Pro:
Lerneffekt
Kontra:
langweilige Passagen
Ende ist schwachsinnig
Empfehlung:
Ja
Als Philosophieanfängerin in der Schule -also vor Jaaahren-
habe ich von meinem netten Philosophielehrer ein Buch geschenkt
bekommen, ein Buch namens "Sofies Welt" vom norwegischen
Autoren Jostein Gaarder.
Das Buch hat mir sehr viel über die Philosophie und Entwicklung
der Welt vermittelt und nun habe ich vor kurzem auch die
Verfilmung dazu gesehen.
Was ich von der gleichnamigen Verfilmung halte, erfährt ihr
hier in diesem Bericht.
allgemeine Informationen
Titel: Sofies Welt
Regie: Erik Gustavson
Film-Länge: 113 Min.
Darsteller: Silje Storsetin, Andringe Saether, Edda Trandum
Grjothem, Björn Floberg, Tomas von Brömssen
Erscheinung: 1999
Drehort: Schweden / Österreich
nach dem Roman von Jostein Gaarder
im Handel zum Preis von 11,99€
Inhalt
Sofie Armundsen ist ein 14jähriges Mädchen, das ein ganz
normales Leben führt, bis sie eines Tages seltsame, anonyme
Briefe empfängt. Die Briefe mit den philosophischen Fragen
hören nicht auf und bald lernt Sofie auch ihren anonymen
"Philosophielehrer" Alberto Knox kennen.
Gemeinsam tauchen sie in die Welt der Philosophie,
begegnen Sokrates, Platon und auch Shakespeare und sogar
Da Vinci. Neben ihrer Reise in die Philosophie gibt es auch
viele Fragen, auf die Sofie eine Antwort finden muss.
Existiert sie wirklich? Wer ist Hilde Knag und warum ähnelt sie
ihr so sehr? Am Ende erlangt Sophie zur Erkenntnis und
findet die Antwort auf all ihre Fragen.
Klappentext
,,Wer bist du?" steht in dem Brief, den die 14-jährige Sofie im
Briefkasten findet. Und "Woher kommt die Welt?" in einem zweiten.
Aber woher kommen die Briefe, wer hat sie geschickt?
Und wer hat die fabelhafte Philosophiearbeit geschrieben, für die
der Lehrer Sofie so lobt. Sofie kann sich nicht erinnern, sie je
geschrieben zu haben - obwohl die Handschrift ganz eindeutig
ihre eigene ist. Fragen über Fragen, Geheimnisse über Geheim-
nisse. Auf der Suche nach Antworten reist Sofie, begleitet vn einem
mysteriösen Philosophen, durch die Zeiten.
Umsetzung
Ich hatte ehrlich gesagt sehr hohe Ansprüche an diesen Film,
weil er einen großen Teil der Philosophie erklären und lehren soll,
so wie es im Roman der Fall ist.
Es hat mich eine große Neugier gepackt, weil ich mir überhaupt
nicht vorstellen konnte, wie man diese Geschichte an die
Leinwand bringen soll. Ich dachte mir, entweder die Verfilmung
wird ein Knaller oder grottenschlecht.
Nun hab ich ja den Film gesehen, und ich muss sagen er ist
weder besonders gut noch besonders schlecht.
Die ersten 15Minuten des Filmes haben mich sehr gelangweilt.
Ich hatte das Gefühl, dass ich mir einen billigen Kinderfilm anschaue,
den man in weniger beliebten Fernsehkanälen sehen kann.
Der Film beginnt nämlich ohne Highlights und auch ohne Witz
im stinklangweiligen Leben der pubertierenden Sofie.
Weder die Gespräche mit ihrer besten Freundin, noch die mit ihrer
Mutter sind von Relevanz für die Handlung.
Spannend wird der Film erst, als Sofie dem Absender der
merkwürdigen Briefe auf die Schliche kommt.
Da nimmt der Film eine mysteriöse, leicht (!)
psychothrillermäßige Färbung an.
Sofie sieht in ihrem Spiegelbild zum Bespiel plötzlich
hinter sich ein anderes Mädchen, obwohl sie allein im Haus
ist. In Kombination mit den verständlich erklärten
philosophischen Informationen ist es sehr gelungen.
Ungefähr 20 Minuten lang, unmittelbar nach den
langweiligen ersten 15Minuten, hat mich der Film wirklich
gefesselt, weil dieses Mysteriöse und Philosophische gut
aneinander gekoppelt waren.
Doch dann wiederholen sich Schübe ihres langweiligen Lebens.
Wen interessiert es, dass sie an ihrem Geburtstag die Torte an
ihr Bett gebracht bekommt?
Das ist nur eines der vielen langweiligen, belanglosen Szenen
im Film.
Nun ja, es waren auch wirklich nur 20 von 113 Minuten
Filmdauer, die mich überzeugt haben.
Im Höhepunkt des Geschehens wird plötzlich eine völlig andere
Figur zur Hauptperson des Filmes und überhaupt, auch sonst
ist das Ende eher enttäuschend.
Ich kann den FIlm auch nicht einer bestimmten Kategorie
zuordnen, weil sie Abenteuer, Lehrstoff, Reality und Mystery
zugleich ist.
Meine Meinung
Ich hab ein wenig überlegt und habe dann festgestellt, dass
"Sofies Welt" eher etwas für Kinder ist, auch wenn teilweise
Philosophiestoff der 13. Klassen vorgeführt wird - wie zum
Beispiel Platons Höhlengleichnis, das ein mögliches
Abiturthema ist.
Kinder kann der Film mit der Prise Spannung, Abenteuer,
Mystery und Reality aber bestimmt überzeugen.
Schade fand ich es, dass die Verfilmung nicht mal annähernd so
viel Philosophie vermittelt wie im Roman, aber das ist auch
eine Frage der Umsetzung. Über 580 Seiten Philosophie
sind mit Sicherheit nicht in einem Spielfilm unterzubringen,
zumindest nicht in einem, der erfolgreich sein soll und nicht
einschläfernd.
Wer Kinder oder Geschwister in der Altersgruppe 11-15 hat,
wird "Sofies Welt" mit Sicherheit mögen.
Ich setze das geeignete Alter bewusst und extra bei 11 an,
weil der Film für Kinder unter 10 nicht geeignete Szenen hat,
die einen schlechten Einfluß auf sie ausüben könnten.
Ihr kennt doch bestimmt alle das Kind, das dachte, dass es
wie Superman fliegen kann und sich deshalb vom 5. Stock
hinunter fallen ließ.
Bei Sofies Welt lädt der Philosophielehrer, den sie zu dem
Zeitpunkt noch gar nicht kennt zu einem heimlichen Treffen ein,
das sie annimmt und wo sie auch alleine hingeht.
Ich kann mir vorstellen, dass manch 7jährige nach dieser
Szene nicht abgeneigt wäre, wenn ein Mann auf der Straße
"Komm mal Kleine, ich zeig dir was, kommt mit mir" sagen
würde. Auch wenn es ein bisschen übertrieben klingt,
der Film würde somit die Anzahl von Kinderentführungen
erhöhen. Philosophie ja- aber nicht in dem die Pädagogik
zertrampelt und völlig außer Acht gelassen wird.
Damit hat der Regisseur einen großen Fehler gemacht.
Auch die Andeutung der Guilliotinierung einer Frau ist nicht
besonders kinderfreundlich.
Überlegt mal, der Film ist freigegeben ab 6 Jahren.
Ist das angemessen? Für mich nicht!
Für die über 10jährigen ist der Film eine gute Geschenkidee,
weil es lehrreich ist und auch die Zusammenhänge
zwischen Geschichte und Philosophie, Existenz und
Denkfähigkeit in sehr verständlicher Form darstellt.
Der Zuschauer erfährt, welche Rolle Philosophie in
der Vergangenheit spielte und macht sich vertraut mit
wichtigen Namen wie Descartes.
Spezialeffekte und bekannte Gesichter sollte man nicht erwarten,
bis auf das Portrait der Mona Lisa, da dieser Film keine
Hollywoodproduktion ist und es sich hauptsächlich um
Philosophie handelt.
Wegen der Vermittlung von Wissen und der Mühe
außerhalb der Hollywoodfilmbranche etwas Vernünftiges zu
stande zu bringen, gibt es von mir 3 Sterne, nicht mehr und
nicht weniger.
Cogito ergo sum... (Ich denke also bin ich)
Von der Philosophie inspiriert beende ich hier meinen Bericht
und bedanke mich für alle Lesungen und Bewertungen.
eure gamze(f) weiterlesen schließen
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