Pro:
unterhaltsam, komisch, gutes Bonusmaterial
Kontra:
Freeman & Aniston werden an die Wand gespielt; könnte spannender sein; keine Filmografien
Empfehlung:
Ja
Die Liebe ist angeblich eine Himmelsmacht, und gegen sie hat man auch als allmächtiger Mensch keine Chance. So ergeht es TV-Reporter Bruce Nolan, als er zwar Gottes Job und Kräfte übernehmen darf, dafür aber kein Glück mit seiner Freundin Grace hat. Doch auch dieser Pilger weiß den richtigen Weg zu finden.
Filminfos
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O-Titel: Bruce Almighty (USA 2002), DVD: 11.2003
FSK: ab 6
Länge: 97 Min.
Regisseur: Tom Shadyac
Darsteller: Jim Carrey (Bruce Nolan), Jennifer Aniston (Grace), Morgan Freeman (Gott) u.a.
Handlung
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Bruce Nolan (Carrey) ist ein erfolgloser TV-Reporter in Buffalo, USA, der seine Mühe nicht genügend belohnt sieht: Ein anderer TV-Mann namens Evan wird neuer Anchorman der Nachrichtensendung des lokalen Senders. Und darf neben der schnuckeligen Susan sitzen.
Bruce hadert mit Gott und klagt seiner Freundin Grace (Aniston) sein Leid. Zu allem Überfluss pinkelt sein Hund Sam immer an seinen Lieblingssessel statt draußen an den Baum. Da bekommt Bruce einen Anruf von Gott, der Mühe hat, bei Bruce durchzukommen - Bruce ist gerade damit beschäftigt, verprügelt zu werden und dergleichen. Immerhin enthält die Botschaft eine eindeutige Adresse: Hier wohnt Gott - in einem außen schäbigen Fabrikgebäude, das innen wie das schönste Loft aussieht, das man sich vorstellen kann. Und Gott (Freeman) ist der Putzmann, der Hausmeister, der Mann im weißen Anzug.
Gott gibt seinem zornigen Erdenbürger 7 Tage Gelegenheit, den Job Gottes besser zu machen. Und die entsprechenden göttlichen Kräfte. Telekinese beispielsweise: Als erstes teilt das Rote Meer, dargestellt von einer Tomatensuppe. Bruce lässt Röcke hochfliegen und Hydranten explodieren. Für Grace holt er den Mond vom Himmel (und verursacht Flutwellen in Japan) und malt Sterne ans Firmament.
Doch auch als Gott ist Bruce nur ein Mann. Statt seiner liebsten Grace einen Heiratsantrag und ein Kind zu machen - ihr sehnlichsten Wünsche - denkt er nur an sich selbst. Als "Mister Exclusive" sorgt er für die tollsten News-Stories: Er entdeckt Jimmy Hoffas Leiche (nur für Amis interessant) und lässt einen Meteor einschlagen. Sein beruflicher Aufstieg zum News-Anchorman wird vom verlust seiner Freundin konterkariert.
Doch hierbei kann selbst der echte Gott nicht helfen. Bevor er Grace zurückerobern kann, muss Bruce erst ein besserer Mensch werden und Gebete seiner Nächsten erhören. Aber auch das kann gewaltig in die Hose gehen, wenn jeder glücklich wird...
Mein Eindruck
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Die zutiefst politisch-korrekte Botschaft des Filmes dürfte klar sein: Materielles Glück mag ja schön und gut sein, doch wichtiger ist es, ein guter Mensch zu sein, der sich um seine Mitmenschen auf die richtige Weise kümmert. Und vor allem den Auserwählten seines Herzens glücklich macht. Das ist zwar alles schön und gut, aber doch wieder nicht gerade neu.
Diese Botschaft kommt in der zweiten Hälfte des Films deutlich zum Ausdruck: Bruce hat endlich den Stuhl des Anchormans ergattert, verliert aber die Freundin. Der Ausgang einer solchen Hollywood-Komödie ist ziemlich vorhersehbar und daher wenig spannend.
Witziger ist daher die erste Hälfte, als Bruce den Loser spielen darf, der gegen die, ähm, "himmelschreiende" Ungerechtigkeit Gottes rebelliert und dessen Urlaubsvertretung spielen darf. Auch die erste kecke Anwendung der göttlichen Kräfte - zum Sound von SNAP's "I've got the power!" - ist noch recht knackig. Hart an der Geschmacksgrenze ist die Szene mit dem Affen und dem Hinterteil des jugendlichen Bandenmitglieds. Szenen, die geschmacklich noch weiter gehen, wurden herausgeschnitten - da lohnen sich Testvorführungen! - und sind nur auf der DVD zu finden.
Mit Carreys Performance steht und fällt der ganze Film. Stars wie Morgan Freeman, wiewohl von eindrucksvoller Statur, und "Friends"-Star Jennifer Anistons verblassen daneben, denn sie dürfen Carrey nicht an die Wand spielen. Außerdem heißt dieser Film "Bruce-" und nicht "Grace Allmächtig", oder?
Die DVD
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Technische Infos
Bildformate: 16:9
Tonformate: DD 5.1
Sprachen: D, GB, I
Untertitel: D, GB, GB für Hörgeschädigte, F, I, E, Hebräisch
Extras:
- Jim Carrey in göttlicher Mission: Improvisationskunst und Kreativität Carreys
- Zusätzliche Szenen #1: ca. 6:36 Min.
- Zusätzliche Szenen #2 mit opt. Regiekommentar: ca. 30:30 Min.
- Regiekommentar von Tom Shadyac
- Trailer zu "Haus über Kopf" mit Steve Martin & Queen Latifah
Im Mittelpunkt aller Szenen steht natürlich Jim Carrey, der Grimassenschneider und Verwandlungskünstler. Da er schon mehrfach mit Tom Shadyac zusammengearbeitet hat, kennen sich die beiden genau. Shadyac erläutert Carreys Improvisationskunst und Kreativität im ersten Special der DVD. Im Regiekommentar zu der zweiten Sammlung von zusätzlichen Szenen, die nicht weniger als 30 Minuten lang ist, erklärt er noch einmal, wie Carrey die einzelnen Szenen gestaltete und warum man so manches Schmankerl verzichtete, so etwa auf den rauchenden und Poker spielenden Hund Sam, aber auch auf Bruce den fallenden Fallschirmspringer, der mit seinem Sprung Bigfoot erlegt.
Die erste Sammlung "zusätzlicher Szenen" enthält eigentlich nur misslungene Szenen, sogenannte Goofs. In seinem Regiekommentar erklärt Shadyac jene köstliche Szene, wie Bruce die an ihn gesandten Gebete notieren und verarbeiten will - sein 2. Einfall (nach den Aktenschränken): Post-it-Haftnotizen. Als Folge davon ist Graces Wohnung inklusive Bruce von oben bis unten mit knallgelben Hafties zugeklebt!
In den göttlichen Eskapaden mussten Regisseur und Star darauf achten, keine religiösen Gefühle zu verletzen, indem sie etwa kirchliche Riten oder Darstellungen durch den Kakao zogen. Diese Szenen sind endlich auf der DVD zu sehen und auch nicht übel. Als Filmfan hat mir besonders die Szene in Kowalskis Bäckerei gefallen, als Carrey den Teufelsberg aus Spielbergs "Close Encounters" aus Brotteig modelliert, die fünf Willkommenstöne für die Aliens skandiert und dazu schreit: "Ich bin nicht verrückt! Ich bin nicht verrückt!"
Unterm Strich
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"Bruce allmächtig" ist eine nette Komödie für die ganze Familie. Die Musik spielt dabei eine wichtige Rolle: Schmelzende Geigentöne sind auffallend oft vertreten, und Rock & Pop nur hie und da zu hören. Es gibt ein paar schreiend komische Momente wie etwa die Hafties-Szene, aber die Momente für den etwas, äh, verfeinerten Geschmack finden sich nur auf der DVD, so etwa Evans brennender Kopf.
Der Silberling bringt buchstäblich Dutzende von geschnittenen Szenen, die durchaus unterhaltsam und witzig sein können, so etwa der Poker spielende Hund (ein Gag der Macher). Recht informativ auch der Regiekommentar Shadyacs und seine Erläuterungen über die Kreativität seines Stars. Ein Making-of erübrigt sich angesichts dieser Kommentare.
Ton und Bild entsprechen modernen Standards, will heißen: Sound erklingt im Standard Dolby Digital 5.1 auf entsprechend ausgelegten Anlagen, und das Bild ist zu annähernd 100 Prozent fehlerfrei - schließlich bearbeiten heute Computer die Fehler.
Wenn nun noch der Preis stimmt, kann man den Film vier Sterne nicht verweigern.
Michael Matzer (c) 2005ff weiterlesen schließen
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