Magnolia (DVD) Testberichte
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Tests und Erfahrungsberichte
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82% Regenwahrscheinlichkeit beim Exodus 8:2
11.09.2002, 15:03 Uhr von
Kuhli
Hauptsächlich bzw. sogar fast ausschließlich schreibe ich hier über Filme quer durch alle Genres,...5Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
„Magnolie, die (benannt nach dem franz. Botaniker Magnol, gest. 1715), Gattung aus der Familie der Magnoliaceen, schöne Bäume und Sträucher mit meist großen und ganzrandigen, immergrünen oder abfallenden Blättern und großen, endständigen weißen, roten oder blauroten, wohlriechenden Blüten,...“
Das sagt also das Lexikon (unter anderem) über Magnolien, aber was diese Blüte besonderes ausmacht erfährt man auch hier nicht. Aber egal ob aus Stahl oder nicht, sie ist und bleibt hart und zerbrechlich zugleich.
### Story ###
--- Da es sich hierbei um einen Episodenfilm handelt ist eine durchgängige, chronologische Zusammenfassung überflüssig ---
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10 Menschen - 10 Schicksale
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* Earl Partridge (Jason Robards)
Er ist nicht nur reich, sondern auch todgeweiht, da er einen Lungentumor hat. Sein sehnlichster letzter Wunsch ist seinen Sohn wieder zu sehen mit dem er sich vor langer Zeit zerstritten hat. Gepflegt wird der alte Mann von...
* Phil (Philip Seymour Hoffman)
Der Krankenpfleger versucht mit allen Mitteln Earl zu helfen seinen Sohn wieder zu finden.
* Linda Partridge (Julianne Moore)
Erst als ihr Mann Earl im sterben liegt merkt sie wirklich, wie sehr sie ihn liebt und verfällt der Tablettensucht.
* Frank Mackey (Tom Cruise)
Er ist ein selbsternannter Sexguru und TV-Star und mit seiner Einstellung “Respektiere den Penis, zähme die Fotze” zieht er sehr erfolgreich durch die Gegend. Wird er seinen Vater vor dessen Tod wiedersehen wollen.
* Officer Jim Kurring (John C. Reilly)
Er ist genauso einsam wie alle anderen hier, doch wie das Schicksal so will lernt er eine Frau kennen, die aber ein Geheimnis hat, diese Frau ist…
* Claudia Gator ( Melora Walters)
Sie ist kokssüchtig und steigt (un)gerne schon mal mit fremden Männern ins Bett, doch warum sie ihr Leben nicht in den Griff bekommt, weiß nur ihr gehasster Vater...
* Jimmy Gator ( Philip Baker Hall)
Er ist Quizmaster der erfolgreichen Kindersendungen „What do kids now“, lebt ein scheinheiliges Eheleben und ist ebenfalls an Krebs erkrankt.
* Rose Gator (Melinda Dillon)
Als sie erfährt warum die Tochter ihren Vater hasst, möchte sie sich mit ihr versöhnen, doch was wird aus der Ehe?
* Stanley ( Jeremy Blackman)
Er ist momentaner Champion der oben genannten Quizshow und auf dem besten Wege den Rekord zu brechen, doch er leidet nicht nur darunter, dass sein allein erziehender Vater in nur wegen seines Quizerfolgs zu lieben scheint, sondern er hat auch eine schwache Blase.
* Donnie Smith (William H. Macy)
Er ist der mittlerweile erwachsene Rekordhalter der Quizshow und wird noch heute Jahrzehnte später darauf angesprochen, doch dieser Gewinn war wohl sein einziger Erfolg im Leben. Er verliert nicht nur seinen schlechten Job, sondern kann auch nicht seine wahren Gefühle für den muskulösen Barkeeper seiner Stammkneipe zeigen.
### Kritik ###
Man sagt immer Robert Altman sei der Meister des Episodenfilms und sein „Short Cuts“ wäre darin die Offenbarung. Meine Frage dazu : Altman wer? Short Cuts was? Nie gehört!
Natürlich kenne ich sowohl Altman als auch seine Filme, aber P.T. Anderson hat mit Magnolia wohl die neue Referenz in diesem Genre geschaffen.
***Der Anfang***
Der Film fängt wirklich überraschend an. Die ersten fünf Minuten des Films sind die wahrsten und wirken doch so unwahrscheinlich. Anderson rechtfertigt mit diesen wenigen Szenen die komplette Story seines Films. Er zeigt dort drei wahre Gehschichten, die sich wirklich so zugetragen haben, die aber auch so unglaublich erscheinen, dass man sie nicht für möglich hält.
Anderson hatte wohl Angst, dass man seinem Film Unglaubwirklichkeit unterstellen könnte, und so sagt er ganz klar, wenn diese drei wahren Gehschichten so passiert sind, wieso sollten dann die Zufälle und Schicksale in diesem Film nicht auch so passieren können.
Überlang und nachhaltig, ein Film dessen volle Wirkung einem erst spät klar wird.
Auch wenn sich die einzelnen Geschichten alle miteinander verweben, haben die Menschen alle ein eigenes Schicksal und so was zu erzählen braucht Zeit und die nimmt sich der Regisseur auch. 3 Stunden Drama ist eine ganze Menge, aber keine 3 Sekunden Langeweile kommen hier auf. Keine Szene ist überflüssig, jede Sekunde die man sieht möchte man nicht vergessen.
Ruhig und schwer verdaulich, ein Film der genauso leise wie provokant ist
Dramen bieten oft genug diese überdramatisierten Leidensszenen, die den Zuschauer wach halten sollen, natürlich findet man diese Wendungen hier auch, aber bei der Länge des Films kommen die ruhigen Szenen wohl auf 99% und gerade dadurch wirken die 1% noch intensiver. Aber auch die ruhigen Szenen sind so intensiv und beweisen das Schauspielkünste nun mal wichtiger sind, als man manchmal meint. Hier hätte man mangelndes Talent nicht durch Optik und Musik überdecken können und das musste hier zum Glück auch nicht gemacht werden.
Traurig und ehrlich, ein Film der so wahr ist, dass er weh tut.
Man hat hier keine Zeit darüber nachzudenken, ob dieser Film langweilig ist, denn man möchte nichts verpassen. Emotionen gibt’s hier im Überfluss, Hass und Wut bevorzugt. Hat man in „normalen“ Filmen 2-3 Personen mit denen man mitfühlt und leidet, hat man hier mindestens das dreifach. Egal ob man die Personen hasst, dafür was sie gemacht haben, bemitleidet, weil sie einsam sind, oder mit ihnen enttäuscht wird, man leidet mit allen mit. Gut oder Böse gibt’s nicht, da der Regisseur nicht verurteilt, sondern eben bemitleidet.
Mancher möge denken, dass dieser Film im abgrundtiefen Kitsch versinkt, aber hier gibt’s keine einzige melodramatische Szene, dramatisch auf jeden Fall, aber typisches Hollywood-auf-die-tränendrüse-drücken finden man nirgends. Und wie schafft man das? Mit ironischer Tragik, sarkastischer Ehrlichkeit und einer abgedrehten Storyverknüpfung.
Über diesen Film könnte man stundenlang diskutieren. Vor allem würde ich gerne etwas über P.T. Andersons Kindheit erfahren, denn in diesem Film sind sämtliche Väter die Ursachen jeglichen Übels. Ist dieser Film eine Kindheitsbewältigung des Regisseurs? Müsste man mal nachforschen. Aber auch sonst liefert der Film interessante Aspekte. Ist jeder Mensch wirklich einsam und schafft diese Einsamkeit eine Gemeinsamkeit? Jeder ist gemeinsam einsam! Könnte was dran sein.
Wunderschön und packend, ein Film dessen Bilder einen fesseln.
Dramen sind dröge und trist gefilmt! Konnte man meinen, bis im Jahr 2000 gleich zwei Filme auf die Leinwand kamen, die mit diesem Vorurteil aufräumten. American Beauty war das eine, Magnolia das andere. Vor allem am Ende wünscht man sich das der Bilderregen niemals aufhört, aber auch die 2 ½ Stunden davor wirken sehr warm und persönlich und sind oft gerade durch ihre Einfachheit genial.
Altbekannt und neu, ein Film der genau wie Boogie Nights ist, nur ganz anders.
Der Film ist genau wie P.T. Andersons vorheriger genauso „geiler“ Film „Boogie Nights“. Eine Menge verwobener Geschichten, die irgendwie zusammenfinden und von einem genialen Ensemble getragen werden. Trotzdem ist er komplett anders, denn gab es bei Boogie Nights“ noch eine Hauptgeschichte und einige Nebenhandlungen , ist hier jede Handlung beides, keiner wurde mehr Bedeutung gegeben als der anderen. Zudem ist „Boogie Nights“ eine bunte, knallige Zeitreise in die funky 70er und das ist Magnolia natürlich auf keinen Fall.
***Das Ende***
Mal wieder fällt mir ein Wort besonders ein : GENIAL. Auch wenn ich es nicht ganz verstehe, das könnte aber auch daran liegen, das ich nicht wirklich bibelfest bin. Denn jeder weiß, das regen die Luft reinigt, aber Andersons Regen ist eine biblische Plage führt aber auch zusammen und verbindet, ganz nach dem Motto „Für mich soll’s grüne Frösche regnen“. Gänsehaut und Erstaunen sind hier vorprogrammiert.
*** Die Schauspieler ***
Ein bisschen Wortspiel zwischendurch muss sein, also : Ein Potpourri an genialen Schauspielern, die in ihren Rollen gerade aufblühen. Potpourri, aufblühen!!! Verstanden? Blumen – Magnolien!!! Witzig oder? Naja, darüber lässt sich streiten.
Jaja, die Schauspieler. Eigentlich brauch man über dieses Ensemble nichts mehr zu sagen, eine Auflistung würde eigentlich reichen. So viele klasse Schauspieler in einem Film ist der absolute Wahnsinn und einige davon kennt man ja auch schon aus Boogie Nights zusammen.
Tom Cruise (Top Gun, Rain Man, Eyes Wide Shut) als Sexguru, was will man mehr. Er zeigt hier sowohl den oberflächlich wirkenden Macho, als auch den ruhigen leidenden Sohn. Er war für diese Rolle Oscarnominiert und Golden Globe-ausgezeichnet
Juliane Moore (Vergessene Welt, Hannibal) arbeitete nach Boogie Nights wieder mit Anderson und ist der absolute Hammer. Ihre Szene als sie die ganzen Medikamente abholen will und von dem Apotheker als süchtig hingestellt wird und sich darauf hin emotionsgeladen verteidigt ist mehr als schrecklich genial. Für mich eine der intensivsten, schlimmsten Szenen des Films.
John C. Reilly ist auch wieder dabei. In Boogie Nights hatte er ja eher eine kleine Rolle, hier wird zum einzigen Menschen, der vernünftig zusein scheint, bis er in Tränen zusammen bricht weil er seine Waffe nicht mehr finden kann.
William H. Macy (Emergency Room, Fargo, Jurassic Parc 3) war in Boogie Nights schon ein Loser und hier ist er es natürlich auch wieder. Er spielt den Verlierer so grandios wie immer, so tragisch, dass man schon wieder über ihn lachen muss.
Philipp Seymour Hoffman (Happiness) spielt genauso wie schon in Boogie Nights eine eher kleine Rolle, hat hier aber wenigstens eine bessere Frisur und Klamotten, die seine unvorteilhafte Figur diesmal verdecken.
Natürlich darf man auch die älteren Semester nicht vergessen, die jeder kennt auch wenn man die Namen vielleicht nicht immer drauf hat.
Jason Robards dessen Rolle tragischer Weise Realität wurde, da er kurze Zeit später tatsächlich an Krebs starb.
Philip Baker Hall und Melora Walters, Jeremy Blackman, Melinda Dillon und Ricky Jay
*** Die Musik ***
Zwar gibt’s hier ein paar altbekannte Lieder, aber neben der stimmigen Hauptscore von Jon Brion bewegt vor allem das von Aimee Mann gesungene Titellied „Save me“.
### Fazit ###
Was soll ich sagen außer : Anschauen und genießen. Boogie Nights war kein Einzelfall, sondern anscheinend nur eine Aufwärmübung. Hier gibt’s genug Action, aber keine Explosionen oder Verfolgungsjagden, sondern einfach emotionale Action. Jede einzelne Szene jedes einzelnen Schauspielers ist ein Meisterwerk. Und nicht von der Länge abschrecken lassen.
### DVD ###
Muss man bei Boogie Nights mit einer schlecht ausgestatteten Scheibe vorlieb nehmen, bekommt man hier sogar ein Doppel-DVD vorgesetzt.
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DVD1 - Film
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***Bildqualität***
Perfekt, mehr muss ich wohl nicht sagen. Kräftige Farben, keinerlei Verunreinigungen, starker Kontrast und das von Anfang bis Ende, was will man mehr? Und das ganze gibt’s natürlich in widescreen 16:9 ( 1:2,35)
***Tonqualität***
Dramen haben ja nie sonderlich viele Surroundeffekte, da hauptsächlich Dialoge die Soundkulisse bestimmen. Hier ist das zwar bis aufs Ende auch nicht viel anders, aber die Musik wirkt immer sehr räumlich und wenn’s Effekte gibt, dann sind die auch perfekt. Zudem ist der Ton durchgängig sehr klar und sauber.
Man kann hier in Deutsch zwischen Dolby Digital 5.1 und Dolby Surround wählen und in Englisch Dolby Digital 5.1. Leider sind in der englischen Sprachfassung die Untertitel aber nicht ausblendbar.
***Menü***
Normalerweise bin ich ja ein Fan von schon animierten und musikunterlegten, aufwendigen Menüs. Hier wurde gänzlich darauf verzichtet, weil man wohl Abstriche machen musste, um eine ordentliche Bild- und Tonqualität zu gewährleisten. So eine DVD hat ja auch nicht unbegrenzt Speicher.
Komischerweise ist diese Menü, obwohl es so simpel ist, perfekt. Einfach komplett schwarz, rechts ein großes Bild von einer Magnolie und links dann ziemlich klein die wenigen Auswahlpunkte.
Was man lediglich anprangern könnte ist das Kapitelmenü. Nicht nur, das ich es überarbeitungsfähig finde, das ein 3-Stunden-Film gerade mal 12 Kapitel hat, wobei doch sonst jeder 90-minüter meistens mindesten 25 hat, zudem kann man nicht direkt z.B. auf die letzte Kapitelseite, man muss sich durchklicken.
***User prohibitions***
Was soll das eigentlich? Dieses „Feature“ hat absolut keinen Sinn und findet sich so oft auf DVD’s. Ja, auch hier darf man während des laufenden Films nicht die Sprache wechseln oder Untertitel zu- oder abschalten, hierfür muss man immer ins Menü wechseln.
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DVD2 – Extras
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Surprise, surprise (...?)
Oh, wie schön, eine Überraschung! Für mich? Das wär aber doch nicht nötig gewesen. Was? Hierhinter verbirgt sich nur ein Testbild? Nicht ganz, denn hier gibt’s ein nettes Hidden Feature. Wartet man ca. 20 Sekunden starten fast 9 Minuten Outtakes.
Frank Mackey Seminar (3:45 Min)
Hier sieht man noch mal das komplette Sex-Seminar aus dem Film, das im Film wegen der Handlungssprünge zerschnitten wurde.
Frank Mackey TV Spot (1:32)
Dieser Spot läuft im Film in einem Fernseher, hier hat man ihn noch mal komplett und in Vollbild.
Teaser (1:01)
Eigentlich ein Trailer nur etwas kürzer, der auch keine Story vorweg nimmt, sondern nur die Charaktere vorstellt.
Trailer (2:36)
Der Trailer halt, was soll man dazu noch sagen?
TV-Spots (zusammen 4:27)
Hier findet man doch tatsächlich 9 verschiedene Fernsehspots, die sich alle einem anderen Aspekt des Films annehmen aber nicht alle ausgestrahlt wurden.
Musikvideo „Save Me“ von Aimee Mann (4:27)
Die frau die schon das Titellied für Pleasantville intoniert hat, zeigt hier wieder ihren Drang zu sanften, traurigen Melodien.
Making Of (1:12:43)
Juhu, kein Werbe-Making-Of in dem jeder jeden lobt, wie toll doch der Film ist. Dieses wirklich aufschlussreiche Making Of ist eher wie ein Tagebuch geschnitten. Und das beruhigt auch alle Tierschützer, denn man sieht das kein echter Frosch sein Leben lassen musste.
Alle Extras sind in Englisch und Deutsch untertitelt
*** Booklet ***
Kein Büchlein sondern zum ausklappen. Hier findet man neben der Auflistung der Kapitel des Films und der Extras interessante Produktionsnotizen über „Die Bildgewaltige Antwort auf Short Cuts“, „Das Drehbuch“, „Die Produktion“, „Die Songs“. Auf der Rückseite befinden sich dann noch die für Kinowelt typischen Verweise auf andere DVD-Titel des Verleihers.
###Fazit###
Für einen in Deutschland verhältnismäßig unbekannten Film ist die DVD bis auf kleine Schönheitsfehler (die typisch Kinowelt sind) perfekt. Sowohl in Bezug auf die technische Qualität als auch die Fülle der Extras. Lediglich ein Audiokommentar des Regisseurs hätte ich mir gerne gewünscht, ansonsten ist diese DVD jedem zu empfehlen der gute Filme schon in der ersten Sekunde erkennt.
FILMDATEN
Magnolia, USA 2000
Von Paul Thomas Anderson
52 Sekunden weniger und der Film wäre genau 3 Stunden lang
FSK 12
Ausgezeichnet auf der Berlinale mit dem „Goldenen Bär 2000“ als bester Film weiterlesen schließen -
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Einfach nur einer der besten Filme überhaupt
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Nun gut, es gibt Filme, die sind lustig und deshalb nennt man sie Komödien. Es gibt Filme, die sind tragisch, und deshalb nennt man sie Dramen. Es gibt Filme, die sich mit Unerklärlichem beschäftigen, und desahlb nennt man sie Mysterie.
Aber zu welchem Genre gehört "Magnolia"?
Kurz zur Story, wenn sie denn überhaupt beschreiben kann: der Film erzählt die Geschichten vieler verschiedener Persönlichkeiten, die anfangs rein gar nichts miteinander zu tun haben. Erst im Laufe von 181 (!!!) Minuten verstricken sich ihre Leben, oder, um ein Filmzitat antzubringen, "der Kreis schließt sich". Viel mehr kann man nicht zur Story sagen, da sie anfänglich viel zu verwirrent zum beschreiben ist. Jedoch kann man sich den ganzen Film über die Frage stellen "Ist das alles wirklich bloßer Zufall?".
Magnolia überracht die vollen 3 Stunden über mit neuen Ereignissen, neuen "Zufällen" und Vorkommen, mit denen niemand gerechnet hat, bis es am Ende dann plötzlich Kröten regnet. Sehenswert ist er auf jeden Fall, und auf seine eigne, sinnlose Art und Weise, auch ernst zu nehmen. weiterlesen schließen -
Magnolia - ein beeindruckender Film
16.02.2002, 13:13 Uhr von
Angus2000
Hi ihr, ich bin zur Zeit Zivi und habe daher ein wenig Zeit für´s Internet und hatte auch viel Sp...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Ich habe mir gerade den Film Magnolia auf DVD angesehen... es ist ein recht komplexer Film, in dem man in 3 Stunden die verschiedenen Schicksale von 9 Personen innerhalb eines Tages erfährt.
Der Film beginnt damit, dass das ganze Leben aus Zufällen besteht. Das wird dadurch veranschaulicht, dass ein Sohn Selbstmord begehen möchte und vom Dach eines Hauses springt. 3 Stockwerke tiefer streiten sich die Eltern mal wieder und bedrohen sich mit den Waffen die sie stets in der Wohnung haben. Ihr Sohn konnte dies nicht mehr ertragen und hat eine der Waffen geladen, um den andauernden Streit der Eltern endgültig zu beenden. Während des Streites löst sich ein Schuß, der den Ehemann verfehlt und das Fenster zerstört. Der Sohn der in dem Augenblick den Selbstmord durchführte landete auf einem gespannten Netz, welches für die Fensterputzer aufgehängt wurde, so dass der Sprung ihn nicht getötet hat. Er war dennoch tot als das Netz ihn auffingt und hatte eine blutende Wunde im Bauch...
Nun beginnt der eigentlich Film, der zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig ist. Ständig wird zwischen den verschiedenen Geschichten und Personen hin und her gesprungen, so dass man sich erst nach und nach in die Geschichten der verschiedenen Leute einfindet, was mir zu Beginn nicht all zu einfach vorkam.
Das Leben besteht aus Zufällen, und so kommt es bei den neun Geschichten des Tages zu vielen Überschneidungen, da sie die Geschichten und Wege der einzelnen Personen häufig kreuzen, was aber erst recht spät erkenntlich wird. Zu Beginn des Filmes haben die 9 Personen nichts miteinander zu tun und man erkennt keinen Zusammenhang und fragt sich worauf das alles hinausläuft. Man darf also bloß nicht aufgeben und muss bis zum Ende schauen, erst dann sieht man alle Zusammenhänge und Verknüpfungen.
Zu den neun Personen:
Stanley Spector ist ein Wunderkind. Er hat seit Wochen Erfolg in der Quizshow „Erwachsene gegen Kinder". Im Laufe der Zeit stellt der Junge fest, dass nur sein jetziges Wissen gefordert wird und er als Kind nicht wirklich wichtig ist.
Dann gibt es Donnie Smith. Er war früher mal ein Wunderkind, doch heute ist sein Leben völlig zerstört. Er steht vor Trümmern, ohne jeglichen Erfolg und ist auf der Suche nach Liebe und Anerkennung.
Der Showmaster Jimmy Gator ist schon alt. Er produziert die Quizshow schon viele Jahre und sein ganzes Leben drehte sich darum. Er war seiner Ehefrau nicht immer treu. Als er erfährt, dass er Krebs hat versucht er den schlechten Kontakt zur Tochter nochmals herzustellen und gesteht seiner Frau die Fehltritte.
Claudia, die Tocher von Jimmy Gator hat den Kontakt zum Vater schon vor Jahren abgebrochen. Sie konnte es nicht wirklich verarbeiten und verdrängt alles mit der Droge Kokain. Bis ein Polizist ihr Leben kreuzt, in den sie sich Hals über Kopf verliebt.
Rose Gator, die Ehefrau von Jimmy versucht immer das beste zu geben und ist am Boden zerstört, als sie von den Affairen des Ehemanns und dem Missbrauch an der eigenen Tocher erfährt.
Jim Kurring ist ein einsamer Polizist. Nachdem vor 3 Jahren seine Ehe zerbrach kam er im Leben nicht mehr klar und gab in seinem Job alles, was jedoch dazu führte, dass er keinerlei Kontakt zu Frauen hat und ihn sogar dazu drängt, Kontaktanzeigen aufzugeben. Er wird zu einer Ruhestörung gerufen und trifft dort auf Claudia Gator...
Earl Patridge ist ein alter Mann, der am sterben ist. Er war Fernsehproduzent und ist reich. Er hatte einst die Quizshow „Erwachsene gegen Kinder" ins Leben gerufen. Seine Ehe ist zerstört, er verließ seine Ehefrau und den Sohn nach einigen Fehltritten. Er hat jedoch wieder geheiratet. Nun leidet er an Krebs und wünscht sich nichts sehnlicher als seinen verlorenen Sohn nochmals zu sehen.
Linda Patridge ist Earls Ehefrau und hatte ihn nur des Geldes wegen geheiratet. Sie war ihm nie treu, doch jetzt wo es mit ihm zuende geht, merkt sie dass sie ihn wirklich liebt und dass es falsch war, das Geld so mies zu erschleichen.
Zuletzt gibt es Frank, er ist ein Prediger der Männlichkeit und bietet Kurse an, wie Mann Erfolg bei Frauen hat und sie bösartigst teuscht. Er ist vom Charakter her ein Schwein. Er hat sich Jahrelang um seine Mutter gekümmert, bis sie starb. Seinen Vater hasst er, seitdem er die beiden verließ, doch es ist der letzte Wunsch seines Vaters ihn nochmals zu sehen. Ob der Pfleger mit seinen Bemühungen Erfolge haben wird?
Wie ihr schon jetzt erkennen dürftet ist der Film sehr komplex und alles baut auf einander auf, da jede Situation erst mit den anderen zum Ganzen wird.
Die DVD ist besonders gut ausgestattet. Auf der Bonus CD sind viele extras. Mit einem sehr ausführlichen Making of erfährt man sehr viel Hintergrundinformation zum Film. Es gibt Trailer und viele TV-Spots, von denen einige nicht einmal im Fernsehen liefen. Dann gibt es die ultimative Sexpredigt von Frank, wie er seinen Erfolg bei Frauen hat. (Wurde im Film leider rausgeschnitten). Zudem natürlich ein Song aus dem Film als Musikvideo und noch einiges mehr. Diese beiden DVDs sind sehr beeindrucken, da man Zusatzmaterial von 98 Minuten hat bei einem Film von 180 Minuten. In diesem Fall sollte man auf keinen Fall Video statt DVD nehmen, da einem sehr viel entgehen würde.
Der Film wurde aus meiner Sicht wirklich sehr gut umegesetzt. Die Schauspieler haben wirklich gut gespielt, auch Tom Cruise, den ich nicht wirklich mag. Er hat trotz seiner widerlichen Rolle eine glanzvolle Leistung abgegeben. Der gesamte Film ist in seiner Komplettheit sehr eindrucksvoll, doch er ist nicht gewöhnlich, man muss ihn wirklich mit voller Konzentration sehen und kann ihn nicht mal nebenbei mit Freunden anschauen, während man nebenher quatscht.
Fazit: Der Film ist sehr gut gemacht und sehr beeindruckend, doch er ist ungewöhnlich und obwohl ich ihn als eine Art Meisterwerk in der Filmgeschichte ansehe hat er meinen Geschmack nicht unbedingt total getroffen. Man sollte ihn jedoch mal gesehen haben, da er schon sehenswert ist, aber man muss zu Beginn etwas Geduld beweisen, auch wenn man noch nicht alles versteht, das kommt, je länger man guckt :-) weiterlesen schließen
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