Groupies Forever (DVD) Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- Alles.
- super humorvoll und klasse Schauspieler
- Lustige und amüsante Story, die beeindruckende Susan Sarandon und die immer jungwirkende Goldie Hawn, gutes Bonusmaterial
- pro
- Darsteller Idee
Nachteile / Kritik
- Nichts.
- nicht so spannend
- Manchmal wird das Lustige im Film zu schnell abgebrochen
- kontra
- kein Bezug zur Realität Musik Klamotten
Tests und Erfahrungsberichte
-
Susan Sarandon und Goldie Hawn in Banger Sisters
4Pro:
Lustige und amüsante Story, die beeindruckende Susan Sarandon und die immer jungwirkende Goldie Hawn, gutes Bonusmaterial
Kontra:
Manchmal wird das Lustige im Film zu schnell abgebrochen
Empfehlung:
Ja
Da ich Susan Sarandon sehr gerne mag und auch Goldie Hawn mir schon immer besonders sympathisch war, habe ich mir einen Film mit diesen beiden herausragenden Darstellerinnen ausgeliehen, der erst letztes Jahr in die amerikanischen Kinos kam. "Groupies Forever - die Banger Sisters" ist der Titel des Films, der bereits auf DVD erhältlich ist.
Handlung
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Als Suzette (gespielt von Goldie Hawn) ihren Job als Barkeeperin verliert, beginnt für sie eine Krise. Sie lebt alleine und hat auch kein Geld, um bald ihre Schulden für Auto und Miete zu bezahlen. Sie entscheidet sich, nach mehr als 20 Jahren, ihre Freundin Lavinia (gespielt von Susan Sarandon) aufzusuchen, um ihr Geldproblem zu lösen. Auf dem Weg dahin, gabelt sie auf der Strasse Harry auf, der von Beruf Schriftsteller ist und nimmt ihn in ihrem Wagen mit. Suzette wird schon bald ihre Freundin wiedertreffen, doch Lavinia scheint nicht besonders entzückt vom überraschenden Besuch zu sein. Sie will anfangs Suzette loswerden, aus Angst davor, sie könnte bei ihrem Ehemann und den beiden Töchtern Sachen aus der Vergangenheit erzählen. Sie scheint mit ihrer Vergangenheit als Groupie, der anscheinend mit allen Rockstars Amerikas Sexaffären hatte, nicht klarzukommen. Doch schon bald wird sie erkennen, dass sie ihrer Vergangenheit nicht entfliehen kann. Und noch besser: sie will nicht mehr davon fliehen und erkennt, dass sie 20 Jahren ein ganz anderes Gesicht im Leben gezeigt hat, als das, was sie eigentlich innerlich immer zeigen wollte.
Filmkritik
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Mit den Banger Sisters habe ich mir eine wirklich gelungene Komödie ausgeliehen. Es sind nicht nur die beiden Protagonistinnen, die beeindrucken, sondern auch die amüsante und unterhaltsame Story, die den Film auszeichnet. Es ist besonders lustig zu sehen, wie die beiden Frauen aufdrehen und völlig aus sich herausgehen. Ein sehr lustiger Film, der Klischees ausräumt, ohne es jedoch zu übertreiben. Als Negativpunkt wäre zu erwähnen, dass genau da, wo der Film richtig lustig zu werden scheint - ich berufe mich hier z.B. auf eine Szene, als die beiden Frauen anhand bestimmter Photos, die Objekte unter der Gürtellinie von uns Männern zeigen, erkennen können, um welchen Rockstar es sich handelt - plötzlich ein Stimmungswechsel stattfindet und das Blatt sich zum Ernsteren hin wendet. Man hätte das Lustige hier weiter in die Länge ziehen können. Meistens haben Komödien wenig an Mitteilungskraft vorzuweisen. Doch bei „the Banger Sisters“ ist eine klare Message vorhanden, die besagt, dass man sich im Leben so geben muss, wie man ist. Da wo sich Lavinia 20 Jahre lang ganz verändert und ihr vorheriges Leben als Groupie abgelegt hat, werden durch das Wiedererscheinen ihrer einstigen engsten Freundin Erinnerungen wach. Alte Eigenschaften und Emotionen ihrer Person sind nicht mehr zurückzuhalten und sie zeigt, in einem revolutionären Prozess, ihr wahres Gesicht – das Gesicht, dass sie in all den Jahren in ihrer Familie geheim hielt. Ein Gesicht, dass mich als Zuschauer natürlich fasziniert hat, denn sie lässt ihr Spießer-Dasein hinter sich und löst sich los von der engstirnigen feinen Gesellschaft.
Susan Sarandon ist eine herausragende Schauspielerin. „Der Klient“ ist gewiss einer dieser Filme, bei denen sie meine Sympathie so richtig gewinnen konnte. Ihre Rolle im Film ist zweigeteilt: mal spielt sie die eiskalte Ehefrau eines zukünftigen Politikers, die streng mit ihren Kindern ist und auf gar keinen Fall vor ihnen Schwächen zeigen darf und danach spielt sie die lockere, unanständige und verruchte Frau, die für jeden Spaß zu haben ist. Noch nie habe ich Susan Sarandon in ihrer in ihrer Laufbahn in so unterschiedlichen Rollen in einem Film gesehen. Das unglaubliche im Film, ist natürlich Goldie Hawns Auftritt. Diese Frau ist bald 60 Jahre alt, sieht aber im Film wie eine Frau Ende 30 aus! Unglaublich, wie sie sich so frisch hält. Ihr blondes Haar und ihr so frischwirkendes Gesicht, haben mich wieder einmal beeindruckt. Es gibt wenige Top-Schauspielerinnen, die 20 Jahre jünger aussehen, als sie wirklich alt sind! Goldie ist die geborene Schauspielerin für Komödien, was sie in ihrer Rolle als Suzette beweist. Für Werbung sorgen diesmal im Film Coca Cola und Sprite.
DVD
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Studio: 20th Century Fox Home Entertainment
Produktionsjahr: 2002
Freigegeben: ab 12 Jahren
Laufzeit: ca. 94 Minuten
Bildformat: 2,35:1
Sprachen: Deutsch und englisch auf Dolby Digital 5.1
Untertitel: Deutsch und englisch
Das Bonusmaterial der DVD ist zufriedenstellend. Es handelt sich hier nicht um einen Film, mit Spezialeffekten oder komplizierten Aufnahmen, so dass man ein besonderes Making Of erwarten sollte. Es wird ein einfaches HBO-Special angeboten, bei dem man auch die beiden Protagonistinnen, Goldie Hawn und Susan Sarandon zu sehen bekommt. Sie sprechen über ihre Rollen, aber auch über ihre freundschaftliche Beziehung. Das knapp 14-minütige HBO Special zeigt auch einige Szenen von den Dreharbeiten, bei denen man den Eindruck bekommt, dass ein sehr lockeres Klima herrschte. Es wird ebenfalls auf der DVD eine sehr interessante Einheit mit den Pannen beim Dreh angeboten, sowie der klassische Audiokommentar mit dem Regisseur Bob Dolman. Aus der Sicht der Bildqualität der DVD kann ich ebenfalls positives vermelden, denn die Schärfe, sowie die Farben waren einwandrei. Genauso der Ton, der rauschfrei ist! Der Sound spielt eine wichtige Rolle in diesem Film, denn es wird einige Mal darin etwas gerockt (z.B. als Goldie und Susan zusammen tanzen).
Fazit
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Alles in allem ist "The Banger Sisters" eine gute Komödie, mit zwei faszinierenden Protagonistinnen. Von Susan Sarandon wurde ich wieder einmal nicht enttäuscht und Goldie Hawn mag zwar nicht mehr Groupie sein, aber sie sieht trotz ihres Alters wie ein Teenie aus! Dazu kommt ein gute DVD hinzu, die ein interessantes Bonusmaterial in perfekter Bild- und Tonqualität mit sich bringt. Deshalb auch meine Kaufempfehlung! weiterlesen schließen -
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Groupie oder Supermom...bleib Dir treu!
04.11.2003, 16:03 Uhr von
DieEine
34 Jahre bin ich alt, Klappe aufreißen ist eines meiner Lieblingshobbys.So richtig viel über mich...Pro:
unterhaltsam, komisch, Top-Schauspieler
Kontra:
nichts neues
Empfehlung:
Ja
Es gibt Filme, die schaut man sich nicht im Kino an, sondern spart sie sich für gemütliche Videoabende. "Groupies forever" ist so ein Film, für den ich im Kino kein Geld ausgeben wollte, aber dessen Vorschau mich doch neugierig gemacht hat und so hab ich mir den Film letztens in der Videothek ausgeliehen und möchte Euch heute davon berichten.
Die Story
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Penisfotos von berühmten Musikern gehören zu den letzten Überbleibseln der Groupies Vinnie (Susan Saradon) und Suzette (Goldie Hawn) - neben ihren Erinnerungen.
Die Fotos liegen in Kisten verpackt tief im Keller von Vinnie und tief im Innern von Vinnie ist auch das wilde Groupie-Leben der legendären "Pop(p)-Schwestern" versteckt.
Die wilde Zeit liegt 20 Jahre zurück, Vinnie hat einen gut situierten Anwalt mit politischen Ambitionen geheiratet und führt das spießige Leben einer zweifachen Mutter und guten Ehefrau. Suzette hingegen konnte das Groupie-Leben nicht aufgeben. Sie ist immer noch sehr ausgeflippt, arbeitet in einer Bar und macht sich an junge Musiker ran, was ihr schließlich auch den Job kostet.
Völlig abgebrannt macht sie sich auf den Weg nach Phoenix, um ihre alte Freundin Vinnie anzupumpen. Auf dem Weg lernt sie denn erfolglosen und schrulligen Drehbuchautor Harry (Geoffrey Rush) kennen, den sie im Wagen mit nach Phoenix nimmt.
Auf der Fahrt erzählt Harry, dass er in Phoenix seinen Vater erschießen wolle, da dieser Schuld an seiner Misere sei. Zu Harrys Schutz und weil sie sonst nicht weiß wohin, quartiert sich Suzette bei Harry im Hotelzimmer ein und bringt sein sehr dröges Leben kräftig durcheinander.
So durcheinander wie Vinnies Leben. Die ehemalige Freundin reagiert sehr schroff als Suzette plötzlich im Garten von Vinnies piekfeiner Villa steht und so tut als hätte es die letzten 20 Jahre nicht gegeben.
Suzette kommt mit der neuen Einstellung ihrer ehemals besten Freundin gar nicht klar und sie erkennt, dass Vinnies Leben nicht so perfekt ist wie es scheint und dass Vinnie nur einen Schubs braucht, um aus sich raus zu kommen.
Die Schauspieler
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Bei diesem Film muss ich die Schauspieler einfach gesondert hervorheben, denn ohne Goldie Hawn und Susan Sarandon hätte der Film total verloren. Eine andere Besetzung der beiden Groupies kann ich mir einfach nicht vorstellen.
Goldie Hawn glänzt mal wieder in der Rolle der aufgekratzten, wilden Nervensäge mit dem guten Herzen - eine Rolle, die ihr einfach auf den Leib geschrieben ist und mit der sie schon in so vielen Komödien überzeugt hat. Erstaunlich finde ich allerdings nicht das komödiantische Talent, sondern wie jung Goldie in dem Film aussieht. Die Maskenbildner und die Beleuchter haben hier echt ganze Arbeit geleistet, denn Frau Hawn sieht in "Groupies forever" aus wie ihre junge Tochter Kate Hudson - einfach wunderschön.
Viel überraschender als Goldie Hawns Part fand ich Susan Sarandon, die ich bisher nur aus ernsteren Rollen kannte, die mich aber in "Groupies forever" in vielen Szenen zum Lachen brachte. Ihre Komik ist eher versteckt und liegt wohl mehr in ihrer Mimik. Es ist einfach zum schreien, wie sie die erzkonservative Lavinia verkörpert und sich wegen jeder Kleinigkeit als Spießermutter aufregt, aber sie rührt einen auch fast zu Tränen als sie sich an ihr altes Leben erinnert.
Zu guter Letzt ist noch Geoffrey Rush zu erwähnen, der mir auch in der Rolle des Loosers Harry gefällt. Harry hat seine ganz eigene Lebensphilosophie, die von Geoffrey Rush sehr gut dargestellt wird und einen immer wieder zum Schmunzeln bringt. Die Szenen, in denen er langsam auftaut sind besonders komisch, vor allem, weil Harry als zweifelnder Mensch dargestellt wird und nicht als totaler Trottel.
Meine Meinung zum Film
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Obwohl ich hier so oft betone, dass der Film urkomisch ist, bin ich froh ihn damals nicht im Kino gesehen zu haben, denn ich finde, dass man Komödien genauso gut für weniger Geld zu Hause sehen kann. Komödien sind zeitlos, weil viele Komödien eben auch auf alten Geschichten bestehen. So ist auch die Entfremdung zweier Freundinnen nichts neues und wie gesagt lebt der Film vor allem durch die hervorragenden Akteure.
Teilweise ist der Film aber ein bisschen zu klischeehaft, was bei mir dazu geführt hat, ihm einen Stern abzuziehen, denn obwohl ich mich gut amüsiert habe, ist der Film für mich nicht der Oberkracher - solide Unterhaltung trifft meine Meinung wohl am Ehesten.
Der Film ist aber nicht nur Comedy von der ersten bis zur letzten Sekunde, er hat auch durchaus ein paar tiefergehende Ansätze. So stellt nämlich Vinnie durch Suzette fest, dass sie sich in all den Jahren ihrer Ehe selbst verloren hat. Sie weiß nicht mehr wer sie ist, weil sie die Rolle der perfekten Ehefrau und Mutter einfach übernommen hat und die ganze Zeit nicht anders konnte. "Sich selbst treu bleiben" ist dann schließlich auch das Motto der Highschool-Abschlußrede von Vinnies Tochter, die mich sehr bewegt hat - jaja, ich weiß: es ist nur ein Film.
Auch Harry bringt ein wenig Tiefe in den Film, denn auch er findet am Ende zu sich selbst und kann mit seinem Vater abschließen ohne ihn zu erschießen.
"Groupies forever" kann ich denjenigen empfehlen, die auf Popcorn-Kino stehen und kein Problem damit haben sich mal seicht berieseln zu lassen und sich dabei kräftig zu amüsieren. weiterlesen schließen -
Die Wiedervereinigung der Popp-Schwestern!
23.02.2003, 13:42 Uhr von
Bjoern.Becher
Nach 4 Semestern in Freiburg, studiere ich nun Jura in Würzburg. Hier bei YOPI schreibe ich haupt...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Seichte Komödien habe ich in letzter Zeit viel gesehen. Da war zum einen der unerträglich schlechte Film „Schwere Jungs“ und dann der meiner Ansicht nach (auch wenn ich da auf Kritik stoße, gell Jens *g*) durch ein paar gute Gags gerade noch erträgliche Film „Mann umständehalber abzugeben“, so dass ich als meine Freundin vorschlug sich den Film „Groupies forever“ anzusehen, doch recht skeptisch war gepaart mit ein bisschen Widerwillen. Doch die Erinnerung an eine gute Kritik auf dieser Plattform ließ mich dann doch meine Freundin in den Film begleiten. Ob es lohnenswert war? Mehr dazu nach dem Inhalt!
I N H A L T
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Suzette (Goldie Hawn) und Lavinia (Susan Sarandon) waren vor 20 Jahren richtige Groupies. Mit zahlreichen Rockstars und Möchtegern-Rockstars waren sie im Bett. Von Frank Zappa bekamen sie sogar den Spitznamen „die Popp-Schwestern“! Doch die Zeiten von damals sind vorbei. Lavinia lebt mittlerweile in Phoenix und nur noch Suzette trauert den alten Zeiten nach und arbeitet immer noch in der alten Bar auf deren Toilette sie schon mit Jim Morrison zugange war. Doch als sie dort eines Tages rausfliegt, hat sie nichts mehr.
Aber sie besinnt sich ihrer alten Freundin und macht sich auf den Weg nach Phoenix, denn ihre Lavinia wird ihr schon etwas Geld leihen. Auf dem Weg trifft sie auf den erfolglosen Drehbuchautor Harry (Geoffrey Rush), den sie nach Phoenix mitnimmt, da er ihr das Benzin spendiert. Harry will in Phoenix seinen Vater erschießen, da dieser schuld an der Misere seines verkorksten Lebens ist, in dem ihm nie was gelang. Harry hatte auch schon seit 10 Jahren keinen Sex mehr und ist auch sonst voller Macken.
In Phoenix angekommen quartiert sich Suzette erst einmal bei Harry gegen dessen Willen im Luxushotel ein und macht sich dann auf den Weg zu Lavinia. Doch der erste Anblick von Lavinia und ihrem neuen Leben lässt Suzette Zweifel an ihrem Plan aufkommen. Denn das neue Leben von Lavinia ist eine völlig andere Welt als die von Suzette. Lavinias Mann Raymond (Robin Thomas) ist ein erfolgreicher und reicher Anwalt, den es in die Politik zieht. Lavinia hat zwei Töchter:: Hannah (Erika Christensen), die beste Schülerin und der ganze Stolz der Familie, die aber nichts falsch machen darf und Ginger (Eva Amurri), der nichts gelingt und die deswegen alles falsch machen darf.
So will sich Suzette erst schnell wieder verziehen, doch sie stößt dann doch auf Lavinia und als sie deren neue versnopte Art kennen lernt, beschließt sie ihrer Freundin zu helfen und stellt deren ganzes Leben auf den Kopf.
Doch auch Harry muss noch geholfen werden, den dessen Vater ist nicht dort, wo man es vermuten könnte.
M E I N U N G
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Inhaltlich hört sich das ganze doch nach dem typischen Thema an: Lower-Class-Girl trifft ehemalige Weggefährtin, die nun in der Upper-Class angekommen ist und erinnert sie an ihre alte Vergangenheit und die alten Werte. *Gähn*
Aber falsch: Denn „Groupies forever“ ist nicht zum gähnen. Das liegt zum einen an den beiden Hauptdarstellerinnen Goldie Hawn und Susan Sarandon, die beide eine enorme Spielfreude an den Tag legen und fast eine Party auf der Leinwand zelebrieren, an welcher der Zuschauer uneingeschränkt teilhaben darf. Dies ist schon einmal der erste Grund, warum die simpel gestrickte Story zu gefallen vermag.
Der 2. Grund ist aber noch viel wichtiger. Denn die simpel gestrickte Story wird um eine weitere Rolle ergänzt, welche der ganzen Story erst das Feuer gibt: Der erfolglose Drehbuchautor Harry, der hervorragend von Geoffrey Rush dargestellt wird ist in meinen Augen der eigentliche Mittelpunkt und auch das eigentliche Highlight des Films. Bei eigentlich jeder Szene mit ihm kann man lachen. Man kann sogar soweit gehen, dass trotz der beiden spielfreudigen Hauptdarstellerinnen ohne ihn der Film nur Durchschnittswerk gewesen wäre und die Szenen mit ihm sind diejenigen, welche einen auch noch lange nach dem Film in Erinnerung bleiben werden. Sei es wie er zum ersten Mal auf Suzette trifft und ihr von dem schlimmen Erlebnis auf der Busfahrt erzählt, als 2 Fliegen auf seinem Handrücken „kopulierten“, sei es wie er nach Suzettes Rückkehr ins Hotel stolz verkündet, dass er ihr heißes Badewasser vorbereitet hat und auf ihre Frage, wie er das machen konnte ohne den Zeitpunkt ihrer Rückkehr zu kennen, ganz liebevoll und das als selbstverständlich ansehend erklärt, dass er einfach alle paar Minuten wieder heißes Wasser nachgefüllt hat oder sei es auch wie er in der letzten Szene des Films von der guten Handarbeiterin in seinem Roman erzählt (Über diesen Witz können allerdings nur Filmkenner lachen).
Der Film wirkt insgesamt etwas dreigeteilt. Das ist zum ersten die Beziehung zwischen Suzette und Harry, welches der beste Teil des Films ist. Gerade der Gegensatz, wie Suzette erkennt, dass sie bisher mit Männer andauernd ins Bett gegangen ist, die sich null für sie interessierten und Harry ist anders. Er will nicht unbedingt mit ihr ins Bett, aber er behandelt sie gut, er vergöttert sie, sie gibt seinem Leben wieder einen Sinn.
Ebenfalls sehr gelungen ist der zweite Handlungsstrang des Films, der sich mit der Beziehung der beiden Freundinnen beschäftigt und wie es Suzette schafft, aus der nun so anders gewordenen biederen Lavinia wieder die alte Vinnie herauszukitzeln.
Ein großer Fehlgriff, und damit sind wir beim negativen Teil ist allerdings der 3. Handlungsstrang. Dieser beschreibt die Beziehung zwischen Lavinia und ihrer Familie, welche ihre Vergangenheit nicht kennt und sie ihr nicht zutraut. Dieser Handlungsstrang ist mir deutlich zu seicht erzählt und zu klischeebesetzt. Die eine Tochter ist toll und die andere kriegt nix gebacken und bei der „tollen“ stellen sich plötzlich auch ein paar Fehler ein, was die Mutter natürlich nicht wahrhaben will. Das ist mir schon einfach zu ausgelutscht und zu typisch Filmfamilie. Warum können die Kinder nicht beide einfach normal sein? Genauso vermeidet es der Film fast komplett, in diesem Bereicht irgendwelche Konflikte darzustellen. Die immer wieder kurz entstehenden Konflikte zwischen Lavinia und ihrer Tochter Hannah (in deren Rolle mir Erika Christensen, die in Traffic noch überragend spielt, auch nicht sonderlich gut gefällt), sowie zwischen Lavinia und ihrem Mann, werden sofort wieder beiseite geschoben und lösen sich in Luft auf, da der Film doch eine Komödie sein will. Also wird alles was zu einer Krise werden könnte mit Witz beiseite geschoben. Schade, in diesem Punkt hätte ich mir mehr Ernsthaftigkeit doch erwünscht. Und die Abschlussrede welche Hannah als beste Schülerin bei der Zeugnisverleihung halten muss, machten diesen Kitsch noch vollkommener, denn das Grenzenlose Gefasel von „Lebt euren Traum“, „Macht wozu ihr Lust habt“ u.s.w. stimmt zwar vollkommen und das kann man unterstreichen, wirkt aber einfach aufgesetzt und auf „zwanghaft-eine-Botschaft-rüberbringen“ gemacht“.
Trotzdem ist der Film gut, denn nur der dritte Handlungsstrang fällt gegen die anderen beiden ab.
F A Z I T
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„Groupies forever“ ist ein unerwartet sehenswerter Film. Er hat zwar in der Beziehung von Levinia zu ihrer Familie große Schwächen, aber zwei glänzend aufgelegte Hauptdarstellerin und ein überragender Geoffrey Rush machen den Film zu einer sehenswerten spritzigen und äußerst unterhaltsamen Komödie!
Insgesamt 7 handbearbeitete Punkte auf meiner 10er Skala!
D A T E N
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Titel Deutschland: Groupies Forever
Originaltitel: The Banger Sisters
Genre: Komödie
USA 2002, FSK 12 , Laufzeit: 97 Minuten
Darsteller: Goldie Hawn (Suzette), Susan Sarandon (Lavinia), Geoffrey Rush (Harry), Erika Christensen (Hannah), Robin Thomas (Raymond), Eva Amurri (Ginger), Matthew Carey (Jules), Andre Ware (Jake, der Barkeeper), Kohl Sudduth (Hotelangestellter), Adam Tomei (Clubbesitzer)
Regie: Bob Dolman
Produzenten: Elizabeth Cantillon, Mark Jonson
Drehbuch: Bob Dolman
Musik: Trevor Rabin
Kamera: Karl Walter Lindenlaub
Schnitt: Aram Nigoghossian
W E I T E R F Ü H R E N D E * I N F O R M A T I O N E N
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Offizielle Homepage: http://www.groupiesforever.de
Internet Movie Database: http://german.imdb.com/Title?0280460
© Björn Becher 2003 weiterlesen schließen -
Raus aus der Lethargie!
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Frank Zappa scheint an allem Schuld zu sein. Er gab – so will es die Story der jetzt angelaufenen amerikanischen Komödie „Groupies Forever“ – den beiden Ex-Groupies Suzette (Goldie Hawn) und Lavinia (Susan Sarandon), in den 70er Jahren Vinnie genannt, den Namen Banger Sisters (also etwa: Die Kracher-Geschwister) gegeben haben. Und dieser Filmtitel kommt der von Bob Dolman geschriebenen Geschichte auch wesentlich näher als der selten dämliche deutsche Titel. Im Zentrum der Handlung steht eindeutig Golden Girl Goldie, und das ist gut so. Sie versprüht Witz und Lebenslust, und an ihrem Spiel sollten sich so manche andere Komödiendarsteller eine Scheibe abschneiden. Trotz der scheinbar mageren Geschichte und dem typischen Touch & Feeling Marke Hollywood endlich mal wieder ein Film aus der Kaderschmiede aller Kaderschmieden, der die Lachmuskeln wenigstens überwiegend strapaziert. Dazu tragen nicht zuletzt Susan Sarandon und vor allem der unnachahmliche Geoffrey Rush bei.
Inhalt
Lang ist’s her, dass sich die beiden Freundinnen Suzette und Vinnie gesehen haben. In den frühen 70er Jahren waren sie Groupies und so manchem Rockstar zu Diensten. Suzette ist besonders Jim Morrison von „The Doors“ in Erinnerung geblieben, mit dem sie laut eigener Aussage mehr als ein Techtelmechtel auf der Toilette eines Clubs in Hollywood hatte. Dort arbeitet sie noch immer hinter der Bar, die Brüste inzwischen mit Hilfe von Silikon vergrößert, aber noch immer so quirlig wie 30 Jahre zuvor. Der Besitzer allerdings scheint sie nicht zu mögen und feuert Suzette, die sich daraufhin entscheidet, ihrer alten Freundin Vinnie einen Besuch abzustatten.
Leichter gesagt als getan. Unterwegs nach Phoenix geht ihr das Geld aus. Glück im Unglück trifft sie den Eigenbrötler Harry (Geoffrey Rush), einen abgehalfterten Drehbuchautor, dem im Leben nichts so richtig gelingen wollte. Harry zahlt ihr das Benzin, wenn sie ihn mit nach Phoenix nimmt. Harry hält alles von sich fern, vor allem Schmutz, Bakterien, Viren – und Frauen. Zehn Jahre hat er mit keiner Frau mehr eine Nacht verbracht. Ein Schuldiger für seine missliche Lage ist auch ausgemacht: der Herr Vater, den Harry erschießen will. Der böse Papa, einst Möbelhändler, liegt angeblich auf einem Friedhof in Phoenix, und Harry hat eine Pistole mit nur einer Patrone, mit der er dem Verhassten den Rest geben will – so erzählt er es jedenfalls Suzette. Allerdings verhält es sich doch etwas anders, wie sich später herausstellt.
Vinnie dagegen hat ihr Leben anscheinend völlig umgekrempelt. Von ihrer bewegten Vergangenheit will sie nichts mehr wissen. Verheiratet mit dem Anwalt Raymond (Robin Thomas) gilt ihre ganze Sorge den beiden Töchtern im Teenie-Alter, Hannah (Erika Christensen) und Ginger (Eva Amurri, Tochter von Susan Sarandon). Während sie Hannah zu Höchstleistungen in der Schule triezt, hat sie mit Ginger schon Probleme, wenn die ihren Führerschein absolvieren soll.
Als Suzette aufkreuzt, ist Lavinia, die von ihrem Kosenamen Vinnie und der damit verbundenen Vergangenheit nichts mehr wissen will, entsetzt. Lavinia versucht, ihre alte Freundin mit einem 5.000 Dollar-Angebot zum Verlassen der Stadt zu bewegen. Suzette ist beleidigt. Raymond weiß von allem nichts. Die Töchter machen immer mehr Probleme. Und Harry glaubt, nach einer Nacht mit Suzette die Frau seines Lebens gefunden zu haben. Mitten drin steckt Suzette, die den ganzen Zirkus angerichtet hat. Die scheinbar geordneten Verhältnisse geraten kräftig ins Wanken. Aber was wäre Hollywood, wenn es last but not least nicht doch ein Happyend geben würde, allerdings eines, das nicht in lauter Honig versinkt.
Inszenierung
Goldie Hawn war am Set wohl in bester Laune und Form. Spritzig, witzig, frech, kokett, vernünftig, humorvoll, sarkastisch, sexy, intelligent rast sie durch Phoenix, als ob es um ihr Leben gehe. Und irgendwie geht es auch darum. Um das Leben aller Beteiligten, um Zusammenhang. Während Suzette (fast) so geblieben ist wie in alten Groupie-Zeiten, hat sich Susan Sarandons Lavinia eine Welt aufgebaut, die jedenfalls zum Teil eine Scheinwelt ist. Niemandem, schon gar nicht Mann und Töchtern, hat sie je von den bewegten Jahren ihrer Jugend erzählt. Aus lauter Angst, ihre Töchter könnten in den „Sumpf“ von Rock & Drugs, Sex & Crime abrutschen, steht sie mal drohend, mal liebevoll, aber permanent hinter, vor und neben den beiden Teenagern, denen ihre Mama manchmal kräftig auf den Wecker geht und die ihre eigenen neurotischen Abwehrmechanismen entwickelt haben. Ginger zum Beispiel „knurrt“ der Hals, wenn irgend etwas mal wieder schief läuft. Suzette holt alle – ohne es eigentlich zu wollen – langsam aber sicher aus der Versenkung heraus.
Neben der Sarandon und Goldie Hawn überzeugt vor allem der Australier Geoffrey Rush (zuletzt etwa in „Der Schneider von Panama“, 2001, und „Lantana“, 2001, und demnächst, leider nur in einer Nebenrolle in „Frida“ über Frida Kahlo als Trotzky zu sehen) als armer eigenbrötlerischer Schlucker von Pillen und Säftchen mit Sauberkeitsfimmel und Nähe-Ängsten. Wenn ihm Hannah nach Einnahme von Drogen das Bett voll kotzt, wenn Suzette in ihrer unnachahmlichen Art sein Hotelzimmer in Beschlag nimmt, dann sieht dieser Harry sein Leben bedroht. Wehe, es versucht jemand, ihm in sein eingefahrenen Gewohnheiten zu funken! Andererseits spielt Rush Harry als einen liebevollen Mann, der seine Zärtlichkeit allerdings zumeist zu verstecken weiß. Als Suzette einmal ins Hotel zurückkehrt, hat Harry ihr Badewasser eingelassen. Er habe doch gar nicht gewusst, wann sie kommen werde. Harry: Ich habe eben immer heißes Wasser nachgefüllt. Dialog- und Szenen-Witz beherrschen den Film.
Erika Christensen und Eva Amurri sind gut besetzt in der Rolle der zwei Teenager. Lediglich für Robin Thomas als Ehemann von Vinnie hatte das Drehbuch offensichtlich nicht viel übrig. Die Rolle bleibt eher blass und wirkt fast unnötig.
Fazit
Und die Moral von der Geschichte? Eine über weite Strecken äußerst humorvolle Komödie, deren Drehbuch nicht so belanglos ist, wie es zunächst scheint. Der Zusammenstoß der unterschiedlichen Lebenswege von Lavinia und Suzette offenbart so einige Dinge, die von der Realität nicht sehr weit entfernt sind. Während die eine, Suzette, in ihre Vergangenheit floh, indem sie glaubte, einfach so weiterleben zu können wie 30 Jahre zuvor, versteckt sich die andere, Lavinia, vor ihrer Jugendzeit. Während die eine knallbunt durchs Leben rennt und damit ihrem Inneren auch das entsprechende Outfit verpasst, erstarrt die andere in Beige. Als sie zusammenkommen, gerät alles durcheinander, und kommt – ohne schmalziges Happyend und ohne eindeutige und endgültige Antworten – wieder in Ordnung. Ein bisschen mehr Ehrlichkeit gegenüber sich selbst, und schon verändert sich so einiges. Summa summarum also eine sehenswerte Komödie, die man nicht allzu ernst, aber auch nicht ganz auf die leichte Schulter nehmen sollte. Auf jeden Fall: Es darf gelacht werden.
Wertung: 8,5 von 10 Punkten.
Groupies Forever
(The Banger Sisters)
USA 2002, 97 Minuten
Regie: Bob Dolman
Drehbuch: Bob Dolman
Musik: Trevor Rabin
Director of Photography: Karl Walter Lindenlaub
Schnitt: Aram Nigoghossian
Produktionsdesign: Maia Javan, Caty Maxey
Hauptdarsteller: Goldie Hawn (Suzette), Susan Sarandon (Lavinia), Geoffrey Rush (Harry), Erika Christensen (Hannah), Robin Thomas (Raymond), Eva Amurri (Ginger), Matthew Carey (Jules), Andre Ware (Jake, der Barkeeper), Kohl Sudduth (Hotelangestellter), Adam Tomei (Clubbesitzer)
Offizielle Homepage: http://www.groupiesforever.de
Internet Movie Database: http://german.imdb.com/Title?0280460
Weitere Filmkritik(en):
„Chicago Sun-Times“ (Roger Ebert):
http://www.suntimes.com/ebert/ebert_reviews/2002/09/092003.html
„Movie Reviews“ (James Berardinelli):
http://movie-reviews.colossus.net/movies/b/banger_sisters.html
© Ulrich Behrens 2003 für
www.ciao.com
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XXLALF, 31.10.2011, 17:43 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
hürt sich nicht schlecht an. bw und ganz liebe grüße
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Informationen
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