Pro:
DVD - Ausstattung und Qualität, viel Blut und Splatter, Verlegung des Austragungsortes von Crystal Lake in die Zukunft
Kontra:
Story wird gegen Ende hin lächerlich und peinlich
Empfehlung:
Ja
Einleitung
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Vor ein paar Tagen bin ich dazu gekommen, mir JASON X anzuschauen. Dies ist der bis jetzt (noch) letzte Teil der FREITAG DER 13. Reihe. Wie man aus dem X schließen kann, handelt es sich hierbei um den nun insgesamt 10. Teil. Ich habe die DVD von einem Kumpel ausgeliehen, der den Film nach bereits 10 Minuten ausgemacht hat, weil er ihm nicht gefallen hat, die DVD gibt es auf verschiedenen FSK 18-Tauschbörsen im Internet für zirka 8 Euro. Ich selbst habe bisher nur Teil 7 und Teil 9 aus dieser Reihe sehen können, wobei der 7. absoluter Müll, der 9. wiederum ziemlich sehenswert war. Also waren meine Gefühle gemischt, anders ausgedrückt, ich wusste nicht was mich erwartet.
Vorgeschichte
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Filmisch beginnt die Geschichte 1980, in diesem Jahr entstand der erste FREITAG DER 13.-Teil. In diesem Teil war es jedoch noch nicht Jason der die Machete steuerte, sondern seine Mutter. Es wird die Geschichte einer Mutter erzählt, deren Sohn vor Jahren im Camp Crystal Lake ertrank und die nun eine Art Rachefeldzug startet und alles niedermetzelt. Bei dem Sohn handelt es sich natürlich um Jason Vorhees. Im zweiten Teil nahm Jason dann endlich Gestalt an, hier jedoch noch mit Kartoffeltuch auf dem Kopf, im dritten Teil gab es dann die berühmt berüchtigte Eishockeymaske. Vom 1. bis 7. Teil war die Story eigentlich immer gleich, ein paar Jugendliche kommen an das Camp Crystal Lake und werden nacheinander von Jason umgelegt, ein Slasher der einfachsten und wirkungsvollsten Art. Erst ab dem 8. Teil änderte sich einiges, da kam Jason nach Manhattan und richtete dort sein Massaker an, im neunten Teil war es nicht Jason selbst der tötete, sondern sein Geist, dieser wanderte den ganzen Film über in verschiedenen Personen herum. Aber eins blieb immer gleich, Jason tötete immer zahlreiche Jugendliche. Dass sich dieses Schema fortsetzen würde war klar, nur was der 10. Teil als Überraschung verbergen sollte nicht. Denn würde der 10. Teil wieder nur am Camp Crystal Lake spielen wäre die lange Weile bei mir und jedem anderen Zuschauer vorprogrammiert.
Story
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Eigentlich war Jason (Kane Hodder) tot, denn im neunten Teil sah man die Kralle von Freddy Krüger wie sie seine Eishockeymaske in den Boden zog. Aber Jason lebt, mittlerweile ist auch jedem zurückgebliebenen klar geworden, dass Jason unsterblich ist, die einzige Chance ihn auszuschalten wäre das Einfrieren, dass hat man nun auch mit ihm vor. Von seiner Unsterblichkeit und Macht wollen jedoch auch die Mächtigen des Landes etwas abbekommen, die ihn in einem geheimen Forschungslabor auf der Erde gefangen halten. Natürlich unterschätzen die Leute Jason, und er bringt sie alle um, bis auf Rowan (Lexa Doig), der es gelingt Jason in eine Kältekammer einzusperren, er durchstößt mit seiner Machete jedoch die Tür und kann Rowan noch umbringen, somit ist die Kältekammer undicht und beide fallen in einen Gefrierschlaf.
Zirka 450 Jahre später kommt ein Forschungsschiff auf die mittlerweile unbewohnte Erde zurück. Auf diesem Forschungsschiff befindet sich eine Gruppe von Archäologie-Studenten, die die beiden toten Körper mit auf das Schiff nehmen. Es gelingt ihnen Rowan, mittels der neuesten Technik wieder zu reanimieren. Aber auch Jason kommt ungewollt wieder zum atmen, und zertrümmert gleich mal das Gesicht einer Blondine. Nun ist Jason auf dem Schiff unterwegs und metzelt einen Teenie nach dem anderen nieder, auch die "Schiffsarmee" kann Jason nicht aufhalten, die Besatzung wird von Jason immer weiter dezimiert, bis kaum noch einer übrig ist.
Schauspieler
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Jason wird von Kane Hodder gespielt, für viele Jason-Fans gilt er als bester Jason überhaupt, da er sowieso immer eine Maske trägt, finde ich, ist es ziemlich egal wer nun darunter steckt. Seine Bewegungen sind jedoch immer Jason-like, er ist der langsame Killer, der einfach alles Menschliche tötet. Kane Hodder war in insgesamt 4 FREITAG DER 13.-Teilen der Jason, von Teil 7-10. Lexa Doig spielt die weibliche Hauptrolle, sie ist die Wissenschaftlerin die mit Jason eingefroren wird. Ihre schauspielerische Leistung kann man mit allen anderen Akteuren gleich stellen, für so einen Film reicht's, Lexa Doig war bisher in vielen Weltraumserien zu sehen, wie zum Beispiel in Andromeda, also ist ihre Besetzung in einer gewissen Weise auch passend. Sie kann aber genau so wenig wie die anderen Akteure durch ihr schauspielerisches Talent überzeugen, dafür wird zuviel Hauptaugenmerk auf Jason gelegt und dazu fehlt es an erstklassigen Darstellern. In einer Nebenrolle als Dr. Wimmer ist auch DIE FLIEGE-Regisseur David Cronenberg zu sehen. Auch Drehbuchautor Todd Farmer ist im Film als Soldat zu sehen. Es wurde nicht immer die beste Synchronisation gewählt, auch die Dialoge sind manchmal ziemlich plump, was sich auch etwas auf das Gesamtbild der schauspielerischen Leistung auswirkt.
Meine Meinung
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Nun wurde das Geschehen also auf die Zukunft verlegt, eine nette Idee, die leider eine konsequente Schlussfolgerung ist, hätte der 10. Teil wieder nur in unserer Zeit gespielt, dann wäre der Film wohl nicht so groß in der Diskussion gewesen. Genau dieses Prinzip war auch in Fortsetzungen von LEPRECHAUN und HELLRAISER zu sehen, also im Grunde nichts neues, beziehungsweise die logische Schlussfolgerung um einen nächsten Teil machen zu können, den die Zuschauer nicht ablehnen. Die Story ist genauso plump wie immer, nur der Beginn unterscheidet sich etwas, da er ja erst mal in die Zukunft kommen muss. Aber spätestens auf dem Raumschiff, wenn Jason sein erstes Opfer gefunden hat, ist wieder Alltag eingekehrt. Natürlich befinden sich fast nur Jugendliche auf dem Raumschiff, die nuttig rumlaufen und ständig Sex haben, das gefundene Fressen für Jason, der sich als Sittenwächter einschaltet und diesem Treiben ein Ende setzt. Bis nur noch eine Hand voll Leute übrig ist, ist die Story auch vorhersehbar, es ist klar, dass es keinem auf dem Schiff gelingt Jason auszuschalten. Erst als ein von Menschenhand erschaffener Android umprogrammiert wird zur Killermaschine und Jason tötet, wird es lächerlich und unvorhersehbar. Der vermeintlich tote Jason wird reanimiert und ist nun der Über-Jason, die Bezeichnung ist übrigens genauso dumm wie sein neues Aussehen. Nun ist er scheinbar gar nicht mehr durch Waffen aufzuhalten, was etwas den Reiz nimmt. Man kann diesen Film jedoch auch anschauen wenn man noch keinen FREITAG DER 13.-Teil gesehen hat, allein die nötigen Grundkenntnisse über Jason reichen aus. Es wird zwar immer eine weiterführende Geschichte erzählt, die Handlung bleibt jedoch immer gleich.
Der Film bietet ziemlich viel Action, nicht nur Jasons Morde sind dafür zuständig, auch die vielen Schüsse die auf Jason losgeballert werden, mehr Action kann man heutzutage nicht erwarten. Die Spannung hält sich in Grenzen, da es klar ist, dass Jason sowieso alles umlegt was sich ihm nähert. Einzig das Ende wird etwas interessant, weil man ja nun nicht genau weiß was mit Jason passiert. Der Film enthält auch ziemlich viel Humor. Allein schon der Über-Jason und der Android sorgen für die nötige Portion Humor, auch wenn dieser Humor nicht für jeden witzig sein wird. Somit sollte man den Film auch als eine Parodie ansehen, Ansätze dafür gibt es genug, so ernst wie die anderen Jason-Teile ist dieser nicht. Ich möchte auch eine kleine Kostprobe des Humors geben, wie bei Raumschiff Enterprise gibt es auch hier ein Holo-Deck. Ein Raum in den man sich frei in einer Hologrammwelt bewegen kann. Nun befindet sich Jason auch in diesem Raum, die Studenten haben eine Art Camp Crystal auf dem Holo-Deck erstellt um ihn etwas aufzuhalten, Jason denkt nun er sei wirklich dort. Um Jason noch länger aufzuhalten werden zwei Teenies erstellt, die sich vor Jason ausziehen und im Schlafsack verschwinden. Dann gibt es einen Schnitt, in der nächsten Einstellung sieht man, wie Jason die Schlafsäcke mit den zwei Teenies gegen Bäume oder auf den Boden schlägt, und die beiden Insassen der Schlafsäcke schreien. Die Szene ist sehr makaber, ist jedoch in dieser Weise lustig, da sie ein typisches Verhaltensmuster von Jason widerspiegelt. Erotik gibt es nur in Form von notgeilen Teenies die ständig nur an das eine denken, es sind auch einige Brüste zu sehen. Wer hier Anspruch sucht ist fehl am Platze.
Es gibt zahlreiche Kultfiguren der Horrorgeschichte, Freddy Krueger (NIGHTMARE ON ELM STREET), Pinhead (HELLRAISER), Michael Myers (HALLOWEEN) oder eben Jason Vorhees. Bei allen Filmen gibt es zahlreiche Fortsetzungen und alle sind mehr oder weniger unsterblich, ein gesamtes Genre wird mit diesen Figuren erzählt. Ähnlich wie Michael Myers verwendet Jason keine übernatürlichen Mittel um seine Opfer zu töten, es gibt eine Waffe die gerade in der Nähe ist und damit wird die Person, meist auf interessante Art und Weise, getötet. Sein Erkennungsmerkmal ist die Eishockeymaske, sein bevorzugtes Mordwerkzeug die Machete, aber auch andere Waffen die gerade in der Nähe sind werden auch gerne als Mordwerkzeug verwendet. Wer gut aufpasst kann erkennen, dass Jason kein einziges mal mit seinen Augen zwinkert wenn er in diesem Film zu sehen ist. Vom Ende möchte ich nicht zu viel verraten, nur wurde es wieder sehr offen gehalten, so dass ein 11. Teil möglich wäre. Im 9. Teil wurden die Weichen für ein Zusammentreffen zwischen Freddy Krueger und Jason Vorhees gestellt, mittlerweile gab es auch schon den ersten Film davon, auch diese Reihe wird möglicherweise fortgesetzt, also können sich Jason-Freunde damit abfinden, dass er wohl so schnell nicht komplett vom Bildschirm verschwinden wird.
Da der Film in der Zukunft spielt, wurde natürlich etwas mehr auf die Tricktechnik gesetzt. Einige Weltraumaufnahmen sind zu sehen, die jedoch etwas gekünstelt aussehen, zu sehr nach einem Computerspiel. Trotz der teilweise billig wirkenden Effekte wurde hier tiefer als bei den bisherigen Jason-Filmen in die Tasche gegriffen. Man muss ja immer noch beachten, auf welchem Niveau Jason einzuordnen ist, es handelt sich hierbei um billige Slasher-Filme bei denen mehr Detail auf die Tötungsszenen gelegt wird.
Der Splatter-Anteil ist hier ziemlich hoch, ich finde sogar höher als in den mir bekannten Jason-Filmen. Schon der erste Mord auf dem Raumschiff, wo Jason den Kopf einer Blondine in Eiswasser eintaucht, dieser Kopf dann gefroren ist, und er ihn dann auf der Tischkante zertrümmert, ist ziemlich brutal und gut dargestellt, allein schon wegen der Tatsache, dass ich dachte diese Blondine würde etwas länger überleben war ich doch sehr verwundert. Im weiteren Verlauf des Filmes gibt es noch einige solcher Szenen, die sehr an die Grenze gehen, auch wenn sie meiner Meinung nach nicht mehr ganz so hart sind wie die eben beschriebene. Eine FSK von 18 Jahren ist bei so einem Film eigentlich Pflicht, allein der Blutgehalt spricht dafür, ebenfalls würde ich mich nicht wundern wenn der Film in Zukunft eine Indizierung bekommen würde.
DVD
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Die DVD verfügt über ein übersichtliches animiertes und musikalisch unterlegtes Menü. In der Szenenauswahl kann man insgesamt aus 26 Szenen auswählen. Die Extras sind ziemlich üppig, neben den Audiokommentar mit Regisseur, Drehbuchautor und Produzent, gibt es zusätzlich noch 2 Dokumentationen und einen US-Kinotrailer. Der Trailer ist 1:46 Minuten lang und in englisch.
Die erste Dokumentation heißt "The many lives of Jason Vorhees". Diese Dokumentation geht knapp 30 Minuten, sie ist in Englisch mit deutschen Untertiteln, hier geht es um das Phänomen der FREITAG DER 13.-Filme. Es werden somit alle 10 Teile mehr oder weniger besprochen, Filmausschnitte gibt es hier jedoch nur von Teil 9 und 10. Vom ersten Teil werden nur Bilder gezeigt. Es wird auch auf andere Slasherfilme bezüglich der Zusammenhänge eingegangen, wie zum Beispiel HALLOWEEN. Außerdem gibt es noch alle Infos über die Entwicklung von Jason Vorhees in den 10 Teilen. Speziell für Fans, aber auch für Menschen die zum ersten mal damit zu tun haben ist diese Dokumentation sehr hilfreich, da man hier einige interessante Informationen bekommt.
Die zweite Dokumentation lautet: "By any means necessary: the making of Jason X". Hier geht es um die Idee zu diesem 10. Teil und die Dreharbeiten, auch hier ist die Sprache in Englisch mit deutschen Untertiteln. Diese Dokumentation geht etwas über 17 Minuten. Hier sieht man auch wie bei der vorigen Dokumentation, Bilder, Ausschnitte und Interviews mit beteiligten. Die Filmausschnitte beziehen sich hier fast ausschließlich auf den 10. Teil. Auch über Tricktechnik und Stunts erfährt man hier das nötige Know How. Für nur eine DVD ist dieses Bonusmaterial ziemlich ausreichend und auch interessant.
Die Bildqualität ist sehr gut, alles ist gestochen scharf, es gibt auch keine Pixelfehler. Das Bildformat ist Widescreen, 1,85:1 anamorph. Der Ton ist ebenfalls klar und deutlich zu erkennen, einzig die Synchronisation nervt teilweise etwas, das Tonformat ist Dolby Digital 5.1, man kann zwischen deutsch und englisch als Sprache wählen. Auch bei den Untertiteln kann man zwischen deutsch und englisch wählen, zusätzlich gibt es aber noch deutsch für Hörgeschädigte.
Fazit
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Die DVD ist wirklich gut ausgestattet, mehr kann man für den Preis wirklich nicht erwarten. Der Film ist eher Durchschnitt, ist der Beginn noch akzeptabel so fällt der Film gegen Ende hin ins völlig Lächerliche ab. Der Splatter-Anteil ist für einen Jason-Film ziemlich hoch, Story ist wie üblich, niveaulos. Wer bisher noch nichts mit Jason zu tun hatte, kann sich ruhig auch diesen Teil zuerst anscheuen, verpassen tut man nichts. Es ist schwer diesem Film eine passende Bewertung zu geben, ich entscheide mich für eine durchschnittliche Bewertung, da die DVD so gut ausgestattet ist, der Film selbst ist kein Meilenstein der Horrorgeschichte, er baut einzig und allein auf den Kult der Figur Jason Vorhees auf.
Filminfos
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Originaltitel: Jason X
Alternativtitel: Jason 2000 / Freitag der 13. Teil 10
Erscheinungsjahr: 2001
Herstellungsland: USA
Spielzeit: 93 min
Freigabe: ab 18 Jahre
Regie: James Isaac
Drehbuch: Victor Miller, Todd Farmer
Darsteller: Kane Hodder (Jason Vorhees), Lexa Doig (Rowan), Chuck Campbell (Tsunaron), Lisa Ryder (Kay-Em 14), Peter Mensah (Sgt. Brodski), Melyssa Ade (Janessa), Derwin Jordan (Waylander), Jonathan Potts (Prof. Lowe), Dov Tiefenbach (Azrael), David Cronenberg (Dr. Wimmer), Todd Farmer (Dallas) u. a. weiterlesen schließen
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