Pro:
Bonusmaterial ist in Ordnung, Natalie Imbruglia, ein paar der Peinlichkeiten des englischen Geheimagenten im Film
Kontra:
Zu wenig Witz - man lacht kaum im Film mit Ausnahme von 2-3 Szenen gegen Ende - Enttäuschung über Rowan Atkinson, der als Mr. Bean gezeigt hat, dass er zu viel mehr im Stande ist
Empfehlung:
Ja
In meinem heutigen Bericht geht es um die DVD zum Film Johnny English, in dem Rowan Atkinson, der bei den meisten als Mr. Bean bekannt geworden ist, die Hauptrolle hat.
Handlung
Johnny English (gespielt von Rowan Atkinson) ist englischer Geheimagent. Nachdem all seine Kollegen auf einer Beerdigung durch eine Explosion ums Leben kommen, muss er einen Fall übernehmen, bei dem es um den Schutz von Zepter und Krone der Königin Englands geht. Doch durch ein Erdloch gelingt es trotzdem den Dieben die wertvollen Insignien der Königin zu stehlen. Johnny English verfolgt jedoch mit seinem Partner Bough die Diebe und es stellt sich heraus, dass sich hinter dem ganzen Raub der französische Geschäftsmann Pascale Sauvage (gespielt von John Malkowich) verbirgt. Dieser möchte, aufgrund eines Fehlers in der Rangordnung der Thronfolger Englands, selbst König des Landes werden. Danach will er aus England das größte Gefängnis der Welt machen. Seinen größenwahnsinnigen Plänen steht jedoch Johnny English im Wege. Zusammen mit der Agentin Lorna Campbell (gespielt von Natalie Imbruglia) werden sie versuchen Sauvage davon abzuhalten König Englands zu werden - koste es was es wolle!
Filmkritik
Ziemlich heftig waren die Kritiken zu dieser Komödie von Rowan Atkinson und nachdem ich mir den Film angeschaut habe muss ich sogar sagen: zurecht! Ich war enttäuscht, denn bei einer Komödie sollte man lachen und das ist in „Johnny English“ nur selten der Fall. Klar gibt es die eine oder andere Szene, bei der man etwas schmunzeln wird, wie z.B. gegen Ende des Films, als sich Johnny vor seinem Spiegel, mit seinen Zahnbürsten in der Hand, als Sänger von einem ABBA-Lied versucht („does your mother know“) oder zuvor durch die Kanalisation in das Lager von Sauvage eindringt. Doch das sind die Ausnahmefälle im Film, der ansonsten durch ein uninteressantes hin und her enttäuscht. Eine besondere Handlung hat man ja sowieso nicht erwartet (wer hatte eigentlich die Idee einen Franzosen zum König Englands zu küren?), aber aus der Sicht der Komik wird man am meisten enttäuscht sein. Da kann sich Rowan Atkinson auch mit seiner Krawatte ins Fliessband des Sushi-Ladens verhadern oder seinen Kopf irgendwo anstoßen - die Witze kommen nicht gut an. Ich hatte mir mehr davon versprochen.
Während man sich in all den Jahren an einen Rowan Atkinson in der Rolle des wortkargen Engländers, vor allem in seinen Auftritten als Mr. Bean gewöhnt hat, so ist Johnny English wohl genau das Gegenteil, was ihn bis heute bezeichnete. Diesmal sagt er vielleicht sogar zu viel in der Rolle des englischen Superagenten. Für mich war das schon einmal in den ersten Minuten des Films gewöhnungsbedürftig. Ich dachte, er würde wieder einmal ruhig mit seinem Entchen spielen und ab und zu mit seiner peniblen Art, die ihm als Mr. Bean den Welterfolg brachte, imponieren. Mit seinem Entchen spielt er zwar einmal (das konnte er wohl aus traditionellen Gründen vom Skript des Films nicht weglassen), aber ansonsten ist Rowan Atkinson in einer ganz anderen Rolle zu sehen. Johnny English ist ein Geheimagent zum Heulten, dem eine Peinlichkeit nach der anderen passiert. Wäre da nicht sein Partner Bough und später die wunderschöne Natalie Imbruglia, dann würde es bitter für ihn ausschauen. John Malkowich ist diesmal als Bösewicht Pascal Savauge zu sehen, der unbedingt König von England werden möchte. Eine ungewöhnliche Rolle für ihn und gleichzeitig auch gewöhnungsbedürftig seine Erscheinung mit langem Haar und französischem Akzent. Im ganzen Film ist mir nur einmal Werbung aufgefallen und das in Form der Squeeze-Flasche von Heinz Ketchup! Musikalisch bietet der Film zwei Songs von ABBA („does your mother know“ und „thank you for the music“, letzteres von Atkinson gesungen!) und „a man for all seasons“ von Robbie Williams.
Die DVD und ihr Bonusmaterial
Studio: Universal
Freigegeben ab: 6 Jahren
Laufzeit: 84 Minuten
Bildformat: 1,85:1
Sprachen: Deutsch und englisch auf Dolby Digital 5.1
Untertitel: Deutsch und englisch
Der dynamische Sound, der natürlich in einer Komödie, wo man auch einiges an Action anbieten wollte (da ja Johnny English ein Agent ist), ist auf jeden Fall bemerkbar auf dieser DVD. Das Bild ist einwandfrei und mich haben vor allem die kräftigen Farben in der Anfangsequenz beeindruckt. Das Making of zum Film ist fast 25 Minuten lang und bietet einige interessante Aspekte zu den Dreharbeiten und den Gedanken der Darsteller zu ihren Rollen. Rowan Atkinson spricht von der Idee zu Johnny English, die er mit einer Reihe von Werbespots verbindet, die er im Jahre 1996 für eine Kreditkartenfirma im Fernsehen abschlossen hatte. Damals waren es kleine Filme, die als Spots gedreht wurden. Er wollte jedoch daraus einen großen Film machen und so ist „Johnny English“ entstanden, wie Rowan betont. Des weiteren ist das Making Of sehr anschaulich, was die Drehorte anbelangt, wo man die herrliche Natur rund um die Kirche und Kathedrale in St. Alban bewundern kann. Regisseur Peter Howitt ist auch mit seinen gelb-beschrifteten Kopfhören zu sehen und auch einige Stunts aus der Kirche werden gezeigt. Alles in allem ein recht befriedigendes Making of zum Film. Dazu gibt es auf der DVD ein interessantes Quiz, bei dem 5 Szenen des Films gezeigt werden und man zu jeder davon eine Frage richtig beantworten muss. Ist eine der Fragen falsch beantwortet, hat man als Agent versagt, doch sind alle 5 korrekt (was nach spätestens einem zweiten Versuch der Fall sein wird), so bekommt man die gelöschten Szenen des Films zu sehen. Dort sieht man z.B. einen weiteren „Kontakt“ von Johnny English zur englischen Außenministerin oder Rowan Atkinson in einer Doppelrolle, die am Ende jedoch nicht in den Film kam. Ein Feature mit den Eigenschaften der vier Protagonisten des Films wird in Form von Texttafeln ebenfalls präsentiert und für den Fan von Download Features von Filmen bietet die DVD auch einiges.
Fazit
Leider war „Johnny English“ für eine Komödie dann doch zu wenig und hat mich letztendlich enttäuscht. Von einem Rowan Atkinson ist man in all den Jahren besseres gewöhnt, doch anscheinend ist sein britischer Humor eher in der wortkargen Art, wie wir ihn aus Mr. Bean kennen, angesagt. Diesen Film wird man schnell vergessen. Die DVD dazu bietet zwar ein teilweise gutes Bonusmaterial, das mit einem Making Of und einem Quiz unterhaltend wirkt, aber trotzdem reicht das nicht aus, um das Gesamturteil zu verbessern. weiterlesen schließen
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