Pro:
Die wirklich sehr schöne Insel und die Musik, Schauspieler
Kontra:
Zu vorhersehbar, nichts besonderes
Empfehlung:
Ja
So, heute möchte ich euch einen Film vorstellen, den ich schon sehen wollte, seit ich das erste Mal die Story gelesen habe. Das ist nun schon eine ganze Weile her, aber gestern Abend war es dann so weit, dass ich "Herr der Fliegen" gesehen habe. Wieso ich mir dies eigentlich hätte sparen können, steht im folgenden Bericht. Viel Spaß.
Story
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Über dem Pazifik stürzt ein Flugzeug mit jungen Kadetten ab, die gerade auf dem Flug nach Hause waren. Die Kinder, allesamt Jungs, können sich auf eine dicht bewachsene Insel retten, von denen es in der Gegend unzählige gibt. Auch einer der Piloten hat den Absturz überlebt, ist allerdings schwer verletzt. Sofort entbrennen Machtkämpfe, wer fortan die anderen anführt, die von Ralph (Balthazar Getty) entschieden werden, da er eine Muschel gefunden hat, die fortan als eine Art Statussymbol unter den Jungs gilt. Wer die Muschel hat, hat das Wort und darf seine Meinung äußern.
Doch es gibt schon sehr bald Probleme: Die Jungs teilen sich in Jäger und in "Hüter des Feuers" ein. Letztere sollen ein Feuer bewachen, das am Strand brennt, in der Hoffnung, dass die Kadetten so gefunden werden. Jack (Chris Furrh), Anführer der Jäger, wird mit der Zeit allerdings immer herrschsüchtiger und schart immer mehr Freunde um sich. Sie beginnen, die anderen, wie etwa den übergewichtigen "Piggy" (Danuel Pipoly) zu unterdrücken. Als nach einiger Zeit das Gerücht die Runde macht, dass ein Monster über die Insel streift, legen die Jäger sämtliche zivilisierten Regeln ab und versuchen, "Piggy" und seine Freunde zu töten...
Schauspieler
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Der vermutlich bekannteste Darsteller im Film ist Balthazar Getty in der Rolle des Ralph. Getty war schon in vielen Filmen zu sehen, unter anderem in "Natural Born Killers", "Lost Highway", "Judge Dredd" oder "Im Feuer". Hier spielt er den rebellischen Jugendlichen, der sich zusammen mit ein paar wenigen anderen gegen Jack und seine Freunde auflehnt und sie bittet, sich vernünftig zu verhalten, da sonst ein normales Leben auf der Insel nicht möglich ist. Sehr gut gespielt, wie eigentlich jede Rolle im Film.
Ein weiterer, nicht unwichtiger Part ist Jack, der von Chris Furrh gespielt wird. Jack ist der Anführer der Jäger und zudem auch der Verantwortliche für die Gewalttaten seiner Leute. Da er der älteste ist, vertrauen ihm viele, ohne seine Taten zu hinterfragen, so gleichen die Jugendlichen mit der Zeit immer mehr wilden Höhlenmenschen.
Anbei muss gesagt werden, dass 95% der Darsteller Jugendliche und Kinder sind, trotzdem spielen sie alle sehr überzeugend und super. Sie bringen die erforderlichen Ängste authentisch rüber.
Daten zum Film
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Originaltitel: Lord of the Flies
Alternativtitel: -
Land: USA (1990)
Regie: Harry Hook
Buch: Sara Schiff
Länge: ca. 86:33 Min.
Freigabe: FSK 12
Indiziert: Nein
@ Realjackass
Die beste Version
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In Deutschland sind zwei DVDs des Films erschienen, eine wird von MCP und die andere von MGM vertrieben. Für welche ihr euch entscheidet ist eigentlich unwichtig, da beide fast null Extras bieten und qualitativ gleichwertig sind.
Kritik
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Wie gesagt habe ich mir diesen Film besorgt, weil mir die Story sofort gefallen hat. Ich habe etwas übrig für Filme, in denen Menschen auf einer einsamen Insel stranden und dort um ihr Überleben kämpfen müssen, doch wie gemeinhin vermutlich bekannt ist, gibt es nicht all zu viele Vertreter dieses Genres. "Herr der Fliegen" ist im Übrigen ein Remake des 1963 erschienen, gleichnamigen Films und dieser wiederum beruht auf einem Roman von William Golding.
Nun will ich schon im Voraus ganz klar sagen, dass "Herr der Fliegen" alles andere als ein schlechter Film ist, trotzdem war da vieles, was mir nicht gerade zugesagt hat. Kommen wir allerdings zuerst zum positiven:
Die riesige Insel ist wirklich sehr, sehr schön eingefangen worden. Überall blüht und wächst es, hier mal ein Wasserfall, da wieder dichter Dschungel. So und nicht anders würde ich mir eine einsame Insel vorstellen. Desweiteren sehr viel zur Atmosphäre bei trägt die Filmmusik, die man wirklich als perfekt bezeichnen kann. Unheimlich sanfte Klänge wechseln mit flotter und packender Abenteuermusik. Dies unterstreicht den Film sehr treffend. Diese beiden Punkte, also die Musik und die Insel haben mir auch am Besten gefallen.
Der Rest, und das ist nicht gerade wenig, ist leider bestenfalls als durchschnittlich, da extrem vorsehbar, zu bezeichnen. Sobald man im Internet mal eine etwas zu detailfreudige Inhaltsangabe gelesen hat, hat der Streifen eigentlich keine einzige Überraschung mehr. Alles läuft genau so ab, wie man sich als Zuschauer eine "Jungs stranden auf einer Insel" Geschichte vorstellen würde. Es gibt Machtkämpfe, ein bisschen Action und schließlich und letztendlich das Happy End, leider bleibt alles im Rahmen des vorhersehbaren. So saß ich eigentlich nach 50 (!) Minuten noch da und habe darauf gewartet, dass mal etwas passiert, mit dem man nicht rechnen würde, aber da ist leider nichts. Dieser Aspekt zieht den Film in meiner Gesamtwertung leider auch ziemlich runter. Nicht, dass der Film langweilig wäre, aber im Prinzip könnte man ihn sich auch schenken, da wirklich alles genau so abläuft, wie man es sich schon im Vorraus vorstellt. Da kann leider auch die Gesellschaftskritische Aussage des Films nicht mehr sehr viel retten.
Fazit
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Man KANN sich "Herr der Fliegen" auf jeden Fall mal anschauen, ohne damit einen gewaltigen Fehler zu begehen, aber etwas wirklich tolles sollte man dabei nicht erwarten. Harry Hook gibt dem Zuschauer noch einmal genau das, was dieser schon kennt und zu sehen erwartet und belässt es dann auch dabei - für mich war das etwas zu wenig. So saß ich eigentlich die ganze Spielzeit über halbwegs interessiert da, darauf wartend dass mal etwas unvorhergesehenes passiert, doch plötzlich war der Streifen dann auch schon zuende. Deshalb: Für absolute Abenteuerfans einen Blick wert, alle anderen sollten sich lieber "Cast Away" mit Tom Hanks ansehen.
6 von 10 Punkten und eine Empfehlung.
Mfg
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