Cypher (DVD) Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- spannend, rätselhaft, toll fotografiert & designed, Jeremy Northam, DTS-Sound
- Gesamtästhetik des Films, Bildsprache, vom Macher des Kultfilmes "Cube"
- die von Natali gezeigte Welt, Spannung, Darsteller,...
Nachteile / Kritik
- wenig humorvoll, mageres Bonusmaterial der DVD
- Einige Special Effect sind irgendwie unmotiviert und nicht richtig in den Zusammenhang passend
- das Ende hinterlässt bei genauer Rückbetrachtung einen bitteren Nachgeschmack
Tests und Erfahrungsberichte
-
Cyberpunk meets Suburbia: Spannende Wirtschafts-Spionage
4Pro:
spannend, rätselhaft, toll fotografiert & designed, Jeremy Northam, DTS-Sound
Kontra:
wenig humorvoll, mageres Bonusmaterial der DVD
Empfehlung:
Ja
Wenn sich die Identität eines Menschen austauschen lässt, was ist dann das Original? Und will das überhaupt noch jemand wissen?
Filminfos
°°°°°°°°°°
O-Titel: Cypher (USA 2002), DVD: 2003
FSK: ab 16
Länge: 95 Minuten
Regie: Vincenzo Natali ("Cube 1+2")
Produktion: Paul Federbush, Wendy Grean, Casey La Scala, Hunt Lowry
Drehbuch: Brian King
Kamera: Derek Rogers
Musik: Michael Andrews
Schnitt: Bert Kish
Darsteller: Jeremy Northam (Morgan Sullivan), Lucy Liu (Rita Foster), Nigel Bennett (Finster), Timothy Webber (Sicherheitschef Calloway), David Hewlett (Datenbankverwalter Vergil Dunn) u.a.
Handlung
°°°°°°°°°°
Morgan Sullivan (Northam) führt ein braves Vorstadtleben, in dem Gattin Amy den Ton angibt: Er werde demnächst in die Firma ihres Vaters eintreten - alles klar? Nix ist klar, wie sich zeigt. Denn Morgan hat insgeheim bei Digicorp als Wirtschaftsspion angeheuert und findet das neue Leben extrem angenehm: Erster-Klasse-Flüge und -Dinners, Golfspielen, eventuell Südseesegeln, aber auf jeden Fall Scotch vom Feinsten.
Digicorp implantiert ihm die Identität eines Jack Thursby, so dass Morgan davon Schlaf- und Bewusstseinsstörungen bekommt. Er besucht Konferenzen der Konkurrenz namens Sunways, doch seltsamerweise sind es nicht die Referenten, die ihn interessieren, sondern eine mysteriöse Frau, die überall auftaucht: Rita Foster (Lucy Liu). Angeblich arbeitet sie fürs Gesundheitsamt. Wer's glaubt, wird selig.
Denn sie kennt seine wahre Identität. Und mit überzeugenden Mitteln "überredet" sie ihn, seinen Auftrag auszuplaudern, seinen Sender abzustellen und überhaupt Digicorp infrage zu stellen. Tatsächlich: Seine neue Nonkooperation erregt kein Aufsehen bei Digicorp. Und es wird noch besser: Am nächsten Konferenzort spritzt ihm Rita ein "Gegengift", das die Digicorp-Bewusstseindroge ausschaltet. Alle Konferenzbesucher, behauptet Rita, seien Spione wie Morgan, die Veranstaltung diene nur der Indoktrinierung der Besucher. Und genauso ist es...
Morgan Sullivan hat es nie gegeben, oder? Jetzt gibt es Jack Thursby, verheiratet mit Diane, wohnhaft in irgendeinem Vororthaus. Nun arbeitet er für Sunways, wo ihn Sicherheitschef Callaway (Timothy Webber) "überredet", Doppelagent zu werden und den Leuten von Digicorp manipulierte Falschinformationen via Diane Thursby unterzujubeln.
Wieder trifft er Rita Foster und erfährt, dass sie für einen gewissen Sebastian Rooks arbeitet, einen "freien Mitarbeiter von Sunways", der Agenten rekrutiert. Sie zeigt ihm, dass er nicht mehr zurückkann in sein altes Leben als Morgan Sullivan. Immerhin kann er nun sowohl als Morgan Sullivan als auch als Jack Thursby denken: ziemlich schizophren. Das finden allmählich auch Digicorp und Sunways, die ihn misstrauisch beobachten.
Rooke, dessen Gesicht niemand je gesehen hat, lässt Morgan durch Rita versichern, dass er nach einem letzten Sunways-Auftrag verhindern werde, dass man ihn liquidiert. Wie beruhigend! Folglich begibt sich Morgan in die Höhle des Löwen: einen gigantischen Datenbank-Computer, bei dem HAL9000 vor Neid erblasst wäre. Als Führer in diese Unterwelt dient ihm ein Mann, der den sprechenden Namen Virgil (= Vergil, Dantes Führer in "Inferno") Dunn trägt. Morgan soll eine ganz bestimmte Datei löschen, und Dunn darf natürlich nix merken.
Mein Eindruck: der Film
°°°°°°°°°°
Schon bei Schwarzeneggers "The 6th Day" wurde mit kopierten und ausgetauschten Identitäten gespielt, dass es eine Pracht war. Auch in Spielbergs "Minority Report" erschienen Identität, Vergangenheit und Zukunft als keineswegs gesicherte Größen. Das Motiv der Gehirnwäsche wurde aber bereits 1959 in "The Manchurian Candidate" aufgegriffen, der auf einem wahren Fall beruhte und nun mit Denzel Washington in der Hauptrolle wieder in unsere Kinos kommt. Philip K. Dick, der Zertrümmerer der Realität, hätte seine wahre Freude dran. Die neueste Verfilmung einer seiner Stories, "Paycheck", kommt am 22.1.2004 in unsere Kinos, mit Ben Affleck in der Hauptrolle.
"Cypher": Das bedeutet sowohl Chiffre als auch die eine Hälfte von Lu-Zif(f)er, wie in "Angel Heart". Wie dort Mickey Rourke so jagt auch Morgan Sullivan im Grunde nur hinter sicher selbst her. Und ist doch nur eine Schachfigur im Spiel der Companies und des mysteriösen Hintermannes Sebastian Rooks (ein 'rook' ist der Turm im Schachspiel).
Leider traten bei mir schon früh Zweifel an der Darstellung Sullivan/Thursbys auf. Bewusstseinssörungen hat der Junge ja genügend, aber wie kann er gleich- bzw. rechtzeitig als Sullivan oder als Thursby agieren und entscheiden? Don't try this at home! Immerhin gibt es dann doch noch ein Happy-end, in dem sich alles klärt. Aber der Schluss ist nur dann plausibel und akzeptabel, wenn Sullivan nicht weiß, wer er vorher war - und dann tauchen wieder die obigen Zweifel auf.
Die Welt von "Cypher" ist von A bis Z durchgestylt: antiseptisch, künstlich, häufig virtuell - passen dzum exzellenten Sound. Alle Figuren der Company-Welt erscheinen austauschbar - was sie hinsichtlich ihrer Identität ja auch sind. Gleiches gilt aber auch für das Heim im Vorort: nur eine kleine Schachtel in einer Gegend voller Schachteln (Vogelperspektivaufnahme). Das Leben ist dort dekoriert, und sobald Sullivan sein Heim verwanzt hat, merkt er auch, was sich hinter seinem Rücken abspielt.
Dies ist die Welt, in der sich Agenten bewegen, wie schon so mancher Spionagefilm deutlich gezeigt hat: Man bewegt nur sein Hirn von A nach B und versucht dabei, zu überleben. Zuletzt zeigte dies George Clooneys Film "Confessions of a Dangerous Mind": Die Welt besteht aus den Fassaden einer Gameshow, und die Mitspieler sind deine Gegenspione. Umso verwunderlicher ist daher Sullivans Vertrauen in Rita Foster: Er müsste eigentlich von Paranoia erfüllt sein, doch sein Vertrauen ließe sich durch seine ungeheure Naivität und Ahnungslosigkeit erklären, mit der schon am Anfang auftritt.
Spannend ist der Film durchaus. Nicht nur aufgrund der zahlreichen überraschenden Wendungen, sondern auch, wenn Sullivan alias Thursby in die Sunways-Datengewölbe eindringt. Und schließlich folgt noch der Showdown selbst - über den allerdings nichts verraten werden soll.
Die DVD
°°°°°°°°°°
Technische Infos
Bildformate: 16:9
Tonformate: Dt. in DD 5.1 und DTS, GB in DD 5.1
Sprachen: D, GB
Untertitel: D, GB
Extras:
- Bio- und Filmografien (Texttafeln)
- Trailer
- Programmhinweise:
+ Nirgendwo in Afrika
+ May
+ Donnie Darko
+ Wrong Turn
+ The Musketeer
+ Knallharte Jungs
+ Grabgeflüster
+ Wendigo
+ Nichts bereuen
+ The Untold
+ Duell in der verbotenen Stadt
- DVD Credits
- Animierte Menüs im Cypher-Design
Mein Eindruck: die DVD
°°°°°°°°°°
Die Bio- und Filmografien stellen die wichtigsten Darsteller sowie den Regisseur auf diversen Texttafeln vor. Der Rest des Bonusmaterials besteht aus Werbung in Form von Trailern. (Werden heute damit DVDs finanziert?)
Dafür sind Bild und Ton vom Feinsten. Das Bild ist scharf und fehlerlos, soweit ich das sehen konnte, und der Sound gehorcht dem hohen DTS-Standard. Angenehm fiel auf, dass der Surround-Sound voll ausgenutzt wird. Wenn also ein Helikopter von links oder rechts ins Bild rauscht, so hört man ihn schon, bevor er zu sehen ist.
Unterm Strich
°°°°°°°°°°
Für Science Fiction-Fans und andere Paranoiker eignet sich "Cypher" sehr gut: Sie bekommen alles, was sie zu recht erwarten. Eine futuristisch entworfene Welt, in der die Handlung von etlichen Agentenfilmen und von "The 6th Day" abläuft. Dabei tauchen weder Klone noch Androiden auf, so dass allein Gehirnwäsche und "Neurographen-Tests" (= Mega-Lügendetektor) für den Zukunfts-Touch sorgen. Der nächste logische Schritt wäre nicht die "Truman Show", sondern ein Plot von Philip K. Dick - und den vollzieht demnächst "Paycheck". Die Dick-Verfilmung "Impostor", die das gleiche Thema hat, kam leider nicht in unsere Kinos und Videotheken.
Wem "Cube" gefallen hat, könnte also auch etwas mit "Cypher" anfangen.
Michael Matzer (c) 2004ff
Mehr Info:
Internet Movie Database: http://german.imdb.com/title/tt0284978/
Online Filmdatenbank: http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=28442
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-01-22 17:29:19 mit dem Titel Thriller? All die dummen Schachfiguren!
Wenn sich die Identität eines Menschen austauschen lässt, was ist dann das Original? Und will das überhaupt noch jemand wissen?
Filminfos
°°°°°°°°°°
O-Titel: Cypher (USA 2002), DVD: 2003
FSK: ab 12
Länge: 95 Minuten
Regie: Vincenzo Natali ("Cube 1+2")
Produktion: Paul Federbush, Wendy Grean, Casey La Scala, Hunt Lowry
Drehbuch: Brian King
Kamera: Derek Rogers
Musik: Michael Andrews
Schnitt: Bert Kish
Darsteller: Jeremy Northam (Morgan Sullivan), Lucy Liu (Rita Foster), Nigel Bennett (Finster), Timothy Webber (Sicherheitschef Calloway), David Hewlett (Datenbankverwalter Vergil Dunn) u.a.
Handlung
°°°°°°°°°°
Morgan Sullivan (Northam) führt ein braves Vorstadtleben, in dem Gattin Amy den Ton angibt: Er werde demnächst in die Firma ihres Vaters eintreten - alles klar? Nix ist klar, wie sich zeigt. Denn Morgan hat insgeheim bei Digicorp als Wirtschaftsspion angeheuert und findet das neue Leben extrem angenehm: Erster-Klasse-Flüge und -Dinners, Golfspielen, eventuell Südseesegeln, aber auf jeden Fall Scotch vom Feinsten.
Digicorp implantiert ihm die Identität eines Jack Thursby, so dass Morgan davon Schlaf- und Bewusstseinsstörungen bekommt. Er besucht Konferenzen der Konkurrenz namens Sunways, doch seltsamerweise sind es nicht die Referenten, die ihn interessieren, sondern eine mysteriöse Frau, die überall auftaucht: Rita Foster (Lucy Liu). Angeblich arbeitet sie fürs Gesundheitsamt. Wer's glaubt, wird selig.
Denn sie kennt seine wahre Identität. Und mit überzeugenden Mitteln "überredet" sie ihn, seinen Auftrag auszuplaudern, seinen Sender abzustellen und überhaupt Digicorp infrage zu stellen. Tatsächlich: Seine neue Nonkooperation erregt kein Aufsehen bei Digicorp. Und es wird noch besser: Am nächsten Konferenzort spritzt ihm Rita ein "Gegengift", das die Digicorp-Bewusstseindroge ausschaltet. Alle Konferenzbesucher, behauptet Rita, seien Spione wie Morgan, die Veranstaltung diene nur der Indoktrinierung der Besucher. Und genauso ist es...
Morgan Sullivan hat es nie gegeben, oder? Jetzt gibt es Jack Thursby, verheiratet mit Diane, wohnhaft in irgendeinem Vororthaus. Nun arbeitet er für Sunways, wo ihn Sicherheitschef Callaway (Timothy Webber) "überredet", Doppelagent zu werden und den Leuten von Digicorp manipulierte Falschinformationen via Diane Thursby unterzujubeln.
Wieder trifft er Rita Foster und erfährt, dass sie für einen gewissen Sebastian Rooks arbeitet, einen "freien Mitarbeiter von Sunways", der Agenten rekrutiert. Sie zeigt ihm, dass er nicht mehr zurückkann in sein altes Leben als Morgan Sullivan. Immerhin kann er nun sowohl als Morgan Sullivan als auch als Jack Thursby denken: ziemlich schizophren. Das finden allmählich auch Digicorp und Sunways, die ihn misstrauisch beobachten.
Rooke, dessen Gesicht niemand je gesehen hat, lässt Morgan durch Rita versichern, dass er nach einem letzten Sunways-Auftrag verhindern werde, dass man ihn liquidiert. Wie beruhigend! Folglich begibt sich Morgan in die Höhle des Löwen: einen gigantischen Datenbank-Computer, bei dem HAL9000 vor Neid erblasst wäre. Als Führer in diese Unterwelt dient ihm ein Mann, der den sprechenden Namen Virgil (= Vergil, Dantes Führer in "Inferno") Dunn trägt. Morgan soll eine ganz bestimmte Datei löschen, und Dunn darf natürlich nix merken.
Mein Eindruck: der Film
°°°°°°°°°°
Schon bei Schwarzeneggers "The 6th Day" wurde mit kopierten und ausgetauschten Identitäten gespielt, dass es eine Pracht war. Auch in Spielbergs "Minority Report" erschienen Identität, Vergangenheit und Zukunft als keineswegs gesicherte Größen. Das Motiv der Gehirnwäsche wurde aber bereits 1959 in "The Manchurian Candidate" aufgegriffen, der auf einem wahren Fall beruhte und nun mit Denzel Washington in der Hauptrolle wieder in unsere Kinos kommt. Philip K. Dick, der Zertrümmerer der Realität, hätte seine wahre Freude dran. Die neueste Verfilmung einer seiner Stories, "Paycheck", kommt am 22.1.2004 in unsere Kinos, mit Ben Affleck in der Hauptrolle.
"Cypher": Das bedeutet sowohl Chiffre als auch die eine Hälfte von Lu-Zif(f)er, wie in "Angel Heart". Wie dort Mickey Rourke so jagt auch Morgan Sullivan im Grunde nur hinter sicher selbst her. Und ist doch nur eine Schachfigur im Spiel der Companies und des mysteriösen Hintermannes Sebastian Rooks (ein 'rook' ist der Turm im Schachspiel).
Leider traten bei mir schon früh Zweifel an der Darstellung Sullivan/Thursbys auf. Bewusstseinssörungen hat der Junge ja genügend, aber wie kann er gleich- bzw. rechtzeitig als Sullivan oder als Thursby agieren und entscheiden? Don't try this at home! Immerhin gibt es dann doch noch ein Happy-end, in dem sich alles klärt. Aber der Schluss ist nur dann plausibel und akzeptabel, wenn Sullivan nicht weiß, wer er vorher war - und dann tauchen wieder die obigen Zweifel auf.
Die Welt von "Cypher" ist von A bis Z durchgestylt: antiseptisch, künstlich, häufig virtuell - passen dzum exzellenten Sound. Alle Figuren der Company-Welt erscheinen austauschbar - was sie hinsichtlich ihrer Identität ja auch sind. Gleiches gilt aber auch für das Heim im Vorort: nur eine kleine Schachtel in einer Gegend voller Schachteln (Vogelperspektivaufnahme). Das Leben ist dort dekoriert, und sobald Sullivan sein Heim verwanzt hat, merkt er auch, was sich hinter seinem Rücken abspielt.
Dies ist die Welt, in der sich Agenten bewegen, wie schon so mancher Spionagefilm deutlich gezeigt hat: Man bewegt nur sein Hirn von A nach B und versucht dabei, zu überleben. Zuletzt zeigte dies George Clooneys Film "Confessions of a Dangerous Mind": Die Welt besteht aus den Fassaden einer Gameshow, und die Mitspieler sind deine Gegenspione. Umso verwunderlicher ist daher Sullivans Vertrauen in Rita Foster: Er müsste eigentlich von Paranoia erfüllt sein, doch sein Vertrauen ließe sich durch seine ungeheure Naivität und Ahnungslosigkeit erklären, mit der schon am Anfang auftritt.
Spannend ist der Film durchaus. Nicht nur aufgrund der zahlreichen überraschenden Wendungen, sondern auch, wenn Sullivan alias Thursby in die Sunways-Datengewölbe eindringt. Und schließlich folgt noch der Showdown selbst - über den allerdings nichts verraten werden soll.
Die DVD
°°°°°°°°°°
Technische Infos
Bildformate: 16:9
Tonformate: Dt. in DD 5.1 und DTS, GB in DD 5.1
Sprachen: D, GB
Untertitel: D, GB
Extras:
- Bio- und Filmografien (Texttafeln)
- Trailer
- Programmhinweise:
+ Nirgendwo in Afrika
+ May
+ Donnie Darko
+ Wrong Turn
+ The Musketeer
+ Knallharte Jungs
+ Grabgeflüster
+ Wendigo
+ Nichts bereuen
+ The Untold
+ Duell in der verbotenen Stadt
- DVD Credits
- Animierte Menüs im Cypher-Design
Mein Eindruck: die DVD
°°°°°°°°°°
Die Bio- und Filmografien stellen die wichtigsten Darsteller sowie den Regisseur auf diversen Texttafeln vor. Der Rest des Bonusmaterials besteht aus Werbung in Form von Trailern. (Werden heute damit DVDs finanziert?)
Dafür sind Bild und Ton vom Feinsten. Das Bild ist scharf und fehlerlos, soweit ich das sehen konnte, und der Sound gehorcht dem hohen DTS-Standard. Angenehm fiel auf, dass der Surround-Sound voll ausgenutzt wird. Wenn also ein Helikopter von links oder rechts ins Bild rauscht, so hört man ihn schon, bevor er zu sehen ist.
Unterm Strich
°°°°°°°°°°
Für Science Fiction-Fans und andere Paranoiker eignet sich "Cypher" sehr gut: Sie bekommen alles, was sie zu recht erwarten. Eine futuristisch entworfene Welt, in der die Handlung von etlichen Agentenfilmen und von "The 6th Day" abläuft. Dabei tauchen weder Klone noch Androiden auf, so dass allein Gehirnwäsche und "Neurographen-Tests" (= Mega-Lügendetektor) für den Zukunfts-Touch sorgen. Der nächste logische Schritt wäre nicht die "Truman Show", sondern ein Plot von Philip K. Dick - und den vollzieht demnächst "Paycheck". Die Dick-Verfilmung "Impostor", die das gleiche Thema hat, kam leider nicht in unsere Kinos und Videotheken.
Wem "Cube" gefallen hat, könnte also auch etwas mit "Cypher" anfangen.
Michael Matzer (c) 2005ff
Mehr Info:
Internet Movie Database: http://german.imdb.com/title/tt0284978/
Online Filmdatenbank: http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=28442 weiterlesen schließen -
-
Für wen spioniere ich jetzt wirklich? (FFF 3)
13.08.2003, 09:36 Uhr von
emmtie
Da wollen wir YOPI einmal eine 2.Chance geben (wenn auch nur auf Bewährung). Und dabei geht es ga...Pro:
Gesamtästhetik des Films, Bildsprache, vom Macher des Kultfilmes "Cube"
Kontra:
Einige Special Effect sind irgendwie unmotiviert und nicht richtig in den Zusammenhang passend
Empfehlung:
Ja
Und noch ein weiterer Filmbericht im Rahmen des momentan laufenden Fantasy Filmfests in Frankfurt:
Cypher
Inhalt
====
Der eher unscheinbare, mittelmäßige und unter der Fuchtel seiner dominanten Frau stehende Morgan Sullivan bewirbt sich als Wirtschaftsspion beim großen Konzern Digicorp, um aus seinem Leben auszubrechen. Nach einer Reihe von Tests bekommt er tatsächlich den Job und auch gleich eine neue Identität namens Jack Thursby. Seiner Frau erzählt er, er gehe auf Geschäftsreisen, stattdessen wird er aber von Digicorp auf Kongresse geschickt, um dort Reden aufzuzeichnen. Doch der Job ist weniger aufregend, als er erwartet hat, da es bei den Kongressen um so belanglose und langweilige Dinge wie Kosmetika, Käse und Ähnliches geht.
Auf einem dieser Kongresse lernt er die aufregende Rita Foster kennen und als sie sich später wieder begegnen, eröffnet sie ihm, dass die Kongresse nur Tarnung sind und dort in Wirklichkeit eine Gehirnwäsche an den Teilnehmern, die alle von DigiCorp angeheuert wurden, durchgeführt wird. Mit Hilfe einer Art Gegendroge lässt sie ihn sogar bewusst miterleben, was dort eigentlich passiert.
Während er denkt, dass sie ihm dadurch helfen will, aus diesem Dilemma auszubrechen, muss er kurze Zeit später feststellen, das all dies nur dazu dienen sollte, ihn als Doppelagent für einen andere große Konzern namens Sunways anzuwerben. Da ihm kein Ausweg bleibt, nimmt er dieses Angebot an.
Und das ist nicht das letzte Mal in diesem Film, das sich plötzlich alle vermeintlichen Fakten komplett in eine ganz andere Wahrheit verwandeln. Mehr wird aber nicht verraten.....
Meine Meinung:
============
Irgendwie habe ich es in diesem Jahr im Fantasy Filmfest mit Filmen, bei denen man möglichst wenig vom Inhalt erzählen sollte.
Wie schon bei „Identity“ lebt auch „Cypher“ davon, dass es eine Art „Knaller“ gibt, der der ganzen Handlung schließlich einen Sinn gibt und der auch dem versierten Krimileser und Thriller-Schauer nicht unbedingt ins Auge springt, aber trotzdem logisch ist. Und das ist auch hier für mich ein wesentliches Kriterium, das dieses Filmes sehenswert macht. Und ich werde mich hüten, irgend jemandem diesen „Kick“ zu verderben, indem ich hier zu viel zum Inhalt erzähle :-)
Der Grund, warum sowohl ich als auch meine Freundin diesen Film unbedingt sehen wollten, lässt sich an einem Namen festmachen: Vincenzo Natali
Ich sehe förmlich die Fragezeichen in vielen Leseraugen: „Wer ist das ??? :-) Vincenzo Natali hat 1997 mit „Cube“, ausgestattet mit nur einem Mini-Budget, nach meiner Meinung eine der genialsten und innovativsten Science-Fiction-Filme der letzten Jahre gedreht. Da sind weitere Filme des Regisseurs quasi Pflicht.
Beide Filmen haben eine durchgängige Ästhetik und faszinierende Bildsprache gemeinsam, die im Vergleich zu anderen SciFi-Filmen mit sehr wenig Special effects gewürzt sind. Bei Cube war dies garantiert noch eine Geldfrage. Doch bei Cypher scheint es bewusst so gewählt zu sein. Und aus meiner Sicht sind die wenigen Stellen, an denen die Tricktechniker sich dann doch ausleben können (für diejenigen, die den Film kenne nur 2 Stichworte: Hubschrauber und Vault) eindeutig aus dem Zusammenhang gerissen und stören das Gesamtbild. Man hat das Gefühl, jemand wäre der Meinung gewesen, das nach einer bestimmten Anzahl von Minuten einfach Effekte kommen müssen.
Das ist schade, denn gerade diese durchgängige Bildsprache ist für mich ein großes Plus des Filmes. Es gibt so gut wie keine grelle Farben, alles ist sehr gedeckt und bleich und erzeugt eine etwas kalte, fast sterile Grundstimmung. Manchmal hat man fast den Eindruck, das man einen Schwarz-Weiß-Film anschaut. Auch das Tempo ist bis ins letzte Drittel des Filmes eher behäbig, ohne aber dabei an Spannung zu verlieren. Alleine schon wegen einiger dieser Bildsequenzen lohnt sich der Film für Ästheten.
Im Gegensatz zu seinem Erstling „Cube“ setzt der Regisseur bei „Cypher“ zumindest bei den beiden Hauptdarstellern auf bekannte Namen:
Morgan Sullivan wird vom Briten Jeremy Northam gespielt, den man zuvor z.B. in „Ideal husband“, „Mimic“, „Gosford Park“ oder „Das Netz“ gesehen hat. Was mir in Cypher besonders an ihm gefallen hat, ist die Tatsache, dass man die Wandlung seiner Figur nicht nur an Äußerlichkeiten sondern auch an Gesten und dem ganzen Verhalten erkennen kann. Eine schauspielerische Glanzleistung.
Luzy Liu, die Rita Foster spielt, ist den meisten wohl aus der Serie „Ally McBeal“ und den beiden „3 Engel für Charlie“-Filmen bekannt. Auch sie spielt überzeugend, wobei nach meinem Eindruck aber dann doch schon leichte Unterschiede zu Jeremy Northam zu erkennen waren. Das mag aber auch daran liegen, dass Seriendarsteller immer ein wenig die Last ihrer Rolle mit sich herumschleppen. Ich gebe zu, dass ich häufiger die kratzbürstige Anwältin und spätere Richterin aus Ally zu erkennen glaubte.
Bei den Nebendarstellern kamen mir zwar einige Gesichter bekannt vor, aber mit den Namen konnte ich nichts anfangen. Eben die typischen Nebendarsteller, aber in ihren Rollen überzeugend. Doch mit einem Darsteller hat es eine besondere Bewandtnis. Wem der Hüter des „Vaults“ bekannt vorkam, der muss nicht lange überlegen, denn dessen Darsteller David Hewlett hat schon in „Cube“ mitgespielt.
Fazit:
====
Auch wenn der Film nicht an das erste Meisterwerk des Regisseurs herankommt, ist er vor allem wegen seiner Grundstimmung und den unerwarteten, aber immer logischen Handlungssprüngen sehr sehenswert. Aufgrund der etwas unmotivierten und unpassenden Special effect gibt es aber einen Punkt Abzug.
P.S.: Fakten zum Fantasy Filmfest
Eigentlich vermeide ich es, fast wortgleiche Teile in mehreren Berichten zu verwenden, aber da ja ich nicht erwarten kann, daß jeder meine älteren Berichte liest und ich trotzdem der Meinung bin, dass man ein paar Infos zu diesem Festival geben sollte, kommt jetzt ein Teil, der im letzten Bericht fast identisch verwendet wurde:
Das Fantasy Filmfest gibt es jeden Sommer in mehreren deutschen Städten, momentan (06. – 13.08. ) findet es im Turmpalast (am Eschersheimer Tor/Innenstadt) in Frankfurt am Main in den 2 größten Sälen statt. (Beide mit gut funktionierender Klimaanlage; wichtige Info zur Zeit :-))) Es werden etwa 40 Filme gezeigt, wobei das „Fantasy“ im Namen verwirren kann, da es daneben auch SciFi, Horror und auch Thriller im Programm gibt, fast alle in der Originalversion, teilweise mit englischen Untertiteln, bei Filmen in weniger geläufigen Sprachen (wer spricht schon Koreanisch in Deutschland). Die Karten kosten 8 Euro (6,50 € für die Filme vor 16:00 Uhr). Programm und viele Infos findet man unter www.fantasyfilmfest.com weiterlesen schließen
Informationen
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