Der Struwwelpeter (gebundene Ausgabe) / Heinrich Dr. Hoffmann Testberichte

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Tests und Erfahrungsberichte
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Horror-Geschichten für Kinder ab 2J.
0Pro:
für Erwachsene schon eher
Kontra:
Gewalt, Diskriminierung und Tragödien
Empfehlung:
Nein
Zufällig ist mir heute meines ältesten Sohnes altes Kinderbuch in die Händer gefallen: Der Struwwelpeter.
Wer kennt sie nicht, die Geschichten vom bösen Friederich, vom Daumenlutscher, Suppen-Kasper, Zappel-Philipp & Co.
Aber das ist doch nichts für Kinder ab 2 Jahre!!!! (Altersempfehlung )In einem anderen Struwwlpeterbuch, das ich besitze steht sogar: "Lehrreiche und lustige Geschichten von Kindern, die nicht brav sein wollen..."
Lehrreich, vielleicht gerade noch, aber lustig? Was bitte schön mag lustig daran sein, wenn Kinder verbrennen, Tiere quälen, Daumen abgeschnitten bekommen oder verhungern?
Die Unartigkeiten dieser Kinder sind nichts im Vergleich zu den Folgen, welche ihnen dann zustoßen. Waren das die Erzeihungsmethoden der 50er Jahre?
Die Geschichten:
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1. Der Struwwelpeter: (Prolog)
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ist mehr ein Gedicht über ein Kind, was sich weder Haare noch Nägel schneidet und die Leute rufen alle: garst´ger Struwwelpeter.
2.Die Geschichte vom bösen Friederich:
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handelt von einem Mann, der seine Frau schlägt und Tiere quält, solange bis der Hund ihn beißt und der Mann (Friederich) dann als Strafe viele Wochen krank im Bett liegen muß und bittere Medizin schlucken muss.
3. Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug:
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Handelt von einem Mädchen, das heimlich und trotz Verbot mit Streichhölzern zündelt und dabei ganz und gar verbrennt.
4.Die Geschichte von dem schwarzen Buben:
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Handelt von 3 hellhäutigen Kindern -Kasper, Ludwig und Wilhelm-, die sich über einen dunkelhäutigen Jungen lustig machen, solange bis der Nikolass kommt und die hellhäutigen Kinder in sein großes Tintenfass taucht, bis diese noch dunkelhäutoger sind, als der Gehänselte.
5.Die Geschichte vom wilden Jäger:
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Darin geht es um einen Jäger, der im Wald einen Hasen schießen möchte, dabei ermüdet einschläft. Der Hase entwendet dem Jäger Brille und Gewehr und jagt nun diesen, sodass dieser Hals-über-Kopf in einen Brunnen flüchten muss.
6.Die Geschichte vom Daumenlutscher:
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Darum geht es um Konrad, dem die Mutter verboten hat am Daumen zu lutschen, da sonst der Schneider mit der goßen Schere kommt und ihm die Daumen abschneidet. Konrad lutscht, als er alleine ist, weiter am Daumen und plötzlich kommt der Schneider und schneidet ihm, wie angedroht, die Daumen ab.
7.Die Geschichte vom Suppen-Kasper:
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Bei dieser Geschichte handelt es sich um einen pummeligen Jungen, der auf einmal seine Supper nicht mehr essen mag und am fünften Tag dann verhungert ist.
8. Die Geschichte vom Zappelphilipp:
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Philipp mag nicht still bei Tische sitzen und zappelt immerzu, bis er fällt und die Tischdecke mitreißt, auch die Speisen, die darauf waren und die Eltern nun nichts mehr zum essen haben.
9.Die Geschichte von Hanns-Guck-in-die-Luft:
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Hier geht es um Hanns, der immerzu nur bei allem was er macht in die Luft schaut nie zu Boden vor seinen Füßen und dem allerhand Missgeschicke deshalb widerfahren.
10.Die Geschichte vom fliegenden Robert:
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Hier geht es um Robert, der trotz Sturmwarnungen das Haus verlässt und vom Sturm mitgerissen wird und fortgeweht wird.
11. Der Struwwelpeter: (Epilog)
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Wenn die Kinder all das oben genannte nicht tun, sondern artig sind, bekommen sie vom Christkind viiiiele Geschenke.
Reime:
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Das ganze Buch ist in Paar-Reimform geschrieben, allerdings in einer für heutige Kinder schwer verständlichen Sprache, wie z.B. "Das muss ein trefflich Spielzeug sein..." oder " ...er wog vielleicht ein halbes Lot..." oder "...schaut er aufwärts allenthalben..."
Meine Meinung:
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Ich finde dieses Buch das reinste Horror-Buch (für Kinder) dort fließt ständig Blut von abgeschnittenen Daumen oder Hundebissen. Asche eines verbrannten Kindes wird dort gezeichnet, ein Grabstein von einem verhungertem Kind, schrecklich.
Tatsächlich, was ist daran, wenn ein Kind mal seine Suppe nciht essen möchte? Muss es dazu gezwungen werden? Bei meinem Sohn ist es Tagesform abhängig, mal mag er kaum essen, mal wieder mehr.
Was ist so schlimm ,wenn ein Kind mal an den Fingerchen lutscht, muss es dann gelich Horrorvisionen von abgeschnittenen Daumen bekommen?
Fazit:
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Als Erwachsenen-Buch eben nun mal ein Klassiker, aber als Kinder-Buch würde ich das nie und nimmer meinem fast 2-jährigen Felipe antun. 1.) da er jetzt sowieso nichts verstehen würde und 2.) da er später keine Traumen dadurch entwickeln soll.
Preis:
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ca. 4 Euro
Aussehen:
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Gezeichnet mit vielen farbigen Bildern, die etwas altertümlich sind.
Autor:
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Dr. Heinrich Hoffmann, der seine Promotion bestimmt nicht als Dr. der Kinderpsychologie erlangt hat.
Danke für´s Lesen und bewerten.
by esposa1969 auch für ciao.de weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 13.01.2006, 17:11 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh, LG Birgit :-)
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Angelina88, 09.01.2006, 13:53 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh, <br/>LG, Angelina (Gegenlesungen erfreuen das Herz ;-)
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Sei immer artig mein Kind
Pro:
lehrreiches Buch / viele Geschichten / Hartes Cover, und harte Seiten, nicht leicht zerstörbar / Texte sind kurz und reimen sich, schön zu lesen / schöne, große und bunte Bilder
Kontra:
vieles sehr übertrieben dargestellt
Empfehlung:
Ja
***Kaufgrund***
Selbst gekauft habe ich so ein Buch noch nicht. Mein Vater hatte früher etliche verschiedene Ausgaben vom Struwwelpeter gekauft, manchmal hatte ich den Eindruck, er war schon zum Fan geworden. Ich hatte mich als ich klein war schon immer sehr gewundert, warum es so viele verschiedene Ausgaben von diesem Buch gab. Ich weiß nicht mehr wie alt ich war, aber es machte mir jedes mal wieder spaß die Geschichten zu hören, auch wenn ich diese fast schon auswendig konnte.
***Menge, Preis, Fundort***
Die Bücher findet man eigentlich in jeder Buchhandlung. Jedoch gibt es so viele Exemplare, dass man den Preis nicht genau sagen kann, da es verschiedene Größen und Preise gibt. Im Internet bin ich auf eine interessante Seite gestoßen, auf der es so viele verschiedene Auflagen gibt, die man telefonisch oder per Mail bestellen kann. Ich selbst weiß nicht wie viel unsere Bücher gekostet haben, ist nämlich schon sehr lange her. Die Seite die ich meine, lautet:
http://www.heinrich-hoffmann-museum.de/shop.html
Das erste Struwwelpeterbuch gibt es dort zum Beispiel für 9,10 Euro, und ein Mini-Exemplar für 4 Euro.
***Aussehen***
Die form kann schon je nach buch sehr unterschiedlich sein. Meistens sind sie in ihrer Form leicht viereckig, aber an den Ecken abgerundet. Ich hatte aber auch schon ein Exemplar, welches oben ein gewelltes, rundförmiges Aussehen hatte. Fast jedes buch hat als Hintergrundfarbe einen gelben Ton. Vorne abgebildet immer der Struwwelpeter, auf einer Art Siegespodest. Der Struwwelpeter selbst sieht aber auch nicht auf jedem Buch gleich aus. Mal ist er etwas dicker, mal hat er zerzaustere Haare, etc.
Es ist jedoch immer ein Hartcover, anders habe ich es noch nie gesehen. Auch die Seiten sind, aus sehr dickem Material, und auch sehr hart, ähnlich wie das Cover.
***Schrift, Lesbarkeit und Bilder***
Die Bilder sehen sich in jedem buch sehr ähnlich. Nur die Farben sind manchmal etwas unterschiedlich und die Qualität mal besser, mal schlechter. Die Bilder sind sehr groß, und nehmen mehr Platz ein als der Text selbst. Man kann die Taten gut erkennen, und bei jeder Geschichte gibt es mehrere Bilder, welcher nach der richtigen Reihenfolge abgebildet sind, und welche eigentlich sogar ein Bilderbuch sein könnten, da man gut erkennen kann, was auf den Bildern geschieht. Der Text ist in schwarzer Farbe gedruckt und in Druckschrift. Die Schrift ist in einer angemessenen Größe abgedruckt. Der Text reimt sich immer, was insgesamt beim lesen sehr schön klingt, und insgesamt das Lesen auch einfacher macht.
***Thema und Beschreibung***
Bei diesem buch handelt es sich um ein Kinderbuch, welches sehr Lehrreich ist, da die Geschichten den Kindern zeigen sollen, was passiert, wenn sie nicht artig sind, oder nicht das machen, was die Eltern sagen oder verlangen.
Das Buch soll für Kinder sein. Laut Angaben ist 3-6 Jahre angegeben. Ich denke Kinder ab 6 Jahren können es auf jeden Fall auch nutzen.
***Inhalt***
Die Geschichten beginnen eigentlich schon auf der Titelseite und enden auf der Rückseite des Buches.
Der Struwwelpeter:
Diese Geschichte ist die kürzeste und auf dem Cover des Buches abgedruckt. Es geht in diesem kleinen Text darum, dass alle sagen wie „Pfui“ er aussieht, da er sich nicht gepflegt hat. Er wollte sich nicht die Nägel schneiden, und seine Haare nicht kämmen lassen.
Lehre: Wenn man sich nicht pflegt, dann soll man sich nicht wundern, dass jedermann über ihn schlecht redet, und „Pfui“ sagt.
Die Geschichte vom bösen Friederich:
Diese Geschichte handelt von einem bösen Bub, namens Friederich, der nur böse dinge tut. Er riss den Fliegen die Flügel aus, schlug Stühle und Vögel tot und peitschte Menschen, etc. Als er dann an einem Brunnen vorbei ging, war dort ein großer Hund. Der Friederich peitsche mit der Peitsche den Hund. Diese heulte auf, und biss dem Bub dann in das Bein. Friederich heulte fürchterlich, und er Hund lief mit der Peitsche im Mund nach Hause fort. Friederich muss nun schreckliche Medizin nehmen und im Bett liegen. Der Hund setzte sich an den voll gedeckten Tisch von Friederich und ließ sich alles schmecken.
Lehre: Tu keinem Menschen oder Tiere Leid an. Wenn du es doch tust, wirst du es bereuen, denn wem du Leid antust, wird sich rächen, und du wirst es bereuen.
Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug:
Paulinchen war alleine zu Hause und wurde von ihren Eltern extra gemahnt, nicht mit dem Feuerzeug bzw. mit Streichhölzern zu spielen. Doch sie hörte nicht und spielte damit. Doch dann fing ihr Kleid flammen und sie verbrannte.
Lehre: Feuer ist gefährlich.
Die Geschichte von den schwarzen Buben:
Ein schwarzer Junge ging spazieren. Drei weiße Jungen schrieen und lachten alle drei. Doch dann kam der große Nikolaus und nahm die drei bösen Jungen und tauchte diese in Tinte, so dass sie rabenschwarz aussahen, und noch viel schwärzer waren als der schwarze Bub.
Lehre: Lache andere nicht aus.
Die Geschichte vom wilden Jäger:
Ein Jäger wollte auf die Jagt nach Hasen gehen, doch der Hase versteckte sich und klaute dem Jäger, als dieser schlief, das Gewehr und die Brille. Der Hase setzte sich die Brille auf und als der Jäger weglief, schoss der Hase los, als der Jäger in den Brunnen sprang.
Lehre: Tiere sind auch Lebewesen.
Die Geschichte vom Daumenlutscher:
Die Mutter sagt seinem Sohn Konrad, dass er nicht am Daumen lutschen soll, da sonst der Schneider kommt und ihm die Daumen abschneidet. Sine ging fort. Doch Konrad hörte nicht, und lutschte wieder am Daumen. Der Schneider sprang die Tür hinein und schnipp und schnapp, die Daumen wurden abgeschnitten.
Lehre: Höre auf Mama, und man lutscht nicht an den Daumen.
Die Geschichte vom Suppen-Kaspar:
Der Kaspar aß immer seine Suppe, war kugelrund und gesund. Doch dann wollte er seine Suppe nicht mehr. Am nächsten Tag war er dünn, doch er wollte seine Suppe trotzdem nicht, am dritten Tag war er sehr mager, doch er wollte seine Suppe dennoch nicht. Am vierten Tag war er nur noch dünn wie ein Fädchen und starb.
Lehre: Immer den Teller leer essen.
Die Geschichte vom Zappel-Philipp:
Der Philipp soll still am Tisch sitzen, doch er wackelt immer mit dem Stuhl. Doch einmal hatte er keinen halt mehr und fiel nach hinten, wollte sich an der Tischdecke festhalten, doch diese stürzte mit ihm zu Boden. Nun hatten die Familie nichts mehr zu essen.
Lehre: Am Tisch spielt man nicht. Immer ruhig am Tisch sitzen.
Die Geschichte vom Hans Guck-in-die-Luft:
Der Hans guckte immer in die Luft. Eines Tages stürzte er über einen Hund und beide fielen zu Boden. Einst als er am Ufers Rand ging, sah er dies nicht und fiel hinein. Zwei Männer waren in der Nähe, holen ihn mit Stangen hinaus. Nun steht er dort, ganz nass.
Lehre: Pass auf wo du hinläufst.
Die Geschichte vom fliegenden Robert:
Der Robert ging bei schlechtem Wetter mit einem Schirm spazieren. Es regnete wie wild, doch er hörte nicht und wollte raus. Doch dann wurde er fortgeweht mit seinem Schirm und niemand hat ihn jemals wieder gesehen.
Lehre: Bei schlechtem Wetter bleibt man artig zu Hause.
Bei nicht allen Büchern gibt es außerdem noch ein kleines Weihanchtsreim. Bei diesem geht es darum, dass wenn die Kinder artig sind, dass das Christkind kommt und Geschenke bringt.
Lehre: Immer artig sein.
***Autor und Geschichte***
Auf einer interessanten Seite im Internet, habe ich eine spezielle Seite gefunden, die auch mit dem Shop (oben genannt), „verbunden“ ist. Hier habe ich die folgenden Daten entnommen (ich habe diese gekürzt. Auf http://www.heinrich-hoffmann-museum.de, kann man die ganze nachlesen, und auch sich die einzelnen Geschichten des Buches durchlesen):
Am 13. Juni 1809 wurde Heinrich Hoffmann in Frankfurt am Main geboren. Die Mutter starb noch vor Heinrichs erstem Geburtstag. Der Vater war städtischer Bauinspektor und gleichzeitig auch Baumeister. 1813 heiratete er die Schwester seiner verstorbenen Frau, mit der Heinrich eine liebevolle Stiefmutter bekam. Die Familie lebte bescheiden und musste die neu erbauten Häuser des Vaters Trockenwohnen. Heinrich Hoffmann verbrachte bis auf die Studienzeit sein ganzes Leben in Frankfurt, das bis 1866 eine Freie Stadt, ein eigener Staat war. Aus Heinrichs Leidenschaft, der Schriftstellerei, konnte kein Brotberuf werden. Auf Wunsch des Vaters begann er mit dem Studium der Medizin. Bis 1833 studierte er in Heidelberg, Halle und Paris. Hoffmann ließ sich als praktischer Arzt im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen nieder und wohnte sehr bescheiden im Gasthof zum Tannenbaum. 1840 heiratete der junge Arzt mit unsicherem Einkommen Therese Donner, die aus einer angesehenen Kaufmannsfamilie stammte. 1841 kam als erstes von drei Kindern Sohn Carl Philipp auf die Welt. Und durch ein Geschenk für diesen Sohn, sollte der Vater weltberühmt werden. Zu Weihnachten, 1844, suchte Hoffmann nach einem Kinderbuch für seinen Dreijährigen. Enttäuscht vom wenig kindgerechten Angebot beschloss der Papa, selbst ein Bilderbuch herzustellen. Er kaufte ein leeres Schreibheft und machte sich an die Arbeit. An Heiligabend lag das Büchlein unter dem Tannenbaum. Im Herbst 1845 kamen die ersten 3000 Exemplare der Erstausgabe (nicht 1500, wie Hoffmann selbst später angab) auf den Markt und waren schnell verkauft. Von da an folgte Auflage auf Auflage. Heinrich Hoffmann veröffentlichte noch fünf weitere Kinderbücher, z.B. 1851 König Nussknacker und der arme Reinhold. Keines konnte jedoch den Erfolg des Struwwelpeters wiederholen. Auch für Erwachsene schrieb Hoffmann, unter anderem zwei politische Satiren in der Revolutionszeit von 1848. Im Jahr 1873 erschien als letztes Werk die Gedichtsammlung Auf heiteren Pfaden. Am 20. September 1894 starb Heinrich Hoffman in seiner Vaterstadt Frankfurt am Main.
***Meine Meinung***
Ich fand die Geschichten immer sehr schön. Immer wieder gerne hörte ich mir die Geschichten an, oder las sie selbst. Ich habe nie über den Hintergrund der Geschichten nachgedacht, und empfand die Geschichten auch nicht als sonderlich schlimm. Heuet weiß ich, dass es bei den Geschichten um erklären geht, und dass man immer lieb sein soll, da sonst was schlimmes passiert. Meine Lieblingsgeschichte war die mit Paulinchen und dem Feuerzeug, was wohl daran lag, dass ich ihr Kleid so schön fand. Die Suppenkaspar Geschichte fand und find ich auch sehr schön. Auch das Weihnachtsgedicht, fand ich sehr schön, und ich habe es sogar mal auswendig gekonnt. Ich glaube nicht, dass die Geschichten sehr grausam gemacht sind, da sie einfach nur erklärend sind, und lehrreich für die Kinder sein können. Die Bilder sind auch kindergerecht gemacht, und machen das Buch sehr schön, da sie sehr bunt sind, und man das Buch sogar als Bilderbuch verstehen könnte. Sehr schön finde ich, dass sich alles sehr gut reimt. So lässt sich alles besser lesen, und es klingt auch noch schöner. Außerdem sind die Texte schön kurz, was ich auch sehr kindergerecht finde. Die dicken Seiten sind sehr gut gedacht, da man das Buch nicht so schnell zerstört bekommt, es sogar in Kinderhand sicher ist. Insgesamt ist es also ein hübsches, interessantes Buch, und für Kinder ist es sicher ein lernvolles Programm. Jedoch muss ich sagen, dass ich finde, dass vieles sehr übertrieben wurde. Zum Beispiel wird niemanden gleich beide Daumen abgeschnitten, nur weil dran gelutscht wurde. Außerdem stirbt man nicht gleich nach vier Tagen, nur weil man seine Suppe nicht gegessen hat. Beim Suppen-Kaspar fand ich schon die Bilder heftig, wenn ich mir diese heute anschaue. Nach einem Tag ist der Kaspar gerade mal ein viertel von seiner Masse her, als den Tag zuvor. Die Kinder könnten bei manchen Dingen vielleicht einen falschen Eindruck bekommen.
***Fazit***
Ein sehr niedliches buch. Ich finde nicht, dass es grausam ist. Die Bilder sind groß und schön bunt, und lassen dass ganze leichter verständlich machen. Die Texte sind schön kurz, verständlich, leicht zu lesen und reimen sich passend, und klingen schön. Ich bin mit dem Buch sehr zufrieden. Die Kinder können dabei sogar vielleicht noch lernen sich anständig zu benehmen und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich dass Buch nie schlimm fand, ich jedoch auch nicht wusste, dass es Lehren waren. Ich vergebe vier Sterne und gebe meine Empfehlung weiter. Einen ziehe ich ab, da ich denke, dass die meisten Dinge ziemlich übertreiben dargestellt werden. weiterlesen schließen -
So alt und immer noch aktuell
18.06.2002, 15:33 Uhr von
Rumpeltimo
Halli Hallo, bin hauptberuflich Mutter von 2 prächtigen Jungs, die jede Menge Freude und auch Arb...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Der Struwwelpeter ist ein echter Klassiker. Schon meine Mutter hat ihn als Kind geliebt und ich ebenso und jetzt lieben ihn meine Kinder. Obwohl der Struwwelpeter schon ziemlich alt ist, enthält er viel pädagogisch wertvolles. Nehmen wir zum Beispiel einmal die Geschichte von den schwarzen Buben. Gerade diese Geschichte ist in der heutigen Zeit wieder ganz aktuell. Ludwig, Kaspar und Wilhelm werden von Nikolas dafür bestraft, daß sie einen Mohren verhöhnen. Er steckt sie in ein Tintenfaß. Damit sind sie genauso schwarz wie der Mohr und damit also auch keine besseren Menschen. Heinrich Hoffmann wollte damit ausdrücken, daß alle Menschen gleich sind und daß kein Mensch das Recht hat, sich über einen anderen zu stellen. Das ist heute bei den Problemen mit Rechtsradikalen wieder ein ganz brandheißes Thema, daß sogar mein Jüngster (6) kapiert hat.
Dann nehmen wir mal das Paulinchen. Die Geschichte von Paulinchen ist zwar etwas makaber aber dennoch ziemlich lehrreich. Paulinchen hat obwohl es ihr die Eltern verboten hatten, mit einem Feuerzeut gespielt und ist dann verbrannt. Zugegeben, es ist für Kinder etwas krass ausgedrückt. Aber es verfehlt nicht seinen Zweck. Unsere Kinder haben begriffen, daß sie Feuerzeuge und Zündhölzer nur unter Aufsicht benutzen dürfen, weil sonst etwas ganz schlimmes geschehen kann und das wollen sie ja nicht.
Weiterhin die Geschichte vom bösen Friederich. Ich finde es ganz gut, daß einmal gezeigt wird, daß auch Tiere Geschöpfe sind, die Schmerzen haben können und sich auch mal wehren können. Der Friederich hat einen Hund mit seiner Peitsche mißhandelt, bis der Hund ihn ins Bein biß. Dann mußte Friederich im Bett liegen und der Hund hat seinen Kuchen aufgefressen. Seit meine Kinder diese Geschichte kennen, tuen sie keiner Fliege mehr etwas zuleide.
Auch eine zwar weniger aber dennoch pädagogisch wertvolle Geschichte ist die vom Hanns Guck-in-die-Luft. Der Hanns ist immer sehr unaufmerksam und guckt immer in die Luft, wenn er zur Schule geht. Zuerst stolpert er über einen Hund. Dann läuft er am Ufer entlang und paßt nicht auf und fällt ins Wasser. Gerettet wird er von zwei Männern, die zufällig vorüberkommen. Meine Kinder haben daraus für sich abgeleitet, daß man immer mit offenen und wachen Augen durch den Straßenverkehr gehen muß und auch immer aufmerksam sein muß. Man darf, wenn man auf der Straße unterwegs ist nicht träumen.
Weniger pädagogisch wertvoll finde ich die Geschichte vom wilden Jäger. Gut, es wird darin deutlich gemacht, daß auch mal der Schwache durch List siegen kann. Aber ich finde es etwas übertrieben.
Auch die Geschichte vom Daumenlutscherbub finde ich sehr Makaber. Unsere beiden Kinder haben Gott sei Dank nicht am Daumen gelutscht, sonst hätte ich Angst gehabt, ihnen diese Geschichte vorzulesen. Daß der Schneider dem Konrad die Daumen abgeschnitten hat, wegen so einer Lapalie wie Daumenlutschen fand ich als Kind schon nicht besonders schön.
Genauso die Geschichte vom Suppen-Kaspar. Jedes Kind weiß, daß man ohne Essen nicht leben kann. Da ist es völlig unnötig, dem Kind vorzuführen, daß man stirbt, wenn man nicht ißt. Geeignet wäre diese Geschichte höchstens für Magersüchtige Kinder und davon gibt es meines Erachtens nicht allzu viele. Die sind doch meistens schon älter und lesen garantiert keinen Struwwelpeter mehr.
Auch die Geschichte vom Zappel-Philipp finde ich etwas überzogen. Was ist schon schlimm daran, wenn Kinder nicht ruhig am Tisch sitzen können. Heute stört sich da keiner mehr. Diese Geschichte ist auch nicht mehr ganz zeitgemäß. Aber wir wollen nicht vergessen, daß Dr. Heinrich Hoffmann die Geschichte vor vielen Jahren geschrieben hat und zu dem damaligen Zeitpunkt es üblich war, daß Kinder am Tisch ruhig sitzen bleiben mußten.
Jetzt aber zu der Hauptgeschichte, dem Struwwelpeter. Sie hat mir bei meinen Kindern sehr geholfen. Unsere Kinder waren nämlich richtige Kämmuffel und die Fingernägel und Fußnägel konnte ich ihnen nur unter großen Protesten schneiden. Seit sie aber den Struwwelpeter kennen, kommen sie freiwillig, wenn ihre Nägel etwas länger sind und wollen sie sofort geschnitten haben. Sie kämmen auch morgens im Bad fleißig ihre Haare. Was ich bedauere ist, daß der Struwwelpeter nicht auch das Zähne putzen vergessen hat, das tun unsere Kinder nämlich auch nicht freiwillig. Vielleicht wäre das der Fall, wenn Struwwelpeter vielleicht auch noch verfaulte Zähne gehabt hätte.
Alles in allem lieben unsere Kinder ihren Struwwelpeter, er ist aus unserem Kinderzimmer nicht wegzudenken. weiterlesen schließen -
Schon seit über 150 Jahren im Geschäft
11.06.2002, 17:52 Uhr von
Jakini
War die letzten Wochen seltener online, zum einen durch mein Autoverkauft, zum anderen hatten mei...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Wie ich zu dem Buch kam:
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Eigentlich kann ich nicht mehr sagen, wie ich selber zu dem Buch kam, denn auch ich habe den Stuwwelpeter schon als Kind gelesen. Für meine Tochter habe ich dieses Buch, dann mit gemischten Gefühlen, vor drei Jahren im Weltbildverlag gekauft, den Preis kann ich leider nicht mehr nennen. Inzwischen habe ich das Buch aber auch bei mytoys.de gesehen, wo es verschiedene Ausgaben davon gibt.
Das oben abgebildete Buch ist die einfache Ausgabe, sie kostet bei mytoys.de 5,-- Euro.
Welche Ausgaben gibt es alles:
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Ein Pappbuch mit weißem Einband für 11,90 Euro,
ein Buch mit einem Einband aus Halbleinen und mehreren Abbildungen aus dem Geschichten im dem Buch. Diese Ausgabe ich für meine große Tochter gekauft, bei mytoys.de kostet sie inzwischen 7,95 Euro,
das oben abgebildete Buch, einfach gebunden, mit gelben Hintergrund für 5,-- Euro,
ein Popupbuch, ebenfalls mit gelben Einband, das die Geschichten von Dr. H einrich Hoffmann noch lebendiger werden läßt. Dieses ist gedacht für Kinder zwischen 5 und 7 Jahren und kostet 12,50 Euro bei mytoys.de
Das sind nur einige Beispiele, welche Ausgaben es inzwischen von dem bekannten Buch gibt, ich denke jedoch, daß die einfache Ausgabe für 5,-- Euro zum Vorlesen ausrechend ist, vorallem, da die Bücher für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren gedacht sind, die feinen Seiten im Halbleinenbuch finde ich für kleinere Kinder nicht geeignet.
Wie ist der Struwwelpeter entstanden:
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Geschrieben und gezeichnet wurde das Buch Der Struwwelpeter von Dr. Heinrich Hoffmann 1844, veröffentlicht aber erst 1846, wo es bei vielen Kindern zum ersten Mal unter den Christbaum zu finden war.
Nach eigenen Aufzeichnungen kam Dr. Heinrich Hoffman die Idee zu diesem Buch zu Weihnachten 1844, wo er für seinen damals drei Jahre alten Sohn ein Bilderbuch zu Weihnachten kaufen wollte. Doch nichts gefielt ihm Recht, denn die meisten Geschichten waren sehr lang, oder aber es waren Bilderbücher, wo nur ein Gegenstand abgebildet war, alles entsprach nicht seinen Vorstellungen.
So kaufte er ein leeres Heft und zeichnete seinem Sohn selber ein Bilderbuch, der sich am Heiligen Abend sehr über das Geschenkt freute. Im Ausdenken von Geschichten hatte der Arzt schon seine Übung, denn früher wurde den Kindern oft mit dem Arzt gedroht, wenn diese nicht artig waren, und wenn der Arzt dann gebraucht wurde, dann hatten die Kinder Angst und schrien und weinten. So dachte Dr. Heinrich Hoffmann sich für seine kleinen Patienten Geschichten aus, die er zu Papier brachte und womit er die Kleinen schnell beruhigt hatte. Diese Geschichten kamen in das leere Heft, wie auch einige weitere, die er sich neu ausdachte. Bei seinem drei Jahre alten Sohn kam dieses Buch sehr gut an.
Aber auch bei anderen kam dieses Buch sehr gut an, und so wurde Dr.Heinrich Hoffmann aufgefordert, dieses Buch zu veröffentlichen. Eigentlich hatte er dies nicht vor, doch dann kam der Struwwelpeter doch raus.
Der Struwwelpeter blieb somit nicht das einzige Kinderbuch von Dr. Heinrich Hoffmann, er brachte außerdem noch auf den Markt:
König Nußknacker, Im Himmel und auf der Erde, Bastian der Faulpelz und Prinz Grünewald und Perlenfein. Ich muß gestehen, diese Bücher kenne ich nicht, doch der Struwwelpeter ist nun seit über 150 Jahren ein Klassiker unter den Kinderbüchern und wird bestimmt auch weiterhin ein Klassiker bleiben.
Für mich war es eine Kindheitserinnerung, die mich dazu brachte, den Struwwelpeter für meine Tochter zu kaufen. Irgendwie liebte ich die Geschichten, auch wenn sie teilweise recht brutal erscheinen.
Wie sieht das Buch aus:
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Unser Buch ist wie gesagt eine andere Ausgabe, als die oben abgebildete, auf dem festen Einband ist der Struwwelpeter in klein oben in der Mitte abgebildet um ihn herum ranken Pflanzen an denen verteilt die anderen Darsteller der Geschichten zu sehen sind. Auf dem Einband steht in altdeutscher Schrift der Name des Buche: Der Struwwelpeter, darunter der Hinweis, oder lustige Geschichten und drollige Bilder.
Außerdem steht auf dem Einband, daß dieses Buch für Kinder zwischen 3 und 6 Jahren gedacht ist.
Schlägt man das Buch auf, so kommt zunächst, wie bei fast allen Bücher ein weißes Deckblatt, dahinter dann das erste Bild. Ich finde dieses erste Bild besonders schön, es hat sich schon in meiner Kindheit besonders bei mir eingeprägt, denn oben in der Mitte ist ein Engel, der ein Buch in der Hand hält, umringt ist dieser Enge von zwei Christbäumen. Sein Kleid ist so lang, daß es sich an den Seiten bis zum Bilderand verteilt. Darunter sitzen kleine Engel, die Kekse und Spielzeug auf die Erde schütten.
In der Mitte der Seite steht ein Spruch, den ich hier einmal übernehmen möchte, falls jemand den Struwwelpeter doch nicht kennt, kann er sich so an die Schreibweise gewöhnen:
Leseprobe:
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Wenn Kinder artig sind,
Kommt zu ihnen das Chrsituskind.
Wie sie ihre Suppe essen
Und das Brot auch nicht vergessen,
Wenn sie, ohne Lärm zu machen,
Stils sind bei den Siebensachen,
Beim Spaziergang auf den Gassen,
Von Mama sich führen lassen,
Bringt es ihnen Guts genug
Und ein schönes Bilderbuch.
Unter dem Text, der in schwarz auf weißem Hintergrund geschrieben steht, kann man die passenden Bilder hierzu finden:
Ein Junge, der in der Kammer ruhig und lieb spielt,
ein Kind, daß am Tisch sitzt und seinen Teller leer ist und ein Kind, daß an der Hand der Mutter durch die Straßen geht.
Diese erste Seite ist für mich ein großer Hinweis, daß das Buch zu Weihnachten entstanden ist, und somit hat meine Tochter dieses Buch auch zu Weihnachten bekommen, Im Jahre 1998 als sie drei Jahre alt war.
Auf der Rückseite kann man lesen, wie es zu dem Buch kam und in der Mitte ist eine Zeichnung des Autors Dr. Heinrich Hoffmann zu sehen.
Als nächstes erscheint dann in Groß das Bild des Struwwelpeters, der auf einem Podest steht in dem ebenfalls ein Spruch steht.
Weiter geht es mit den kleinen Geschichten, die sich insgesamt auf 24 Seiten erstrecken. Allerdings ist bei den Geschichten immer nur Vorderseite bedruckt, die Rückseite blieb frei, so zumindest in unserem Buch. Ich bin der Meinung, mein Buch vom Struwwelpeter war ein richtiges Bilderbuch mit festen Seiten, die von beiden Seiten bedruckt waren, aber sehr sicher bin ich mir da nicht, denn es ist schon lange her, daß ich mein Buch in den Händen hatte, und was daraus geworden ist, das weiß ich leider nicht, vielleicht ist es ja doch noch bei meinen Eltern.
Welche Geschichten gibt es:
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Das Buch besteht insgesamt aus 10 Geschichten, die da wären:
Der Struwwelpeter:
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Die erste Geschichte, auch wenn sie nur aus einem Reim besteht, ist dem Struwwelpeter gewidmet. In manche Büchern findet man sie auf dem Einband, in unserem Buch ist sie die erste Geschichte mit einem Vers. Der Vers sagt aus, daß Peter sich die Haare und Nägel nicht hat schneiden lassen wollen und deswegen sieht er nun so aus, wie dargestellt, nämlich mit langen wuscheligen Haaren und schrecklich langen Fingernägeln.
Wenn Kinder sich die Nägel schneiden lassen wollen, dann kann man mit diesem Bild bestimmt einiges erreichen. Trotzdem finde ich es nicht hässlich, nur eben die langen Fingernägel sind nicht so schön.
Die Geschichte vom bösen Friederich:
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Diese Geschichte wird mit einem Reim erzählt, der erklärt, daß der Friederich sehr böse ist, er quält Tiere und Menschen. Doch eines Tags trifft er auf einen Hund, der sich wehrt und ihn beißt, so daß er das Bett hüten muß. Der Hund aber ißt seine Leckereien.
Diese Geschichte finde ich sehr lehrreich, denn es gibt leider viele Kinder, die Tiere quälen, und natürlich auch Menschen, also andere Kinder. In meinen Augen zeigt die Geschichte, daß sich alles eines Tages rächt und man sich genau überlegen sollte, was man tut, nicht jeder läßt sich alles gefallen.
Die Zeichnungen zu der Geschichte finde ich sehr gut gelungen, natürlich erkennt man, daß die Bilder schon älter sind, alleine an der Kleidung der Menschen darin. Doch gerade das ist es, was mir persönlich daran so gut gefällt, die schönen alten Bilder. Die Figuren sind meiner Meinung nach sehr gut und lebendig getroffen, wenn auch ihre Gesichter schon etwas merkwürdig aussehen, aber so war die Zeit wohl damals.
Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug:
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In dieser Geschichte geht es um ein kleines Mädchen mit dem Namen Pauline, das alleine zu Hause ist, mit ihre beiden Katzen Minz und Maunz.
Da findet sie beim Spielen ein Feuerzeug. Obwohl die Katzen sie warnen wollen, spielt sie mit dem Feuer und verbrennt.
Diese Geschichte hat sich bei mir besonders gesetzt, vorallem, da es in Hamburg dieses Jahr ein einem Tag ganz heftig gebrannt hat. Einmal bei uns gegenüber, vermutlich durch Zündeleien von Kindern. Und einmal in einem anderen Stadtteil, was viel schlimmer ausgegangen ist, denn zwei Kinder und ihre Mutter kamen dabei ums Leben. Inzwischen weiß man, daß auch hier Zündeln im Spiel war, ein kleines Mädchen im Alter von 5 Jahren hat mit Feuer gespielt und damit die Wohnung in Brand gesetzt, für mich eine grausige Vorstellung. Natürlich sollte man Streichhölzer und Feuerzeuge immer außerhalb der Reichweite von Kindern lassen, doch Kinder sollte trotzdem wissen, warum das so ist. Ich habe nach dem Brand meine Wohnung noch einmal komplett nach Feuerzeugen und Streichhölzern abgesucht, Streichhölzer haben wir seit Jahren im Haus, nutzen sie aber nie, nur unseren Gasanzünder zum Anzünden von Kerzen. So flogen die Streichhölzer und das Feuerzeug liegt wie eh und je auf unserer Vitrine, griffbereit, aber für die Kinder nicht erreichbar.
Die Zeichnungen dieser Geschichte finde ich besonders gut gelungen, sie bestehen aus vier Bildern. Im letzten Bild kann man nur noch ein paar Schuhe und einen Haufen Asche sehen, der macht den kleinen Kindern deutlich, daß man weg ist, wenn man verbrennt, so habe sie eine gewisse Vorstellung von dem, was passieren könnte. Aber auch die Katzen gefallen mir sehr gut, Pauline dagegen weniger, sie hat kein so schönes Gesicht, sondern ein sehr freches.
Die Geschichte von dem schwarzen Buben:
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Hier geht es um einen schwarzen Jungen, der von anderen Kindern wegen seiner Hautfarbe ausgelacht wurde. Als diese deswegen ermahnt wurden, das zu unterlassen, gehorchten sie nicht, und so wurden sie in ein Tintenfaß getaucht und waren ebenfalls pechschwarz, sogar noch schwärzer als der Junge.
Zwar wachsen unsere Kinder heute mit Ausländern auf, doch der Rassenunterschied, wird oft immer noch aufgeputscht. Außerdem gibt es auch Menschen, die aus anderen Gründen, sie es Behinderungen, anders aussehen, als gewohnt, auch sie sollten nicht gehänselt werden. Und gerade hier kann es passieren, daß einem ähnliches geschieht, sei es bei Entstellungen etc.., die durch einen Unfall passieren können. Mit dieser Geschichte können Kindern lernen, daß es sich nicht gehört, über andere zu lachen.
Die Geschichte von dem wilden Jäger:
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Ein Jäger macht sich auf den Weg zur Jagd, dann ruht er sich aus. In der Zwischenzeit klaut ein Hase ihm Gewehr und Brille, als der Jäger wieder wach wird, schießt er auf ihn. Aus dem Jäger wird der gejagte, aus dem Gejagten der Jäger.
Diese Geschichte gefällt mir nicht so gut. Natürlich muß es nicht sein, daß Tiere gejagt werden, doch manchmal läßt es sich nicht vermeiden, um einen Ausgleich in der Natur zu schaffen. Gerade Hasen vermehren sich sehr schnell. Immerhin können Kinder daraus lernen, daß sich das Blatt schnell wenden kann.
Bei Kindern kommt die Geschichte jedoch sehr gut an, sie finden sie lustig und lachen gerne darüber.
Die Geschichte vom Daumenlutscher:
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Hier geht es um Konrad, der immer noch auf seinen Daumen lutscht, was er aber nicht mehr soll. So warnt ihn seine Mutter, daß er dies unterlassen soll, weil sonst der Schneider kommt, und die Daumen mit der Schere abschneidet.
Konrad hört natürlich nicht auf seine Mutter und lutscht auf den Daumen. Plötzlich kommt der Schneider mit einer großen Schere und schneidet tatsächlich die Daumen ab.
Ich denke, diese Geschichte sollte dazu beitragen, daß Kinder sich das Daumenlutschen abgewöhnen. Doch ich finde die Geschichte grausam, selber habe ich bis ich in die Schule kam auf dem Daumen geluscht, was natürlich nicht gut für die Zähne ist. Doch mich hat diese grausige Geschichte nicht davon abgehalten, immerhin hat sie mir als Kind auch keine Angst gemacht. Diese Geschichte lasse ich somit beim Vorlesen meistens aus, denn ich sehe hier keinen großen Sinn, sie einem Kind vorzulesen, sie ist einfach nur grausam und könnte Angst machen.
Außerdem lutschen heute die wenigstens Kinder auf dem Daumen, inzwischen gibt es Schnuller und die gewöhnen die Kinder sich von ganz alleine ab..... .
Die Geschichte vom Suppen-Kaspar:
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In dieser Geschichte wird beschrieben, daß ein Junge mit dem Namen Kaspar seine Suppe nicht essen mag. immer wieder schreit er: Ich esse keine Suppe, nein, ich esse meine Suppe nicht.
So geht es insgesamt vier Tage an denen er immer weiter abnimmt, bis er gestorben ist. Dieses Verhalten wird mit Bildern dargestellt, auf dem ersten Bild ist der Kaspar noch sehr dick, dann hat er eine normale Figur, dann wird er recht schmal, am nächsten Tag besteht er nur aus einem Streichholz und im letzten Bild sieht man ein Kreuz am Grab, auf dem eine Suppenschüssel steht.
Diese Geschichte sehe ich auch mit gemischten Gefühlen an. Natürlich müssen Kinder ordentlich essen, d.h.. gesunde Sachen. Verhungern wird bestimmt kein Kind freiwillig. Nur würden viele sicher lieber Süßigkeiten essen, als Suppe. Ich selber habe als Kind auch keine Suppe gegessen, ich mochte sie einfach nicht.
In meinen Augen ist diese Geschichte übertrieben, ob sie damals angebracht war, das kann ich nicht sagen. Doch ich finde auch hier, könnten Kinder Angst bekommen, meine Kinder haben schnell mal einen Magen- und Darmvirus, essen dann auch einige Tage nichts. Da müssen sie sich doch Sorgen machen, daß sie dann auch gleich sterben.
Abgesehen davon ist es in der heutigen Zeit eher der Fall, daß Kinder zu dick sind, als zu dünn. Sie sehen dann also so aus, wie der Kaspar im ersten Bild. Abgesehen davon finde ich es grausam, daß Eltern ihr Kind verhungern lassen würden, nur weil es keine Suppe essen möchte. Abgesehen davon, daß Kinder, wenn sie hunger haben, auch essen. Nein, diese Geschichte gefällt mir ebenfalls nicht, deswegen habe sie meinen Kindern auch noch nicht vorgelesen.
Die Geschichte vom Zappel-Philipp:
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Hier wird von Philipp erzählt, der bei Tisch nicht ruhig sitzen kann. So geschieht es eines Tages, daß er mit seinem Stuhl umfällt und den gesamten Tisch abdeckt. Er liegt unter dem Essen, und die Eltern sind sehr böse, weil sie nun nichts mehr essen haben.
Diese Geschichte paßt sehr gut zu meiner mittleren Tochter, die kann am Tisch auch nicht still sitzen. Tja, und da hat mich diese Geschichte doch sehr geprägt, denn bei uns gibt es im Moment keine Tischdecken, eben aus diesem Grund.
Aber vielleicht sollte ich meiner Mittleren diese Geschichte einmal zeigen und vorlesen, vielleicht verschafft uns das ein bisschen Ruhe bei Tisch, denn auch ohne Tischdecke nervt ihre gezappelt sehr.
Die Geschichte vom Hans Guck-in-die-Luft:
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Auch diese Geschichte erinnert mich sehr an meine mittlere Tochter, die überall gegenrennt, weil sie in alle Richtungen schaut, nur nicht nach vorne:
Hans schaut immer zum Himmel, anstatt auf den Weg, so fällt er über einen Hund, der gerade angelaufen kommt und sogar ins Wasser. Zwar wird er gerettet, doch seine Mappe, die er bei sich trug, die schwimmt weg, und ihm ist erbärmlich kalt. Hinzu kommt der Spot, denn sogar die Fische lachen über ihn.
Meine mittlere Tochter schaut auch überall hin, ihr müßte ich die Geschichte eigentlich gar nicht vorlesen, denn in diesem Punkt hat sie reichlich eigene Erfahrungen gemacht, aber vielleicht bringt es ja doch etwas. Auf jeden Fall können Kinder hier lernen, daß sie immer auf den Weg achten sollten, in der heutigen Zeit kann es sogar noch gefährlicher werden, antat mit einem Hund könnte man mit einem Rad oder gar einem Auto zusammenstoßen.
Der fliegende Robert:
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Hier wird beschrieben, daß man bei Sturm und Regen eigentlich im Haus bleiben sollte, doch Robert war der Meinung, daß er trotzdem draußen spielen will, und so geht er mit einem Regenschirm raus. Da erfaßt ihn der Sturm, der Schirm ist hierfür eine sehr gute Fläche und er wird vom Wind weggetragen, niemand ist da, der ihm helfen kann.... .
Leider kann man es nicht immer verhindern, bei solchem Wetter rausgehen zu müssen, die Kinder müssen z.B. zur Schule, die Eltern zur Arbeit. Doch den Kindern sollte klar sein, daß man bei Regen und Sturm besser auf den Regenschirm verzichten sollte, den Kinder ja so gerne bei sich tragen.
Meine Meinung zu dem Buch allgemein:
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Meine Meinung zu den einzelnen Geschichten habe ich ja schon bei den Geschichten geschrieben, nun möchte ich das Buch allgemein noch beurteilen.
Zwei Geschichten finde ich überhaupt nicht gut, eine nicht sinnvoll, aber dennoch lustig und unterhaltsam. Den Rest finde ich auch heute noch sehr sinnvoll, vorallem die Geschichte mit den Feuerzeugen.
Meine große Tochter hat diese Buch ein oder zwei Mal gelesen, viel Eindruck hat es bei ihr aber nicht hinterlassen, denn eigentlich ist meine große Tochter eine ganz liebe, und somit fand ich das Buch für sie auch nicht sonderlich wichtig, ich hatte es wegen meiner eigenen Kindheitserinnerung gekauft.
Für meine mittlere Tochter, die eine richtig wilde ist, und viel experimentiert und Unsinn macht, ist es aber genau richtig, manche Geschichten können ihr nämlich erklären, warum so manches verboten ist, wie z.B. mit Feuer spielen, am Tisch zappeln, bei Sturm mit einem Regenschirm rausgehen oder lieber in die Luft zu starren, als auf den Weg zu achten.
Somit denke ich, daß der Struwwelpeter überwiegend auch heute noch zeitgemäß ist, auch wenn die Bilder veraltet sind.
Praktisch finde ich die Kürze der Geschichten, denn Kinder mögen keine langen Geschichten, so kann man sich täglich eine neue Geschichte vornehmen. Die Zeichnungen zeigen dann sehr gut dargestellt, was dort gerade in der Geschichte erzählt wird, so verstehen die Kinder das erzählte auch wirklich. Die Gesichter der Figuren gefallen mir zwar nicht so sehr, aber die Bilder zeigen genau das, worauf es bei der Handlung ankommt.
Und die gereimten Texte sind für Kinder leicht zu verstehen und zu merken.
Als ich meiner großen Tochter das Buch gekauft hatte, meinte eine Freundin dazu: Das kommt mir nicht ins Haus, das finde ich zu brutal. In zwei Geschichten kann ich meiner Freundin da zustimmen, aber ansonsten finde ich die Geschichten sehr gut getroffen, sie erklären den Kindern Gefahren und helfen somit hoffentlich, daß Kinder sich von diesen Gefahren fern halten. Aus diesem Grunde kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.
Empfohlen ist es für Kinder von 3-6 Jahren, doch ich denke, auch ältere Kinder können es noch gut lesen. Meine große Tochter wird nun sieben, neulich hat sie das Buch zum ersten Mal versucht, alleine zu lesen, was durch die inzwischen fast auswendig gekannten Reime natürlich sehr gut geklappt hat. So kann sie dann den kleinen Schwestern den Struwwelpeter bald vorlesen.
Ich selber habe das Buch auch oft selber gelesen, somit hatte ich es auch, als ich schon älter als sechs Jahre war.
Wegen der beiden Geschichten, die mir persönlich gar nicht gefallen, ziehe ich einen Stern in der Bewertung ab. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Rena50, 11.06.2002, 18:02 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein sehr guter Bericht! Dieses Buch wurde wohl nicht umsonst so bekannt und gehört auch heute noch zu den vielgekauften Klassikern der Kinderbücher. Gruß Rena
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Pusteblume22, 11.06.2002, 17:56 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
WOW - mehr habe ich dem nicht zuzufügen :-) Greetz
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