Pro:
Gruselige Atmosphäre. Toller Sound.
Kontra:
Nervige Speicherprozedur. Etwas schwerfällig.
Empfehlung:
Ja
Die Silent Hill-Spiele sind Legende. Inzwischen gibt es auch Filme zu Silent Hill. Also dachte ich: Willst nicht ganz so dumm sterben. Probiere einmal eines aus. Ich entschied mich für den Teil "Silent Hill 4 - The Room".
Silent Hill 4 gehört zur Gruppe der sogenannten "Adventures". Also ein grundsätzlich eher "gemächlicheres" Spielprinzip, bei dem zumeist der Schwerpunkt auf Humor oder dem Lösen knackiger Rätsel liegt. Da das Teil nicht an Jugendliche unter 18 Jahre verkauft werden darf, dachte ich mir, dass es schon ziemlich heftig sein müsste. Das war aber eigentlich nicht der Fall. Ich frage mich wie die Prüfbehörde diese Spiele immer einstuft. Sind da Leute, die solche Spiele den ganzen Tag durchzocken? Wenn ja, wo muss man sich bewerben? ;-) Auf der Rückseite des Spiels wird rot unterlegt auf folgendes hingewiesen: Dieses Spiel enthält Szenen expliziter Gewalt und sollte nicht von Personen gespielt werden, die über schwache Nerven verfügen". Außerdem sieht man dort noch ein paar Szenen mit relativ viel "rot". Wahrscheinlich wurde es deswegen als "ab 18" eingestuft. Tatsächlich ist das Spiel gruselig, aber nicht extrem brutal. Sicherlich ist alles relativ, wenn ich aber bedenke, dass eine leicht entschärfte Version von Killzone es zu "FSK 16" geschafft hat, verstehe ich diese Einstufung hier absolut nicht. Aber bei so einem Game ist es fast Pflicht und verkaufsfördernd "ab 18" zu sein.
Das Spiel glänzt durch eine sehr stimmige und düster gehaltene Grafik und vor allem durch eine exzellent gemachte Soundkulisse. In diesem Bereich gibt es absolut nichts zu meckern.
Auch der Gruselfaktor passt bei dem Spiel absolut, auch wenn es, wie gesagt (zum Glück) nicht so extrem ist. Wer aber auf knackige Rätsel oder gar Humor wartet, wird enttäuscht sein. Humor gibt es nachvollziehbarer Weise in dem Spiel nicht. Das ist ok. Die Rätsel hätten aber durchaus etwas anspruchsvoller sein können. Man konzentriert sich aber voll und ganz nur auf den Gruselfaktor des Spiels. Das Spiel verläuft daher auch sehr stark linear.
Das Spiel startet in einem Zimmer, das man nichtauf gewöhnliche Weise verlassen kann. Nur durch ein Loch in der Wand des Badezimmers kommt man "hinaus". "Hinaus" heißt hier in einen der verschiedenen Horrorumgebungen des Spiels. In dem Raum sieht man alles aus der Ego-Perspektive, während man in den Traumwelten sich in der 3rd-Person-Perspektive bewegt.
In den Traumwelten findet man immer wieder Löcher in den Wänden, durch die man in seinen Raum zurückgelangen kann. Dies ist notwendig, da man in dem Ausgangsraum "heilt" und das Spiel zwischenspeichern bzw. auch gefundene Gegenstände verwahren kann. Ich finde dieses Konzept nicht ganz gelungen, weil es für mich ziemlich nervig war, "mittendrin" zur Sicherung aus der Handlung herausgerissen zu werden, in das Loch zu steigen, im Bett aufzuwachen, zur Tür zu gehen, in einen anderen Raum zum Speichern zu wechseln, dann ins Baderzimmer zu gehen und wieder ins "Loch" zu hüpfen. Irgendwie war das monoton.
In den Traumwelten muss man sich "durchschlagen", also regelmäßig kämpfen. Man fängt mit einem Stahlrohr als Waffe an und findet im Verlauf des Spiels dann immer mehr und schlagkräftigere Waffen. Die Kämpfe sind ok. Vereinzelt nervt dabei aber die Kameraführung etwas, wenn man einen Kampf mehr oder weniger "verdeckt" durchführen muss.
Fazit: Insgesamt ein gutes Spiel mit Gruselfaktor. Für meinen Geschmack aber ein bischen zu schwerfällig. Ich würde das Ganze auch nicht als "Kultspiel" sehen. Aber das kann auch daran liegen, dass ich die anderen Teile nicht kenne.
Dieser Bericht erschien auch bei dooyoo.de unter dem Usernamen ronald65. weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben