Pro:
Heath Ledger bestätigt in seiner Rolle als Harry meine These warum er der vollkommenste Jungdarsteller in Hollywood ist, spannend, actionreich, gut inszenierte Dramatik, lehrreich, ausgezeichnete Regie von Shekhar Kapur, Djimon Hounsous Rolle als Abou Fat
Kontra:
---
Empfehlung:
Ja
Vor wenigen Monaten, als ich über einen der neusten Film von Heath Ledger berichtet habe (die Geschichte des Ned Kelly), wurde mir von einer Userin empfohlen auch die vier Federn mit selbigem Darsteller anzuschauen. Der Film war mir vom Namen her bekannt, doch ich konnte ihn nirgends finden. Vor wenigen Tagen hatte ich das Glück, den Film bei einer Videothek zu entdecken und mir auszuleihen.
Handlung
Wir schreiben die Epoche der Kolonisation Großbritanniens auf einem Viertel der Erde. Für Harry (gespielt von Heath Ledger), dem britischen Offizier, spielt sich gerade die schönste Zeit seines Lebens ab, denn er hat sich soeben verlobt und wird bald seine Geliebte heiraten. Dazu hat er eine herrliche Kompanie um sich (in der Armee), mit der eine enge Freundschaft besteht, vor allem mit Jack (gespielt von Wes Bentley). Doch Unruhen im Sudan, die die britische Herrschaft dort in Gefahr bringen, zwingt auch die Einheit von Harry in den Krieg zu ziehen. Harry ist jedoch nicht gewillt für sein Königreich sein Leben aufs Spiel zu setzen und verlässt die Armee. Daraufhin bekommt er von drei seiner Freunde eine Feder zugesandt, die für Feigheit steht. Als er daraufhin noch eine vierte Feder von seiner Verlobten einstecken muss und sein Vater nicht mal mehr mit ihm redet, isoliert er sich. Doch er will seinen Freunden im Sudan, die ständig in Gefahr sind, helfen und die Schmach der Federn will Harry auch loswerden. So entscheidet er sich alleine nach Afrika zu reisen, um von dort aus seinen ehemaligen Freunden beizustehen. Doch die Gefahren in der Wüste sind groß. Als er kurz davor ist zu erdursten und hoffnungslos auf den Sanddünen der Sahara halbtot rum liegt, wird er von einem Fremden, namens Abou Fatma (gespielt von Djimon Hounsou), gerettet.
Filmkritik
Das Hauptmerkmal des Abenteuerfilms aus dem Jahre 2002 ist ohne Zweifel die Freundschaft zwischen den Menschen. Diese ist in zwei verschiedenen Ausführungen im Film erkennbar. Von der einen die eiserne Freundschaft von Harry und Jack, die sich als Kinder schon kannten und zusammen für ihre Heimat in der Armee dienen. Als ein Knacks in ihrer Freundschaft entsteht, aufgrund von Harrys Entscheidung nicht mit in den Krieg zu ziehen, glaubt man, dass diese Freundschaft nun endgültig vorbei ist. Doch für Harry beginnt nach seiner Entscheidung ein neuer Lebensabschnitt, der durch Selbstvorwürfe gezeichnet ist. Vorwürfe, die mit seinen vier Freunden zu tun haben, die er im Stich gelassen hat. Vorwürfe, weil er dadurch sogar seine Verlobte verloren hat. Als er sich entschließt nach Afrika zu reisen, um Jack und den anderen zu helfen, weiß er nicht auf welches Abenteuer er sich einlässt. Von der anderen entsteht zischen Harry und Abou Fatma, dem mysteriösen Fremden, der ihm das Leben in der Wüste rettet (und nicht nur!) eine unglaubliche Freundschaft, die eigentlich im realen Leben eher Seltenheit ist. Doch genau in solchen Notsituationen, wie sie der Film schildert (Krieg, Quälerei, Hungersnot etc.) entstehen die wahren Freundschaften des Lebens.
Die vier Federn bieten in über 125 Minuten nicht nur Spannung und Dramatik, sondern auch Rührung. Die Selbstopferung ist auch in diesem Film ein Merkmal, das den Zuschauer sicherlich berühren wird. Regisseur Shekhar Kapur ist ein Film gelungen, der eine tiefgründige Handlung vorweist, die am Ende den absoluten Höhepunkt erreichen wird. Die Atmosphäre im Film ist ebenfalls einmalig. Die Wüste, das Gefangenenlager, die Schlacht zwischen den Briten und den einheimischen Stämmen Sudans, wurden wunderbar inszeniert. Einzige Szene im Film, die etwas stört (weil leicht makaber), ist als der fast verdurstete Harry Blut von seinem lebendigen Camel trinkt (das gleiche, nur mit einem Pferd, hat Ledger auch im Film „die Geschichte des Ned Kelly“ machen müssen!). Vorzüglich ist auch die Musik zum Film, komponiert von James Horner, der orientalische Klänge mit traditionellen, britischen Melodien verbindet.
Für mich hat sich nach „die vier Federn“ wieder einmal bestätigt, dass Heath Ledger zu den vollkommensten jungen Schauspielern Hollywoods gehört. Ich hatte kurz meine Zweifel nach seiner Teilnahme in „Sin Eater“, den ich vor einigen Wochen gesehen habe (und bei dem er mich leicht enttäuscht hat), doch nun bin ich absolut davon überzeugt, dass dieser Junge ein riesiges Potential hat. Ich habe mit den vier Federn damit alle seine bekannten Filme bis heute gesehen (Ritter aus Leidenschaft, Monsters Ball, Sin Eater, die Geschichte des Ned Kelly und Patriot). Als Harry ist er eigentlich in einer Rolle zu sehen, die alles verbindet: Happyness, Kampfgeist, Romantik, Selbstopferung. All das kann Ledger hervorragend vor der Kamera zeigen – keine Frage. Ich bin gespannt, wann er ähnliche Rollen wie seine Kollegen Pitt und Farrell in Troja und Alexander bekommt. Er hat es mittlerweile mehr als verdient. Die interessanteste Rolle im Film hat in meinen Augen Djimon Hounsou, der als Abou Fatma auftritt. Deswegen so interessant, weil er einem Fremden seine Freundschaft anbietet und für ihn alles gibt, um ihn vor dem Tod zu retten.
Fazit
Die vier Federn hätten eigentlich einen viel größeren Erfolg feiern müssen, als es vor zwei Jahren der Fall war. Wie ich nachlesen konnte, ist der Film untergegangen und ich kann nicht verstehen wieso. Ich bin von der Handlung des Films begeistert. Die Spannung des Films wechselt ständig mit der Dramatik an der Front Afrikas, die emotionale Situation von Harry, wird von seinem Kampfgeist und seinem Mut geprägt. Die Freundschaft bekommt ihre Ehrenrolle im Film, während es auch nicht an Romantik mangelt. Und zur darstellerischen Leistung von Ledger muss man eigentlich nichts mehr hinzufügen - vom Jungen werden wir in naher Zukunft noch viel hören. weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben