66 vor, die Tonformate in Dolby Surround, jeweils deutsch oder englisch.
**MEINE MEINUNG**:
Als der Film 1997 in den deutschen Kinos lief, war ich nicht besonders scharf darauf, ihn zu sehen. Als er jedoch im TV ausgestrahlt wurde, war ich plötzlich Fan dieses Streifens. Die schöne Musik, die dramatische Story und die ergreifenden Schicksale der Akteure lassen schon mal die actionalstigen Hollywood-Blockbuster vergessen. Natürlich kommt auch der feine britische Humor zum Vorschein. Alle, die nichts mit Blasmusik zu tun haben, brauchen sich nicht scheuen, sich diesen Streifen anzutun. Alle anderen können sich zurücklehnen und Weinen, Lachen und Klatschen!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit weiterlesen schließen
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