Spiel mir das Lied vom Tod (DVD) Testberichte

Auf yopi.de gelistet seit 03/2010
- Action: sehr viel
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: hoch
- Humor: durchschnittlich
- Spannung: sehr spannend
Pro & Kontra
Vorteile
- Für einen Film aus dem Jahre 1968 ist die Bildqualität überraschend gut, der Ton ist (besonders in der englischsprachigen Version) ebenfalls gut.
- spannend, bewegend, humorvoll, genial fotografiert, bewegende Musik, ausgezeichnete Darsteller; umfangreiches Bonusmaterial, Vollständige Fassung mit exzellenter Bildqualität, guter Originalsound in DD 5.1
- Klassiker unter den Western, muss man kennen Tolle Musik, remasterte Bild-und Tonqualität, die man DEUTLICH merkt Spitzen-Qualität aller Zusatzmaterialien
- Bestmögliche Ausgabe eines bestmöglichen Films. Endlich!
Nachteile / Kritik
- nichts
- Diskrepanz zwischen dt. Synchro und Untertiteln, dt. Sound nur in DD 1.0 (HiFi)
- Ich habe nichts gefunden, das mich auch nur im gerinsten stört. Meiner Meinung nach ist diese Box alle Mal ihr Geld wert.
- High-Speed-Action-Overload-Fans werden beides nicht würdigen können...
Tests und Erfahrungsberichte
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Du sollst nicht meinen Namen nennen
5- Action: sehr viel
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: hoch
- Humor: durchschnittlich
- Spannung: sehr spannend
- Altersgruppe: ab 16 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: DVD-Version
Pro:
Ausgergewöhnlich
Viel Informationen
DVD ist FehlerfreiKontra:
Keine Einwände
Empfehlung:
Ja
Einleitung
Regie: Sergio Leone
Jahr: 1968
Land: Italien
Laufzeit: 2:38.33
Genre: Italo-Western
FSK 12
Heute komme ich mit einem Kult-Film von 1968. Der am 31 Dezember 1968 in Italien anlief und 3,8 Millionen Dollar einspielte.Die DVD ist von 2003 das heißt es wurde eine Neuauflage produziert.Diesen Film habe ich mir schon so oft angesehen und muss mir den Film eigentlich gar nicht ansehen um mir eine Meinung zu bilden aber ich werde es dennoch tun. Es ist ein Film von aller ersten Sahne. Dafür gebe ich gerne volle Punktzahl.
Film ab…
Der Regisseur Sergio Leone gab den Western; Regisseuren in den USA wieder Selbstvertrauen und zwar bessere Western - Filme zu machen. Fast Jeder liebt den Film "Spiel mir das Lied vom Tod" der Film ist mittlerweile ein Kult-Klassiker.
Der Film beginnt damit dass drei gefährlich aussehende Revolverhelden auf einem Bahnhof erscheinen. Woody Strode ist der schwarze Revolverheld früher war er Football – Spieler und war in vielen John – Ford – Western zu sehen.
Jack Elam spielte in zahllosen Hollywood Western mit.
Al Mulock ist kanadischer Schauspieler und hat in verschiedenen Italowestern gespielt.
Alle drei Revolverhelden scheinen auf etwas zu warten. Der Zug der im Bahnhof einrollt zeigt sich verkleidet als eine Western Zug obwohl es ein spanischer Zug ist.
Wie hat das mit der Fliege geklappt? Man hat Elam Honig auf die Lippen geschmiert und einige eingefangene Fliegen aus dem Glas gelassen so das eine Fliege genau das tat was der Regisseur sich erhoffte.
Erste große Szene:Die drei Revolverhelden sind gerade im Begriff zugehen als Charles Bronson als„Harmonica“ der Mann mit der Mundharmonika in Erscheinung tritt und alle drei erschießt.
Zweite große Szene spielt in der spanischen Wüste in Süd-Spanien in Almeria circa zehn Meilen außerhalb von Tabernas. Dieses Set steht heute noch und ist eine Touristenattraktion.
Die Familie McBain wird umgebracht. Ein Massaker an einer Familie. Brett, Timmy Maureen und Patrick. Brett McBain wird von Frank Wolf gespielt einem Exil- Schauspieler der in Amerika arbeitet. Henry Fonda begeht das Massaker Da der Film immer im amerikanischen Fernsehen lief wurde die Szene mit dem Jungen herausgeschnitten. Werbung wurde gezeigt.
Dritte große Szene: Ist der bedeutende Auftritt als Jill McBain Claudia Cardinale Im Original Skript sollte die Kamera unter den Waggon - stufen montiert werden so das Jill dar übersteigt ohne Unterwäsche zu tragen. Das hat man allerdings ausgelassen. Claudia Cardinale hätte sich nie für eine Nackt Szene her gegangen
Dieser Film ist ein epischer Western Menschen die im Grenzland ankommen. Die Materialien am Bahnhof wurden von den Farmen in Arizona geliefert. Paolo Stoppa der neben Claudia Cardinale sitzt ist ein bekannter Theater Schauspieler und spielte in vielen Visconti-Filmen mit.
Nachdem die Kamera über das dach des Bahnhofs blendet wird eine Stadt gezeigt. Die Stadt die sich in Aufbau befindet, wurden durch Archiv Fotos als Vorlage von Ableine, in Kansas aufgebaut. Die Baukosten für die Stadt betrugen 250.000 Dollar. Sie sind sind an der Grenze von Arizona und Utah weil einige Szenen im Monument Valley gedreht werden musste.
Es gab eine Szene ein Handelsposten Hier spielt Lionel Stander den Barmann. Lionel Stander hatte Anfang der 50er Jahre in Hollywood Berufsverbot und wurde in Europa ein Exzellenter Schauspieler. Draußen passiert etwas, eine Schießerei der erste Auftritt von Jason Robards als Cheyenne der romantische Bandit.
Die Szene als Cheyenne`s Männer in den Handelsposten hinein gestürzt kommen weht roter Staub durch die Tür, dieser Staub wurde angeliefert. Es ist ein Set in Cineciita in Rom. Währen eines Gespräch zwischen Bronson und Robards steht dazwischen noch ein Schauspieler es ist Aldo Sambrell ein spanischer Schauspieler der in vielen Italo-Western spielte gewöhnlich als Bösewicht. Er war ein ziemlich großer Star in Spanien und seine Stimme wurde sehr oft auf Englisch synchronisiert.
In Amerika war er nicht so bekannt.
Der Film hat Drama und auch ein wenig Komödie.Nur weil der McBain die Idee hat. Eine Bahnstation zu bauen muss er und seine Kinder daran glauben das will Henry Ford verhindern und somit muss die gesamte Familie daran glauben Keine Zeugen.
Die Musik macht den Film noch weit aus lebendiger und lebhafter, weil jede einzelne Musik einen einzelnen Darsteller gilt. Viele Szenen sind mit einzigartigen Musikstücken untermahlt und passen ausgezeichnet zu den verschiedenen Szene.
Dieser Film ist anspruchsvoll und ist sogar ein Lehrbuch für angehende Western – Regisseure. Claudia Cardinale ist für die damalige Zeit eine sehr begehrenswerte schöne Frau gewesen. Ihre rehbraunen Augen untermalten und betonten diesen Film umso mehr. Der Western ist in seiner Art ein knallharter Western. Da es mit Macht und Unterdrückung zu tun hat. Es kann nur einen geben der am Leben bleibt und es ist ein schöner Tag um zu sterben.
Diese DVD Version beinhaltet zwei DVD: Die Haupt DVD: Play, Audio Optionen, Untertitel Audiokommentarspur, Szenen Auswahl. Die Bonus DVD und Handbuch.
Die Kapitel:
1. Warten auf den Zug
2. Harmonicas Ankunft
3. Die McBain Familie
4. Nun, da du mich beim Namen genannt hast
5. Jill allein gelassen
6. Cheyennes Auftritt
7. Falsche Noten
8. Mrs.Jill McBain
9. Harmonica sucht Frank
10. Spielzeugstation
11. Ein Bandit, der Geld riecht
12. Viele Arten von Waffen
13. Du verdienst etwas besseres
14. Die Spur zu Frank
15. Am Ende
16. Einfach, dich zu finden
17. Keine unnötigen Morde
18. Der größte Traum
19. Nur eine schmutzige Erinnerung
20. 20 Auktion
21. Mortens Spiel
22. Fünftausend Dollar
23. Angebot abgelehnt: Frank verliert einen Dollar
24. Schatten auf der Uhr
25. Morten hört den Atlantik
26. Der Moment des Sterbens
27. Showdown
28. Harmonicas Erinnerung
29. Der richtige Name
30. Komm eines Tages zurück
31. Leb wohl Cheyenne
32. Sweetwater Station
33. Abspann
Die Bonus DVD:
Dokumentation
1. Ein Opfer der Gewalt 28:48 Min
2. Der Preis der Sünde 19:36
3. Dem Tode Nahe 18:16
Die Eisenbahn – Revolution des Westens – Featurette 6:21 Min
Locations damals und Heute – Foto Galerie 4:41 Min
Produktion – Fotogalerie 5:16 min
Besetzungsprofil 5.16 Min
1. Claudia Cardinale
2. Henry Fonda
3. Jason Robards
4. Charles Bronson
5. Gabriele Ferzetti
Original Kinotrailer 2:52 Min
Technik
Bildformat ist 16.9
Insgesamt gibt die DVD 28 Sprachen wieder
Audiokommentarspur – mit Beiträgen von Regisseuren John Carpenter, John Milius & Alex Cox, Filmhistoriker Sir Christopher Frayling & Dr Sheldon hall, sowie Stab und Besetzung
Die Crew:
Claudia Cardinale, Henry Fonda, Jason Robards, Charles Bronson, Gabriele Ferzetti, Paölo Stoppa Gast Star Wobby Strode, Jack Elam, Keenan Wynn, Frank Wolf, Lionel Stander
Weitere Informationen:
Sir Christopher Frayling derAutor des Buches Sergio Leone „ Something to Do With Death. Dem Zuschauer soll glaubhaft gemacht werden dass die Anfang Szene in Arizona gespielt wird. In Wirklichkeit wird die Szene in Spanien gefilmt in Estacion de Calahorra in der Nähe der Stadt GuadixWeitere Erfahrungen & Fazit
Ein wirklich toller Film ein Film den man sich auch zu zweit ansehen kann, ein Film mit ein Unterhaltungswert. Der über das normale hinausgeht. Ich kann diesem Film jeden empfehlen. Der Film wird immer unschlagbar bleiben.
Ich wünsche euch allen noch ein schönen Tag MCj
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anonym, 31.07.2014, 14:35 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein Klassiker
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DER KLASSIKER unter den WESTERN!
Pro:
Klassiker unter den Western, muss man kennen Tolle Musik, remasterte Bild-und Tonqualität, die man DEUTLICH merkt Spitzen-Qualität aller Zusatzmaterialien
Kontra:
Ich habe nichts gefunden, das mich auch nur im gerinsten stört. Meiner Meinung nach ist diese Box alle Mal ihr Geld wert.
Empfehlung:
Ja
Einer meiner absoluten Liebslingsfilme. 2 3/4 Stunden machen diesen Film zu einem riesigen Gesamtwerk. Ein Mundharmonikerspieler rächt sich für seine Vergangenheit. Skrupellose Macht-und Geldgierige wollen die Eisenbahn, die gerade neu aufkommt und im Boomen ist, überall hin bauen, auch auf fremde Grundstücke. Doch der einsame Rächer hat auch noch eine persönliche Rechnung offen. Mehr möchte ich zur Geschichte eigentlich nicht verraten.
Sergio Leone lieferte ein Meisterwerk. Dieser Film unterscheidet sich von fast allen anderen Filmen: Er beinhaltet eine enorme "epische Breite" könnte man fast sagen. Man schmeckt richtig den Sandboden. Jede Szene ist lang genug, keine hektischen Szenenwechsel, man fühlt sich endlich einmal nicht gehetzt. Besonders legendär bei diesem Film ist die erste Szene, in der 3 Westernhelden fast eine halbe Stunde auf den Zug warten. Im Hintergrund hört man das unerträgliche Geräusch einer quietschenden kleinen Metallwindmühle. Die erste Szene hat sonst keine Musikuntermalung. Das Ohr des Zuhörers wird auf die natürlichen akustischen Geräusche gelenkt, was ein völlig neues Gefühl des Wahrnehmens hervorruft. Die Spannung wird ist unerträgliche gesteigert, obwohl oft fast gar nichts passiert. Dennoch bedeutet dies nicht, dass es diesem Film an Aktion fehlt. Nach und nach, wird immer mehr geschossen.
Wunderschöne Landschaft bietet die Leinwand, erstaunlich Großaufnahmen für diese Zeit und eine spitzen-Musik von Ennio Morricone. Jeder Hauptcharakter hat seine eigene Musik, jede davon ist wunderschön und man kann richtig schwermen für den Western. Der Film wurde digital remastert, der Sound ist sehr viel besser und all jene, die den Film in ihrer Jugend sahen, werden von der enormen Bildqualität überrascht sein.
Die Zusatz DVD bietet interessante Kommentare der Darsteller, sowie von Produzenten. Außerdem werden Bilder aus weggenommenen Szenen gezeigt. Zusätzlich kann man sich den ganzen Film mit Kommentaren ansehen (englisch mit deutschen Untertiteln), was einem sehr vieles klarmacht und höchst interessante Produktionsweisen des Films zeigt. Auch ist der Original-Filmtrailer, sowie ein Filmtrailer für die remasterte Version enthalten. Eine Doku über den Einmarsch der Eisenbahn in den Westen und den damit verbundenen Untergang all jener, die Pferdestärken nutzten; Die gewaltige Veränderung wird gut dokumentiert.
Die Soundtrack-CD ist auch sehr schön, sie umfasst die 4 Hauptmelodien, auch, wenn ich von einigen dieser Melodien längere Versionen kenne und ich schon etwas enttäuscht war, dass diese Versionen kürzer sind, obwohl das ja die Collectors Box ist.
Der Wildlederbeutel ist sein Geld wert, das Leder riecht wunderbar und es verschafft der Mundharmonika ein tolles Flair, auf der übrigens "Spiel mir das Lied vom Tod" eingraviert ist.
Die 2 DVDs sind in einer wunderschönen Kartenhüllen, die außerdem noch ein Booklet mit interessanten Details über Publikation und Verkauf des Filmes bietet.
Für alle, die gern Western schaun (ich meine richtige Western, keine Bud Spencer Filme!) ein absolutes Muss. (Zumindest der Film, die Box vlt. nicht) Ich hab die Box um 40€ gekauft, was ich schon etwas teuer fand und dennoch, war es jeden Cent wert. Hier und jetzt gibt es sie sogar noch um einiges billiger. Alle die diesen Film lieben, werden die Box noch mehr lieben. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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MasterT86, 27.04.2007, 10:08 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Für einen Klassiker find ich den bericht ertsens schlecht bis gar nicht gegliedert und zweitens zu dürftig. Lg Tobias
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Grandioser Abgesang
25.04.2006, 10:50 Uhr von
Gemeinwesen
Für den, der nichts zu sagen hat, ist schon ein Wort zu viel. (Fiistaukas Nugelinnen)Pro:
Für einen Film aus dem Jahre 1968 ist die Bildqualität überraschend gut, der Ton ist (besonders in der englischsprachigen Version) ebenfalls gut.
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Im Grunde bin ich kein großer Fan von Westernfilmen, aber auch hier gibt es natürlich die sprichwörtliche Ausnahme, die angeblich die Regel bestätigt. Genauer gesagt gibt es deren mindestens zwei. Und in den zweien, die mir in der Regel ganz schnell einfallen, gibt es einige deutliche Parallelen. Bahngleise zum Beispiel.
Die gibt es in Frank Zinnemans Western „High Noon“ (1952), und in Sergio Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968) gibt es sie auch. Bahnstationen gibt es natürlich auch in beiden Filmen. An der in „High Noon“ warten von Anbeginn des Films ab drei ziemlich verwegen wirkende Gestalten, und zwar auf eine Type namens Frank Miller. Am Anfang von „Spiel mir das Lied vom Tod“ warten ebenfalls dreie, und sie warten auf einen gewissen Frank. Wie der mit Nachnamen heißt, erfahren wir nicht, dafür bekommen wir schnell spitz, dass es dem Herrn schon unangenehm genug ist, dass man ihn vor Zeugen überhaupt mit Namen anspricht.
Und noch etwas fällt auf: Die extremen Nahaufnahmen, die vielen Genrefans als Markenzeichen der Western Leones gelten, finden wir auch in „High Noon“. Und mit Lee van Cleef begegnen wir in „High Noon“ auch einem Darsteller, den wir Jahre später im Italowestern wieder sehen werden. Kann das alles Zufall sein? Natürlich nicht: Mit „Spiel mir das Lied vom Tod“ zollt Leone einem von ihm geliebten Genre Tribut und stimmt gleichzeitig dessen Abgesang an. Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“, dessen Exposition deutlich erkennbar eine Hommage an Zinnemans „High Noon“ ist, setzt das fort, was Zinneman begonnen hatte: die Grablegung des klassischen US-Westernfilms, als dessen prominenteste Vertreter sicherlich die Werke der Regisseure John Ford („Der schwarze Falke“) und Howard Hawks („Rio Bravo“) gelten dürfen. Inhaltlich wie optisch ist Zinnemans Film eine Zäsur. „High Noon“ ist die Abkehr vom Hohelied auf den Sheriff, der sich den Outlaws furchtlos entgegenstellt. Gary Coopers Figur in „High Noon“ ist vielmehr eine, die vor allem dadurch zum Helden wird, dass sie sich ihrer Angst stellt. Und vor allem ist Coopers Held ein verdammt einsamer Held, denn im Augenblick der Gefahr sieht sich der Sheriff des kleinen Örtchens Hadleyville plötzlich von der gesamten Gemeinde im Stich gelassen. Wie hieß das doch gleich? „When the going gets tough, the tough get going?“ Von wegen: Als abzusehen ist, dass im Städtchen demnächst die Luft brennen dürfte, formiert sich nicht etwa eine Bürgerwehr, um sich einer Bande von Galgenvögeln mutig entgegenzustellen und gemeinsame Werte mit der Waffe in der Hand zu verteidigen, sondern die braven Bürger schützen allerhand Gründe vor, aus denen sie ihrem Sheriff nicht zur Seite stehen können: When the going gets tough, everybody leaves. Allein ein in die Jahre gekommener Trunkenbold will Sheriff Kaine zur Seite stehen. Mit anderen Worten: Die Honoratioren verkrümeln sich, zur Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung findet sich nur einer bereit, der eh im sozialen Abseits steht.
In der nach Senator und Kommunistenfresser McCarthy benannten Ära galt so was als Nestbeschmutzung und Landesverrat; und wer an der Entstehung solcher Filme beteiligt war, landete auf Schwarzen Listen, die einem Berufsverbot gleichkamen. Erzreaktionär John Wayne wetterte, „High Noon“ sei so ziemlich das Unamerikanischste, das ihm je untergekommen sei, und tatsächlich ist der Edelwestern „Rio Bravo“, in dem Wayne 1959 unter der Regie von Howard Hawks den Sheriff geben durfte, eine trotzige Antwort auf „High Noon“, in der die amerikanische Westernwelt wieder in Ordnung ist. Zwar stehen dem Sheriff auch hier nur ein Säufer und ein alter Mann beiseite, aber wenigstens ist der „Duke“ nicht wie Kollege Kaine darauf angewiesen, dass ihm auf den letzten Filmmetern ausgerechnet ein schwaches Weib zu Hilfe eilt. Und Angst? Kennt eine Figur, die John Wayne spielt, natürlich auch nicht. Mit anderen Worten: Hier ist der Held wieder strahlender Held, und auch die Kulisse stimmt wieder, weil sie ordentlich Western-Romantik versprüht.
Neun Jahre nach „Rio Bravo“ und 16 Jahre nach „High Noon“ nimmt Sergio Leone Zinnemans Faden auf und strickt das Muster von „High Noon“ weiter. Bei Leone gibt es endgültig keine Helden mehr, schon gar keine strahlenden. Gleich zu Beginn des Films macht Leone das seinem Publikum mit einer Art filmischem Faustschlag ins Gesicht klar: Ausgerechnet Henry Fonda, der in seiner Karriere bis dato stets nur den Helden geben durfte, besetzt Leone als Bösewicht. Und was für ein Bösewicht das ist: Ein Auftragsmörder, der nicht einmal zögert, auch Frauen und Kinder zu erschießen. Und der, nachdem der Auftrag erledigt ist, auch noch den Auftraggeber killt, weil nämlich das letzte der auftragsgemäß gemeuchelten Opfer gerade noch Zeit dazu gehabt hat, wiederum einen Preis auszusetzen. Klare Sache: Für solche Typen sind „Gnade“ und „Erbarmen“ Fremdwörter.
Dass Killer Frank nicht einmal einen Nachnamen hat, ist symptomatisch für die Figuren, die uns in „Spiel mir das Lied vom Tod“ begegnen. Eine der Hauptfiguren hat nicht einmal einen Vornamen: „Mundharmonika“ (Charles Bronson) ist bis zuletzt ein namenloser Rächer. Alle in „Spiel mir das Lied vom Tod“ verfolgen ihre ganz eigenen Pläne – angefangen bei Hure Jill (Claudia Cardinale), der eine Heirat die Flucht in ein bürgerliches Leben ermöglichen soll und die, nachdem der prospektive Ehemann nebst Kindern von gedungenen Schurken erschossen worden ist, mit deren Killer ins Bett steigt. Für Heldentum bleibt da wenig Zeit. Nicht der Westen, das will Leone uns wahrscheinlich sagen, ist wild, sondern die, die hier leben, und unter denen gibt es keine edlen Wilden.
D i e _ D V D
Unter den Veröffentlichungen, die aus dem Hause Paramount Pictures stammen, nimmt die DVD-Version von „Spiel mir das Lied vom Tod“ eine Sonderstellung ein. Zum einen ist „Spiel mir das Lied vom Tod“ ein Lichtblick in einem Veröffentlichungskatalog, in dem wirklich sehenswerte Filme eher die Ausnahme als die Regel darstellen – abgesehen vom „Star Trek“-Pfund, mit dem man bei Paramount wuchert, fallen mir auf Anhieb nicht sonderlich viele Filme ein, die ich mit Begriffen wie „hochkarätig“ oder „Klassiker“ in Verbindung brächte. Und die wenigen (kurz hinter „Sunset Boulevard“ und „Die Reifeprüfung“ endet bei mir die Liste) Paramount-Titel, die in meinen Augen bestehen, sind mehrheitlich nicht unbedingt solche, die mit überzeugendem Bonusmaterial gesegnet wären.
Die DVD-Ausgabe von Sergio Leones Italowestern-Meilenstein ist jedoch über jeden Zweifel erhaben: Die so genannte „Digipack“-Pappschachtel, die den Film und die Zusatz-DVD beherbergt, gehört zu den gefälligeren ihrer Art, und neben den beiden Discs hat sogar noch ein informativer Beileger mit Informationen zum Film Platz darin gefunden. Das Menü des Films hebt sich ebenfalls auf sehr erfreuliche Art vom Gros der Paramount-Veröffentlichungen ab, und Bild und Ton des eigentlichen Films finde ich angesichts seines Alters wirklich spektakulär. Die Zahl der Filme, die nicht annähernd so viele Jahre auf dem Buckel haben wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, dabei aber sehr viel verwaschener aussehen und flauer klingen, ist Legion. Im Gegensatz zum englischen Ton, den man im 5.1-Format aufbereitet hat, liegt die deutsche Sprachversion zwar nur in Mono vor, aber das empfinde ich als nicht weiter schlimm – Mono-Ton war 1968 eben Standard, und das ganze Dolby-hast-du-nicht-gesehen-Treiben der letzten Jahre empfinde ich ohnehin zunehmend als pubertäres Gehabe.
Das Bonusmaterial, das neben dem Film Platz gefunden hat, habe ich ebenfalls als sehr anständig in Erinnerung – ich bitte um Nachsicht, wenn ich nicht alle Details durchhechele, sondern mich diesbezüglich vor allem auf die folgende Anmerkung beschränke: Ob man sich die günstigere Einzel-DVD zulegt oder die Special Edition mit zwei DVDs, ist sicherlich auch hier eine Frage, die weniger die nach Notwendigkeiten berührt als nach Selbstverständnis und Sehgewohnheiten. Wenn die Angaben richtig sind, die ich beim Online-Händler des Vertrauens lese, fehlen der Einzel-Disc sowohl die englische Tonspur, als auch der filmbegleitende Audiokommentar. Angesichts der Tatsache, dass der Preisunterschied zwischen Einzel-DVD und Doppel-DVD sich in diesen Tagen auf schlappe 3 Euro beläuft, rate ich natürlich zum Kauf der „Special Edition“, die neben einem sehenswerten „Making of“ noch eine dreiteilige Dokumentation mit insgesamt 80 Minuten Laufzeit nebst anderen mehr oder minder sehenswerten Kleinigkeiten bietet. Wer solche DVD-typischen Mehrwerte schon immer entbehrlich fand und sich einen ausgezeichneten Western-Meilenstein ins Regal stellen möchte, darf aber natürlich auch einfach zur Einzel-DVD greifen. Dass beide Ausgaben empfehlenswert sind, dafür bürgt schon die Qualität des Hauptfilms, der sich auf der DVD mit beeindruckendem Bild und Ton präsentiert. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Jack100, 23.02.2010, 21:12 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Toller Bericht. Ich muss aber gestehen, dass ich den Film noch nie gesehen habe. Werde ich aber sobald wie möglich nachholen.
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Nick_Neschi, 03.01.2007, 11:51 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
...den film muß man einfach gut finden...auch wenn man western nicht unbedingt mag...ich bin mir aber sicher, wenn der heutzutage gedreht würde, wäre der der film ein flop...denn sage mir welche schauspieler von heute würden an die klasse von charles brons
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krullinchen, 20.12.2006, 11:58 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
☼ Ein sehr hilfreicher Bericht ☼ Liebe Grüße Bine
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Ein WESTERN größter Perfektion. Und zudem KULT ...
24.04.2006, 18:31 Uhr von
BelgiumKing
Schlechte und persönliche Abwertungen? Immer von EINER Person? Noch offensichtlicher und peinlich...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Wenn ich angerufen werde, klingelt auf meinem Handy polyphon Spiel mir das Lied vom Tod des legendären Ennio Morricone, dem Urgestein der Filmusiken.
Einfach, weil ich diesen Film seit meiner Kindheit schätze und bei einer zweiten Tour 1978 durch deutsche Kinos hingerissen mit 14 Jahren die imposanten Bilder sah. Geschweige denn, der geniale Soundtrack...
@@@ QUICKFACTS @@@
Technische Infos der DVD
Bildformat: 16:9
Tonformate: Dolby Digital Surround
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch Spanisch
Disc 2: Englisch
Subtitles u.a.: Englisch, Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Icelandic, Niederländisch, Italienisch
Bonus-CD:
Audiokommentar
Doku Eine Oper der Gewalt, Dem Tode nahe, Making-of,
Interviews mit u.a. Claudia Cardinale, Colli, Sergio Leone, Henry Fonda
diverse Fotogalerien
Darsteller-Filmografien Fonda, Bronson, Cardinale, Robards, Ferzetti
FSK: ab 16 Jahre
Mein bezahlter Preis: 11,99 Euro im Juni 2005
@@@ FILM @@@
Originaltitel: Once upon a time in the west
Land: Italien 1968
FSK: 16
Länge: 159 min
Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Sergio Leone und Sergio Donati
Buch: Sergio Donati, Dario Argento und Bernardo Bertolucci
Soundtrack: Ennio Morricone
Darsteller: Henry Fonda, Claudia Cardinale, Charles Bronson, Jason Robards
@@@ DIE HANDLUNG @@@
Ein suspektes Trio in Staubmänteln wartet auf die Ankunft eines Zuges. Die drei schrägen Vögel wollen Harmonica (Charles Bronson) in Empfang nehmen. Er sollte hier Frank (Henry Fonda) treffen, einen gemeinen Revolverhelden, doch dieser schickt seine Killer vor.
Es kommt zu einem Duell, und der am Arm leicht verletzte Harmonica erschießt die Strolche.
Etwa zeitgleich erwartet der Farmer und Siedler Brett McBain seine zukünftige Ehefrau Jill (Claudia Cardinale). Besser gesagt, sie haben bereits in New Orleans heimlich geheiratet. Ein Festmahl wird von seiner Tochter vorbereitet, Sohn Patrick soll Jill am Bahnhof abholen und der kleine Timmy wäscht sich die Hände, als... eine Handvoll Killer in Staubmänteln auftaucht und den Siedler und die beiden älteren Kinder erschießt. Timmy kommt aus dem Haus und einer der Desperados spricht ihren Führer mit Frank (Henry Fonda) an. Namen dürfen nicht fallen, und das ist das Todesurteil für den Kleinen.
Jill kommt am Bahnhof an, ist verwundert, dass sie nicht abgeholt wird. Auf dem Weg zur Farm halten sie und ihr Kutscher an einem Handelsposten an. Hier begegnet sie das erste Mal dem flüchtigen Cheyenne (Jason Robarts) und auch Mundharmonica, der in einer dunklen Ecke sitzt und tut, was er dauernd tut... Hamonica spielen.
Als Frank klar wird, dass Jill die Erbin des ganzen Gehöftes von Brett McBain sein wird, stellt sich ein neues Problem: sie muss sterben oder das Areal ihm überlassen. Doch bis dahin ist es noch weit.
Frank und Harmonica begegnen sich mehrfach in diesem Westernkrimi, und es bleibt für Frank ein Rätsel, wer der Fremde ist. Ein grausames Erlebnis aus Kindertagen macht Harmonica zu dem zielstrebigen, aber sehr ruhigen Racheengel. Er hat es nicht eilig und lässt Frank weiterhin rätseln.
Cheyenne und Harmonica verfolgen zwar unterschiedliche Ziele, doch mögen sie sich und es verbindet sie ein Pakt gegen die Verbrecherbande von Frank, denn Cheyenne mischt mit, weil er sich die Verbrechen von Frank nicht anhängen lassen will.
Frank zwingt Jill, das Land und das Areal des ermordeten Siedler McBain zu versteigern, und seine Kumpane schüchtern Interessenten ein.
500 Dollar... mehr nicht? Sehr wohl, denn Harmonica bietet 5000 Dollar und liefert Cheyenne gegen dieses Kopfgeld aus. Frank ist außer sich vor Wut, und natürlich kann Cheyenne später türmen, denn es war ein gemeinsamer Plan von Cheyenne und Harmonica, durch das Kopfgeld das Land der Witwe McBain zu ersteigern.
Warum das alles, bevor es zum großen Showdown kommt? Der tote McBain galt als verrückt, mitten in der öden Landschaft anzusiedeln, doch er wusste es besser: die Eisenbahn würde unweigerlich über sein Areal führen müssen, denn eine Lokomotive braucht Wasser. Und auf seinem Land ist die einzige Quelle weit und breit... Und genau das wollte Franks Auftraggeber Mortimer, der die Bahn durch das Land baut nicht hinnehmen. Und Frank sieht den Reichtum, der ihn erwarten würde, wenn er dieses Areal in die Finger bekommt.
Doch auch weiterhin stellt ihm Harmonica Stolpersteine, wo er nur kann...
@@@ EINDRÜCKE @@@
Allein das mehrseitige Booklet über den Film, das der DVD beiliegt, ist schon lesenswert. Ebenso sehenswert ist aber dieser Film, der im ersten Jahr in Italien gleich 3,8 Mio US-Dollar einspielte. Damals eine relativ hohe Einnahme für einen Film. In den USA sah sich dieser Western schlechter Kritiken ausgesetzt und wurde teils auch gekürzt, um - man höre und staune - noch häufiger täglich in den Kinos gezeigt werden zu können!!!
Die Handlung, wie ich sie beschreibe, ist mit Hand und Fuß durchdacht. Natürlich wird am Ende klar werden, was Frank und Harmonica verbindet, und das Gute siegt mal wieder, obwohl es lange nicht so aussah. Zwei Männer, Harmonica und Cheyenne, legen einen ganzen Clan lahm. Das klingt nicht glaubwürdig, ist aber gut in Szene gesetzt. Zumal Cheyenne ja auch ein paar Leute hat, die auf ihn hören...
Die Story, die gut aufgebaut ist, bleibt für viele Strecken sogar zweitrangig, denn die Dramaturgie, die immer wieder zu Höhepunkten führt, ist der Leckerbissen.
Ein Beispiel: Regie und Kamera gönnen sich zu Beginn glatt 10 Minuten, bis Harmonica auf die drei ersten Leute von Franks Bande trifft. Das aber sind geniale 10 Minuten, denn in absolut kurzweiligen Bildern wird nur das gelangweilte Warten gezeigt, z.B. wie einer der Männer sich mit einer Fliege herumärgert oder ein weiterer seinen Hut als Auffangbecken für Wassertropfen nutzt. 10 Minuten Nichtstun, die den Zuschauer bannen. Da ist manch anderer Film schon halb rum ;o)
Nicht zu unterschätzen sind ferner die genialen Landschaftsaufnahmen, die Bauten und die Kostüme der Darsteller. Die Optik ist fern vom biederen Western. So könnte es gewesen sein...die guten und bösen Jungs sehen einfach schäbig aus, und es ist wohl ein Glück, dass es kein Geruchs-Kino gibt.
Die Drehorte sind karg und öde, die Städte wirken so, wie Bücher über den wahren wilden Westen dokumentieren, d.h. schnell und praktisch hochgezogen. Dem Zuschauer wird klar, dass die Eroberung von Ost nach West in Windeseile geht.
Der absolute Hammer ist aber der Soundtrack. In relativ wenigen Filmen wurde in den 60er Jahren so sehr auf eine musikalische Untermalung wert gelegt. Ennio Morricone, der Godfather der Filmmusik musste antreten und komponierte Stücke, die bei jedem dramatischen Ereignis das Blut in den Adern gefrieren lässt. Nie war eine Mundharmika so genial und wird es sicher auch nie mehr sein. Dem Film würde ein Teil der Dramaturgie ohne diesen Soundtrack ohne Zweifel fehlen.
Ein paar Worte zu den Darstellern: Henry Fonda, Charles Bronson und Claudia Cardinale gehörten nie zu den Schauspielern, die ich sonderlich gerne sehe. Doch mit Spiel mir das Lied vom Tod belehrten sie mich eines Besseren. Sie füllen ihre Rollen aus, als würden sie sie auch real leben. Vor allem der Minimalismus von dem wortkargen Charles Bronson alias Harmonica ist imposant, wenngleich es manchmal längere Strecken des Films gibt, wo er nahezu eher wie zum Nebendarsteller degradiert wirkt. Weit gefehlt und einfach ein Teil des Drehbuches, ihn nicht zum ultimativen Helden zu dekorieren.
Die imposanteste Figur bleibt jedoch Jason Robarts als der Gauner Cheyenne, der zwar ein gesuchter Verbrecher ist, aber sich mehr als einen Ehrenkodex bewahrt hat. Man könnte sagen, als Verbrecher sinkt er nie auf den Level von Frank und zeigt es auch, wenn er diesem ein ernsthafter Widersacher in eigener Sache wird. Robarts schauspielert genial und ist auch optisch ein schmuddlig-schönes Leckerbissen.
@@@ DEFIZITE @@@
Schnitt, Farben und Kamera sind perfekt, doch was für einen leichten Unmut sorgt, ist die deutsche Synchronisation. Die Dolby-Digital-Variante auf DVD würde reichen, insbesondere wenn man das TV über seine HIFI-Anlage laufen lässt. Doch gibt es gelegentlich kleine Schwächen in der Sprachqualität. Sie sind verzeihbar, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Stand der Technik dem Ende der 60er Jahre entspricht.
@@@ BONUS-DVD @@@
Auf Making Of und ähnliches habe ich nie viel Wert gelegt. Doch eine prallvolle Zusatz-DVD verdient Beachtung. Die Dokumentation über die Zeit des Wilden Westens als auch das Making Of des Films sind ausführlich und meines Erachtens sehr liebevoll zusammengestellt. Die Darstellerprofile der Schauspieler sind ebenfalls ein nettes Bonbon für Cineasten und doch recht informativ. Man bedenke, dass die Zusatz-DVD nochmals in Spielfilmlänge einen Abend ausfüllen kann und durchaus als kurzweilig bezeichnet werden darf.
@@@ FAZIT @@@
Der Western ist tot, es lebe der Western !!! Ab den 80er Jahren gab es kaum noch Regisseure, die sich diesem Genre hingaben (Ausnahmen z.B. Pale Rider oder Tombstone), denn das Interesse der Kinogänger nahm ab. Mit Blueberry wurde kürzlich nochmals eher ein Western-Flop gedreht, und mehr komödiantisch findet jetzt Lucky Luke in Echt-Verfilmung mit Til Schweiger einen Platz in den Kinos.
Dennoch bleibt Spiel mir das Lied vom Tod sehr zeitlos und erfolgreich. Die schauspielerische Leistung, die exzellente Kameraführung und nicht zuletzt der blendende Soundtrack lassen Spiel mir das Lied vom Tod ein Unikat sein, dass später in diesem Genre keinen Nachfolger mehr fand.
Mir gefällt dieser Western bis heute immer und immer wieder. Er ist wie ein gutes Buch, dass man alle Jahre wieder gerne liest, obwohl man die Story und ihr Finale kennt. Und - konkret den Preis für die Doppel-DVD betreffend - ist ein Preis in einer Größenordnung von ca. 10 bis 12 Euro ein geniales Preis-/Leistungsverhältnis. Man bedenke, dass zudem ein sehr informatives und geschmackvolles Booklet dabei ist, welches sich auch zu lesen lohnt und sehr viel über die Entstehungsgeschichte von diesem Film, seinem Weg in die Kinos und dem zunächst unmutigen Sergio Leone verrät, der eigentlich keine Western mehr drehen wollte. Zum Glück ließ er sich noch einmal überreden...
Spiel mir das Lied vom Tod ist für mich neben Pale Rider mit Clint Eastwood der beste Western, den ich kenne. Und ich wünsche jedem, der ihn noch nicht kennt und neugierig wurde, viel Spaß an diesem Film.
JL (für yopi und ciao) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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bodspy, 24.04.2006, 20:24 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
kenn den noch net ;) aber thx für die story..
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bester film:)
25.01.2006, 18:52 Uhr von
enir04
hallo zuerst mal=) ich spare auch auf einen mp3-player und hoffe auf euch bewertungen. Ich auch b...Pro:
gute Schauspieler, super klang und einfach klasse film
Kontra:
eigentlich nichts
Empfehlung:
Ja
DVD-Informationen
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Sprachen: Englisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 2.0 mono), Französisch (Dolby Digital 2.0 mono), Spanisch (Dolby Digital 2.0 mono), Kommentar (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Arabisch, Bulgarisch, Dänisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Holländisch, Isländisch, Kroatisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Serbisch, Slowenisch, Spanisch, Schwedisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch
Bildformat: 2,35:1 Widescreen (letterboxed)
Features:
Audiokommentar mit Beiträgen von John Carpenter, John Milius, Alex Cox, Filmhistoriker Sir
Christopher Frayling & Dr. Sheldon Hall, sowie Stab und Besetzung
Diverse Dokumentation
Feature: Die Eisenbahn - Revolution des Westens
Fotogalerie: Locations damals und heute
Fotogalerie: Produktion
Besetzungsprofile
Original Kinotrailer
Besonderheiten: Die deutschprachige Tonspur liegt leider nur im Mono-Format vor.
Crew-Informationen
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Regie: Sergio Leone
Drehbuch: Sergio Donati
Schauspieler: Charles Bronson, Henry Fonda, Claudia Cardinale, Jason Robards, Gabriele Ferzetti, Paolo Stoppa, Woody Strode, Jack Elam, Keenan Wynn, Frank Wolff, Lionel Stander, Enzo Santaniello
Allgemeines zur DVD:
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Seit geraumer Zeit ist endlich „Spiel mir das Lied vom Tod“ auf DVD erhältlich. Neben der Deluxe Edition mit Mundharmonika und Holzbox steht auch die Special Collector’s Edition einzeln zum Verkauf. Die edle, hervorragend aufgemachte Verpackung biedert sich dem geneigten Käufer dabei geradezu an. Nach Wegnahme des Pappschubers lässt sich die Hülle aufklappen, auf deren Innenseiten stilistisch sehr schön eingearbeitete Fotos von den Hauptdarstellern gedruckt sind. Integriert ist auch ein Halter für ein mehrseitiges, informatives und schön aufgemachtes Booklet. Das Menü gibt sich da schon etwas bescheidener, ist aber angemessen animiert und musikalisch unterlegt. Das gilt aber nur für die Hauptmenüseiten der beiden Discs. Ein Nachteil hat die edle Verpackung - größtenteils aus hochwertiger Pappe bestehend - aber doch: Wer nicht äußerst sorgfältig mit seiner neu erworbenen DVD umgeht, wird bald abgefranste Ecken haben.
Bild:
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Wie erstklassig eine sorgfältige Restauration überhaupt sein kann, beweist „Spiel mir das Lied vom Tod“. Die Schärfe des Bildes ist für sein Alter beachtlich und ein Hintergrundrauschen lässt sich auf den ersten Blick nicht ausmachen. Verschmutzungen trifft der Betrachter höchst selten und in sehr kleinem Ausmaß an, sodass diese kaum ins Gewicht fallen müssen. Das Bild gibt sich so plastisch, dass sogar Vertreter neuerer Filme auf DVD in ihre Schranken verwiesen werden. So sollte jeder für DVD zubereitete Klassiker sein.
Bild:
Ton:
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Die Beschaffenheit der verschiedenen Tonspuren lässt einem wieder an das Alter des Filmes denken. Die Englische Version bietet einen Upmix zu 5.1 Dolby Digital, wesentlich besser als die Mono-Spur ist sie aber nicht unbedingt. Diese ist in beiden Sprachen (Deutsch und Englisch) relativ klar, wobei die Englische Spur die bessere von beiden darstellt. Der Soundtrack kommt gut zur Geltung, drängt sich gelegentlich aber zu sehr in den Vordergrund. Umgebungsgeräusche wurden sehr gut integriert und der aufmerksame Zuhörer kann viele Details ausmachen. Wenn’s knallt, macht sich das Alter des Filmes zwar bemerkbar und tönt es ein wenig blechern, ansonsten geht die gebotene Qualität aber voll in Ordnung.
Ton:
Extras:
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Auf Disc 1 gibt es neben der Originaltonspur und mehrere Untertitelmöglichkeiten auch einen Audiokommentar der Filmhistoriker Christopher Frayling und Sheldon Hall sowie der Regisseure John Milius, John Carpenter, Alex Cox und Bernardo Bertolucci. Diese melden sich auch in den 3 Dokumentationen auf Disc 2 zu Wort. Der Kommentar klingt nur mäßig spannend, bietet zwar einiges an Hintergrundinformationen, gestaltet sich insgesamt aber als zu trocken. Die Dokumentationen können sich jedoch sehen lassen. Die Drei gehören zusammen und bilden ein großes Making-Of. Unterteilt sind sie in „Eine Oper der Gewalt“, ca. 29 Minuten, „Der Preis der Sünde“, ca. 19 Minuten und „Dem Tode nahe“, ca. 18 Minuten. Die dort geführten Interviews halten sich, was die Lobhudelei betrifft, im für den Film angebrachten Rahmen. Sogar Sergio Leone ist in einer kurzen Aufnahme zu sehen und zu hören. Diese drei Dokumentationen sind ziemlich informativ, gehen aber zu schnell vorbei. Hinzu kommen ein nicht sehr aufschlussreiches, 6-minütiges Featurette über „Die Eisenbahn: Revolution des Westens“, zwei Foto-Slideshows, ein Trailer und 5 Biographien. Insgesamt wird nicht außerordentlich viel geboten, aber dank der netten Aufmachung und einer zwar nicht überaus langen, aber vorbildlich gestalteten Dokumentationsreihe reicht es gerade noch für 4 Punkte.
Extras:
Fazit zur DVD:
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Wer auf die schicke Holzbox und Mundharmonika verzichten kann, oder die Deluxe Edition verpasst hat, kann getrost auf die Special Collector’s Edition zurückgreifen. Noch immer gehört sie zu den besten Neuauflagen von Klassikern auf DVD und macht sich in jeder anspruchsvollen Sammlung gut. Mittlerweile hat sich der einstmals stolze Preis von ca. 24,00 € auch auf ein für den Filmfan akzeptables Preismaß gesenkt.
Filmkritik:
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Eine gespenstische Szene in der blendenden Glut des Sommers. Die mühsam zusammen geschusterte Bahnstation mit einem einsamen alten Bahnwärter, der nicht weiß, was mit ihm geschieht, als ihn drei Männer einsperren. Nur eine winzige Öffnung in der Tür ermöglicht dem alten Mann einen ängstlichen Blick nach draußen. Ein Telegramm tickert in die Stille hinein. Ein leichter Wind ist zu hören. Eine Fliege hat sich auf dem bärtigen, verschwitzten Gesicht von Snaky (Jack Elam) breit gemacht. Snaky versucht, sie weg zu pusten. Er tötet sie nicht, er spielt mit ihr wie die Katze mit der Maus, bevor sie ihr den tödlichen Biss versetzt. Der Wind lässt eine Tür klappern. Snaky vertreibt die Fliege, die sich an die Wand flüchtet. Er fängt sie mit dem Lauf seines Revolvers, hält die Hand an die Mündung. Die Fliege im Inneren des Laufs scheint zu jammern.
"Spiel mir das Lied vom Tod"
Als der erwartete Zug einfährt, ist das Spiel zu Ende. Die drei Männer postieren sich auf dem mit Brettern notdürftig erstellten Bahnstationsplatz. Niemand scheint ausgestiegen zu sein. Erst als der Zug weiterfährt, steht auf der anderen Seite der Schienen ein Mann – Harmonica (Charles Bronson). Der Mann fragt nach einem Frank und nach einem Pferd für ihn. Man habe nur drei Pferde, bekommt er zur Antwort. „Ihr habt zwei zu viel“, antwortet Harmonica und erschießt die drei Männer so schnell und präzise, dass es schwer fällt, dem Geschehen zu folgen.
Claudia Cardinale
Mit Worten ist diese Szene, begleitet von dem berühmt gewordenen Mundharmonikaspiel, kaum zu beschreiben. Welten treffen hier aufeinander, deren wahrer Charakter sich erst im Laufe des Films herauskristallisieren. Die Welt der Eisenbahn, die Welt des Westens (und des klassischen Westerns und seiner Dekonstruktion), die Welt der rohen Gewalt und die der Macht des Geldes, des großen Hobels der beginnenden „Moderne“, die Welt des „eher anständigen“ und des „eher unanständigen“ Amerikas.
Henry Fonda
Henry Fonda zum Beispiel, der Schauspieler, der in fast allen Rollen zuvor den aufrechten, ehrlichen, mutigen männlichen Amerikaner verkörperte, den wahrhaftigen Mann, der zur Not allein gegen alle kämpfte (exemplarisch z.B. in Sidney Lumets „Die zwölf Geschworenen“, 1957) – hier ist er der skrupellose Mörder Frank, der den ehrlichen Farmer Brett McBain (Frank Wolff) (der sich durch den Kauf eines Stück Landes Gewinn versprochen hatte, weil die Eisenbahn daran vorbeifahren würde) und seine drei Kinder erschießt, weil sich McBain weigerte, das Land an die Eisenbahngesellschaft zu verkaufen, die von dem krebskranken Morton (Gabriele Ferzetti) geleitet wird. Morton kritisiert Frank, weil der McBain nur einschüchtern sollte, weich machen für ein geldliches Angebot Mortons.
Charles Bronson
Die Figuren werden aufgestellt: Morton, todkrank, verfolgt einen Traum. Er will noch erleben, wie die Eisenbahn den Pazifik erreicht; seine Waffe ist das Geld. Frank hat auch einen Traum: Geld und Einfluss zu erlangen; seine Waffe ist der Colt. McBain hatte einen Traum: nach dem Tod seiner Frau ein Stück Land, um das herum er eine Stadt aufbauen wollte, und eine neue Frau, Jill (Claudia Cardinale), die er einen Monat zuvor in New Orleans geheiratet hatte. Jill hatte einen Traum: Sie war Prostituierte und sah in McBain die Chance, diesem Leben zu entspringen – ein gut bürgerliches zu führen. Jill kommt am Bahnhof des Nestes Flagstone an, Sam (Paolo Stoppa) bringt sie zur Farm – zu den Leichen ihrer Familie. Familie – das gab es bei Sergio Leone (1929-1989) nicht. Sie wird destruiert oder sie kommt gar nicht erste zustande. Familie – das steht nicht nur für die Mann-Frau-Kind-Familie, es steht hier für jede Form von Gemeinschaft, Vertrauen, Zuneigung. All das wird gnadenlos zerstört.
Claudia Cardinale
Frank, der das Anwesen McBains in die Finger bekommen will, beabsichtigt nicht etwa, Jill zu heiraten, nein, er hat zu diesem späteren Zeitpunkt schon eine Ahnung davon, wie es in der neuen Zeit zugehen wird. Nur Geld kann ihm mehr Geld verschaffen.
"Spiel mir das Lied vom Tod"
Die Träume der Personen – seien sie nun guten Willens oder böser Absicht – zerrinnen in der Hitze des Sommers wie der letzte Wassertropfen auf dem heißen Stein. Nur einer scheint den Überblick bewahrt zu haben: Harmonica, der eine merkwürdige Allianz eingeht mit dem Banditen Cheyenne (Jason Robards), den man zunächst verdächtigt, McBain und seine Kinder ermordet zu haben. Harmonica – das könnte fast Leone selbst sein, ein Beobachter des Geschehen und doch zugleich zutiefst in es involviert.
Währenddessen bricht die neue Zeit, der amerikanische Kapitalismus, wie wir ihn kennen oder zu kennen glauben, unerbittlich herein. Ein Schienenstrang nach dem anderen bricht sich den Weg in die neue Zeit. Die Eisenbahn ist nur die erste Objektivation, das erste Symbol dieser neuen Zeit. Ihre Gewalttätigkeit wird noch als Freiheit empfunden, es wird noch nicht gesehen, welche Opfer und Verbrechen, welche tragischen Schicksale mit dieser neuen Zeit verknüpft sein werden. Harmonica ist der einzige, der etwas davon zu ahnen scheint. Und doch ist sein Schicksal mit dem der alten Zeit gnadenlos verknüpft. Für seinen Konflikt mit Frank scheint es nur eine Lösung zu geben: den Tod Franks. Die persönliche Rache verbietet es, dass Frank von anderen gemeuchelt wird. Harmonica schützt ihn sogar vor Mord durch andere. Harmonica und Cheyenne helfen der jungen Witwe, aber vor allem, weil sie eigene Motive haben: Rache (Harmonica) und Geld für den verbrechensfreien Rest des Lebens (Cheyenne).
Und Jill? Als sie bei ihrer Ankunft auf der Farm die vier aufgebahrten Leichen sieht, da schwinden alle ihre Träume. In ihrem Gesicht zeichnen sich Verzweiflung, Unverständnis, aber auch Rachegefühle ab. Später lässt sie sich zum Schein auf Frank ein; das hat sie gelernt, sich auf Männer scheinbar einzulassen.
Der Tod ist der ständige Begleiter der Handelnden. Und die Gesichter, in denen sich der Tod ankündigt. Ganz nah heran fährt die Kamera an Franks, Harmonicas, Jills, Cheyennes Gesichter. Schon in der Anfangssequenz, dieser wohl längsten, „sprachlosen“ Einleitung eines Films, fährt die Kamera direkt in die durch Bartwuchs und tief ins Gesicht gezogene Hüte verborgenen Gesichter, um etwas zu erfahren, zu ergründen. Fast all diesen Gesichtern steht der Tod „ins Gesicht“ – nichts weiter. Diese langen Fahrten in die Gesichter und in die wechselseitigen Blicke der Protagonisten, die nichts Gutes verkünden, korrelieren mit den endlos ausgedehnten Duellen. Leone weidet diese Duelle (Harmonica gegen die drei Banditen, Harmonica versus Frank) visuell aus; niemand kann ihnen entkommen – im Gegensatz zu vielen anderen Western.
Er reduziert diese Duelle, die im Genre als heroische und glanzvolle Höhepunkte gelten, auf ihren Mythos, ihre Unwahrscheinlichkeit, ihre Ideologie, ihren falschen Schein, und wechselt hart zwischen diesen und der knallharten Realität des Geschehens. Das ermöglicht ihm, die Gewalt in den Duellen als mageres „Anhängsel“ einer Gewalt zu visualisieren, die in der (ökonomischen) Veränderung der Zeit ihren Grund findet. Dieser Kontrast wäre allerdings kaum darstellbar gewesen ohne die in dieser Hinsicht enorm wichtige Musik Ennio Morricones, die dem das Detail liebenden Regisseur mehr als nur entgegenkam, sowie die ironischen, teils auch sarkastischen „Schlenker“, die in einige Szenen (z.B. in der Eingangssequenz) Eingang gefunden haben.
Leone, der eigentlich nach „Zwei glorreiche Halunken“ keine Western mehr inszenieren wollte, destruierte das Genre, aber vor allem zerstörte er den Mythos vom amerikanischen Traum – vielleicht ein Grund neben dem „unamerikanischen“, elegischen Stil seiner Inszenierung, warum der Film in Amerika zu einem Misserfolg wurde.
Die hervorragende Besetzung und die ebenso exzellente Fotografie Tonino delli Collis machen „C’era una volta il West“ zu einem besonderen Klassiker. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Miss_Piper, 25.01.2006, 21:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Toller Klassiker ... aber nix für Ungeduldige. =)
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Spiel mir das Lied vom Tod DVD Special Edition
Pro:
Ein echter Klassiker endlich auf DVD
Kontra:
Die Deutsche Tonspur ist nur MONO
Empfehlung:
Ja
Spiel mir das Lied vom Tod
C’era una volta il West (Once Upon a Time in the West)
Was soll man nur schreiben zu diesem Film mit diesem Titel.
Wer ein Western Fan ist und Filme von Sergio Leone gerne sieht der sollte sich auf jeden Fall diesen Western Klassiker ansehen.
Wenn ihr diesen Film nicht kennen solltet fragt eure Väter oder euren großen Bruder der wird bestimmt sagen. Das ist ein alter Film aber einer der wahrscheinlich besten Western die es gibt.
Wer sich den Film in einem Stück ansehen möchte und das sollte man der sollte über gutes Sitzfleisch verfügen denn der Film ist mit einer Alufzeit von 165 Minuten nicht gerde ein Kurz Film.
Die Bildbearbeitung ist Klasse für diesen etwas älteren Western (1968)
Tonspur: Englisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (Dolby Digital 2.0 mono), Französisch (Dolby Digital 2.0 mono), Spanisch (Dolby Digital 2.0 mono), Kommentar (Dolby Digital 2.0)
Das Zusatzmaterial ist ausreichend: Es beinhaltet Diverse Dokumentationen, Fotogalerie, einen Bericht über die Eisenbahn...
Der Film ist auch als einfache DVD erhältlich. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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greatBIGfive@gmx.at, 27.04.2007, 00:14 Uhr
Bewertung: nicht hilfreich
Beinhaltet nicht gerade viel Inforamation, genauer gesagt, fast gar keine.
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pedro57, 08.08.2005, 02:06 Uhr
Bewertung: nicht hilfreich
Also, kann ich ihn nicht mehr fragen, was das für ein Film ist. So bin ich darauf angewiesen, dass ich die Informationen hier finde, denn einen älteren Bruder habe ich nicht. Mein Bruder ist jünger. LG Pedro
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Nick Neschi und der Wilde Westen - Teil 1
Pro:
Geschichte, Regisseur, Darsteller, Musik, Kulissen,
Kontra:
nix
Empfehlung:
Ja
Hallo Westernfreunde...
Heute möchte ich über eine Meisterwerk der Filmgeschichte schreiben - "Spiel mir das Lied vom Tod". Obwohl der Film schon über 35 Jahre alt ist, bleibt er etwas ganz besonderes...aber lest selbst.
o---> Verpackung
Diese Doppel-DVD ist in einer edlen Kartonage verpackt. Als erstes gibt es die Hülle. Auf der Vorderseite sind drei Männer in den legendären langen Staubmäntel zu sehen.
Die DVD`s sind in einer Art Einschieber aufgehoben. Diesen Einschieber kann man aus der Hülle ziehen und gleich insgesamt 3 mal aufklappen. Darauf abgebildet sind die Portraits von Claudia Cardinale, Henry Fonda, Charles Bronson und Jason Robards. In der Mitte des aufgeklappten Einschiebers sind die beiden DVD`s untergebracht. Am linken Rand ist hinter dem Portrait von Jason Robards das Booklet eingesteckt.
Die ganze Aufmachung der Verpackung ist sehr ansprechend gestaltet, so das es Spaß macht diese immer wieder aus dem Schrank zu holen um sie sich anzusehen.
o---> Film
Nach dem riesengroßen Erfolg der Dollar-Trilogie wollte sich der italienische Regisseur Sergio Leone (1921-1989) anderen Themen des Filmemachens zuwenden. Der Erfolg der Italowestern schien auf dem Höhepunkt angekommen zu sein. Nach reiflicher Überlegung entschied sich Leone 1967 doch dazu einen weiteren Western zu drehen, es war doch das einzigste was die Leute damals von ihm sehen wollten.
Dieser neue Film sollte der ultimative Western werden, weil es der letzte von Leone werden sollte.
Die Story zu diesem Film schrieben Bernardo Bertolucci und Dario Argento im Jahre 1967. Sergio Leone verfilmte das Ganze dann bei Paramount Pictures 1968. Obwohl es für die Herren in Hollywood schwierig war zu akzeptieren das sie sich einem Italiener unterordnen sollten, setzte sich Leone letztlich durch. Er arbeitete wie ein Besessener und scheuchte seine Stars bis zu 15 Stunden pro Drehtag vor der Kamera her. Er wollte die totale Perfektion und drehte unendlich viel Filmmaterial.
Im Oktober 2003 ist nun eine digital überarbeitete Widescreen Version auf DVD auf den Markt gekommen.
o---> Story
Spiel mir das Lied vom Tod...ist die Geschichte von...
Harmonica, ein Mann der auf die passende Gelegenheit wartet um mit dem Mörder seines Vaters abzurechnen.
Spiel mir das Lied vom Tod...ist die Geschichte von...
Mr. McBain, ein Ire der eine Ranch mitten in der Wüste gekauft hat und sie Sweetwater nannte. Er hat mit diesem Stück Land große Pläne.
Spiel mir das Lied vom Tod...ist die Geschichte von...
Mrs. McBain, die nach Sweetwater gekommen war, um mit Ihrem frisch vermählten Mann und dessen Kindern ein besseres Leben zu führen. Doch als sie auf der Ranch ankommt ist die ganze McBain-Familie tot. Erschossen.
Spiel mir das Lied vom Tod...ist die Geschichte von...
Cheyenne, ein seltsamer Typ, bei dem man nicht so recht weiß auf welcher Seite des Gesetztes er steht.
Spiel mir das Lied vom Tod...ist die Geschichte von...
Morton, ein reicher Eisenbahnbaron der an Knochenmarktuberkulose leidet und nicht mehr lange zu leben hat. Er baut eine Eisenbahnlinie bis zur Westküste und hofft das er es noch erlebt.
Spiel mir das Lied vom Tod...ist die Geschichte von...
Frank, die rechte Hand von Morton, der in seinem Namen dafür sorgen soll, das es bei dem Bau der Eisenbahnlinie keine Verzögerungen gibt. Dabei sind ihm alle Mittel recht.
Ich will euch mal den Anfang von dem Film kurz erzählen...
Drei dubiose Kerle kommen an einen Bahnhof irgendwo im Niemandsland. Sie warten auf den Zug. Als der Zug nach langem warten eintrifft, scheint derjenige auf den sie gewartet haben nicht dabei zu sein. Dann fährt der Zug wieder los und die Kerle wollen schon losgehen. Hinter dem wegfahrenden Zug taucht auf einmal Harmonica auf und spielt auf seiner Mundharmonika das Lied vom Tod.
Die drei üblen Kerlen drehen sich um und schauen verwundert.
Harmonica "Wo ist Frank?"
einer der Kerle "Frank hatte keine Zeit."
Harmonica "Habt ihr ein Pferd für mich?"
Die drei Kerle drehen sich zu ihren Pferden um und lachen.
einer der Kerle "Wenn ich mich hier so umsehe, dann sind nur drei da. Sollten wir den tatsächlich eines vergessen haben."
Harmonica schüttelt den Kopf "Ihr habt zwei zuviel."
Blasse Gesichter bei den Kerlen.
Sie schauen sich gegenseitig in die Augen.
...Totenstille...
Peng - die ersten Schüsse fallen...
Mehr möchte ich nicht verraten, weil vielleicht die jüngeren Ciaoleser diesen Film noch nicht kennen. Ich hoffe doch das ich euch den Film richtig schmackhaft machen konnte. Es lohnt sich wirklich.
Zitat:
"Der Rhythmus des Films ist darauf angelegt, die Spannung der letzten Atemzüge eines Menschen kurz vor seinem Tod wiederzugeben. "Spiel mir das Lied vom Tod" ist vom Anfang bis zum Schluß ein Tanz mit dem Tod. Alle Charaktere des Films, mit Ausnahme von Claudia Cardinale, sind sich der Tatsache bewusst, dass sie am Ende nicht überleben werden" (Sergio Leone)
o---> Musik
Die Titelmusik, jeder kennt sie - Spiel mir das Lied vom Tod - gespielt auf einer Mundharmonika.
Morricone komponierte zu den genialen Bildern eine Musik die dem ganzen noch mehr Ausdruck verleiht. Sein Geniestreich liegt darin das er den drei Hauptfiguren in dem Film - Harmonica, Cheyenne und Frank - jeweils eine eigen Musik zuspielt die perfekt den Charakter der Filmfigur unterstreicht. Jedes mal im Film wenn eine dieser drei Hauptfiguren einen Auftritt hat wird seine Musik gespielt. Das gibt dem Film noch mehr Dynamik und läßt den Zuschauer tiefer in den Film eindringen.
Die gesamte Filmmusik gehört zu dem Besten Soundtracks der Filmgeschichte.
o---> Schauspieler
Harmonica........Charles Bronson
Frank….............Henry Fonda
Mrs. McBain…..Claudia Cardinale
Cheyenne…......Jason Robards
Morton…...........Gabriele Ferzetti
> Charles Bronson (1921-2003) spielt den nach Rache suchenden Harmonica exzellent. Die Rolle ist ihm auf den Laib geschneidert. Als wortkarger Mann mit rauem Gesicht machte sich Bronson in den 50er Jahren einen Namen. Allerdings in wenig ruhmreichen Filmen. 1960 kam mit "Die glorreichen Sieben" sein großer Durchbruch. Mit dem Film "Spiel mir das Lied vom Tod" begann eine lange Zusammenarbeit mit Sergio Leone.
...einige weitere Filme: "Glorreichen Sieben" (1960) --- "Pancho Villa reitet" (1968) --- "Der Mann ohne Nerven" (1974) --- "Murphys Gesetz" (1986)
> Henry Fonda (1905-1982) stellt seine Rolle als Schurken absolut glaubwürdig dar, obwohl er erstmalig in einem Western diese spielt scheint er wie geschaffen dafür. Er konnte schon auf über 30 Jahre Schauspielerfahrung zurückblicken. Fonda diente im zweiten Weltkrieg in der US Marine und wurde mit dem Bronze Star ausgezeichnet.
...einige weitere Filme: "Kampf in den Bergen" (1936) --- "Krieg und Frieden" (1956) --- "Der Frauenmörder von Boston" (1968) --- "Mein Name ist Nobody" (1973)
> Claudia Cardinale (1939-heute) die ihre Rolle als schöne Witwe zwischen erbarmungslosen Typen spielt, ist einzigartig. Für sie war es der Durchbruch einer internationalen Filmkarriere. Während der Dreharbeiten hatte sich die halbe Filmcrew in sie verliebt.
...einige weitere Filme: "Der rosarote Panther" (1966) --- "Gewalt und Leidenschaft" (1974) --- "Leidenschaftliche Begegnung - A Man In Love" (1987) --- "And Now ... Ladies and Gentleman" (2002)
> Jason Robards (1922-2000) der den undurchsichtigen Cheyenne darstellt, spielt das Bindeglied zwischen Harmonica und Frank. Mann weiß aber nie ganz genau woran man an ihm ist. Er begann seine Karriere mit kleineren Rollen am Theater. Einen Oscar erhielt er für eine Nebenrolle in dem Film "Die Unbestechlichen". Für seinen Verdienst im Zweiten Weltkrieg erhielt Robards die zweithöchste Auszeichnung der US Marine, das Navy Cross.
...einige weitere Filme: "Billy the Kid" (1973) --- "Die Unbestechlichen" (1976) --- "Hurricane" (1978) --- "The Day After - Der Tag danach" (1983) --- "Philadelphia" (1993) --- "Der Staatsfeind Nr. 1" (1998)
Die Rollen sind überragend besetzt. Die Kostüme wirken authentisch und echt. Die meisten Ganoven im Wilden Westen waren dreckige Hunde und genau das setzt Leone wie schon in der Dollar-Trilogie um.
o---> DVD 1 - Der Film
Titel (deutsch): Spiel mir das Lied vom Tod
Titel (italienisch): C'era una volta il west
Titel (englisch): Once upon a time in the west
Das sehr schön animierte Hauptmenü hat folgende Unterpunkte:
Play, Audio Optionen, Untertitel, Audiokommentar, Szenenwahl (1 bis 33),
- Sprachen:
Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch
- Untertitel:
Arabisch, Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Holländisch, Isländisch, Kroatisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Serbisch, Slowenisch, Spanisch, Türkisch, Ungarisch, Englisch für Hörgeschädigte,
- Audiokommentar:
Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch,
- Menüführung:
Deutsch, Englisch, Finnisch, Griechisch, Holländisch, Norwegisch, Polnisch, Schwedisch, Spanisch, Türkisch, Ungarisch,
Regie: Sergio Leone
Produzent: Fulvio Morsella
Musik: Ennio Morricone
Story: Bernardo Bertolucci, Dario Argento
Tonformat: Dolby Digital
Bildformat: 16:9
Laufzeit: 159min
FSK: ab 16 Jahre
Ländercode: 2
Erscheinungstermin: Oktober 2003
o---> DVD 2 - Features
Die Special Features mit englischem Ton:
- Dokumentationen
Exklusivinterviews mit Claudia Cardinale, Gabriele Ferzetti, Bernardo Bertolucci, und Kameramann Tonini Delli Colli. Archivinterviews mit Sergio Leone und Henry Fonda.
- Die Eisenbahn-Revolution des Westens
Dokumentation über die Eroberung des Landes durch die Eisenbahn.
- Locations damals und heute
Fotogalerie über die authentischen Drehorte des Films mit dem Vergleich aus dem Film und heute.
- Produktion - Fotogalerie
Eine Fotoserie über die Dreharbeiten am Set und hinter der Kamera.
- Darstellerprofile
Kurzbeschreibungen über die Darsteller Henry Fonda, Charles Bronson, Claudia Cardinale, Jason Robards und Gabriele Ferzetti.
- Original Kinotrailer
- Untertitel:
Arabisch, Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Holländisch, Isländisch, Kroatisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Serbisch, Slowenisch, Spanisch, Türkisch, Ungarisch,
o---> Sergio Leone - die größten Erfolge
Für eine Handvoll Dollar (1964)
Für ein paar Dollar mehr (1965)
Zwei glorreiche Halunken (1966)
Spiel mir das Lied vom Tod (1968)
Todesmelodie (1970)
Es war einmal in Amerika (1984)
o---> Infos
Diese DVD in der Special Collector`s Edition gibt es bei Amazon für 14,99€.
Es gibt auch noch eine Deluxe Edition für 32,99€ bei Amazon. Diese Kollektion enthält die beiden DVD`s, den Soundtrack auf CD, eine Mundharmonika in einer Ledertasche und das alles verpackt in einer Holzbox. Eine tolle Geschenkidee.
www.spielmirdasliedvomtod.com
www.sergioleone.net
www.morricone.de
www.charles-bronson.com
www.henry-fonda.com
"Spiel mir das Lied vom Tod" hat die längste Titelsequenz der Filmgeschichte.
Mit 3 Millionen Dollar war der Film teurer als alle Filme zusammen die Leone davor gedreht hatte.
Der Film war in Europa und Japan ein großer Erfolg an den Kinokassen. Für das amerikanische Kino wurde der Film um 22 Minuten gekürzt. Dabei schnitt man wichtige Szenen aus dem Film heraus.
In den USA spielte der Film nicht annähernd so viel Geld ein wie in Europa. In Frankreich gehört der Film immer noch zu den 10 erfolgreichsten Filmen aller Zeiten. Dort lief er über 4 Jahre im Kino.
o---> Meinung
Als ich den Film im Alter von 18 Jahren das erste mal gesehen habe war ich total fasziniert. Ich habe schon immer gerne Western geschaut. Doch dieser Film hat alles in den Schatten gestellt was ich in diesem Genre bis dahin gesehen hatte. Heute vergleiche ich alle Western die ich mir angucke immer mit diesem Meisterwerk. Natürlich werde ich dabei regelmäßig enttäuscht, weil es in meinen Augen keinen besseren Film in diesem Genre gibt und wahrscheinlich auch nie geben wird.
Nachdem ich von der Ankündigung des Films auf DVD gehört hatte, war es für mich überhaupt keine Frage mir diesen Film zu kaufen.
Ich persönlich halte wenig von den typisch amerikanischen "John Wayne Western" die zum großen Teil im Studio gedreht wurden und eine platte Handlung haben.
Die Filme der Dollar-Trilogie mit Clint Eastwood als schweigsamen Fremden gehören für mich auch zu dem Besten des Genres aber sie kommen nicht an die tollen Charaktere mit der überragenden Besetzung dieses Westernepose heran.
Die Filmmusik ist einfach überragend...die beste Kombination von Bild und Ton die ich je gesehen bzw. gehört habe. Bis heute.
Unter den Filmen des Genres Western ist das der Film aller Filme.
o---> Fazit
Jeder der nur ein klein wenig Western mag, muß diesen digital überarbeiteten Film auf DVD in der Special Collector`s Edition einfach kaufen. Zusätzlich gibt es auf der 2. DVD tolle Features und ein schönes Booklet.
>>> Ein spannender Film mit interessanten Charakteren, genialen Schauspielern, atemberaubender Musik und vor einer unglaublichen Kulisse. <<<
Ich muß für diese DVD eine Kaufempfehlung aussprechen.
Bye...Nick_Neschi weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 07.03.2007, 16:10 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
der Westernklassiker schlechthin :-)
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Bewegende Western-Oper auf hervorragender Sammler-DVD
Pro:
spannend, bewegend, humorvoll, genial fotografiert, bewegende Musik, ausgezeichnete Darsteller; umfangreiches Bonusmaterial, Vollständige Fassung mit exzellenter Bildqualität, guter Originalsound in DD 5.1
Kontra:
Diskrepanz zwischen dt. Synchro und Untertiteln, dt. Sound nur in DD 1.0 (HiFi)
Empfehlung:
Ja
Sergio Leones epischer Western ist die Schilderung eines kulturellen Umbruchs an der alten Frontier: die Ankunft der Eisenbahn - und mit ihr die der Räuberbarone. Gleichzeitig bedeutet dieses Ereignis das Verschwinden jener Männer, die mit dem Revolver herrschten: der Gunfighter.
Zum anderen ist der Film eine monumentale Hommage an zahlreiche Western, von denen die von John Ford am genauesten kopiert wurden.
Filminfos
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O-Titel: C'era una volta il West/Once upon a time in the west (Italien 1968)
FSK: ab 16
Länge: ca. 159 Min.
Regisseur: Sergio Leone
Drehbuch: Sergio Leone, Sergio Donati
Buch: Sergio Donati, Dario Argento, Bernardo Bertolucci
Dialoge: Mickey Knox
Musik: Ennio Morricone
Darsteller: Henry Fonda, Claudia Cardinale, Charles Bronson, Jason Robards, Lionel Stander, Jack Elam, Paolo Stoppa, Woody Strode, Gabriele Ferzetti u.a.
Handlung
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PROLOG Nr. 1
Der Film hat zwei Prologe und einen Epilog. Was den ersten Prolog so bemerkenswert macht, ist der Umstand, dass er völlig ohne Musik auskommt - für einen Western fast schon ein Unding. Drei Revolvermänner in Staubmänteln besuchen eine einsam gelegene Bahnstation, um ein Rendezvous einzuhalten - genau wie in Fred Zinnemanns "High Noon".
Ihre schwarzen Hüte weisen sie für den Westernkenner als die Bösewichte aus. Zwei der Gesichter kennt man schon: Woody Strode war Stammgast in John Fords Western, und Jack Elam - er spielt Snaky - hat in so vielen Western und Serien mitgespielt, dass man sie kaum zählen kann. (Der Dritte im Bunde ist ein bis dato unbekannter Kanadier, Al Mulock, der später am Set Selbstmord beging.)
Das Trio wartet mehr oder weniger geduldig auf die Ankunft eines Zuges, der schon zwei Stunden Verspätung hat. Das Warten steigert die Anspannung bis zur Unerträglichkeit. Als der Zug endlich aus dem Nichts kommt, kurz zum Wassertanken und Postausliefern anhält, um wieder ins Nichts zu verschwinden, steigt niemand aus. Haben die Revolvermänner umsonst gewartet? Doch nein: Hinter dem abfahrenden Zug erscheint ein Mann mit einer Tasche, von dem man zunächst nur sein Mundharmonikaspiel hört. Es ist Harmonica (Charles Bronson), und er wollte hier eigentlich Frank (Henry Fonda) treffen, seinen alten Erzfeind. Doch Frank ist nicht gekommen, denn er hat Wichtigeres zu tun, wie man in Prolog Nummer 2 sieht. Nur ein Mann überlebt den folgenden Shootout.
PROLOG Nr. 2
Diese Szene beginnt mit einem Schuss und endet mit einem Schuss. Der Siedler Brett McBain ist mit seinem Sohn Timmy auf der Vogeljagd. Mit ihrer Beute kehren sie zu ihrem prächtigen Farmhaus zurück, wo schon Tochter Maureen mehrere Tische für ein Festessen deckt. Denn heute ist ein besonderer Tag: Heute kommt McBains zweite Frau Jill aus New Orleans an, um hier zu wohnen. Sohn Nr. 2, Patrick, soll sie vom Bahnhof abholen.
Doch etwas scheint nicht zu stimmen. Zweimal setzt der Gesang der Zikaden aus: eine Ankündigung von Unheil. Als McBain am Brunnen Wasser holt, flattern Vögel auf und ein Schuss fällt. Nacheinander sterben Maureen, McBain und Patrick, wie von einer unsichtbaren Macht gefällt. Und der kleine Timmy wäre vielleicht mit dem Leben davongekommen, wenn nicht einer der Killer, die nun in Staubmänteln und schwarzen Hüten aus der Halbwüste auftauchen, eine Fehler gemacht hätte: Er nennt Frank (Fonda) bei seinem Namen.
Als ob der mittelalterliche Aberglaube noch Gültigkeit besäße, wenn man Satan beim Namen nennt, so muss auch diesmal jemand dafür büßen: Timmy. Ein weiterer Schuss fällt - und er verwandelt sich (per Match-Cut) in das schrille Pfeifen der Lokomotive, die gleichzeitig im Flagstone-Bahnhof einfährt. Es ist der Zug, dem Jill McBain entsteigt, und es ist niemand gekommen, um sie zu empfangen. Denn die Familie McBain ist ausgelöscht.
HAUPTFILM
Flagstone ist eine aufblühende Grenzstadt: Hier kommen Geschäftsleute aus dem Osten an, aber auch Rancher gibt es hier schon, sogar ein Goldsucher steigt aus. Die Ureinwohner des Landes verdingen sich als Transportarbeiter, auf der gleichen Stufe wie die freigelassenen Sklaven. Mit einem Einspänner fährt Jill zur Farm ihres Mannes. Im Film führt der Weg vom spanischen Drehort durchs Monument Valley - klassisches John-Ford-Country - bis zu einem Handelsposten, der in der römischen Cinecittá aufgebaut wurden. Nicht nur das "eiserne Pferd" muss Wasser tanken, das gilt auch für normale Pferde, wie der Kutscher (Stoppa) vielsagend meint.
Harmonica vs. Cheyenne
Hier kommt es bereits zu mehreren wichtigen Begegnungen. Hier hören wir die erste Andeutung, dass Jill nicht ganz die feine Dame aus der Stadt ist, als die sie auftritt. Der Barmann (Lionel Stander von der Schwarzen Liste) kennt eine Kusine in New Orleans, die dort eine Bar betreibt. Und Jills Mundwerk verleitet sie, etwas über anrüchige Badegewohnheiten der Provinzler im Handelsposten anzumerken. Sie unterstellt Homosexualität.
Nun, damit die beiden Hauptfiguren, die als nächste auftreten, bestimmt kein Problem. Nach einem lediglichen gehörten Schusswechsel betritt der Bandit Cheyenne (Jason Robards) den Handelsposten. Nach einem Schluck konfrontiert er Harmonica: Kannst du nur spielen oder auch schießen? Harmonica bleibt undurchsichtig, gibt Cheyenne aber einen wichtigen Hinweis. Staubmäntel sind das Markenzeichen Cheyennes, und harmonica hat gerade zwei Männer erschossen, die auch einen trugen. Cheyenne muss wenig später erfahren, dass Harmonica Recht hat: Franks Leute streuen falsche Indizien aus, die andeuten, dass Cheyenne auch für die Morde an den McBains verantwortlich ist.
Auf der Farm angekommen, muss Jill mit der Tatsache fertigwerden, dass sie nun die einzige Erbin des Hofes ist, aber kein Geld vorhanden ist, um ihn weiterzuführen. Sie will wieder abreisen. Doch fünf Männer haben für ihre Zukunft anderes beschlossen:
- Der Eisenbahnbaron Morton (großartig: Gabriele Ferzetti) will Jills Land, um jeden Preis. Der Grund: Die Lokomotiven benötigen, wie gesagt, ständig Wasser, und auf Jills Land befindet sich die einzige Wasserstelle im Umkreis von etlichen Meilen. Um seine Transkontinentalstrecke weiterbauen zu können, muss bei der McBain-Farm ein Bahnhof errichtet werden. Da die Knochentuberkulose Mortons Leben in Kürze zu beenden droht, bleibt ihm keine Zeit für langes Warten oder Verhandlungen. Morton ist Großkapitalist.
-
- Frank: Mortons Auftragskiller. Er sagt Jill klipp und klar, was er braucht: eine schnelle Lösung des Problems Jill. Da sie offenbar großartig im Bett ist, lässt er sie am Leben und wählt eine andere "Lösung": eine manipulierte Auktion. Frank wird Morton gefährlich, als er andeutet, dessen Machtposten übernehmen zu wollen. Frank ist angehender Frühkapitalist.
- Brett McBain hat sein Geld, das seine junge Witwe so verzweifelt sucht, bereits investiert: in Holz für den Aufbau eines Bahnhofs und einer Stadt. Doch laut Landvertrag, den Harmonica zitiert, muss eine Station gebaut sein, wenn die Strecke bis zur McBain-Farm gebaut worden ist. Mehr Zeitdruck.
- Harmonica: Er hindert Jill am Wegfahren, reißt ihr die Spitzen vom Kleid, scheint sie vergewaltigen zu wollen. Falscher Alarm - er rettet ihr das Leben, als Franks Killer auftauchen. Immer wieder stellt er sich zwischen Frank/Morton und Jill/die Farm, dass allmählich der Verdacht aufkommt, er habe es selbst auf die Frau abgesehen.
- Cheyenne: Er gibt ihr mehrmals zu verstehen, dass auf der verwaisten Farm eine wichtige Aufgabe auf sie warte. Und als sei dies nicht genug, vergleicht er sie mehrmals mit seiner Mutter, die nicht nur ebenfalls eine Prosituierte war, sondern es auch verstand, einen Mann glücklich zu machen - und sei es nur mit Wasser oder starkem Kaffee. Unter seinem Einfluss wandelt sich Jill von der Hure zur Heiligen, von der eitlen Egoistin (sie schaut ständig in Spiegel) hin zur nährenden, souverän Anweisungen gebenden "Wasserträgerin" der modernen Zivilisation.
Ein großer Teil des restlichen Films ergibt sich aus dieser explosiven Interessenskonstellation. Wenn sich Frank und Harmonica, wie zu beginn bereits vorbereitet, endlich zum Showdown treffen, werden sämtliche Fragen geklärt. Auch die, woher Harmonica, der Nobody, kommt und was ihn seit etwa 30 Jahren mit Frank, dem Killer, verbindet.
Mein Eindruck: der Film
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**HINTERGRUND
Nachdem er die Dollar-Trilogie aus "Für eine Handvoll Dollars" (1964), "Für ein paar Dollar mehr" (1965) und "The Good, the bad, and the Ugly/ Zwei glorreiche Halunken" (1966) mit immensem wirtschaftlichem Erfolg gedreht hatte, wollte Leone keinen weiteren Western machen, sondern begann, an "Es war einmal in Amerika" zu arbeiten, das erst 1984 in die Kinos kam. Warum?
Leone wollte Filme in den USA produzieren und bot den Studios "Es war einmal in Amerika" als Start an, doch die stellten die bedingung, dass er ihnen erst noch einen Western fertigstellte. Eines der Studios war Paramount. Nach etwas Nachdenken beschloss Leone, eine weitere Trilogie zu drehen: "Spiel mir das Lied vom Tod/Once upon a time in the West" (1968), "Todesmelodie/ Giù la testa (1971) und "Es war einmal in Amerika" - drei historische Epochen, die Amerika bewegten, wie er sagte.
Aufgrund eines intensiven Gesprächs sollte Regisseur Bernardo Bertolucci zusammen mit Filmkritiker Dario Argento das Drehbuch schreiben, Leone setzte sich dazu und alle schauten sich die Vorbilder an, die man auch im fertigen Film als Zitate zu sehen bekommt:
- "The Iron Horse" von John Ford (1924)
- "The Searchers / Der schwarze Falke" von John Ford
- "Mein Freund Shane"
- "Johnny Guitar - Wenn Frauen hassen" von Nicholas Ray
- "The Last Sunset" von Robert Aldrich
- "High Noon" von Fred Zinneman (1952)
- "3:10 to Yuma"
- "Die glorreichen Sieben"
Daher ist "Spiel mir..." in erster Linie ein Film über Filme, also postmodern. Leone nahm alle Filme, erzählte mit ihrem Material eine Geschichte - und stellte ihre Aussage auf den Kopf. Denn ihm gefiel die ideologie nicht, die sie transportierten: der Triumph des weißen Mannes in der Eroberung des Landes, das den Ureinwohnern gehörte; der rücksichtlose Pioniergeist, der glorifiziert wurde; und schließlich der axiomatische John-Wayne-Machismo des "A man's gotta do, what a man's gotta do".
**Die Figuren und Darsteller
Als nächstes wurden die fünf Hauptfiguren besetzt: Die zentrale Figur, um die sich der ganze Film dreht, ist erstaunlicherweise und erstmals bei Leone eine Frau: Jill McBain wird gespielt von Claudia Cardinale. Wie John Milius sagt: "Sie ist die Hure mit dem goldenen Herzen, nach der sich jeder Mann sehnt". Weitaus zynischer war Leones Wahl des Killers Frank: Er wollte unbedingt Henry Fonda haben, einerseits weil der schon das Inbild des anständigen Amerikaners war und zweitens babyblaue Augen hatte.
Den Part des "haunted loners", des von Alpträumen und seiner Vergangenheit getriebenen Einzelgängers spielte Charles Bronson, nach dem Coburn und Eastwood nicht mehr in Frage kamen. Außerdem sprach für ihn, dass er wie ein indianischer Ureinwohner aussah und somit eine weitere Bevölkerungsgruppe vertreten konnte. Jason Robards hingegen stammte aus einer Theaterschauspielerdynastie und sollte einen romantisch veranlagten Banditen spielen - nicht unproblematisch. Ein genialer Schachzug war jedoch die Wahl von G. Ferzetti als Morton: Es war, als würde man Sir Lawrence Olivier, einen höchst angesehenen Schauspieler, casten.
Zusammen bilden diese fünf Hauptfiguren die Titanen, die in einer "Oper der Gewalt" die Bühne des Phantasie-Westens Sergio Leones betreten und fortan beherrschen. Dass dies eine Oper ist, lässt sich leicht daran ablesen, dass jede Figur nicht nur überlebensgroß wirkt, sondern auch ihre eigene Erkennungsmelodie besitzt. Jedes Gesicht wird in immenser Großaufnahme gezeigt, als handle es sich um eine Landschaft mit einer Geschichte. Beim finalen Showdown fährt die Kamera immer näher auf Charles Bronson Gesicht zu, bis die Falten größer als der Grand Canyon erscheinen. Doch beherrschend sind nicht die Falten, sondern die Augen, die Fenster zur Seele - und zur finalen Rückblende, die seine Vergangenheit und seine Bindung an Frank erklärt. Dieser Mann befindet sich auf einer Mission.
**Kulissen und Kostüme
Die Kulissen waren ebenso authentisch entworfen wie die Kostüme, und für beides war Carlo Simi zuständig, dem Leone Fotos jener Epoche gab. Allein die Kulissen kosteten so viel wie der gesamte erste Dollar-Film Leones, nämlich rund 300.000 Dollar. Ein teil des Holzes für die McBain-Farm stammte noch von Orson Welles' Falstaff-Film "Chimes of Midnight". Man kann dieses Set noch heute besichtigen, weil es äußerst robust gebaut wurde.
**Musik und Schnitt
Ennio Morricone gelang es erstmals, nach drei Fehlstarts bei der Dollar-Trilogie, den Score VOR dem Drehbeginn fertigzustellen und zwar nach dem Drehbuch von Bertolucci & Co. Natürlich veränderte sich der Handlungsverlauf, doch beim Drehen ließ Leone den Score erklingen, beginnend mit "Jill's Song". Daher kann man sich mit Christopher Fraylings Worten den Film als gigantischen Videoclip zum Soundtrack vorstellen. Leone selbst soll gesagt haben, dass der Film zu 40 Prozent aus der Musik bestehe - was einer Oper durchaus angemessen ist.
Die ursprünglich für den Prolog an der Bahnstation Cattle Corral vorgesehene Musik schien nicht zu passen. Nach der Vorstellung eines Performance-Künstlers à la John Cage schlug Morricone daher vor, verstärkte natürliche Klangquellen heranzuziehen. Daher schließlich die hohe Bedeutung des Windrades, des Telegrafen, der Fliege, der Wassertropfen, Schritte, Knöchelknacken, eine zuschlagende Tür usw. Dieser Sound wurde später als "Spaghetti-Sound" bekannt.
Damit diese Klänge - und natürlich der Rest des Films - in die dramaturgisch wirkungsvollste Reihenfolge gebracht wurden, musste Sergio Leone etwas ein halbes Jahr im Schneideraum arbeiten - nach vier Monaten Drehen. Dabei bezog er auch die Eröffnungstitel in das Bild mit ein. Sie erstrecken sich über erstaunliche zehn Minuten und werden dennoch von den meisten Zuschauern kaum registriert. Tatsache ist aber, dass sie mit dem gezeigten Bild interagieren.
Zwei Beispiele: 1) Der Telegraf fängt an zu tickern, und einer der Credits wird aus einzelnen Buchstaben zusammengesetzt (Hugo Wolff), allerdings nicht in der gewohnten Reihenfolge von links nach rechts, sondern wild durcheinander. 2) Der Zug hält endlich an der Station an, und als handle es sich um eine Schranke, fällt der Schriftzug mit dem Namen des Regisseurs von links oben nach rechts unten direkt vor den Bug der Lokomotive.
**Die Story
Die Dokumentation über die Eisenbahn macht es ziemlich eindeutig klar, um was es im Grunde geht: Mit der Eisenbahn kommen nicht nur Wohlstand und Aufschwung, sondern auch Geld, Macht und vor allem Korruption in den Westen. Dies ist ein klarer Bruch mit der Ideologie des US-Westerns. Dort wurde das Treiben der "Räuberbarone", die nach altem europäischen Mustern agierten, verschwiegen oder glorifiziert. Insofern könnte man Leones Film eine politische Aussage unterstellen.
Der Räuberbaron des Films, Morton, ist nicht nur moralisch korrumpiert und regiert mit dem Dollar, sondern auch innerlich korrumpiert: Die Knochentuberkulose hat ihn gelähmt und bereitet ihm Schmerzen. Er wird mit niederen Lebewesen verglichen, mit einer Schnecke, die ihr Haus mit sich herumträgt und eine deutlich sichtbare Schleimspur hinter sich zurücklässt: die Schienen. Dass er eine Körperrüstung tragen muss, ein Exoskelett, rückt ihn in die Nähe gewisser Ritterfiguren der Alten Welt.
Um sich zu bewegen, klammert er sich an Krücken und ein Gitter von Stangen unterm Dach, als wäre sein plüschig eingerichteter Waggon eine Straßenbahn. Der Zug ist tatsächlich eine Art Schiff. Nach Mortons Willen soll er von Ozean zu Ozean fahren - siehe auch Mortons Erkennungsmelodie. Doch dann strandet dieser Wal irgendwo bei Flagstone in der Halbwüste - und dort wird er zum Zentrum eines Schlachtfelds, zu dem Frank zurückkehrt, bevor er selbst in den Untergang reitet. Und da liegt Morton in einer Schlammpfütze, ohne Exoskelett praktisch nackt, ein gestrandeter Wal, dem Tode geweiht. Das ist fast das einzige Mal, dass Frank Mitleid zeigt.
Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen, scheint sich Frank, der Frühkapitalist, zu fragen? Ganz einfach: Der gesamte Film ist ein Spiel auf Zeit. Jill und ihre Verbündeten Cheyenne und Harmonica stehen auf der einen Seite, Morton und seine Schergen auf der anderen. Und als Frank sich auf der Auktion schon dem Siege naheglaubt, schreiten die beiden Westmänner ein und versalzen ihm die Suppe. Aufgrund dieses Misserfolgs fällt Morton seinem Oberkiller und ärgsten Konkurrenten in den Rücken und beginnt ein neuartiges Kartenspiel: Er spielt mit Dollarscheinen und kauft sich Franks Männer. Frank ist ganz schön geschockt, als er nach dem missglückten Landkauf merkt, dass seine Männer verschwunden sind, die eigentlich Harmonica erschießen sollten - plötzlich ist er selbst die Zielscheibe. Das sind die Folgen der Korruption, die das Geld verursacht. In der Dollar-Trilogie hat Leone das schon in extenso demonstriert.
Frank, Cheyenne und Harmonica gehören einer "ancient race" an, den Gunfightern. Sie beherrschten den Westen, das Grenzland, doch bereiten sie den Weg für das Eintreffen der Zivilisation/Eisenbahn, die sie hinwegfegen wird. Der Vorgang erinnert an den Untergang der Samuraikultur und entbehrt nicht gewisser Ironie und Tragik. Doch in Harmonica hat Frank seine eigene Nemsis erschaffen, die ihn vernichten wird. Das würde einem Mr. Morton nicht passieren.
**Humor
Es gibt unglaublich viel Humor und Ironie in diesem Film. Allerdings funktioniert ja Ironie bekanntlich nur dann, wenn man das Original, die Vorlage kennt, die auf den Kopf gestellt wird. Beispielsweise wirft das Gewehr, das auf Frank zielt, einen vertikalen Schatten, der exakt auf wenige Minuten nach "12 Uhr mittags" weist auf der Uhr, die darunter aufgemalt ist und keine Zeiger aufweist. Darauf Harmonica zu Frank: "Time sure flies. - Wie die Zeit vergeht." Beides ist ein ironischer Verweis auf Fred Zinnemans Filmklassiker.
Die Szene am Bahnhof, wenn eine Fliege in Jack Elams (mit Honig beschmierten) Stoppelbart fliegt und er sie mit seinem Pistolenlauf einfängt, ist pure Slapstick-Komödie. Ich könnte mich bei jedem Ansehen darüber kaputtlachen. Es gibt noch zahlreiche weitere Szenen, die zum Humor beitragen, so etwa die Pistole, die aus dem Stiefel von Cheyenne heraus einen Banditen Mortons erschießt.
**[SPOILER] Alternative Fassungen (nach Infos aus IMDb.com - ohne Gewähr):
Die meisten amerikanischen Kopien sind 20 Minuten kürzer als das italienische Original. In ihnen fehlen zwei wichtige Szenen: im Handelsposten die Szene mit Lionel Stander, weil er auf der Schwarzen Liste stand, und der Epilog, in dem Cheyenne stirbt.
Selbst das italienische Original wurde erheblich gekürzt. So fehlt etwa die ursprüngliche Szene nach dem 1. Prolog: Harmonica wird von den Leuten des Sheriffs (Keenan Wynn) zusammengeschlagen. Folge der Kürzung: Später trägt Harmonica eine unerklärliche Narbe im Gesicht. Auch eine Sezene, inder Frank vor der Auktion rasiert wird, wurde gestrichen. In der Original-Eingangsszene sollen ursprünglich Leones Töchter Rafaella und Francesca zu sehen gewesen sein.
Die italienische DVD hat eine erweiterte Fassung, die 171 Minuten umfasst. Wieder sind es die Eröffnungs- und Schussszenen (Pro- und Epilog), die wesentlich länger sind. Nach dem Shootout im 1. Prolog steigt Harmonica auf eines der Pferde der Killer und reitet davon, seinen verletzten Arm haltend.
Ironie der Geschichte: Im US-Fernsehen lief erstmals die vollständige internationale Version von 165 Minuten, nachdem zuvor Paramount in den Kinos nur die 140 Minuten lange US-Version gezeigt hatte, um pro Abend zwei Vorstellungen realisieren zu können. Normalerweise ist es umgekehrt: im Kino die lang-, im Fernsehen die Kurfassung.
Die vorliegende "Special Collector's Edition" verwendet die geänderte Schlussmusik, die über den Abspann gelegt ist, sowohl für die englischsprachige 5.1-Tonspur als auch für etwas, das als "English Restored Mono" Tonspur bezeichnet wird.
Die DVD
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DVD-Erscheinungstermin: 2. Oktober 2003
Preis: meistens 16,99 Euro.
Technische Infos:
Bildformate: 2.35:1, 16:9
Tonformate: Dolby Digital Surround, HiFi Sound (v.a. in der engl. Version)
Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 1.0) Englisch (Dolby Digital 5.1!!) Französisch (Dolby Digital 1.0) Spanisch (Dolby Digital 1.0)
Sprachen Disc 2/Extras: Englisch mit Untertiteln
Untertitel: Englisch, Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Icelandic, Niederländisch, Italienisch, Hebräisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Spanisch, Schwedisch, Tschechisch, Türkisch, Arabisch
Untertitel Kommentar: Engl., D, Spanisch, Frz.
Extras:
- Audiokommentar: Beiträge von John Carpenter, John Milius, Alex Cox (allesamt Regisseure), Filmhistoriker Sir Christopher Frayling, Dr. Sheldon Hall, Darsteller, Crew
- Eine Oper der Gewalt; Der Preis der Sünde; Dem Tode nahe: 3 Teile einer Making-of-Dokumentation mit Interviews mit: Claudia Cardinale, G. Ferzetti, B. Bertolucci, Kameramann Tonino Delli Colli, Sergio Leone, Henry Fonda (insgesamt ca. 80 Min.)
- Die Eisenbahn - Revolution des Westens (Featurette, ca. 6:30)
- Selbstablaufende Fotogalerie: Locations damals und heute
- Selbstablaufende Fotogalerie: Produktionsfotos (meist s/w)
- Darstellerprofile (Bio-/Filmografien auf Texttafeln): Henry Fonda, Bronson, Cardinale, Robards, Ferzetti
- Original-Kinotrailer
- Das Booklet
Mein Eindruck: die DVD
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Zunächst steht der Zuschauer vor der Qual der Wahl, welche der vier möglichen Fassungen er denn ansehen möchte. Da hilft nur Ausprobieren.
Die naheliegendste Fassung für den deutschen Betrachter ist die synchronisierte deutsche Version. Da sind starke Sprüche drin, und etliche davon hat man schon im TV gesehen, vielleicht sogar in anderen Filmen als Zitat.
Der Schock kommt erst, wenn man die deutschen Untertitel zuschaltet. Die Abweichungen der Untertitel von der Synchronisation sind derart gravierend, dass ich stellenweise meinte, einen völlig anderen Film zu sehen!
Ein zweiter - diesmal positiver - Schock ist fällig, wenn man sich die Originalversion ansieht. Der Sound ist um einige Grade besser, und dreht man die Lautstärke ordentlich auf (etwa auf 16 statt der üblichen 12 auf meinem Gerät), so erfüllt der satte Sound von Ennio Morricones Bässen und schrillen E-Gitarren das Wohnzimmer. Wohlige Schauder laufen einem den Rücken runter, und die Emotionen, die Morricone und Leone beabsichtigten, können sich so richtig entfalten. Schlagender beweis: Der Showdown zwischen Harmonica und Frank ist nicht von Totenstille & Musik begleitet, sondern auch von Wind und dem Hämmern der Streckenarbeiter. -
Natürlich kommen nun auch die sprachlichen Feinheiten zum Tragen, so dass man endlich auch die Ironie in manchen Äußerungen hört. Der Dialog (Mickey Knox) umfasste im Skript nur 15 Seiten, dafür aber waren die Regieanweisungen minutiös ausgearbeitet.
**Audiokommentare
Die Audiokommentare bilden natürlich die 4. Fassung. Lancelot Narayan, der Regisseur des Making-ofs, begrüßt den Zuschauer. Dann beginnt der Biograph Sergio Leones, Sir Christopher Frayling, mit den ersten seiner äußerst erhellenden und willkommenen Erläuterungen. Er wirkt keineswegs oberlehrerhaft. Er sagt nicht: Schaut mal da! Habt ihr das gesehen? Vielmehr beschränken sich seine Anmerkungen auf einige Besonderheiten und Ungereimtheiten im Film, aber natürlich geht er auch auf die zahllosen Aufnahmen, Dialoge und Motive ein, die Leone & Co. aus dem riesigen Repertoire des US-Westerns zitieren. Davon ist "High Noon" (1952) ein wichtiger Film, dann natürlich sämtliche John-Ford-Western und schließlich auch Robert Aldrichs Western " The Last Sunset" (1961), aus dem Leone den finalen Showdown kopiert hat, der dort zwischen Rock Hudson und Kirk Douglas stattfindet. Frayling erläutert auch diese Szene.
Neben einem weiteren kritiker steuern aber auch vier Regisseure ihre Gedanken und Eindrücke bei: Bernardo Bertolucci natürlich - er hält sich zugute, Leone dazu überredet zu haben, endlich mal eine Frau als Hauptfigur zu nehmen; dann aber auch John Milius, der seinerzeit eigentlich das Drehbuch schreiben sollte; John Carpenter, inzwischen schon weißhaarig und altersfleckig, weiß immer noch, wie man den Betrachter auf bestimmte Besonderheiten an einer Aufnahme hinweist; und schließlich der Regisseur Alex Cox, der auf einige Ungereimtheiten in der Story hinweist und offenbar ebenfalls ein Western-Fan ist.
**Das Making-of
... zeigt alle diese Kommentatoren auch im Bild; hinzukommen die noch lebenden Darsteller wie etwa Ferzetti und Cardinale, aber auch Teile der Crew. Es sind auch historische Interviews mit Leone (1984) und Fonda (1975) zu sehen, die sehr interessant sind.
Die achtzigminütige Dokumentation in drei Teilen erzählt von den Vorbereitungen zum Film, der Durchführung und den Folgen für Film und Mitwirkende. (siehe auch den Abschnitt über die "Alternativen Fassungen"). Wohl kein anderer Western wurde derartig verstümmelt und gekürzt wie dieses Meisterwerk.
Der Kameramann Tonino Delli Colli plaudert interessante Anekdoten aus, etwa über die tolle Verwendung des Techniscope-Formats und die Dreharbeiten in Spanien und im Monument Valley. Auch der Production Designer weist Nettes zu berichten. So soll einmal einer der Assistenten vorgeschlagen haben, das quietschende Windrad zu ölen. Leone flippte beinahe aus: "Wenn du das Windrad auch nur anrührst, erwürg ich dich mit eigenen Händen!" Der Grund: Das Windrad im 1. Prolog ist ein wesentlicher Bestandteil der Soundkulisse Ennio Morricones, die als Musikersatz dient. Das Windrad hat auch Bedeutung für den Plot: Es treibt die Pumpe an, die Wasser in den Tank für die Züge pumpt, aber auch über ein weiteres Rohr Wasser für die Insassen der Bahnstation liefert. Es tropft aus dem Rohr direkt auf Woody Strode Kopf und Hut. Merke: Nicht nur Züge brauchen das kostbare Nass. Und deshalb ist es völlig in Ordnung, wenn ewig der Wind weht und das quietschende Rad antreibt. (Sein Ächzen und Quietschen findet ein Echo als Puffen und Schnaufen von Mortons Lokomotive.)
Die Eisenbahndokumentation fasst die wichtigsten historischen Fakten zusammen und setzt sie in Bezug zum Film. Die Fotogalerie und die Darstellerprofile bieten hauptsächlich Bild- und Textmaterial, die wirklich nur für Sammler dieser Edition interessant sind, ebenso der Originaltrailer.
Wirklich hilfreich und gespickt mit Infos ist das gedruckte und illsurtierte Booklet im Disc-Set. Es fasst die wichtigsten Infos aus Making-of und Kommentaren zusammen - und noch ein wenig mehr. Eine sinnvolle Ergänzung.
Unterm Strich
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Mit jedem neuen Anschauen gewinnt dieser Filmklassiker an Dimensionen dazu, nicht nur in bedeutungsmäßiger Hinsicht, sondern auch in emotionaler. Plötzlich repräsentieren die fünf Titanen, die seine Bühne beherrschen, nicht mehr x-beliebige Rollen, sondern Archetypen der menschlichen Existenz. Und für eine Western-Oper ist das eine beachtliche Leistung.
"Spiel mir das Lied vom Tod" ist die Summe aller zuvor gezeigten Western und zugleich ihre Umkehrung und Weiterentwicklung, nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch in der Bildersprache. Nur ganz große Regisseure können diese Leistung erbringen. Sergio Leone ist einer der ganz Großen. In Paris lief sein Film ab 1968 48 Monate lang ohne Unterbrechung. Das sagt alles. Die Sammler-DVD würdigt sein Werk auf angemessene Weise.
Tipp: Für "ein paar Dollar mehr" bekommt man bei Amazon.de die Soundtrack-CD dazugepackt.
Michael Matzer (c) 2004ff
Wörter: 4077
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2005-04-06 16:37:26 mit dem Titel Klassische Western-Oper auf hervorragender DVD-Edition
Sergio Leones epischer Western ist die Schilderung eines kulturellen Umbruchs an der alten Frontier: die Ankunft der Eisenbahn - und mit ihr die der Räuberbarone. Gleichzeitig bedeutet dieses Ereignis das Verschwinden jener Männer, die mit dem Revolver herrschten: der Gunfighter.
Zum anderen ist der Film eine monumentale Hommage an zahlreiche Western, von denen die von John Ford am genauesten kopiert wurden.
Filminfos
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O-Titel: C'era una volta il West/Once upon a time in the west (Italien 1968)
FSK: ab 16
Länge: ca. 159 Min.
Regisseur: Sergio Leone
Drehbuch: Sergio Leone, Sergio Donati
Buch: Sergio Donati, Dario Argento, Bernardo Bertolucci
Dialoge: Mickey Knox
Musik: Ennio Morricone
Darsteller: Henry Fonda, Claudia Cardinale, Charles Bronson, Jason Robards, Lionel Stander, Jack Elam, Paolo Stoppa, Woody Strode, Gabriele Ferzetti u.a.
Handlung
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PROLOG Nr. 1
Der Film hat zwei Prologe und einen Epilog. Was den ersten Prolog so bemerkenswert macht, ist der Umstand, dass er völlig ohne Musik auskommt - für einen Western fast schon ein Unding. Drei Revolvermänner in Staubmänteln besuchen eine einsam gelegene Bahnstation, um ein Rendezvous einzuhalten - genau wie in Fred Zinnemanns "High Noon".
Ihre schwarzen Hüte weisen sie für den Westernkenner als die Bösewichte aus. Zwei der Gesichter kennt man schon: Woody Strode war Stammgast in John Fords Western, und Jack Elam - er spielt Snaky - hat in so vielen Western und Serien mitgespielt, dass man sie kaum zählen kann. (Der Dritte im Bunde ist ein bis dato unbekannter Kanadier, Al Mulock, der später am Set Selbstmord beging.)
Das Trio wartet mehr oder weniger geduldig auf die Ankunft eines Zuges, der schon zwei Stunden Verspätung hat. Das Warten steigert die Anspannung bis zur Unerträglichkeit. Als der Zug endlich aus dem Nichts kommt, kurz zum Wassertanken und Postausliefern anhält, um wieder ins Nichts zu verschwinden, steigt niemand aus. Haben die Revolvermänner umsonst gewartet? Doch nein: Hinter dem abfahrenden Zug erscheint ein Mann mit einer Tasche, von dem man zunächst nur sein Mundharmonikaspiel hört. Es ist Harmonica (Charles Bronson), und er wollte hier eigentlich Frank (Henry Fonda) treffen, seinen alten Erzfeind. Doch Frank ist nicht gekommen, denn er hat Wichtigeres zu tun, wie man in Prolog Nummer 2 sieht. Nur ein Mann überlebt den folgenden Shootout.
PROLOG Nr. 2
Diese Szene beginnt mit einem Schuss und endet mit einem Schuss. Der Siedler Brett McBain ist mit seinem Sohn Timmy auf der Vogeljagd. Mit ihrer Beute kehren sie zu ihrem prächtigen Farmhaus zurück, wo schon Tochter Maureen mehrere Tische für ein Festessen deckt. Denn heute ist ein besonderer Tag: Heute kommt McBains zweite Frau Jill aus New Orleans an, um hier zu wohnen. Sohn Nr. 2, Patrick, soll sie vom Bahnhof abholen.
Doch etwas scheint nicht zu stimmen. Zweimal setzt der Gesang der Zikaden aus: eine Ankündigung von Unheil. Als McBain am Brunnen Wasser holt, flattern Vögel auf und ein Schuss fällt. Nacheinander sterben Maureen, McBain und Patrick, wie von einer unsichtbaren Macht gefällt. Und der kleine Timmy wäre vielleicht mit dem Leben davongekommen, wenn nicht einer der Killer, die nun in Staubmänteln und schwarzen Hüten aus der Halbwüste auftauchen, eine Fehler gemacht hätte: Er nennt Frank (Fonda) bei seinem Namen.
Als ob der mittelalterliche Aberglaube noch Gültigkeit besäße, wenn man Satan beim Namen nennt, so muss auch diesmal jemand dafür büßen: Timmy. Ein weiterer Schuss fällt - und er verwandelt sich (per Match-Cut) in das schrille Pfeifen der Lokomotive, die gleichzeitig im Flagstone-Bahnhof einfährt. Es ist der Zug, dem Jill McBain entsteigt, und es ist niemand gekommen, um sie zu empfangen. Denn die Familie McBain ist ausgelöscht.
HAUPTFILM
Flagstone ist eine aufblühende Grenzstadt: Hier kommen Geschäftsleute aus dem Osten an, aber auch Rancher gibt es hier schon, sogar ein Goldsucher steigt aus. Die Ureinwohner des Landes verdingen sich als Transportarbeiter, auf der gleichen Stufe wie die freigelassenen Sklaven. Mit einem Einspänner fährt Jill zur Farm ihres Mannes. Im Film führt der Weg vom spanischen Drehort durchs Monument Valley - klassisches John-Ford-Country - bis zu einem Handelsposten, der in der römischen Cinecittá aufgebaut wurden. Nicht nur das "eiserne Pferd" muss Wasser tanken, das gilt auch für normale Pferde, wie der Kutscher (Stoppa) vielsagend meint.
Harmonica vs. Cheyenne
Hier kommt es bereits zu mehreren wichtigen Begegnungen. Hier hören wir die erste Andeutung, dass Jill nicht ganz die feine Dame aus der Stadt ist, als die sie auftritt. Der Barmann (Lionel Stander von der Schwarzen Liste) kennt eine Kusine in New Orleans, die dort eine Bar betreibt. Und Jills Mundwerk verleitet sie, etwas über anrüchige Badegewohnheiten der Provinzler im Handelsposten anzumerken. Sie unterstellt Homosexualität.
Nun, damit die beiden Hauptfiguren, die als nächste auftreten, bestimmt kein Problem. Nach einem lediglichen gehörten Schusswechsel betritt der Bandit Cheyenne (Jason Robards) den Handelsposten. Nach einem Schluck konfrontiert er Harmonica: Kannst du nur spielen oder auch schießen? Harmonica bleibt undurchsichtig, gibt Cheyenne aber einen wichtigen Hinweis. Staubmäntel sind das Markenzeichen Cheyennes, und harmonica hat gerade zwei Männer erschossen, die auch einen trugen. Cheyenne muss wenig später erfahren, dass Harmonica Recht hat: Franks Leute streuen falsche Indizien aus, die andeuten, dass Cheyenne auch für die Morde an den McBains verantwortlich ist.
Auf der Farm angekommen, muss Jill mit der Tatsache fertigwerden, dass sie nun die einzige Erbin des Hofes ist, aber kein Geld vorhanden ist, um ihn weiterzuführen. Sie will wieder abreisen. Doch fünf Männer haben für ihre Zukunft anderes beschlossen:
- Der Eisenbahnbaron Morton (großartig: Gabriele Ferzetti) will Jills Land, um jeden Preis. Der Grund: Die Lokomotiven benötigen, wie gesagt, ständig Wasser, und auf Jills Land befindet sich die einzige Wasserstelle im Umkreis von etlichen Meilen. Um seine Transkontinentalstrecke weiterbauen zu können, muss bei der McBain-Farm ein Bahnhof errichtet werden. Da die Knochentuberkulose Mortons Leben in Kürze zu beenden droht, bleibt ihm keine Zeit für langes Warten oder Verhandlungen. Morton ist Großkapitalist.
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- Frank: Mortons Auftragskiller. Er sagt Jill klipp und klar, was er braucht: eine schnelle Lösung des Problems Jill. Da sie offenbar großartig im Bett ist, lässt er sie am Leben und wählt eine andere "Lösung": eine manipulierte Auktion. Frank wird Morton gefährlich, als er andeutet, dessen Machtposten übernehmen zu wollen. Frank ist angehender Frühkapitalist.
- Brett McBain hat sein Geld, das seine junge Witwe so verzweifelt sucht, bereits investiert: in Holz für den Aufbau eines Bahnhofs und einer Stadt. Doch laut Landvertrag, den Harmonica zitiert, muss eine Station gebaut sein, wenn die Strecke bis zur McBain-Farm gebaut worden ist. Mehr Zeitdruck.
- Harmonica: Er hindert Jill am Wegfahren, reißt ihr die Spitzen vom Kleid, scheint sie vergewaltigen zu wollen. Falscher Alarm - er rettet ihr das Leben, als Franks Killer auftauchen. Immer wieder stellt er sich zwischen Frank/Morton und Jill/die Farm, dass allmählich der Verdacht aufkommt, er habe es selbst auf die Frau abgesehen.
- Cheyenne: Er gibt ihr mehrmals zu verstehen, dass auf der verwaisten Farm eine wichtige Aufgabe auf sie warte. Und als sei dies nicht genug, vergleicht er sie mehrmals mit seiner Mutter, die nicht nur ebenfalls eine Prosituierte war, sondern es auch verstand, einen Mann glücklich zu machen - und sei es nur mit Wasser oder starkem Kaffee. Unter seinem Einfluss wandelt sich Jill von der Hure zur Heiligen, von der eitlen Egoistin (sie schaut ständig in Spiegel) hin zur nährenden, souverän Anweisungen gebenden "Wasserträgerin" der modernen Zivilisation.
Ein großer Teil des restlichen Films ergibt sich aus dieser explosiven Interessenskonstellation. Wenn sich Frank und Harmonica, wie zu beginn bereits vorbereitet, endlich zum Showdown treffen, werden sämtliche Fragen geklärt. Auch die, woher Harmonica, der Nobody, kommt und was ihn seit etwa 30 Jahren mit Frank, dem Killer, verbindet.
Mein Eindruck: der Film
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**HINTERGRUND
Nachdem er die Dollar-Trilogie aus "Für eine Handvoll Dollars" (1964), "Für ein paar Dollar mehr" (1965) und "The Good, the bad, and the Ugly/ Zwei glorreiche Halunken" (1966) mit immensem wirtschaftlichem Erfolg gedreht hatte, wollte Leone keinen weiteren Western machen, sondern begann, an "Es war einmal in Amerika" zu arbeiten, das erst 1984 in die Kinos kam. Warum?
Leone wollte Filme in den USA produzieren und bot den Studios "Es war einmal in Amerika" als Start an, doch die stellten die bedingung, dass er ihnen erst noch einen Western fertigstellte. Eines der Studios war Paramount. Nach etwas Nachdenken beschloss Leone, eine weitere Trilogie zu drehen: "Spiel mir das Lied vom Tod/Once upon a time in the West" (1968), "Todesmelodie/ Giù la testa (1971) und "Es war einmal in Amerika" - drei historische Epochen, die Amerika bewegten, wie er sagte.
Aufgrund eines intensiven Gesprächs sollte Regisseur Bernardo Bertolucci zusammen mit Filmkritiker Dario Argento das Drehbuch schreiben, Leone setzte sich dazu und alle schauten sich die Vorbilder an, die man auch im fertigen Film als Zitate zu sehen bekommt:
- "The Iron Horse" von John Ford (1924)
- "The Searchers / Der schwarze Falke" von John Ford
- "Mein Freund Shane"
- "Johnny Guitar - Wenn Frauen hassen" von Nicholas Ray
- "The Last Sunset" von Robert Aldrich
- "High Noon" von Fred Zinneman (1952)
- "3:10 to Yuma"
- "Die glorreichen Sieben"
Daher ist "Spiel mir..." in erster Linie ein Film über Filme, also postmodern. Leone nahm alle Filme, erzählte mit ihrem Material eine Geschichte - und stellte ihre Aussage auf den Kopf. Denn ihm gefiel die ideologie nicht, die sie transportierten: der Triumph des weißen Mannes in der Eroberung des Landes, das den Ureinwohnern gehörte; der rücksichtlose Pioniergeist, der glorifiziert wurde; und schließlich der axiomatische John-Wayne-Machismo des "A man's gotta do, what a man's gotta do".
**Die Figuren und Darsteller
Als nächstes wurden die fünf Hauptfiguren besetzt: Die zentrale Figur, um die sich der ganze Film dreht, ist erstaunlicherweise und erstmals bei Leone eine Frau: Jill McBain wird gespielt von Claudia Cardinale. Wie John Milius sagt: "Sie ist die Hure mit dem goldenen Herzen, nach der sich jeder Mann sehnt". Weitaus zynischer war Leones Wahl des Killers Frank: Er wollte unbedingt Henry Fonda haben, einerseits weil der schon das Inbild des anständigen Amerikaners war und zweitens babyblaue Augen hatte.
Den Part des "haunted loners", des von Alpträumen und seiner Vergangenheit getriebenen Einzelgängers spielte Charles Bronson, nach dem Coburn und Eastwood nicht mehr in Frage kamen. Außerdem sprach für ihn, dass er wie ein indianischer Ureinwohner aussah und somit eine weitere Bevölkerungsgruppe vertreten konnte. Jason Robards hingegen stammte aus einer Theaterschauspielerdynastie und sollte einen romantisch veranlagten Banditen spielen - nicht unproblematisch. Ein genialer Schachzug war jedoch die Wahl von G. Ferzetti als Morton: Es war, als würde man Sir Lawrence Olivier, einen höchst angesehenen Schauspieler, casten.
Zusammen bilden diese fünf Hauptfiguren die Titanen, die in einer "Oper der Gewalt" die Bühne des Phantasie-Westens Sergio Leones betreten und fortan beherrschen. Dass dies eine Oper ist, lässt sich leicht daran ablesen, dass jede Figur nicht nur überlebensgroß wirkt, sondern auch ihre eigene Erkennungsmelodie besitzt. Jedes Gesicht wird in immenser Großaufnahme gezeigt, als handle es sich um eine Landschaft mit einer Geschichte. Beim finalen Showdown fährt die Kamera immer näher auf Charles Bronson Gesicht zu, bis die Falten größer als der Grand Canyon erscheinen. Doch beherrschend sind nicht die Falten, sondern die Augen, die Fenster zur Seele - und zur finalen Rückblende, die seine Vergangenheit und seine Bindung an Frank erklärt. Dieser Mann befindet sich auf einer Mission.
**Kulissen und Kostüme
Die Kulissen waren ebenso authentisch entworfen wie die Kostüme, und für beides war Carlo Simi zuständig, dem Leone Fotos jener Epoche gab. Allein die Kulissen kosteten so viel wie der gesamte erste Dollar-Film Leones, nämlich rund 300.000 Dollar. Ein teil des Holzes für die McBain-Farm stammte noch von Orson Welles' Falstaff-Film "Chimes of Midnight". Man kann dieses Set noch heute besichtigen, weil es äußerst robust gebaut wurde.
**Musik und Schnitt
Ennio Morricone gelang es erstmals, nach drei Fehlstarts bei der Dollar-Trilogie, den Score VOR dem Drehbeginn fertigzustellen und zwar nach dem Drehbuch von Bertolucci & Co. Natürlich veränderte sich der Handlungsverlauf, doch beim Drehen ließ Leone den Score erklingen, beginnend mit "Jill's Song". Daher kann man sich mit Christopher Fraylings Worten den Film als gigantischen Videoclip zum Soundtrack vorstellen. Leone selbst soll gesagt haben, dass der Film zu 40 Prozent aus der Musik bestehe - was einer Oper durchaus angemessen ist.
Die ursprünglich für den Prolog an der Bahnstation Cattle Corral vorgesehene Musik schien nicht zu passen. Nach der Vorstellung eines Performance-Künstlers à la John Cage schlug Morricone daher vor, verstärkte natürliche Klangquellen heranzuziehen. Daher schließlich die hohe Bedeutung des Windrades, des Telegrafen, der Fliege, der Wassertropfen, Schritte, Knöchelknacken, eine zuschlagende Tür usw. Dieser Sound wurde später als "Spaghetti-Sound" bekannt.
Damit diese Klänge - und natürlich der Rest des Films - in die dramaturgisch wirkungsvollste Reihenfolge gebracht wurden, musste Sergio Leone etwas ein halbes Jahr im Schneideraum arbeiten - nach vier Monaten Drehen. Dabei bezog er auch die Eröffnungstitel in das Bild mit ein. Sie erstrecken sich über erstaunliche zehn Minuten und werden dennoch von den meisten Zuschauern kaum registriert. Tatsache ist aber, dass sie mit dem gezeigten Bild interagieren.
Zwei Beispiele: 1) Der Telegraf fängt an zu tickern, und einer der Credits wird aus einzelnen Buchstaben zusammengesetzt (Hugo Wolff), allerdings nicht in der gewohnten Reihenfolge von links nach rechts, sondern wild durcheinander. 2) Der Zug hält endlich an der Station an, und als handle es sich um eine Schranke, fällt der Schriftzug mit dem Namen des Regisseurs von links oben nach rechts unten direkt vor den Bug der Lokomotive.
**Die Story
Die Dokumentation über die Eisenbahn macht es ziemlich eindeutig klar, um was es im Grunde geht: Mit der Eisenbahn kommen nicht nur Wohlstand und Aufschwung, sondern auch Geld, Macht und vor allem Korruption in den Westen. Dies ist ein klarer Bruch mit der Ideologie des US-Westerns. Dort wurde das Treiben der "Räuberbarone", die nach altem europäischen Mustern agierten, verschwiegen oder glorifiziert. Insofern könnte man Leones Film eine politische Aussage unterstellen.
Der Räuberbaron des Films, Morton, ist nicht nur moralisch korrumpiert und regiert mit dem Dollar, sondern auch innerlich korrumpiert: Die Knochentuberkulose hat ihn gelähmt und bereitet ihm Schmerzen. Er wird mit niederen Lebewesen verglichen, mit einer Schnecke, die ihr Haus mit sich herumträgt und eine deutlich sichtbare Schleimspur hinter sich zurücklässt: die Schienen. Dass er eine Körperrüstung tragen muss, ein Exoskelett, rückt ihn in die Nähe gewisser Ritterfiguren der Alten Welt.
Um sich zu bewegen, klammert er sich an Krücken und ein Gitter von Stangen unterm Dach, als wäre sein plüschig eingerichteter Waggon eine Straßenbahn. Der Zug ist tatsächlich eine Art Schiff. Nach Mortons Willen soll er von Ozean zu Ozean fahren - siehe auch Mortons Erkennungsmelodie. Doch dann strandet dieser Wal irgendwo bei Flagstone in der Halbwüste - und dort wird er zum Zentrum eines Schlachtfelds, zu dem Frank zurückkehrt, bevor er selbst in den Untergang reitet. Und da liegt Morton in einer Schlammpfütze, ohne Exoskelett praktisch nackt, ein gestrandeter Wal, dem Tode geweiht. Das ist fast das einzige Mal, dass Frank Mitleid zeigt.
Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen, scheint sich Frank, der Frühkapitalist, zu fragen? Ganz einfach: Der gesamte Film ist ein Spiel auf Zeit. Jill und ihre Verbündeten Cheyenne und Harmonica stehen auf der einen Seite, Morton und seine Schergen auf der anderen. Und als Frank sich auf der Auktion schon dem Siege naheglaubt, schreiten die beiden Westmänner ein und versalzen ihm die Suppe. Aufgrund dieses Misserfolgs fällt Morton seinem Oberkiller und ärgsten Konkurrenten in den Rücken und beginnt ein neuartiges Kartenspiel: Er spielt mit Dollarscheinen und kauft sich Franks Männer. Frank ist ganz schön geschockt, als er nach dem missglückten Landkauf merkt, dass seine Männer verschwunden sind, die eigentlich Harmonica erschießen sollten - plötzlich ist er selbst die Zielscheibe. Das sind die Folgen der Korruption, die das Geld verursacht. In der Dollar-Trilogie hat Leone das schon in extenso demonstriert.
Frank, Cheyenne und Harmonica gehören einer "ancient race" an, den Gunfightern. Sie beherrschten den Westen, das Grenzland, doch bereiten sie den Weg für das Eintreffen der Zivilisation/Eisenbahn, die sie hinwegfegen wird. Der Vorgang erinnert an den Untergang der Samuraikultur und entbehrt nicht gewisser Ironie und Tragik. Doch in Harmonica hat Frank seine eigene Nemsis erschaffen, die ihn vernichten wird. Das würde einem Mr. Morton nicht passieren.
**Humor
Es gibt unglaublich viel Humor und Ironie in diesem Film. Allerdings funktioniert ja Ironie bekanntlich nur dann, wenn man das Original, die Vorlage kennt, die auf den Kopf gestellt wird. Beispielsweise wirft das Gewehr, das auf Frank zielt, einen vertikalen Schatten, der exakt auf wenige Minuten nach "12 Uhr mittags" weist auf der Uhr, die darunter aufgemalt ist und keine Zeiger aufweist. Darauf Harmonica zu Frank: "Time sure flies. - Wie die Zeit vergeht." Beides ist ein ironischer Verweis auf Fred Zinnemans Filmklassiker.
Die Szene am Bahnhof, wenn eine Fliege in Jack Elams (mit Honig beschmierten) Stoppelbart fliegt und er sie mit seinem Pistolenlauf einfängt, ist pure Slapstick-Komödie. Ich könnte mich bei jedem Ansehen darüber kaputtlachen. Es gibt noch zahlreiche weitere Szenen, die zum Humor beitragen, so etwa die Pistole, die aus dem Stiefel von Cheyenne heraus einen Banditen Mortons erschießt.
**[SPOILER] Alternative Fassungen (nach Infos aus IMDb.com - ohne Gewähr):
Die meisten amerikanischen Kopien sind 20 Minuten kürzer als das italienische Original. In ihnen fehlen zwei wichtige Szenen: im Handelsposten die Szene mit Lionel Stander, weil er auf der Schwarzen Liste stand, und der Epilog, in dem Cheyenne stirbt.
Selbst das italienische Original wurde erheblich gekürzt. So fehlt etwa die ursprüngliche Szene nach dem 1. Prolog: Harmonica wird von den Leuten des Sheriffs (Keenan Wynn) zusammengeschlagen. Folge der Kürzung: Später trägt Harmonica eine unerklärliche Narbe im Gesicht. Auch eine Sezene, inder Frank vor der Auktion rasiert wird, wurde gestrichen. In der Original-Eingangsszene sollen ursprünglich Leones Töchter Rafaella und Francesca zu sehen gewesen sein.
Die italienische DVD hat eine erweiterte Fassung, die 171 Minuten umfasst. Wieder sind es die Eröffnungs- und Schussszenen (Pro- und Epilog), die wesentlich länger sind. Nach dem Shootout im 1. Prolog steigt Harmonica auf eines der Pferde der Killer und reitet davon, seinen verletzten Arm haltend.
Ironie der Geschichte: Im US-Fernsehen lief erstmals die vollständige internationale Version von 165 Minuten, nachdem zuvor Paramount in den Kinos nur die 140 Minuten lange US-Version gezeigt hatte, um pro Abend zwei Vorstellungen realisieren zu können. Normalerweise ist es umgekehrt: im Kino die Lang-, im Fernsehen die Kurzfassung.
Die vorliegende DVD-Edition verwendet die geänderte Schlussmusik, die über den Abspann gelegt ist, sowohl für die englischsprachige 5.1-Tonspur als auch für etwas, das als "English Restored Mono" Tonspur bezeichnet wird.
Die DVD
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DVD-Erscheinungstermin: 2. Oktober 2003
Technische Infos:
Bildformate: 2.35:1, 16:9
Tonformate: Dolby Digital Surround, HiFi Sound (v.a. in der engl. Version)
Sprachen: Deutsch (Dolby Digital 1.0) Englisch (Dolby Digital 5.1!!) Französisch (Dolby Digital 1.0) Spanisch (Dolby Digital 1.0)
Sprachen Disc 2/Extras: Englisch mit Untertiteln
Untertitel: Englisch, Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Icelandic, Niederländisch, Italienisch, Hebräisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Spanisch, Schwedisch, Tschechisch, Türkisch, Arabisch
Untertitel Kommentar: Engl., D, Spanisch, Frz.
Extras:
- Audiokommentar: Beiträge von John Carpenter, John Milius, Alex Cox (allesamt Regisseure), Filmhistoriker Sir Christopher Frayling, Dr. Sheldon Hall, Darsteller, Crew
- Eine Oper der Gewalt; Der Preis der Sünde; Dem Tode nahe: 3 Teile einer Making-of-Dokumentation mit Interviews mit: Claudia Cardinale, G. Ferzetti, B. Bertolucci, Kameramann Tonino Delli Colli, Sergio Leone, Henry Fonda (insgesamt ca. 80 Min.)
- Die Eisenbahn - Revolution des Westens (Featurette, ca. 6:30)
- Selbstablaufende Fotogalerie: Locations damals und heute
- Selbstablaufende Fotogalerie: Produktionsfotos (meist s/w)
- Darstellerprofile (Bio-/Filmografien auf Texttafeln): Henry Fonda, Bronson, Cardinale, Robards, Ferzetti
- Original-Kinotrailer
- Das Booklet
Mein Eindruck: die DVD
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Zunächst steht der Zuschauer vor der Qual der Wahl, welche der vier möglichen Fassungen er denn ansehen möchte. Da hilft nur Ausprobieren.
Die naheliegendste Fassung für den deutschen Betrachter ist die synchronisierte deutsche Version. Da sind starke Sprüche drin, und etliche davon hat man schon im TV gesehen, vielleicht sogar in anderen Filmen als Zitat.
Der Schock kommt erst, wenn man die deutschen Untertitel zuschaltet. Die Abweichungen der Untertitel von der Synchronisation sind derart gravierend, dass ich stellenweise meinte, einen völlig anderen Film zu sehen!
Ein zweiter - diesmal positiver - Schock ist fällig, wenn man sich die Originalversion ansieht. Der Sound ist um einige Grade besser, und dreht man die Lautstärke ordentlich auf (etwa auf 16 statt der üblichen 12 auf meinem Gerät), so erfüllt der satte Sound von Ennio Morricones Bässen und schrillen E-Gitarren das Wohnzimmer. Wohlige Schauder laufen einem den Rücken runter, und die Emotionen, die Morricone und Leone beabsichtigten, können sich so richtig entfalten. Schlagender beweis: Der Showdown zwischen Harmonica und Frank ist nicht von Totenstille & Musik begleitet, sondern auch von Wind und dem Hämmern der Streckenarbeiter. -
Natürlich kommen nun auch die sprachlichen Feinheiten zum Tragen, so dass man endlich auch die Ironie in manchen Äußerungen hört. Der Dialog (Mickey Knox) umfasste im Skript nur 15 Seiten, dafür aber waren die Regieanweisungen minutiös ausgearbeitet.
**Audiokommentare
Die Audiokommentare bilden natürlich die 4. Fassung. Lancelot Narayan, der Regisseur des Making-ofs, begrüßt den Zuschauer. Dann beginnt der Biograph Sergio Leones, Sir Christopher Frayling, mit den ersten seiner äußerst erhellenden und willkommenen Erläuterungen. Er wirkt keineswegs oberlehrerhaft. Er sagt nicht: Schaut mal da! Habt ihr das gesehen? Vielmehr beschränken sich seine Anmerkungen auf einige Besonderheiten und Ungereimtheiten im Film, aber natürlich geht er auch auf die zahllosen Aufnahmen, Dialoge und Motive ein, die Leone & Co. aus dem riesigen Repertoire des US-Westerns zitieren. Davon ist "High Noon" (1952) ein wichtiger Film, dann natürlich sämtliche John-Ford-Western und schließlich auch Robert Aldrichs Western " The Last Sunset" (1961), aus dem Leone den finalen Showdown kopiert hat, der dort zwischen Rock Hudson und Kirk Douglas stattfindet. Frayling erläutert auch diese Szene.
Neben einem weiteren kritiker steuern aber auch vier Regisseure ihre Gedanken und Eindrücke bei: Bernardo Bertolucci natürlich - er hält sich zugute, Leone dazu überredet zu haben, endlich mal eine Frau als Hauptfigur zu nehmen; dann aber auch John Milius, der seinerzeit eigentlich das Drehbuch schreiben sollte; John Carpenter, inzwischen schon weißhaarig und altersfleckig, weiß immer noch, wie man den Betrachter auf bestimmte Besonderheiten an einer Aufnahme hinweist; und schließlich der Regisseur Alex Cox, der auf einige Ungereimtheiten in der Story hinweist und offenbar ebenfalls ein Western-Fan ist.
**Das Making-of
... zeigt alle diese Kommentatoren auch im Bild; hinzukommen die noch lebenden Darsteller wie etwa Ferzetti und Cardinale, aber auch Teile der Crew. Es sind auch historische Interviews mit Leone (1984) und Fonda (1975) zu sehen, die sehr interessant sind.
Die achtzigminütige Dokumentation in drei Teilen erzählt von den Vorbereitungen zum Film, der Durchführung und den Folgen für Film und Mitwirkende. (siehe auch den Abschnitt über die "Alternativen Fassungen"). Wohl kein anderer Western wurde derartig verstümmelt und gekürzt wie dieses Meisterwerk.
Der Kameramann Tonino Delli Colli plaudert interessante Anekdoten aus, etwa über die tolle Verwendung des Techniscope-Formats und die Dreharbeiten in Spanien und im Monument Valley. Auch der Production Designer weist Nettes zu berichten. So soll einmal einer der Assistenten vorgeschlagen haben, das quietschende Windrad zu ölen. Leone flippte beinahe aus: "Wenn du das Windrad auch nur anrührst, erwürg ich dich mit eigenen Händen!" Der Grund: Das Windrad im 1. Prolog ist ein wesentlicher Bestandteil der Soundkulisse Ennio Morricones, die als Musikersatz dient. Das Windrad hat auch Bedeutung für den Plot: Es treibt die Pumpe an, die Wasser in den Tank für die Züge pumpt, aber auch über ein weiteres Rohr Wasser für die Insassen der Bahnstation liefert. Es tropft aus dem Rohr direkt auf Woody Strode Kopf und Hut. Merke: Nicht nur Züge brauchen das kostbare Nass. Und deshalb ist es völlig in Ordnung, wenn ewig der Wind weht und das quietschende Rad antreibt. (Sein Ächzen und Quietschen findet ein Echo als Puffen und Schnaufen von Mortons Lokomotive.)
Die Eisenbahndokumentation fasst die wichtigsten historischen Fakten zusammen und setzt sie in Bezug zum Film. Die Fotogalerie und die Darstellerprofile bieten hauptsächlich Bild- und Textmaterial, die wirklich nur für Sammler dieser Edition interessant sind, ebenso der Originaltrailer.
Unterm Strich
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Mit jedem neuen Anschauen gewinnt dieser Filmklassiker an Dimensionen dazu, nicht nur in bedeutungsmäßiger Hinsicht, sondern auch in emotionaler. Plötzlich repräsentieren die fünf Titanen, die seine Bühne beherrschen, nicht mehr x-beliebige Rollen, sondern Archetypen der menschlichen Existenz. Und für eine Western-Oper ist das eine beachtliche Leistung.
"Spiel mir das Lied vom Tod" ist die Summe aller zuvor gezeigten Western und zugleich ihre Umkehrung und Weiterentwicklung, nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch in der Bildersprache. Nur ganz große Regisseure können diese Leistung erbringen. Sergio Leone ist einer der ganz Großen. In Paris lief sein Film ab 1968 48 Monate lang ohne Unterbrechung. Das sagt alles. Die Sammler-DVD würdigt sein Werk auf angemessene Weise.
Michael Matzer (c) 2005ff weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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modschegibbchen, 07.04.2005, 21:08 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
zu deinem bericht hat mir der film - bis auf die musik - nicht gefallen. fand den zu langatmig. lg heike
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kleineswoelkchen, 07.04.2005, 12:45 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
den BEITRAG sollten einige mal lesen, ich meine wirklich lesen. Wie lange hast Du daran geschrieben, der ist wirklich voll lesenswert und informativ. gruss andy
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redwomen, 06.04.2005, 20:27 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Klassiker mit einem noch besseren Lied. LG Maria
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Der falsche Titel
Pro:
Bestmögliche Ausgabe eines bestmöglichen Films. Endlich!
Kontra:
High-Speed-Action-Overload-Fans werden beides nicht würdigen können...
Empfehlung:
Ja
Wie nähert man sich einer Legende? Ich werde gar nicht erst versuchen, alle wunderbaren Aspekte des Films zu beleuchten und seitenweise in Lobgesängen unterzutauchen. Eine wunderbare DVD-Edition ist heraus gekommen, und die werde ich bewerten. So einfach. Aber natürlich führt kein Weg an den Eckdaten vorbei…
Erstmal vorweg: der Titel stimmt nicht! Der italienische Originaltitel lautet „C’era una volta il west“, der englische Titel ist „Once Upon A Time In The West“ – nicht „Play Me The Song Of Death“ (lustige Vorstellung…).
„Es war einmal im Westen“ also. Der Beginn der Amerika-Trilogie von Sergio Leone, die 1972 mit „Todesmelodie“ (wieder so ein falscher Titel…) fortgeführt und 1984 mit „Es war einmal in Amerika“ (Titelsetzer sind lernfähig…) beendet wurde.
Und der König des Western, gemeinhin.
Gedreht in Spanien und Amerika im Jahr 1968, finanziert von den Paramount Studios. In den Hauptrollen Claudia Cardinale, Henry Fonda, Jason Robards und Charles Bronson. Musik : Ennio Morricone. Regie: Sergio Leone.
Die Geschichte vor dem Film:
„Für eine Handvoll Dollar“ (der Titel ist richtig übersetzt!) hieß 1964 der Film eines unbekannten italienischen Regisseurs, der einen abgehalfterten US-Serien-Star nach Spanien gelockt hatte, um seinem Western einen internationalen Anstrich zu geben.
Der Erfolg der Karl-May-Filme, die in europäischer Gemeinschaftsarbeit entstanden waren und das Genre des Euro-Western aus der Taufe hoben, hatte diesen Regisseur zu seinem Film inspiriert.
Billig produziert und mit der schrägen Musik eines gelernten Trompeters unterlegt, versetzte er die Geschichte von Akira Kurosawas „Yojimbo“ in ein Grenzgebiet von Mexiko, um sich die Statisten einer amerikanischen Kleinstadt sparen und die mediterranen Einwohner Spaniens als Mexikaner besetzen zu können. Die Deutsche Marianne Koch und der US-Amerikaner Clint Eastwood, der in den Fünfzigern mit der Western-Serie „Rawhide“ („Tausend Meilen Staub“ oder auch „Cowboys“, die üblichen falschen Titel halt…) große Erfolge gefeiert hatte, internationalisierten die Besetzung aus Spaniern und Italienern.
Den bisher gültigen Gesetzen des Western-Genres widersprach in diesem Werk regelrecht jedes Detail. Der Gute war zynisch und von den Bösewichtern kaum zu unterscheiden. Es ging nicht um Ehre und Moral, sondern einzig ums Geld. Große Detailaufnahmen von hässlichen Fratzen wurden mit Eselsschreien und E-Gitarren-Sounds untermalt. Menschen wurden erschossen, weil sie im falschen Augenblick an der falschen Stelle standen. Und im klassischen Showdown benutzte der unrasierte, dreckige „Held“ sogar einen Trick, um zu obsiegen.
Mit diesem Film gelang es Sergio Leone, die Filmgeschichte nachhaltig zu verändern. Er drehte 1965 die Fortsetzung „Für ein paar Dollar mehr“ (wieder richtig übersetzt!) und schließlich 1966 den Höhepunkt seiner Zusammenarbeit mit Eastwood: „Zwei glorreiche Halunken“ („The good, the bad and the ugly“ heißt auf deutsch ja sicherlich „Zwei glorreiche Halunken“, genau…).
Unzählige italienische Regisseure versuchten sich in der Folge an eigenen Varianten, brachten es aber nie auf Leones Niveau. Selbst die Musik von Ennio Morricone wurde lediglich dutzendfach kopiert, womit er sich rühmen kann, zu einem ganzen Filmgenre die Musik beigesteuert zu haben.
Diese zunächst als „Spaghetti-Western“ belächelten ersten Italo-Western erreichten nach einiger Vorlaufzeit (in Amerika war man ganz und gar nicht begeistert von den blutigen Regelbrüchen der Italiener im amerikanischsten aller Filmgenres) ein großes Publikum und lockten durch den nach und nach positiver werdenden Kritikerzuspruch amerikanische Stars nach Europa. Leone bekam ein großes Budget von einem amerikanischen Hollywood-Major-Studio und konnte sich seine Schauspieler quasi aussuchen:
- Henry Fonda, der strahlende Western-Held und Saubermann des US-Films (wie heutzutage z.B. Harrison Ford, um einen Vergleich zu wagen) wurde genau deswegen als Killer besetzt. Der Aufschrei des Publikums und der Kritiker war vorprogrammiert.
- Charles Bronson, der Leones erste Wahl bei den Dollar-Filmen gewesen sein soll, erhielt die Rolle seines Lebens – und blieb auch in seinen Filmen danach der ewige wortkarge Rächer.
- Jason Robards, eigentlich eher Theaterschauspieler, bekam den Part des sympathischen Gauners Cheyenne.
- Claudia Cardinale schließlich wurde die erste weibliche Hauptrolle in einem echten Western und schrieb allein damit schon Filmgeschichte.
Dass alle Darsteller über jeden Zweifel erhaben und die Bestbesetzungen für ihre Parts sind, sei jetzt einfach mal in den Raum gestellt. So falsch kann ich damit nicht liegen.
Weitere Informationen und Details zu den Dreharbeiten und der Produktion spare ich mir jetzt, denn auf der vorliegenden Doppel-DVD sind dazu wunderbare Extras zu finden. Dazu später mehr.
Die Geschichte im Film selbst:
Der Killer Frank tötet im Auftrag des Unternehmers Morton die Familie McBain, um den Ausbau einer Eisenbahnlinie Richtung Westen zu sichern. McBain hatte vor, eine Stadt zu gründen und hat deswegen ein großes Stück Land mitten in der Wüste gekauft. „Sweetwater“ sollte durch den Bahnausbau zu einer wohlhabenden Stadt werden und McBain dadurch reich und mächtig…
…gleichzeitig erreicht McBains Frau Jill, die beiden hatten heimlich geheiratet, den Bahnhof und erbt nun als einzige Überlebende dieses Land. Langsam kommt sie hinter McBains Geheimnis und wird für Morton und Frank zu einem ernsten Problem, denn...
…ein Fremder mit einer Mundharmonika erreicht ebenfalls die entstehende Stadt. Er ist auf der Suche nach Frank, mit dem er eine alte Rechnung zu begleichen hat. Mithilfe des Banditen Cheyenne durchkreuzt er die Pläne von Morton und Frank, Jill das Land wieder abzunehmen…
Die Geschichte von mir und dem Film:
Vor Jahren habe ich einmal versucht, diesen Film mit zwei Freunden in Ruhe zu sehen. Nach den ersten 20 Minuten habe ich entnervt aufgegeben. Es ist schlichtweg unmöglich, zu erklären, warum eine zehnminütige Einleitung mit drei schrägen Vögeln, die sich auf einem Bahnhof die Wartezeit vertreiben, während im Hintergrund die ganze Zeit ein Windrad quietscht, um dann von einem komischen Kauz mit Mundharmonika einfach erschossen zu werden, so genial ist. Den Rhythmus, die diese Sequenz hat, die Details, die Ironie und die schlichte Spannung, das alles ist auf dem heimischen Fernseher einfach zu fragil gewesen. Ein Klingeln, ein falscher Kommentar - und alles ist hinüber. Ich habe den Film dann alleine geschaut und die beiden nach Hause geschickt.
Erstmals infiziert hat mich „Spiel mir das Lied vom Tod“ so mit fünf oder sechs Jahren. Mein Vater hatte ihn auf Betamax (Gottseidank auch „Für ein paar Dollar mehr“ und „Zwei glorreiche Halunken“…) und so habe ich ihn mir heimlich immer mal wieder angesehen. Die Szene mit dem Kind und dem silbernen Revolver und Franks blauen Augen habe ich wahrscheinlich heute noch nicht verkraftet, aber egal…
Im Zusammenspiel mit den anderen beiden Filmen hat sich da eine interessante neue Welt aufgetan.
Allerdings habe ich auch einen deutlichen Unterschied im Ton der Filme bemerkt: die Dollar-Filme waren cool, zynisch, böse und voll von sarkastischem Humor. Es hat erstmals Spaß gemacht, wenn jemand erschossen wurde. Das ist auch das, wofür man Leone kritisieren kann. Er hat Gewalt als Stilmittel im Film erst möglich gemacht. Unzählige Filmemacher haben seine Stilisierung aufgegriffen und weiterentwickelt. Die meisten anderen Italo-Western bspw. sind einfach nur debil-brutal bis zur Schmerzgrenze, menschenverachtend und gar nicht so hintergründig.
Anders dagegen bei der Amerika-Trilogie. In allen drei Filmen tut die Gewalt wirklich weh, die Filme spielen mit Romantik und den alten Werten des edlen Westen. Leone hat hier nicht die Regeln gebrochen, sondern alle auf einmal benutzt und überspitzt. Deshalb ist „Spiel mir das Lied vom Tod“ auch kein echter Italo-Western mehr, sondern der erste US-Italo-Western. Seine Liebe zum klassischen Western kommt hier vollends zum Vorschein (übrigens auch die von Bernardo Bertolucci und Dario Argento, die auch mal erwähnt werden sollten – als Co-Autoren). Es ist sein Abgesang auf das ganze Genre. Romantisiert und stilisiert. Rosarot, wenn man so will.
Allerdings muss ich auch ehrlicherweise sagen, dass mein Lieblings-Leone doch „Zwei glorreiche Halunken“ ist, nicht „Spiel mir das Lied vom Tod“…
Die Geschichte der DVD zum Film:
Die vorliegende Ausgabe des Films auf DVD ist wirklich wunderschön verpackt. Pappschuber, aufklappbares Doppel-DVD-Set, mit deutschen Filmzitaten und gemalten Filmszenen verziert und in hellen, erdigen Tönen gehalten. Ein informatives Booklet liegt ebenfalls bei.
Die erste DVD beinhaltet den Film in der digital überarbeiteten 16:9 – Widescreen – Fassung und hat das beste Bild, das man sich bei diesem Film nur vorstellen kann. Auch der Ton ist in Dolby Digital, endlich pur und ohne Rauschen, Störungen etc. sowohl in deutsch (Dolby 1.0...) als auch in englisch (Dolby Digital 5.1). Allerdings ist die Original-Tonspur soundtechnisch vorzuziehen. Ferner gibt es noch die Audiokommentare, die zumindest in den Untertiteln sehr viel Aufschluß bieten. Ich persönlich mag es nicht, wenn jemand in den Film hineinredet, deshalb rate ich zu den Untertiteln.
Die zweite DVD bietet mehrere Dokus, von denen drei eigentlich zusammengehören und hintereinander angesehen werden sollten. Die noch lebenden Darsteller, in alten Aufnahmen sogar Fonda und Leone sowie andere Regisseure und Leone-Fans erzählen ihre Geschichten zum Film. Interessante Details kommen dabei auch immer mal wieder zum Vorschein. Sehr informativ und unterhaltsam. Ein bisschen melancholisch dürfte man bei Sichtung der „Locations damals und heute“ werden. In schönen Aufnahmen werden Filmszenen und Original-Schauplätze überblendet und zeigen, dass auch an Filmsets der Zahn der Zeit nagt. Den Trailer gibt es natürlich auch sowie einige Texttafeln zur Produktion und den Darstellern. Sehr ausgewogen und ein schönes Beiwerk zum Hauptfilm, hinterher weiß man eigentlich alles Wissenswerte zu diesem Klassiker.
Die Geschichte vom nutzlosen Fazit:
Jeder hat schon einmal davon gehört, jeder kennt die Melodie, überall taucht der Film ganz oben in den Top Ten auf. Warum?
Weil er schlichtweg Filmgeschichte geschrieben hat und man sich deshalb die Zeit nehmen sollte, ihn sich noch einmal in Ruhe in der besten Qualität anzusehen.
Die DVD-Box gehört in jede Sammlung. Punkt.
P.S.: Den Bericht gibt es auch auf einer anderen Plattform unter demselben Nickname. Das bin ich auch. Nur zur Sicherheit. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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mima007, 09.06.2004, 14:58 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hintergrund kenntnisreich, aktueller Vordergrund kurz und knapp. Insgesamt okay. Hab dich in meine Infomailliste aufgenommen. VG, mima
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Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
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