Kissing Jessica (DVD) Testberichte
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Tests und Erfahrungsberichte
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Abseits von Hollywood-Romanzen
4Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Jennifer Westfeldt und Heather Juergensen schrieben sich eine „typische“ (?) Manhattan-Komödie auf den Leib und spielten auch gleich die Hauptrollen. Daniela Sannwald vom „Tagesspiegel“ störte das „Gequieke, Stammeln, Zappeln und Kichern“ von Jennifer Westfeldt. In welchem Film war Daniela? Außerdem sei der Film politisch korrekt. Für Annett Busch war das ganze nichts weiter als eine „Beziehungskomödie mit Homovariante“. Die „Welt“ nimmt den Film viel ernster: Hermann-Wurmfeld stelle „traditionelle Geschlechterrollen und gängige New-York-Klischees lustvoll aus, um sie sogleich mit gackerndem Vergnügen zu zerstören“. Die „Süddeutsche Zeitung“ vergleicht den Streifen mit dem „tragikomischen Charme früher Woody-Allen-Filme. [...] Zwei junge Frauen spielen damit, dass sie sich ineinander verlieben könnten, und wissen nicht so genau, wie ernst sie es meinen sollen. Der Film weiß es auch nicht so genau, weshalb er sich im letzten Drittel etwas hilf- und klanglos aus der Affäre zieht“ (1).
Ach herje!
Inhalt
Die 28jährige Zeitungsredakteurin Jessica Stein (Jennifer Westfeldt) hat die Schnauze von Männern gestrichen voll. Keiner ist perfekt, geschweige denn wenigstens halb-perfekt. Mama Judy (Tovah Feldshuh) und Oma Esther (Esther Wurmfeld) suchen verzweifelt einen passenden Mann in der jüdischen Gemeinde des New Yorker Vororts Scarsdale. Keiner passt dem Töchterchen. Auch Jessicas schwangere Kollegin Joan (Jackie Hoffman) kommt mit ihrem Verkupplungsversuch bei einem Diner nicht weit, zumal Jessicas Chef und Ex-Freund Josh Myers (Scott Cohen) Jessica vor allen Gästen auch noch Beziehungsunfähigkeit vorwirft.
Helen Cooper (Heather Juergensen), Geschäftsführerin in einer Galerie, hingegen kann sich über Männerbekanntschaften nicht beklagen. Ihr sind Männer schon überdrüssig. Keiner bringt irgend etwas Neues in ihr Leben, schon gar nicht im Bett. Also setzt sie mit Hilfe ihres schwulen Kollegen Larry (Ben Weber) eine Annonce auf, garniert mit einem Rilke-Zitat, um eine Frau fürs Leben – zumindest zeitweise – zu finden. Rilke trifft Jessica wiederum ins Herz, doch auch die vage, verzweifelte Hoffnung, dass es mit einer Frau vielleicht besser sein könnte. Bei der ersten Verabredung bekommt Jessica das Muffensausen. Helen allerdings schafft es, Jessica bei der Stange zu halten. Bei den langwierigen Versuchen Helens, Nähe zu Jessica zu bekommen, werden beide Frauen zunächst einmal – immerhin – Freundinnen.
Josh wird immer trauriger, je fröhlicher Jessica wird. Er ist immer noch in sie verliebt. Aber zunächst einmal schafft es Mama Judy, die beiden Frauen zusammen ins Bett zu bringen. Nach einer Sabbat-Feier im Haus der Steins zwingt Judy alle Gäste, im Haus zu bleiben und zu übernachten. Da passiert „es“.
Ein Problem allerdings bleibt: Jessica ist unfähig, ihren Verwandten, Bekannten und Freunden irgend etwas von ihrer Beziehung zu Helen zu erzählen. Helen ist sauer. Jessica schließt sie von ihrem Leben aus. Mama Judy weiß jedoch längst über ihre Tochter Bescheid ...
Inszenierung
Sicher, Herman-Wurmfeld lässt seine Figuren in der Schickeria-Culture-Szene Manhattans agieren. Was die hiesige Filmkritik allerdings übersieht, ist, dass es darum am wenigsten geht. Zunächst jedenfalls geht es um zwei Frauen, die überaus unterschiedlich sind: Jessica, auf Perfektion, Sicherheit aus, ängstlich vor allem Neuen, unfähig, ihre selbst gemalten Bilder einem Galeristen anzubieten (sie könnte dann ja im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen), auf der Suche nach dem einen und einzigen, fehlerlosen Mann, dem Helden, ihrem Helden, dem Superman nur für sie: keiner weit und breit, der ihren 150%igen Ansprüchen genügt; und Helen, cool, mit allen Wassern der Großstadt gewaschen, der Männer überdrüssig, immer auf der Suche nach was Neuem, keine Spur von Angst, lebenslustig, bisexuell und für alles offen. Auch als Jessica nach Monaten einen Rückzieher macht, weil sie merkt, dass sie nicht wirklich lesbisch ist, kann das Helen nur kurzzeitig vom Sockel hauen. Schnell hat sie eine neue Partnerin.
Der Überdruss und die Langeweile der einen treffen sich mit der Enttäuschung, ja Verbitterung der anderen: auch im Bett – nach einigen mühevollen Tagen der „Kleinarbeit“, an denen Helen sehr viel Geduld aufbringen muss, bis Jessica „nachgibt“. Dieses Nachgeben, das ausgerechnet von Mutter Judy gefördert wird, ist aber lediglich Ausdruck einer inzwischen tiefen Freundschaft zwischen zwei so unterschiedlichen Frauen. Klar, auch Jessica scheint Spaß am Sex mit Helen zu haben. Aber im Grunde will sie nur eine Freundin zum Anschmiegen. Das begreift Helen erst später.
Juergensen und Westfeldt haben ihrem Drehbuch und Spiel aber noch mehr verpasst. Jessica und Helen haben es gar nicht nötig, sich in irgendeiner Weise in der New Yorker Gesellschaft zu rechtfertigen. Mama hat Verständnis, Oma bemängelt lediglich die nach ihrer Meinung zu kleinen Brüste Helens, Papa schweigt lieber – nur einer ist verzweifelt: Josh, der Jessica liebt. Kein Vorurteil, vollstes Verständnis, Liberalität en masse. Jessica ist so viel lesbisch wie ein „politischer“ Vegetarier, der beim Körner- und Müsli-Verzehr gute Miene zum Spiel macht und von einem Steak träumt. Irgendwann wird er nachts in eine Fleischerei einbrechen und es sich holen. Und am nächsten Tag wird er wieder das sein, was er immer war: Fleischesser.
Ist Manhattan so liberal? Höchstwahrscheinlich schon. Und gerade deshalb ist es für Helen wie Jessica so leicht möglich, die Tour durch die verwirrten Gefühle zu absolvieren als wäre es (fast) nichts: mit ungezwungenem Humor, ein paar wenigen Tränen und einer guten Portion Vitalität. Jedenfalls lernen sie (und wir) den Unterschied zwischen Liebe und Freundschaft, sie erkunden ihn und finden einen Weg. Dass sie Freundinnen bleiben, ist wohl das schönste Resümee des Films. Immerhin.
Fazit
Mit war das stellenweise ein bisschen zu leicht und locker. Denn auch wenn es in New York so sein mag, wäre das alles anderswo doch dramatischer über die Bühne gegangen. Trotzdem ist „Kissing Jessica Stein“ ein durchaus kurzweiliges, eher leises Independent-Vergnügen, das sich wohltuend von den üblichen, langatmigen und sich im Kreis der Klischees drehenden Hollywood-Romanzen deutlich abhebt und insbesondere auch frei von honigtriefender Musik ist.
(1) Zit. n. www.angelaufen.de
Kissing Jessica
(Kissing Jessica Stein)
USA 2001, 100 Minuten
Regie: Charles Herman-Wurmfeld
Drehbuch: Heather Juergensen, Jennifer Westfeldt
Musik: Marcelo Zarvos
Kamera: Lawrence Sher
Schnitt: Kristy Jacobs Maslin, Greg Tillman
Spezialeffekte: –
Hauptdarsteller: Jennifer Westfeldt (Jessica Stein), Heather Juergensen (Helen Cooper), Scott Cohen (Josh Myers), Tovah Feldshuh (Judy Stein), Jackie Hoffman (Joan), Michael Mastro (Martin), Carson Elrod (Sebastian), David Aaron Baker (Dan Stein), John Hamm (Charles), Robert Ari (Sidney Stein), Esther Wurmfeld (Großmutter Esther), Ben Feldman (Ben Feldman), Ben Weber (Larry)
Offizielle Homepage: http://www.kissingjessica.de/
Internet Movie Database: http://us.imdb.com/Title?0264761
Weitere Filmkritik(en):
„Chicago Sun-Times“ (Roger Ebert):
http://www.suntimes.com/ebert/ebert_reviews/2002/03/031301.html
„Movie Reviews“ (James Berardinelli):
http://movie-reviews.colossus.net/movies/k/kissing_jessica.html
© Ulrich Behrens 2002
(dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht in www.ciao.com unter dem Mitgliedsnamen Posdole) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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XXLALF, 11.02.2012, 14:33 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
den film hab ich noch nicht gesehen, aber du hast die story sehr gut erzählt, sodass man sich wirklich ein bild von diesem film machen kann. einfach super, bw und ganz liebe grüße
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Neurotikerin sucht Mr.Perfect und findet...
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Und der nächste Preview Besuch folgte sogleich. Ich war am Mittwoch in der Preview von „Kissing Jessica“ im Metropolis Kino in Frankfurt. Dieser Film startet am heutigen Donnerstag (25.07.2002) in den deutschen Kinos.
Allgemeines:
Kissing Jessica
Liebeskomödie, USA 2001
ca. 96 Minuten
Start: 25.07.2002
FSK ab 12 Jahre
Regie: Charles Herman-Wurmfeld
Darsteller: Jennifer Westfelt, Heather Juergensen, Scott Cohen, Tovah Feldshuh, Jackie Hoffman, Michael Mastro, Carson Elrod, David Aaron Baker
Drehbuch: Heather Juergensen, Jennifer Westfeldt
Kamera: Larry Sher
Produzenten: Eden Wurmfeld, Brad Zions
Koproduzenten: Heather Juergensen, Jennifer Westfeldt
Schnitt: Kristy Jacobs Maslin, Gregory Tillman
Musik: Marcelo Zarvos
Ton: Theresa Radka
Inhalt:
Die 28jährige New Yorker Journalistin Jessica Stein (Jennifer Westfeldt) ist seit geraumer Zeit Single und möchte dies gerne ändern. Obwohl ihre Mutter Judy (Tovah Feldshuh) und ihre Oma Esther (Esther Wurmfeld) die Mitglieder ihrer jüdischen Gemeinde für Jessica ungefragt unter die Lupe nehmen und sie verkuppeln möchten, ist der richtige Mann nicht dabei. Also nimmt Jessica die Sache selbst in die Hand und trifft sich mit verschiedenen Männern,, aber entweder ist es ein hirnloser Macho, ein Steuerberater - der sogar die Rechnung nach der Menge der gegessenen Salatblätter auseinander dividiert oder er ist eine linguistische und grammatikalische Null.
Völlig frustriert ist Jessica nach einem misslungenen Kuppelversuch ihrer Kollegin Joan (Jackie Hoffman), auf dem sich der vermeintlich zu verkuppeltende Singel als schon vergeben herausstellt. Darauf hin erhält sie von ihrem Boss und Ex-Freund Josh Myers (Scott Cohen) auch noch einen heftigen (aber auch nicht ganz unbegründeten) Vortrag darüber, dass sie nicht Beziehungsfähig sei. Zu allem Überdruß ist ihre Kollegin und Freundin Joan schwanger und Jessicas Bruder Dan (David Aaron Baker) möchte heiraten.
Im Gegensatz dazu hat Helen Cooper (Heather Juergensen), von Beruf Galeristin, einen gewissen Überschuß an Männern. Neben einer Affäre mit einem verheirateten Mann schläft sie auch mit dem Fahrradkurrier. Da sie gerne neue sexuelle Erfahrungen machen möchte, setzt sie mit Hilfe ihrer schwulen Freunde eine Kontaktanzeige mit der Eröffnung eines Rilke-Zitates unter die Rubrik „Sie sucht Sie“.
Durch Zufall erfährt Jessica von dieser Anzeige und ist von diesem Zitat ganz angetan, obwohl sie keinerlei lesbische Neigungen hat, ist sie doch sehr interessiert an der Verfasserin. Bei ihrem ersten Date bekommt sie aber sogleich kalte Füße und möchte mit einem Taxi fliehen. Weil Hellen bei dem Versuch sie doch zu halten das Wort „mariniert“ gebraucht, lässt sich Jessica doch zum Bleiben überreden. Nach ein paar Drinks und typischen Frauenthemen „Welcher Mann ist sexy-hässlich und was ist die beste Lippenstift Mixtur“, treffen sich Jessica und Helen öfter! Während Helen mehr möchte, ist die neurotisch Jessica nicht bereit dazu. Nach einigem hin- und her küsst Helen Jessica einfach und dies scheint ihr auch zu gefallen, obwohl die Küsse mit der Zeit immer inniger werden, sind Berührung an Jessicas Bauch und Busen nicht gewünscht. Aber Helen möchte doch so gerne mehr, als nur Küssen.
Eines Tages steht das alljährliche Sabbatfest wieder vor der Tür und Mama Judy lädt nicht nur Josh zur Sabbatfeier ein, sondern auch Helen und präsentiert dabei ihrer Tochter auch gleich einen weiteren langweiligen jüdischen Heiratskandidaten. Aufgrund eines Wolkenbruchs werden alle Feiernden überredet bei der Familie Stein zu übernachten. Jessica und Helen sollen gemeinsam in Jessicas Kinderbett schlafen und in dieser Nacht gibt es zumindest für die Beiden ein gemeinsames erotisches Erlebnis.
Jessica blüht durch ihre Beziehung zu Helen regelrecht auf und Josh und Joan würden gerne rausfinden welcher Mann dahinter steckt. Und obwohl sie nun schon mehr als drei Monate zusammen sind weiß aus Jessiacs Freundes- und Verwandtenkreis niemand von dieser Beziehung. Durch Zufall erfährt die ohnehin schon saure Helen, dass Jessica auf die Hochzeit ihres Bruders geht und Jessica Helen die Einladung nicht übergeben hat und nichts davon erwähnt hat. Daraufhin kommt es zum Streit...
So, den Rest müsst ihr euch ansehen, wenn ihr wissen möchtet wie es weitergeht.
Wie geht es weiter? Gesteht Jessica, dass sie mit Helen zusammen ist? Oder scheitert daran ihre Beziehung? Warum ist Josh so komisch? Was passiert auf der Hochzeit?
Rollen:
Jessica Stein - Jennifer Westfeldt
Helen Cooper - Heather Juergensen
Josh Meyers - Scott Cohen
Judy Stein - Tovah Feldshuh
Joan - Jackie Hoffman
Martin – Michael Mastro
Sebastian - Carson Elrod
Dan Stein - David Aaron Baker
Zum Film:
Aus dem Broadway Theaterstück von Heather Juergensen und Jennifer Westfeldt, die neben den Hauptrollen auch für das Drehbuch und als Koproduzenten zuständig waren, machte Charles Herman-Wurmfeld eine lustig und hintergründige Beziehungskomödie. „Kissing Jessica“ gewann auch schon verschiedene Auszeichnung in Amerika.
Die Schauspieler sind mir eigentlich alle weitgehend unbekannt, nichts desto trotz liefern sie eine gute Schauspielerische Leistung ab. Hervorzuheben sind natürlich die beiden Hauptdarstellerinnen (Heather Juergensen und Jennifer Westfeldt), von denen mir Jessica nicht nur rein optisch etwas besser gefallen hat. Toll wie sie die neurotische Jessica auf der Suche nach Mr. Perfect spielt, dabei lesbische Neigungen entdeckt und wie dadurch ihr Leben völlig durcheinander gerät. Aber auch Scott Cohen als Josh Meyers, Tovah Feldshuh als Judy Stein und Jackie Hoffman als Joan haben mir gut gefallen.
Weitere Infos zu diesem Film könnt ihr euch auf der folgenden Internetseite ansehen: http://www.kissingjessica.de/
Kuschelwuschel's Fazit:
„Kissing Jessica“ ist eine Liebeskomödie und auch Beziehungskomödie mit Hintergrund, die sehr interessant ist und viele witzige Momente hat. Zum Beispiel die Verkupplungsversuche der Mutter und Oma, oder als die Oma trocken feststellt, dass Helen doch etwas flachbrüstig sei. Außerdem besticht die Komödie auch durch feinsinnige Dialoge. Toll finde ich auch wie die Mutter nach anfänglichen Fehlern (Verkupplungsversuche, Einladung von Josh, Patzer mit Brautladen) im weiteren Verlauf des Films reagiert.
Die Büroszenen hätte man teilweise ein wenig kürzen können, dafür aber dass Ende etwas verlängern sollen.
Insgesamt ein guter Film, den ich mir gerne angesehen habe und über den man sich im nach hinein auch noch unterhalten kann.
Da es in diesem Film keine super Special-Effects oder bombastische Sound Effekte gibt, reicht auch der Besuch eines „normalen“ Kinos aus. Ich finde der Film ist 5 Euro wert und der Besuch am Kinotag lohnt sich, es muss ja nicht unbedingt die teure PrimeTime sein.
Viel Spaß beim Ansehen dieses Films, wünscht euch Kuschelwuschel! ;)
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