Pro:
mit Audrey Heppburn, lustig, schwarz - weiß
Kontra:
langweilig; viele Filmfehler
Empfehlung:
Ja
Als meine Freundin mir gestern Abend vorschlug ins "Freiluft-Kino" zu gehn erwartete ich mir schon nicht allzu viel.
Als sie mir dann verriet, dass es sich um den Film "Ein Herz und nen Könisch oder so" handele zitterte ich schon einem langweiligen (und kalten) Abend entgegen.
Vor Beginn der Vorstellung wurden wir kurz vom Veranstalter instruiert: Der Film sei seit über 3 Jahren in ganz Europa nicht mehr gezeigt worden und er sei eine großartige Leihgabe der Filmfirma. Nach dieser großartigen Neuigkeit waren sämtliche Hoffnungen zerstört. Nun aber zum Film:
Der 1953 verfilmte 118 Minuten dauernde "A roman Holiday", dessen deutscher Titel "Ein Herz und eine Krone" ist, in dem u.a. audrey hepburn, gregory peck, eddie albert und hartley power mitspielen, wird gezeigt, wie eine Thronfolgerin für einen Tag ihren Konventionen entflieht und die ewige Stadt mit ihrer männlichen Begleitung, mit der sie auch die ersten romantischen Erfahrungen macht, erkundet.
Der Film beginnt mit einer kurzen Vergangenheitsschilderung:
Prinzessin Anne befindet sich auf Europareise. Rom ist ihre letzte Station. Hier steht sie ständig im Rampenlicht und hat quasi keine Zeit für sich zum Ausruhen o.ä.
Der eigentliche Film startet dann im Schlafzimmer der jungen Prinzessin (gespielt von Audrey Hepburn), die in der ersten Szene deutlich herausstellt, wie sehr sie das ständige "Guten Tag mein Herr" "ich freue mich sehr" "Oh,Vielen Dank" etc. stört.
Sie sagt, dass sie viel lieber im Pyjama ohne Hose schlafen möchte, als ständig in schwerem Schlafkleid zu Bett gehen zu müssen.
Als ihre Aufpasserin daraufhin den Arzt verständigt, dass er ihr ein Schlafmittel verabreiche, wird Anne nur augenscheinlich ruhiger. Als die Aufpasserin das Zimmer verlassen hat, zieht sie sich um und verlässt heimlich das Hotel.
Auf der Straße angekommen fängt die verabreichte Droge an zu wirken und die Prinzessin sackt nieder und schläft auf offener Straße ein.
Mitten in der Nacht wird sie vom amerikanischen Reporter Joe Bradley (gespielt von Gregory Peck) eingesammelt, der sich jedoch nicht zu erkennen gibt.
Die Prinzessin wirkt aufgrund der verabreichten Droge auf den jungen Mann wie eine Betrunkene. Als sie ihm jedoch mit gezielten Fragen beweist, dass sie gebildet ist, ahnt er, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Stadtstreicherin handeln kann.
Er versucht sie diskret aber freundlich in ein Taxi abzuschieben, was ihm jedoch nicht gelingt. Die anhängliche, noch immer unter Drogeneinfluss stehende junge Frau lässt sich scheinbar nicht abschütteln. So kommt es dann dazu, dass er sie mit nach Hause nimmt und versucht auf seiner Couch zum Schlafen zu bringen.
Am nächsten Morgen, er erwacht auf der Couch und sie schläft seelenruhig im Bett, versucht er sie zu wecken, was ih misslingt. Nach dem verspäteten Besuch bei seinem Arbeitgeber, der ihm dies sehr krumm nimmt, erkennt er anhand des Titelseitenbildes der Tageszeitung wer da in seinem Bett liegt. In diesem Moment wittert er eine ganz große Geschichte und verständigt sofort seinen Vermieter, dass dieser die Zimmertür beschütze und dafür Sorge trage, dass das junge Mädchen das Zimemr nicht verlassen kann.
Nachdem er einen fotographierenden Freund verständigt hat, kehrt er nach Hause zurück. Dort angekommen lässt er der jungen Prinzessin ein Bad ein und versucht ihr mit gezielten Fragen ihre Identität zu entlocken. Sie jedoch gibt sich als Anja aus, die aus der Schule geflohen sei und schnellstmöglich wieder zurück müsse.
Nach der Verabschiedung folgt Joe ihr jedoch durch die ganze Stadt, beobachtet 'Anja' beim Schuhkauf, beim Friseur besuch und beim Blumenkauf. Auf der spanischen Treppe treffen sie sich scheinbar zufällig wieder. Er läd sie in ein Cafe ein und trifft dort scheinbar zufällig den zuvor antelefonierten fotogarphierenden Freund. Als dieser aufgrund des Erkennens der Prinzessin die Geschichte fast affliegen lässt versteht es Joe immer wieder den Freund so geschickt auf Distanz zu halten und schließlich einzuweihen, sodass alles doch irgendwie wieder zum guten gebogen wird.
Nach der Szene im Cafe verbringen Joe die Drei den Nachmittag in der Stadt und erfüllen 'Anja' ihre Wünsche, wie zB das Besichtigen großer Bauwerke.
Am Abend finden sich die 3 auf einem Tanzschiff wieder wo sie viel Spaß haben, bis die königlichen Gesandten kommen, ihre Prinzessin zurück zu führen. Nach dem Versuch Anne diskret aus der Situation zu entfernen, gegen was sich diese heftigst wehrte, artete das Ganze aus und endete in einer (schlecht gemachten) Prügelszene, die mit der Flucht der Prinzessin endete.
Trotz dieser gelungenen Flucht entschließt sich die Prinzessin von ihrem Begleiter zu trennen und bittet sie, ihn in der Nähe ihres Hotels abzusetzen. Nach der tränenreichen Verabschiedung trennen sich ihre Wege.
Nach der nächtlichen "Standpauke" der Königin, legt sich Anne schlafen um am nächsten Morgen am Presseempfang wieder ausgeruht und frisch auszusehen.
Erst bei diesem Presseempfang wird die Geschichte aufgelöst:
In dieser Szene:
-Sieht Anne, dass Joe ein Journalist ist
-Sieht Anne, dass Joe sie schon lange durchschaute
-Sieht Anne, dass Joe's Freund ein Paparazzi ist
Nach dem öffentlichen Empfang erhält Anne die geschossenen Bilder zu einen als Erinnerung, zum anderen als Beweis, dass sie sich auf Joe's Schweigsamkeit verlassen kann.
Der Film endet mit einem einsamen Joe Bradley, der einsam die Halle verlässt.
Am Ende des Films weiß außer Anne, Joe und seinem Freund, niemand wirklich, was die Prinzessin in ihren 24 Stunden der Freiheit alles erlebt hat.
Abschließend muss ich sagen, dass ich nicht erwartet habe, soviel Spaß in dem Film zu haben. Die drei lustigsten Momente möchte ich kurz als Appetithappen exponieren:
1. Die Kirchturmuhr (Joe und Anne stehen um 12 Uhr auf; laufen durch die gesammte Stadt und sitzen dann im Cafe. Dort sieht man am Kirchturm, dass es 11³° ist)
2. Der schlechte Filmkuss beim Abschied (Sowas schlechtes hab ich ewig nicht gesehn)
3. Ihr Blick unter die Decke (Nach ihrem Erwachen denkt sie sie habe geträumt. Da sie kurz vor ihrem Einschlafen noch sagte, sie würde gern einmal im Pyjama ohne Hose schlafen erschrak sie beim Aufwachen, als sie sich nur im Pyjamaoberteil des Journalisten wiederzufinden glaubte.
Ich würde den Film echt jedem empfehlen. Zwar wohl nicht im Kino oder zuhause auf dem Sofa. Im richtigen Ambiente jedoch kann eine solche Filmvorstellung was sehr tolles sein.
Hoffe ich habe jemandem Lust gemacht auf den Film oder auf Freiluftkino. Beides ist ne tolle Sache :) weiterlesen schließen
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