Pro:
Stunts
Kontra:
Story, Darsteller, Logikfehler
Empfehlung:
Nein
Das waren so die ersten Gedanken, die mir beim Abspann durch den Kopf gingen. Denn gestern kam ich mal wieder vor dem Großteil der Bevölkerung Deutschlands dazu einen Film in einer Sneak Preview zu sehen. Über Extreme OPS und meine Meinung über den Streifen möchte ich euch nun berichten.
Story:
Manager Jeffrey und Regisseur Ian haben zusammen eine Firma gegründet, die sich mit dem Drehen von Werbespots beschäftigt. Zur Zeit sollen sie für einen großen japanischen oder chinesischen Konzern (leider kann ich die beiden Länder weder an Sprache noch an Aussehen unterscheiden) einen Spot mit Extrem-Sportlern drehen. Nachdem sie also eine waghalsige Fahrt im Kanu hinter sich gebracht haben, soll es nun ab in den Schnee gehen.
Nachdem sie unterwegs ein paar mehr oder weniger passende Sportler aufgegabelt haben, geht es ab nach Österreich. Dort beziehen sie nach einem kleinen Zwischenfall im örtlichen Hotel lieber gleich das unfertige Hotel auf dem Gipfel und fangen an die Lage für den Dreh zu checken.
Der Kameramann Will geht erst einmal die Baustelle erkunden und macht dabei ein paar Aufnahmen mit seiner Videokamera. Am nächsten Tag werden die ersten Abfahrten gemacht und der richtige Drehort gesucht. Immerhin sollen die Darsteller des Spots vor einer echten Lawine wegfahren.
Nach einer durchzechten Nacht geht es am nächsten Morgen direkt auf die Piste. Bei den Dreharbeiten werden sie jedoch plötzlich von ein paar merkwürdigen Gestalten gestört, die behaupten, das Werbespot-Team wäre in Wirklichkeit von der CIA und wolle nur spionieren. Protest gegen diesen Vorwurf bringt Ian und seine Truppe nicht weiter. Was ist nun zu tun? Sollte man sich wirklich mit Terroristen anlegen?
Mehr will ich lieber nicht schreiben, da sonst ja schon die ganze Spannung weg ist.
Zu den Darstellern:
Heute will ich mich zu diesem Punkt mal etwas kurz fassen.
Ich persönlich kenne definitiv Rufus Sewell (Ian), der wegen seines von Natur aus finsteren Aussehens auch meistens finstere Gestalten oder zumindest in finsteren Filmen mitspielt (z. B. Dark City, Ritter aus Leidenschaft). Des weiteren dürfte vielen Heino Ferch (Mark) ein Begriff sein. Also wieder mal ein Deutscher auf dem Weg nach Hollywood. Zu Devon Sawa (Will) ist mir im Nachhinein eingefallen, dass er in Final Destination mitwirkte und Rupert Graves (Jeffrey) kenne ich aus Zimmer mit Aussicht.
Zum Film:
Wie das nun mal in einer Sneak Preview so ist, lässt sich der ahnungslose Zuschauer einfach mal überraschen, was er aufgetischt bekommt. Als der Film dann endlich anfing, wurde mir schnell klar was denn auf der Leinwand zu sehen war. Aber da ich ja wirklich für so ziemlich alle Filme und Genre offen bin ließ ich mich in den gemütlich Sessel sinken und harrte der Dinge, die da kommen würden.
Als erstes will ich mal auf das Positive eingehen. Das ist übrigens schnell erledigt, weil meiner Meinung nach das einzig richtig Positive die Stunts (natürlich größtenteils mit Unterstützung von Computertechnik zum Leben erweckt) waren. Respekt vor den Stuntmen und -women.
Mehr kann ich hingegen zu dem Negativen Punkten des Film sagen.
Als erstes wäre da mal das Benehmen der Extrem-Sportler. Es ist schon klar, dass es bestimmt auch so durchgeknallte Leute unter ihnen gibt. Aber was man sonst so über dieses Völkchen hört, sind die Leute doch eigentlich hochkonzentriert bevor sie ihre waghalsigen Kunststückchen vollbringen. Im Film wird das so dargestellt, als würden sie einfach mal drauflos machen, egal was da passiert. Also eindeutig absolut unrealistisch!!!
Als zweites kam die Story ja wohl sehr sehr schlecht daher. Klar, eigentlich ist die Story in dem Film nicht wichtig. Aber warum dachten die Produzenten denn dann, sie müssten unbedingt noch mit einer Terroristen-Gruppe aufwarten?
Am Anfang gab man sich ja deutlich Mühe, schon mal auf den bösen Serben hinzuweisen. Als es dann jedoch endlich soweit war, dass sich "Gut" und "Böse" gegenüberstanden, wurde anscheinend die Zeit zu knapp und mal dachte sich, die Bösen müssen einfach nur spektakulär dran glauben.
Sehen wir das Ganze jetzt mal mit Menschenverstand. Warum sollte ein Terroristen-Führer, der ja eigentlich nur für seine Sache lebt, sein ganzes Projekt aufs Spiel setzen nur, um ein paar Zeugen, die ja eigentlich gar nichts wissen, zu verfolgen? Idiotisch! Außerdem: Was ist eigentlich die "Sache" von Pavel und Co? OK, sie wollen irgendein Gebäude sprengen. Aber warum denn?
Ich denke, den Krimi hätte man hier einfach weglassen sollen und dafür die Akteure mit schlechtem Wetter oder sonst irgendwelche Dingen kämpfen lassen sollen. Es kommt doch eh nur auf die Stunts an.
Des weiteren waren auch noch diverse Logikfehler/Storyfehler zu finden. Zum Beispiel wechseln die Tageszeiten und somit die Lichtverhältnisse auf merkwürdigerweise. In einer Einstellung war es gerade fast dunkel. Ein kurzer Schwenk zur Seite und es ist taghell. Oder wie kann jemand, der hinter einem am Hang in einer Felsspalte sitzt, die abfahrenden unterhalb am Berg plötzlich von vorne sehen? Solche Merkwürdigkeiten ziehen sich durch den ganzen Film.
Ach ja noch ein Sache: Warum um Gottes Willen werden die Bösewichte eigentlich immer so doof dargestellt? Meint ihr wirklich jemand, der für die Befreiung seines Landes (ich nehme jetzt mal einfach an, dass das der Beweggrund der Serben ist) alles geben will, nichts besseres zu tun hat, als sich dämlich dranzustellen und sich an küssenden Damen aufzugeilen?
(Mal eine Frage an die männliche Leserschaft: Was genau finden Männer eigentlich so faszinierend daran, wenn Frauen sich gegenseitig küssen?)
Immerhin wird hier ja betont, dass der Großteil der Serben Soldaten sind, die werden ja wohl auch in Serbien Disziplin beigebracht kriegen.
Fazit:
Das große Plus des Film sind die tollen Stunt-Szenen, die mit entsprechend ausgewählter Musik unterlegt wurden und schon Spaß beim Zuschauen machen. Leider reicht dieses eine relativ starke Plus jedoch nicht aus, um all die negativem Seiten des Film und vor allem der Story auszugleichen.
Eines ist jedoch klar, Spaß kann man bestimmt trotzdem daran haben. Vor allem, wenn man sich für Sport oder diese dumm-dämmlichen coolen Sprüche begeistern kann, die während des ganzen Films abgelassen werden.
Daten zum Film:
Originaltitel: Extreme OPS
Deutscher Titel: Extreme OPS (Da konnte wohl niemand was mit dem OPS anfangen)
Jahr: 2002
Land: USA / D
Regie: Christian Duguay
Darsteller: Rufus Sewell, Heino Ferch, Devon Sawa, Bridgette Wilson-Sampras, Rupert Graves, Klaus Löwitsch,... weiterlesen schließen
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