GoodFellas (DVD) Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 11/2010
- Action: viel
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: durchschnittlich
- Spannung: sehr spannend
Pro & Kontra
Vorteile
- super geschichte, interessanter film , tolle hauptdarsteller
- interessante Audiommentare auf Disc 1; insbesondere der "Cop and Crook" - Kommentar ist streckenweise sehr aufschlussreich
- Durchblick in verworrene Verknüpfungen
- von der Story über die Darsteller hin zur formal perfekten Inszenierung: einfach ALLES
- spannende Story, keine Längen im Film, jeder der ihn sieht, fiebert mit, ein perfekter Film
Nachteile / Kritik
- austattung der dvd
- Die zweite Disc ist vergleichsweise entbehrlich
- Zum Film keines.
- NICHTS
- tw.( für Mafiastreifen üblich)viel Gewalt, die nicht jeder verträgt
Tests und Erfahrungsberichte
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Großartiger Film auf einer DVD für Audiokommentar-Fans
06.05.2006, 12:52 Uhr von
Gemeinwesen
Für den, der nichts zu sagen hat, ist schon ein Wort zu viel. (Fiistaukas Nugelinnen)5Pro:
interessante Audiommentare auf Disc 1; insbesondere der "Cop and Crook" - Kommentar ist streckenweise sehr aufschlussreich
Kontra:
Die zweite Disc ist vergleichsweise entbehrlich
Empfehlung:
Ja
Vier Männer unternehmen eine nächtliche Spritztour: Am Steuer des Wagens sitzt Henry Hill (Ray Liotta), im Fond sitzen Jimmy Conway (Robert de Niro) und Tommy De Vito (Joe Pesci). Der vierte Mann heißt Billy Batts (Frank Vincent), liegt im Kofferraum und sollte eigentlich längst tot sein. Als Klopfgeräusche verraten, dass die vermeintliche Leiche noch recht lebendig ist, hält das Trio an und bringt die Sache mit Messer und Schießeisen zu Ende.
Die schockierende Episode, Auftakt zu Martin Scorseses „Good Fellas“, bereitet dem Fahrer des Wagens noch heute Albträume. Der das sagt, ist kein Geringerer als Henry Hill selbst, dessen Biographie Scorsese als Vorlage für seinen Film diente. Und dass ihn die Eröffnungsszene des Films nicht ganz kalt lässt, hört man ihm auch an, wenn man den einschlägigen Audiokommentar der Special Edition DVD zuschaltet, die Warner Brothers dem 1990 in sechs Kategorien für einen Oscar nominierten Film gewidmet hat. Der „Cop and Crook“-Kommentar, in dem der mittlerweile 59-jährige Ex-Gangster Henry Hill und FBI-Ermittler Edward McDonald das Leinwandgeschehen kommentieren, ist für mich auch das Highlight der Doppel-DVD. Gerade bei Filmen, die auf Tatsachen basieren, finde ich es höchst ärgerlich, wenn die Möglichkeiten, die das Medium DVD bietet, nicht ausgeschöpft werden: Historienfilme ohne Kommentar eines Historikers z.B. sind, finde ich, eine verschenkte Chance.
Die Special Edition von „Good Fellas“ aber bietet gewissermaßen gleich zwei Geschichten – oder doch zumindest zwei Sichtweisen: zum einen ist da der Film, zum anderen sind da die Anmerkungen zweier Zeitzeugen zum Film. Im Falle von Henry Hill sind sie etwas vernuschelt und durchsetzt mit dem bösen „F“-Wort, zuweilen hat man außerdem den Eindruck, Edward McDonald locke sein Gegenüber aus der Reserve, auf dass der ehemalige Gangster die Szene etwas ausführlicher kommentiere als mit einem schlichten „unbelievable“, das sein Lieblingswort zu sein scheint. A propos four letter words: Im Audiokommentar wird zur Abwechslung mal nicht das böse Fluchwort beep!-zensiert, dafür werden aber einige Namen, die Hill und McDonald nennen, unkenntlich gefiept – verständlich, denn so lange liegen die Geschehnisse nun auch noch nicht zurück: erst 1987 gelingt es den ermittelnden Behörden dank einem umfassenden Geständnis von Hill, einige der Köpfe der New Yorker Mafia festzunehmen und zu langen Haftstrafen zu verurteilen.
Zu Beginn des Films ist Hill ein Nobody, der keinen sehnlicheren Wunsch hat als den, Gangster zu werden. Am Ende des Films ist Hill dank Aufnahme ins Zeugenschutzprogramm wieder ein Nobody. Dazwischen liegt eine Zeit, in der Hill laut eigenem Bekunden in ständiger Angst lebt. Im Versuch, seiner Angst Herr zu werden, konsumiert Hill immer öfter harte Drogen. In der Folge wickelt Hill, ohne Wissen seines „Capos“ Paul Cicero (Paul Sorvino), immer wieder eigene Geschäfte mit Drogen ab. Interne Verteilungskämpfe lassen die Situation eskalieren: überall im Stadtgebiet finden sich die Leichen von Gangmitgliedern, und auch Hill muss befürchten, dass er auf der Abschussliste steht. Als Hill schließlich im Zuge einer Drogenfahndung festgenommen wird, quittiert er seine Verhaftung mit Erleichterung: Besser den Behörden in die Hand fallen als den Mitgliedern der „Familie“. Der Deal, der nun ausgehandelt wird: Im Gegenzug für ein umfassendes Geständnis werden Hill und seine Frau Karen ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen und können, mit neuer Identität ausgestattet, untertauchen.
Der renommierte und nicht gerade für gnädige Besprechungen bekannte „Halliwell’s Film Guide” listet „Good Fellas” als einzigen Film des Jahres 1990 auf, der die von den Herausgebern des Nachschlagewerks vergebene Höchstwertung mit vier Sternen verdient. Kein Wunder, denn „Good Fellas“ bietet Filmunterhaltung, wie sie hochkarätiger kaum sein kann. Der Vorspann ist eine der letzten Arbeiten von Designerlegende Saul Bass, für die Bildgestaltung zeichnet Oscar-Gewinner Michael Ballhaus verantwortlich (der im „Crew and Cast“- Audiokommentar zum Besten gibt, er habe sich selbst dazu angehalten, nur ja keine „schönen“ Bilder zu erzeugen), und die Besetzung vor der Kamera ist der Crew hinter der Kamera ebenbürtig.
„Good Fellas“ ist großes Kino – und als ein typischer Scorsese-Film auch ziemlich grimmig. Insbesondere die eingangs erwähnte Szene, heißt es im Audiokommentar, hätten die Verantwortlichen in den Warner Brothers-Studios nur allzu gern gekippt. Tatsächlich aber ist der zunächst nur in Form einer kurzen Rückblende geschilderte brutale Mord an Billy Batts eine der Schlüsselszenen des Films. Bis Conway und De Vito Batts förmlich zu Brei schlagen, scheinen die Umtriebe der Gangster eher wie das Gehabe von Halbstarken denn wie Verbrechen. Mit dem Tod von Batts und einem weiteren Mord an einem jungen Aushilfskellner ändert sich die Stimmung des Films: Die gut gekleideten Herren, die immer so großzügige Trinkgelder geben, sind keine jungenhaften Draufgänger, sondern kaltschnäuzige Killer. Das gilt besonders für die Psychopathen Conway und De Vito, vor deren Wutausbrüchen, das wird schnell klar, sich niemand sicher fühlen darf.
Hill jedoch kommt mit dem Leben davon – und ist damit einer der wenigen, die „drei Jahrzehnte in der Mafia“ (Untertitel des Films) überleben, ohne den Rest ihrer Tage im Gefängnis zubringen zu müssen. Tatsächlich merkt Drehbuchautor und Mafia-Kenner Nicholas Pileggi an, die Dauer einer durchschnittlichen Mafia-Karriere belaufe sich auf sieben bis neun Jahren und ende danach für gewöhnlich mit Tod oder Gefängnis. Henry Hill hat, scheint es, großes Glück gehabt – und er selbst sieht das genauso: Er sei, sagt er im Audiokommentar mehrfach, dem Staat dankbar für sein zweites Leben und rate im übrigen jedem dringend davon ab, einen ähnlichen Weg wie er einzuschlagen: Im Film, gibt er zu, sehe das Gangsterleben zwar manchmal sehr verlockend aus, aber die Wirklichkeit sehe ganz anders aus: „Believe me“, sagt er, „you don’t wanna live a life like that.“
D i e _ D V D s
Michael Ballhaus’ Bilder haben auch auf VHS-Kassette noch toll gewirkt – das Medium DVD aber bringt die Kameraarbeit jetzt wieder richtig zur Geltung. Von der guten Bildqualität profitieren vor allem die zahlreichen Nacht- und Innenaufnahmen. Bis auf einige wenige leichte Unschärfen gibt’s hier nichts zu bekritteln. Leichte Abzüge gibt’s für den deutschen Ton, der leider nur in Dolby Surround 2.0 vorliegt. Freunde von Originalversionen dürfen sich über satten Klang in Dolby Digital 5.1 freuen. Eine spanische Synchronfassung gibt’s auch – aber die bietet, wie die deutsche Version, ebenfalls nur Dolby Surround 2.0. Untertitel gibt’s in schreibe und sage 19 Sprachen. Wermutstropfen: die teils sehr interessanten Audiokommentare sind nicht mit Untertiteln versehen worden – Interessierte sind hier einmal mehr aufs eigene Hörverständnis (gerade Henry Hill macht es einem da nicht immer leicht) und Wörterbuchgebrauch zurückgeworfen.
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B o n u s m a t e r i a l _ D V D _ 1
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• Original-Kommentar zu ausgewählten Szenen von Regisseur Martin Scorsese, den Darstellern Ray Liotta, Lorraine Bracco, Paul Sorvino, Frank Vincent, Co-Autot Nicholas Pileggi, Produzenten Irwin Winkler und Barbara De Fina, Kamermann Michael Ballhaus und Cutterin Thelma Schoonmaker
• Original-Kommentar mit Henry Hill
und dem ehemaligen FBI-Agenten Edward McDonald
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B o n u s m a t e r i a l _ D V D _ 2
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• Making of: Eine Retrospektive (ca. 30 min.)
• Der Gangster und sein Alltag:
Dokumentation über die weniger glamouröse
Seite der Mafia (ca. 14 min.)
• Das Good Fellas Vermächtnis:
Filmemacher Joe Carnahan, John Favreau,
Antoine Fuqua, die Brüder Hughes und Richard Linklater
berichten über den Einfluss des Films (ca. 8 min.)
• Papier ist billiger als Film: Vom Storyboard-zur-Leinwand
-Vergleiche (ca. 4 min.)
• Original-Kinotrailer
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M e i n e _ B e w e r t u n g
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So gut mir die Audiokommentare der ersten DVD gefallen haben, so vergleichsweise entbehrlich wirkt auf mich die zweite DVD: Vieles, was auf Disc 1 im „Cast and Crew“-Kommentar zu hören ist, scheint aus den Interviews zu stammen, die man für das „Making of“ auf Disc 2 geführt hat. Hie und da gibt’s leichte Überschneidungen bzw. „Doppler“, und so ist das „Making of“ in meinen Augen nicht viel mehr als eine Ergänzung zum „Cast and Crew“-Kommentar der ersten Disc: So sehen sie also aus, die Leutchen, die auf Disc 1 zu hören sind (in ein paar Jahren geht Henry Hill vielleicht als Mel Brooks-Doppelgänger durch).
Ähnlich wirkt auf mich der kurze Beitrag „Der Gangster und sein Alltag“ – hiervon hatte ich mir mehr versprochen. Wo ich mir eine eigenständige Dokumentation erhofft hatte, findet sich in Wirklichkeit eine weitere Resteschnipsel-Verwertung, die bei mir keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlässt. Auch die beiden übrigen Beiträge sind in meinen Augen nicht viel mehr als Lückenfüller: In „Das Good Fellas Vermächtnis“ (Himmel, muss so was eigentlich immer wortwörtlich übersetzt werden, auf dass es im Deutschen noch etwas gespreizter klinge als im Original?) dürfen ein paar Jungregisseure kräftig lobhudeln (Anm. am Rande: Hier kommt auch Frank Darabont [‚Die Verurteilten’, ‚The Green Mile’] zu Wort, allerdings wohl zu kurz, als dass er Anrecht auf einen namentliche Nennung hätte – ein Schicksal, das er mit Robert de Niro teilt, der im „Cast and Crew“-Kommentar nämlich auch kurz zu hören ist), der Beitrag „Papier ist billiger als Film“ zeigt Scorsese als Urheber von sehr stilisierten Strichmännlein-Bildern, ist aber auch keine Zugabe, über die man, frau oder mensch aus dem Häuschen geraten müsste. Fazit: die zweite Disc finde ich verzichtbar.
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R e s ü m e e :
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Für mich steht „Good Fellas“ in einer Reihe mit Francis Ford Coppolas „Der Pate“, Sergio Leones „Es war einmal in Amerika“ und Michael Manns „Heat“. Mit der Special Edition Doppel-DVD legt Warner Brothers Ehre ein: der „Cop and Crook“-Audiokommentar macht die Special Edition des Films für mich zum möglicherweise größten Glücksfall, seitdem Universal Alan Parkers Film „Die Asche meiner Mutter“ mit einem zuschaltbarem Kommentar des Autors der Romanvorlage Frank McCourt veröffentlicht hat.
Bekennende Audiokommentar-Fans dürfen also zugreifen – m.E. aber auch wirklich nur die, denn wer nur den Film haben möchte, der ist sicher auch mit der lange Zeit erhältlichen Einzel-Disc gut bedient, die lediglich den Film bietet. So „special“ die erste Disc der neuen Edition ist, so entbehrlich finde ich die zweite Disc. Dafür, dass Disc Nummer zwei hinter den Erwartungen zurückbleibt, die Laufzeitangabe des Films mit 139 Minuten auf dem Cover um 20 zu lang angegeben ist und dafür, dass man den Verweis auf den Original-Trailer geschludert hat, gibt’s von mir einen Punkt Abzug in der Bewertung der DVD.
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Gelegenheit: .....Film für die italienischen Momente im Leben
Altersgruppe: .. ab 16 Jahren
Detail: ............... Text gibt manche Details des Films wieder
Meinung: .......... bezieht sich hauptsächlich auf: DVD
Tonspuren: ...... 5, drei englischsprachige, 1 spanische,
............................. 1 deutsche
Tonformat: ........Dolby 2.0 und besser (Dolby 5.1)
Klangqualität:....gut
Bildqualität: ...... gut bis sehr gut
Laufzeit: ............ 119 Minuten
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Regie .... Martin Scorsese
Drehbuch .... Nicholas Pileggi & Martin Scorsese
Kamera .... Michael Ballhaus
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Darsteller:
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Robert De Niro .... Jimmy Conway
Ray Liotta .... Henry Hill
Joe Pesci .... Tommy DeVito
Lorraine Bracco .... Karen Hill
Paul Sorvino .... Paul Cicero
Frank Sivero .... Frankie Carbone
Tony Darrow .... Sonny Bunz
Mike Starr .... Frenchy
Frank Vincent .... Billy Batts
Chuck Low .... Morris 'Morrie' Kessler
Frank DiLeo .... Tuddy Cicero
Henny Youngman .... Himself
Gina Mastrogiacomo .... Janice Rossi
Catherine Scorsese .... Tommys Mutter
Charles Scorsese .... Vinnie weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Scorseses geniales Meisterwerk
Pro:
spannende Story, keine Längen im Film, jeder der ihn sieht, fiebert mit, ein perfekter Film
Kontra:
tw.( für Mafiastreifen üblich)viel Gewalt, die nicht jeder verträgt
Empfehlung:
Nein
Mein Bericht bezieht sich auf die DVD-Version .
Titel : "GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia"
Format : DVD die man während des Films umdrehen muss (ächz !)
Andere Versionen :mittlerweile gibt es eine Special-Edition des
Films mit Bonus-Disc für ca. 20 €
Preis für die DVD : ca. 10 - 12 €
Filmdauer : ca. 139 Minuten
Herausgeber : Warner Bros
Freigegeben ab : 16 Jahren
DVD - Extras : #Interaktive Menüs
#Zusatzinformationen zum Film
#USA - Kinotrailer
#Szenenanwahl (auf die Extras werde ich nicht
näher eingehn, da es kaum nennenswert ist)
Regie : Martin Scorsese
Sprachen : Englisch, Deutsch, Spanisch
Untertitel : Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italieni.,
Türkisch, Holländisch, Schwedisch, Norwegisch,...
Darsteller : *Ray Liotta ("Cop Land", "Heartbreakers", "Hannibal")
*Robert de Niro ("Casino", "Ronin", "Meine Frau, ihre
Schwiegereltern & ich"),...)
*Lorraine Bracco ("Jim Carroll-In den Strassen..")
*Joe Pesci ("Casino", "Kevin allein zu Haus/in NY")
*Paul Sorvino ("Nixon", "Romeo und Julia")
Filmpreise : British Academy Awards, bester Film & Beste Regie
Martin Scorsese
Oscar Verleihung/Academy Awards, bester Neben-
darsteller Joe Pesci
Handlung :
Schon früh wird der Junge Henry Hill, Sohn einer Sizilianerin und eines Amerikaners zum Laufburschen für die Mafia, die sich korrupt und rücksichtslos durchs Leben schlägt und immer raffiniert genug ist, irgendwo Geld rauszuschlagen. Henry imponieren die teuren Anzüge und grosse Auftritte der Männer und er beschliesst, sich seinen Weg in die "ehrenwerte Familie" zu suchen. Er lernt Jimmy "The Gent" Conway kennen, ein aufgemotzter Mafiosi gespielt von Robert de Niro, der gerne mit seinem Geld protzt und jeden in seiner Umgebung für irgendwas bezahlt ("Er gab dem Barmann einen Hunderter, nur damit er die Eiswürfel kalt hielt!"). Henry ist von Jimmy mächtig beeindruckt und er schaut mit glänzenden Augen seinem Idol bei seinen Auftritten zu. Bis Henry vor Gericht steht, da er in dubiose Strassengeschäfte verwickelt war...doch er schweigt sich aus, wird verurteilt und von seinen Männern gefeiert. Auf die Frage, warum, bleut Conway dem Jungen ein "Du verpfeifst nie deine Freunde und hältst immer den Mund !" Diesen Satz prägt sich Henry ein...
Einige Jahre später: Henry ist erwachsen (um die 20) (und sehr sexy !) und natürlich immer noch in die mafiösen Kreise involviert. An seiner Seite der hitzköpfige Choleriker Tommy (grandios gespielt von Joe Pesci) und Jimmy Conway. Zusammen rauben und stehlen, bescheissen und ergaunern sie sich ein luxuriöses Leben. An der Spitze der Familie steht Pauly, ein älterer, aber ehrfürchtiger Kerl, der ein kleines Restaurant besitzt, wo sich viele Geschäfte abwickeln.
Die Gangster verstehen sich zwar eher als Geschäftsmänner, doch gemeinsam stossen sie mit Gewalt jeden aus dem Weg, der Stress machen könnte. Henry erzählt neben einer Reihe schnell vorbeilaufender Bilder und Handlungsabläufen von den Freunden, den Bossen und wie sie zu all dem kommen, mit dem es sich leben lässt.
Eines Abends, Henry begleitet widerwillig seinen Kumpel Tommy zu einem Date mit einer attraktiven Blondine aus gutem Hause (Tommy nimmt es mit Frauen ohnehin locker) und lernt deren Freundin Karen kennen. Mit ihr kommt er zu Anfang gar nicht ins Gespräch und versetzt sie sogar bei einem zweiten Treffen der vier. Doch bald sieht man ihn mit Karen in edle Restaurants durch den Hintereingang verschwinden und er ist plötzlich ganz bezaubert von der bildhübschen jungen Frau (Lorraine Bracco) "Sie hatte tolle Augen - genau wie die von Liz Taylor !"
Henry und Karen heiraten (Maseltoff !) und bekommen Kinder. Doch ein wirklich guter Ehemann ist er nicht...ungeniert erzählt Henry, welche Wochentage den Ehefrauen und welche für die Freundinnen reserviert sind, an der Stelle sieht man gleich mehrere verheiratete Mafiosi mit hübschen Gespielinnen in einem Restaurant. Karen ist erstmal perplex und kann sich gar nicht mit ihrem neuen Leben und dem korrupt erbeuteten Reichtum anfreunden, nach einem "Ehefrauen"-Treffen berichtet sie Henry verstört, wie die anderen Frauen freigiebig über Knastaufenthalte ihrer Männer und Gewaltdelikte plaudern. Doch Henry kann die aufgeregte Karen beruhigen ("Niemand geht ins Gefängnis, wenn er nicht will. Wir haben die Dinge glänzend organisiert !").
Der nächste grosse Coup der Gangster ist der brenzlige 6 Millionen Dollar-Überfall auf eine grosse Fluggesellschaft. Natürlich klappt dank des grossartigen Zusammenspiels mehrerer Personen alles wie am Schnürchen und Henry glaubt sich in finanzieller Sicherheit. Jimmy sieht jedoch gar nicht ein, mit den anderen Beteiligten um ihn, Henry und Tommy zu teilen und so sterben nach und nach alle auf brutale Weise.
Derweil wird Karen bewusst, wie die Dinge hinter ihrem Rücken laufen und sie deckt Henrys Äffäre auf - die Szene, in der sie vor der Wohnung seiner Geliebten aufkreuzt und ihr über die Klingelanlage des ganzen Hochhauses eine Szene macht, ist einfach genial "Er ist MEIN MANN ! Suchen Sie sich gefälligst Ihren eigenen!". Karen hat es nie leicht mit Henry, auch wenn er oft plötzlich aufbrechen muss, um irgendwelche Dinge zu klären und sie weiss nicht wohin odert wann er zurückkommt und vor allem, ob sie ihn nicht irgendwann erwischen bei seinen kriminellen Aktivitäten. Lorraine Bracco spielt ihre Rolle als emotional abhängige Ehefrau grossartig. Man nimmt ihr die ganze aufgestaute Wut und innerliche Zerissenheit ohne Zweifel ab.
Währendessen baut Tommy, der kleine Giftzwerg mal wieder Scheisse : Auf einer kleinen Feier im Restaurant legt er sich mit Bats, einem der Bosse an, weil dieser ihn mit seiner Vergangenheit ("Spuckglanz-Tommy" hat früher Schuhe geputzt) verarscht. Im Rausch metzelt er ihn wie von Sinnen ab. Henry und Jimmy helfen ihm, die Leiche unter die Erde zu schaffen. Jedoch bleibt Tommys Racheakt nicht ohne Folgen...
Henry wandert in den Knast, weil man ihn erwischt hat. Als Karen ihn mit den beiden Kindern besucht und sich in die Besucherliste einträgt, fällt ihr Blick auf den Namen Janice Rossi, Henrys "ehemalige" Geliebte. Ausser sich vor Wut macht sie ihm in der vollbesetzten Besucherhalle eine Szene und knallt ihm all das, was sie für ihn in ihrem Mantel hinter Gitter geschmuggelt hat, auf den Tisch. Henry verspricht mit ernstem Blick Besserung.
Selbst im Knast kann Henry nicht von kriminellen Aktivitäten lassen und beginnt, über ein paar Leute in Phittsburg mit Drogen zu dealen, er legt jedoch grössten Wert darauf, dass Oberboss Pauly nie davon erfährt, der sich komplett gegen Dealerei verschliesst und Zuwiderhandlung kann Henry den Tod bedeuten.
Wieder zuhause steigen Jimmy und Tommy in Henrys Geschäfte ein und langsam beginnt er selbst, von seiner Ware zu kosten und wird bald schon zu einem zugekoksten, überdrehten Nervenbündel. Auch Karen fängt an und schnell wird die ganze Aktion grösser, als Henry es je vorhatte...
Jimmy freut sich: Tommy hat die Bestätigung, als offizielles Mitglied in die Mafia aufgenommen zu werden, da er astreine italienische Wurzeln vorweisen kann. Als Tommy das Gebäude herausgeputzt betritt, herrscht Totenstille. Und Tommy weiss warum er in der nächsten Sekunde hinterrücks erschossen wird : Gangsterboss Bats. Die Sache wäre nie geheim geblieben und Tommy bekam seine Strafe.
Jimmy erfährt davon und bricht nervlich zusammen, all die Jahre fest verbrüdert mit Tommy, kommt er über dessen Verlust nur schwer hinweg, auch wenn er insgeheim wahrsch. wusste, dass der Mord ein grosser Fehler war.
Henry fühlt sich verfolgt. Er glaubt, immer wenn er unterwegs ist, einen Hubschrauber über seinem Wagen zu sehen und auch Karen sieht ihn. Jedoch schieben es beide auf ihren mittlerweile ausgearteten Drogenkonsum.
Wie Henry jedoch später feststellt, werden seine Telefonate abgehört und seine Komplizin, die für ihn schmuggelt, lässt sich bei einer Bekannten vom Festnetz der Hills über alles aus, was an dubiosen Geschäften läuft.
Henry wandert wieder hinter Gitter und zudem erfährt Pauly von all dem und Henry ist natürlich bei ihm unten durch, was schlimme Auswirkungen haben kann. Henry hat trotz Warnung gegen den Willen des Bosses gehandelt...
Als die ganze Mafia-Mordserie nach und nach Zusammenhänge aufweist, bietet sich Henry als Zeugen an, was seine letzte Rettung bedeuten kann. Im Zeugenschutzprogramm hätte er die Möglichkeit, mit seiner Familie irgendwo weit entfernt unter neuen Personalien ein völlig neues Leben zu beginnen. Also entscheidet er sich schweren Herzens mit grosser Angst vor dem was folgen kann, gegen sämtliche ihm bekannten und befreundeten Mafiosi und Pauly auszusagen. Im Gerichtssaal muss Henry für den Richter mit dem Finger auf jeden seiner ehemaligen Freunde, auch seinen langjährigen Freund Jimmy, zeigen. Man merkt ihm die Anspannung an, Pauly und Jimmy scheinen jedoch völlig ruhig, enttäuscht und wohlwissend, dass der grosse Spass ein für alle Mal vorbei ist, aber ruhig.
Henry ist fertig mit seiner Vergangenheit und den Menschen, mit denen er sein Leben verbrachte, mit schnellem Reichtum, Gaunereien und einem Leben voller Gefahr und Risiko aber auch wahnsinnig viel Geld und dem Gefühl, ein "ganz Grósser" zu sein....
Fazit:
"GoodFellas" ist mit absoluter Bestimmtheit mein Lieblingsfilm. Mit rasanten Bildern, schneller und hektischer Erzählweise bringt Meisterregisseur Martin Scorsese (weitere Filme "Casino", "Taxi Driver", "Bringing out the Dead") dem gebannten Zuschauer den Auf- und Abstieg eines berüchtigten Clans nahe. Ungeschönt zeigt er Gewaltszenen, blutüberströmte Leichen und unglaubliche Mengen Kokain *g*.
Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit und der echte Henry Hill soll einst gesagt haben, GoodFellas zeige das Leben der Mafia, wie es wirklich war. Also kann man davon ausgehen, dass alles, was dem Zuschauer an Kriminalität und Vielseitigkeit geboten wird, sich genauso zugetragen hat, was den Filmspass und die ungeheure Faszination Scorseses Meisterwerk noch erheblich verstärkt. GoodFellas beeindruckt mit wahnsinnig rasanten Handlungsabläufen, überraschend witzigen Szenen und Dialogen (z.B. mit dem cholerischen Tommy, der es problemlos schafft, Leute auf die Palme zu bringen) und einer Darstellung der Dinge, wie man insgeheim davon träumen mag. Die Gangster hatten alles, Frauen, Reichtum, ein spannendes Leben...und haben am Ende alles verloren.
Scorsese, einem der begnadetsten Regisseure unserer Zeit, gelingt das wunderbare Zusammenspiel von Kameraschwenkern, Momentaufnahmen und einer Vielzahl von Bildern und Eindrücken. Ich kann "GoodFellas" nur jedem empfehlen, Mafia-Fans natürlich besonders, der Streifen wird euch umhauen ! Ich habe mir die DVD vor ca. 2 Jahren gekauft und sehe sie mir mit schöner Regelmässigkeit bestimmt alle 2 Monate an und kann immer noch nicht genug davon bekommen !!
Mein krummgesessener Rücken schmerzt und meine Finger bekommen dicke Schwielen *G* also seid gnädig mit eurer Bewertung, ich für meinen Teil habe jedenfalls alles reingesteckt, was mir nur einfallen konnte und mich bewegt hat !
Zum Wohl !
Geschrieben für ciao.de und yopi.de weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Gemeinwesen, 28.02.2006, 22:02 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Die "Special Edition" kann ich schon allein wegen des informativen Audiokommentars nur wärmstens empfehlen. Beste Grüße vom Gemeinwesen.
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Gute Jungs ? Wie auch imma !
Pro:
super geschichte, interessanter film , tolle hauptdarsteller
Kontra:
austattung der dvd
Empfehlung:
Ja
-> Der Inhalt
Schon mit 11 Jahren ist Henry Hill von den Mafiosen in seiner Gegen begeistert und will nichts mehr als dazugehören. Immerhin besitzen diese alles, und jeder hat Respekt vor ihnen. In dem Alter fängt er auch für Jimmy, einer der höchsten in der Mafia, zu arbeiten. Schon früh lernt er Tommy kennen, der auch noch so jung wie er ist. Zusammen erledigen sie kleine arbeiten. Als sie dann einmal beim Verkauf von geschmuggelten Zigaretten erwischt werden, wird Henry angeklagt. Doch er ist brav, und hält still – was ganz zur Zufriedenheit von Jimmy passiert.
Die Jahre vergehen und Henry und Tommy gehören zu den mächtigsten Mafiosen der Stadt. Zusammen mit Jimmy machen sie mit ihren Coups Millionen. Dann lernt Henry Karen kennen, eine jüdische Frau in die er sich sofort verliebt – als sie ihn wegen eines versetzten Dates eine Szene mitten auf der Straße macht. Zusammen bekommen sie auch ein Kind. Was Karen aber erst später rausfindet, ist das Henry schon seit geraumer Zeit fremdgeht. Jeder der Jungs macht das, den Freitag ist der „Freundinnen Abend“. Aber Karen will das nicht akzeptieren wie die anderen Frau und macht nicht nur Henry sondern auch seiner Freundin eine Szene.
Währenddessen ist Henry ins Drogengeschäft eingestiegen, und es gibt Mitglieder der Mafia, die das nicht wirklich gerne sehen – also muss er seine Geschäfte geheim halten. Auch Jimmy plant was großes : Einen Überfall auf einen Flughafen, den er auch durchzieht. Als die Polizei jedoch in Massen hinter ihm und seinen Leuten her ist, bringt er einen nach den anderen um, damit keine Spur zu ihm führt.
Kurz darauf wird Henry eingesperrt, wegen seinen Drogengeschäften. Karen ist verzweifelt und will sich von „Freunden“ helfen lassen, doch sie bekommt heraus das diese sie umbringen wollen. Die Familie hat nämlich Angst, dass sie verpetzt werden. Und Karen und Henry ziehen auch viel zu viel Aufregung auf sich, was sie nicht länger dulden wollen. Auch Tommy ist anscheinend ein Problem der Mafia geworden, das gelöst werden muss …
-> Meine Meinung
Ich glaube für den Film gibt es ein Wort : Einmalig ! Da ich nicht nur ein großer Filme, sondern ins besondere ein großer Mafia Film Fan bin, muss der Film natürlich in meinen Regalen stehen. Was mir alles an den Film gefällt, hui das ist wirklich viel.
Fangen wir mal bei Henry Hill an, der wirklich super von Ray Liotta gespielt wird. Das Leben eines Mafiosen ist schon interessant und besondern wenn man sieht, wie man zu so einen geworden ist. Nicht viele Filme zeigen das. Und nicht nur der Aufstieg, sondern auch der Untergang wird gezeigt – von alles zu nichts. Wie Henry dann anfängt Drogen zu verkaufen, geht es immer mehr bergab. Wahrscheinlich auch deswegen, weil er das meiste davon auch selber nimmt. Im Gegensatz zu den anderen Mafiosen, hat er nicht so eine Frau der alles egal ist und da kommen wir auch schon zu Karen.
Karen ist mir auch sympathisch, weil sie wie eben erwähnt eben nicht so tut als wenn nichts wäre. Natürlich bringt sie das in eine schlechte Lage, aber was würde den unser einer tun ? Auch das sie es sich nicht gefallen lässt, bei ihren Date versetzt zu werden – auch wenn sie beim ersten Mal kein Wort miteinander geredet haben. Man merkt schon von Anfang an, dass sie eine starke Frau ist, die nicht einfach nur gehorcht und schweigt.
Dann noch Tommy, gespielt von Joe Pesci – der in Mafia Filmen mein absoluter Liebling ist. Auch hier spielt er einen gnadenlosen Typen, dem es sogar egal ist wenn er einen Mafiosen umlegt – obwohl er weiß wie viel ärger deswegen bekommt. Aber so ist halt Tommy, er denkt wenig nach, handelt aber gerne und schnell. Obwohl er klein ist, ist er wohl der gewalttätigste hier – oder vielleicht auch gerade deswegen.
Und jetzt kommen wir noch zu Jimmy, er ist der einzige der von Anfang an von Robert DeNiro gespielt wird, wahrscheinlich weil er so alt ist. Ich finde er ist viel zu kurz gekommen in den Film, trotzdem freu ich mich immer sobald er im Bild ist. Er ist seit Jahrzehnten sehr weit oben und lässt sich von niemanden was gefallen. Er hat wohl die meiste Macht von den drei Freunden, ist aber gleich wie Henry kein richtiger Italiener.
Erzählt wird hier die Geschichte von Henry Hill, und an ein paar Stellen von Karen. Ich mag solche Filme gern wo jemand die Geschichte erzählt, gleich wie bei Casino (aber dazu ein anderes Mal). So wird einem auch immer unklare Dinge erklärt – was natürlich sehr praktisch ist.
Im Ganzen ist der Film sicherlich einmalig und mehr als nur sehenswert. Die Spannung ist über den ganzen Film da, wenn ich mal anfange zu schauen könnte ich nie mitten drinnen aufhören. Die Geschichte wurde nicht nur gut erzählt, sondern auch super verfilmt – nicht umsonst ist Good Fellas einer der berühmtesten Mafia Filme.
-> Bild & Ton
Bild und Ton sind eigentlich perfekt, ich konnte keine Fehler erkennen oder etwas was mich stört. Das Bild ist klar, und der Ton ist fehlerfrei. Kein Rauschen – nichts. Das einzige lästige ist, das die DVD eine A und eine B Seite hat, dass heisst während dem film muss man die CD umdrehen. Sehr bescheuert.
-> Bonusmaterial
Zusatzinformationen zum Film
USA Kinotrailer
Das „Bonusmaterial“ (naja wie auch immer) ist mehr als nur enttäuschend. Man sollte denken bei so einen Film sind viele Interviews, Specials und andere Dinge. Doch anscheinend war es das den Machern nicht wert. Aber in nächster Zeit kommt eine neue DVD mit vielen Extras heraus.
-> sonstige Informationen
Ray Liotta als Henry Hill
Robert DeNiro als Jimmy
Joe Pesci als Tommy
Regisseur : Martin Scorsese
Länge : 139 min.
Sprachen : englisch, Deutsch, Spanisch
Untertitel : Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, türkisch, Holländisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Portugiesisch, Hebräisch, Polnisch, Griechisch, Tschechisch, Ungarisch, Isländisch, Kroatisch, Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch für Hörgeschädigte, Italienisch für Hörgeschädigt
Ton : Dolby Digital 5.1
Preis : ca. 10 €
-> Fazit
Der Film ist wohl einmalig und sicher mehr als sehenswert, doch die DVD ist enttäuschend, wartet also auf die mit den ganzen Extras die gibt es jetzt glaub ich eh schon ;) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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sascha6525, 13.03.2006, 22:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
freu mich über Gegenlesungen. <br/>sh, Sascha6525
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anonym, 13.02.2006, 13:07 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
wie all deine anderen Berichte SH - würde mich mal freuen auch mal was andres von dir zur lesen
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WreckRin, 11.02.2006, 00:44 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr informativ dein Bericht, würd mich über Gegenlesungen freuen, <br/>LG Sandra
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American Nightmare
17.01.2005, 10:33 Uhr von
Bjoern.Becher
Nach 4 Semestern in Freiburg, studiere ich nun Jura in Würzburg. Hier bei YOPI schreibe ich haupt...Pro:
von der Story über die Darsteller hin zur formal perfekten Inszenierung: einfach ALLES
Kontra:
NICHTS
Empfehlung:
Ja
Als „American Nightmare“ beschreibt Henry Hill in einem der Bonus-Features der Ende Oktober 2004 erschienen Special Edition DVD von Martin Scorceses Genre-Klassiker „Goodfellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia“ einen Großteil seines Lebens. Trotzdem gibt es kaum einen Tag, an dem er nicht dieses Leben vermisst. Nun ist er durchschnittlicher Niemand und wird denn Rest seines Lebens wie ein Trottel verbringen, wie der im Film über die meiste Zeit von Ray Liotta gespielte Hill als Abschiedsworte an den Zuschauer richtet. Genauso wenig gibt es aber für ihn einen Tag, an dem er nicht froh ist, dass er sein altes Leben hinter sich gelassen hat.
Diese Zwiespältigkeit im Leben von Henry Hill ist es, welche Martin Scorcese eindrucksvoll in seinem Film zur Schau stellt. Henry Hill war bis zum Jahr 1980 Gangster, ein Wiseguy, ein Mafiosi und das nicht seit kurzer Zeit, sondern fast sein Leben lang. Mit elf Jahren (hier noch gespielt von Christopher Serrone) fing er an für Paul Cicero (Paul Sorvino) zu arbeiten. Erst nur kleine Botenaufträge neben der Schule, dann immer mehr. Anerkennung und Respekt, sind die Dinge, welche ihn dabei am meisten beeindruckten. Die Mafiosi behandelten ihn wie einen Erwachsenen, immer mehr wurde ihm dem Halbiren in der Welt der Italo-Amerikaner vertraut. Andere Kinder trugen seiner Mutter die Einkaufstüten nach Hause, überall wurde er zuvorkommend bedient. Er war wer und verdiente mehr Geld als sein Vater.
Mit dem in etwas gleichaltrigen Tommy (zu Beginn gespielt von Joe D’Onofrio, später von Joe Pesci) und dem älteren Jimmy (Robert De Niro), wie Ray mit irischen Vorfahren ausgestattet, bildet er ein verschworenes Trio. Kein Überfall ist für die drei zu schwer, schnell sind der pfiffige Henry, der leicht reizbare Tommy und der eiskalte Killer Jimmy die ersten Männer, wenn Jobs zu erledigen sind.
Scorcese präsentiert zu Beginn eine Welt, um die man den Protagonisten fast beneiden möchte. Es sind scheinbar keine Verbrechen, die er da verübt, er geht zur Arbeit, wie jeder andere auch. Doch seine Arbeit bringt viel mehr Geld und andere Vorzüglichkeiten. Am eindrucksvollsten ist wohl die Szene, in welcher Henry seine spätere Frau Karen (Lorraine Bracco) das erste Mal offiziell ausführt. Man geht in den angesagtesten Nachtclub der Stadt, das Copacabana. Eine lange Schlange steht vor der Tür, Stars treten hier auf. Doch Henry achtet gar nicht auf die Schlange, er betritt einen Nebeneingang. Nun zeigt uns Scorcese mit einer langen und eindrucksvollen Kamerafahrt, wie Henry durch den Hintereingang über die Angestelltenräume und die Küche schließlich mitten im angesagten Nachtclub der Stadt landet, wo sofort ein Tisch in bester Position für ihn bereit gemacht wird. Auf seinem Weg dahin, scheint er jeden zu kennen, einen Zwanziger Trinkgeld dort, einen weiteren Zwanziger hier, die Geldscheine flutschen bei den zahlreichen Händedrücken gerade so aus der Hand von Henry. Daneben Karen, die noch nicht weiß womit Henry sein Geld, die wie der Zuschauer, beeindruckt ist von dieser Szenerie. Der Mann, der sie ausführt, scheint der einflussreichste Mann in der Stadt zu sein. Ihr kommt es vor wie ein Traum. Diese Szene kombiniert mit der Schlussszene, in welcher Henry Hill einsam vor seinem Durchschnittshaus steht und froh ist wenigstens noch zu leben, gegenübergestellt zeigt wie nah Traum und Alptraum beieinander liegen.
Allen Mafia-Film ist gemein, dass irgendwann der Abstieg, der Niedergang des Protagonisten fällt. Doch wo dies in Coppolas Pate-Trilogie noch vergleichsweise sanft geschieht und bis zum Schluss die Mafiawelt etwas elegantes, etwas „cooles“, etwas aufregendes an sich hat, geht der Abstieg hier brutal vonstatten. Es kommen wie immer viele Faktoren zusammen, Tommy rastet etwas zu oft aus und bringt die falschen Leute um, Henry verfällt dem Kokain und fängt gegen den Willen seines Bosses an, damit zu handeln (eine Parallele zu dem Paten, wo es genau umgekehrt ist und die Weigerung von Don Corleone mit Drogen zu Handeln der erste Schritt zu seinem Tod ist).
Auch hier zeigen zwei Szenen gegenübergestellt eindrucksvoll mehr als tausend Worte. Das Hochzeitsfest von Henry und Karen mit zahlreichen Gästen. Alle sitzen sie beisammen, es sind nicht nur Freunde, es ist eine große Familie. Man denkt nie, dass hier einer dem anderen was tun kann. In einer Szenenabfolge in einem späteren Teil des Films sieht man die gleichen Männer wieder. Man sieht sie wie bei der Hochzeitsszene (oder auch einer Barszene zu Begin) alle kurz hintereinander. Doch diesmal sieht man sie nicht lachen und gemeinsam feiern und die Kamera gleitet nicht durch einen Raum. Es sind nun mehrere Szenen, verschiedene Schauplätze und keiner der Männer lacht mehr. Einer sitzt erschossen in seinem Auto, ein anderer hängt tot an einem Fleischerhaken in einer Kühlzelle und so weiter und so fort. Wenn es hart auf hart kommt, verwandelt sich der Traum in einen Albtraum. Was eben noch eine glückliche Familie war, die einem nicht nur alle Türen öffnete, sondern in welcher Du Dich geborgen fühlen konntest, bedroht Dich nun mit Deinem Leben. Um die eigene Haut zu retten muss jeder sterben, der einen verpfeiffen könnte.
Was Scorceses Film so stark macht ist die Tatsache, dass er nicht nur einfach eine Geschichte, nämlich die von Henry Hill erzählt, sondern dass er sie förmlich dokumentiert. Ray Liotta als Henry Hill und in einigen Szenen auch Lorraine Bracco als seine Frau reden kommentieren oftmals aus dem Off die Handlung. Eine Maßnahme, die sich oftmals als nervtötend erweisen kann, vor allem wenn der Zuschauer mit Erklärungen versorgt wird, die sowieso überflüssig sind, passt hier perfekt und macht den Film stimmiger. Gegen Ende wendet sich der Protagonist sogar direkt an den Zuschauer, so in der Abschlussszene und bei seinem Gerichtsauftritt. Es verstärkt die Wirkung des nach der Aussage des echten Henry Hills zu 99,9 % genau verfilmten Stoffes.
Scorceses erzählt schonungslos, nimmt keine Rücksichten auf den Zuschauer. Die Gewaltszenen sind real, schon gleich in der Eröffnungsszene, wenn Joe Pesci als Tommy mit einem Fleischermesser mehrmals auf einen schon totgeglaubten anderen Mafiosi, der im Kofferraum liegt, einsticht oder bei einigen Szenen in den oft völlig unvermittelt und aus dem Nichts einer eine Kugel aus nächster Nähe durch den Kopf gejagt bekommt und das Blut durch den Raum spritzt. Scorcese ist zu keinem Zeitpunkt darum bemüht die Gewalt für den Zuschauer zu entschärfen, sondern er zeigt sie real, was auch den Film wirklicher macht. Bei dieser schockierenden Brutalität des Films ist auch die Freigabe ab 16 Jahren durch die FSK hart an der Grenze und Deutschland zeigt sich hier ausnahmsweise liberaler als der Großteil der Welt, in welcher der Film höhere Altersfreigaben bekommen hat.
Dazu bekommt der Zuschauer einen perfekten Einblick in das Leben dieser Mafiosi, für welche das alltäglich ist. Auch hier zeigt eine einzige Szene ungemein viel. Tommy, Jimmy und Henry müssen eine (vermeintliche) Leiche entsorgen und wollen bei Tommys Mutter (übrigens gespielt von der Mutter von Regisseur Martin Scorcese) nur schnell eine Schaufel holen. Doch die bemerkt die drei mitten in der Nacht und nötigt sie erst einmal hier zu bleiben und ein gutes Essen einzunehmen. So werden die drei erst einmal bekocht, sitzen dann gemütlich bei einem Essen und nur Henry fühlt sich leicht unwohl mit dem Gedanken an die Leiche, die im Kofferraum des Wagens vor der Haustür steht. Für die anderen beiden ist dies scheinbar nur eine Arbeitspause, wie es sie für jeden anderen Arbeiter auch wäre.
So kann man „Goodfellas“ durchaus als den bisherigen Höhepunkt in Martin Scorceses eindrucksvoller Karriere sehen. Bei allen anderen Vorzügen, die zum Beispiel Coppolas geniale Pate-Trilogie hat, so bietet Scorceses Werk doch den klarsten und konsequentesten Blick auf die Mafia-Welt. Dies ist nicht nur eine Folge des zugleich dokumentarischen wie packenden Stoffes, sondern vor allem ein Verdienst der formal mustergültigen Inszenierung gepaart mit den klasse Darstellerleistungen. Nicht nur Ray Liotta, der die wohl eindrucksvollste Leistung seiner Karriere liefert (und bei den Oscars zu Unrecht völlig übergangen wurde) ist hier zu nennen. An seiner Seite trumpfen Joe Pesci (Auszeichnung mit dem Oscar), Paul Sorvino und Lorraine Bracco (oscarnominiert) auf. Dazu ein Robert De Niro, der sich gegenüber seinen sonstigen Rollen hier sehr zurücknimmt und gerade dadurch eine Performance sehr starke Performance abliefert. Formal einer der herausragendsten Szenenfolgen ist dazu neben der schon beschrieben Kamerafahrt durch das Copacabana, die Darstellung von Henrys vermeintlicher Paranoia, wenn er sich am Ende völlig zugekokst von einem Polizeihubschrauber verfolgt fühlt und der Zuschauer lange Zeit nicht weiß, ob es wirklich nur die Paranoia eines Drogensüchtigen ist oder real. Diese Szene ist vielleicht das Beispiel überhaupt für das Zusammenspiel zwischen dem perfekten Einsatz der filmischen Mittel und einer hervorragenden Darstellerleistung in diesem rundum gelungen und nur empfehlenswerten Meisterwerk.
Wie eingangs erwähnt ist der Film nun auf einer Special Edition mit 2 DVDs erschienen. Diese bietet nicht nur den Film in hervorragender Bild- und Tonqualität, sondern auch eine Menge Extras. So gibt es auf der zweiten Disc unter anderem einen kleinen Dokumentarfilm, in welchem der echte Henry Hill mehrmals zu Wort kommt und noch einmal auf die Realität des Films verweist. In einem anderen Feature beschreiben Regisseure wie Joe Carnahan (Narc), Richard Linklater (School of Rock), Jon Favreau (Made), Antoine Fuqua (Training Day), Frank Darabont (The Shawshank Redemption) und andere ihre Eindrücke zum Film und wie sie dieser geprägt hat. Auf der ersten Disk gibt es zudem noch zwei Audiokommentare, einen mit dem echten Henry Hill und dem ehemaligen FBI-Agenten Edward McDonald (der im Film nur am Ende kurzzeitig vorkommt), und einen weiteren, in dem so gut wie die ganze Crew mal eine Szene kommentiert. Letzter ist aber kein kompletter Audiokommentar, sondern einige Szenen werden ausgespart und übersprungen und bei anderen Szenen gibt mal Scorcese, mal Buchautor Nicholas Pileggi, mal Kameramann Michael Ballhaus, mal Darsteller Ray Liotta oder jemand anderes seine Eindrücke und Informationen wieder.
Darsteller: Ray Liotta (Henry Hill), Robert De Niro (Jimmy Conway), Joe Pesci (Tommy DeVito), Lorraine Bracco (Karen Hill), Paul Sorvino (Paulie Cicero), Frank Sivero (Frankie Carbone), Catherine Scorsese (Tommys Mutter), Charles Scorsese (Vinnie), Illeana Douglas (Rosie)
Regie: Martin Scorsese
Buch: Nicholas Pileggi, Martin Scorsese nach dem Roman „Der Mob von innen“ von Nicholas Pileggi beruhend auf der Geschichte von Henry Hill
Kamera: Michael Ballhaus
Schnitt: Thelma Schoonmaker
http://www.ofdb.de/view.php?page=film&fid=2234
http://german.imdb.com/title/tt0099685/
© Björn Becher 2005 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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ZordanBodiak, 15.01.2005, 16:13 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich an deiner Stelle würde dein Pro und Kontra noch mal überdenken :o)
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