Pro:
Besser als eine Darmspiegelung
Kontra:
Die Darsteller, die Regie, die Ausführung, der Drehort, das Script, das Drehbuch und einfach alles, was mit dem Film zu tun hat
Empfehlung:
Nein
Hallo!, liebe Leser, und ein herzliches Willkommen zu Yopi-Dreist: Heute erlaube ich mir nämlich ein ganz besonderes Schmankerl für alle peniblen Miesepeter und Realitätsfremden, für all die, die gerne abgrundtief schlecht bewerten, wenn es nicht superkorrekt zugeht und/oder sich sonst mal wieder austoben möchten - hier ist eure Chance!
Ich erlaube mir hier und heute nämlich - haltet euch fest! - einen Testbericht über diesen Film zu schreiben, ohne - es wird spannend - die DVD zu besitzen. Jaha! Das heißt für euch: Keine Angaben über Cast & Crew (spar ich mir), auch nicht über das Bild- oder Tonformat (mir latte) oder die Extras (weiß ich ja gar nicht!). Warum ich mir das erlaube? Weil ich nachfolgenden Testbericht über den Film immer noch gelungen unterhaltsam finde und nach dem Lesen desselbigen jede Infos über die DVDs sowieso hinfällig sind (weil man sie sich eh nicht kaufen wird). Also, direkt geschrieben nach dem Kinobesuch, irgendwann im Jahr 2001, mittlerweile erschienen bei Ciao, Dooyoo, dem Spiegel, Focus, der New York Times und hier jetzt endlich auch bei Yopi! Ein Skandal! Schnallt euch an, markiert mit der Maus schon mal das "nicht nützlich" und los geht's:
Freitag Nacht, es ist 1:54 und ich bin gerade aus dem Kino wiedergekommen. Okay, ich bin vielleicht nicht der typische Amok-Läufer, der sich durch jedes unvorhergesehene Ereignis zum Massenmord hinreissen läßt ... aber wer in diesem Film war, wird in nichts mehr einen Sinn sehen. Warum sollte man noch leben, wenn man die pure Definiton von "Schlecht. G-r-o-t-t-e-n-s-c-h-l-e-c-h-t" kennt!? Wenn man die personifizierte Blödheit kennengelernt hat, dann kann man im Grunde abtreten. Das ist der wahre Sinn des Lebens.
Okay, Ernst beiseite. Das Vorwort musste sein, weil ich jeden auf die folgenden Zeilen vorbereiten wollte. "Swimming Pool - die Angst schwimmt mit" (oder so, ist im Grunde aber auch unwichtig. Denn: Wenn man in diesem Film vor einem Angst hat, dann davor, dass er länger als 5 Minuten geht - und das meinte ich jetzt zur Abwechslung mal wirklich ernst! ;-)
Also, fangen wir ganz vorne an. Die Kinowerbung war zur Abwechslung überraschend unterhaltend (im Vergleich zum Film) und als dieser endlich losging, hatte ich mich schon innerlich geohrfeigt - weil mir schon bei der ersten Szene klar wurde: Die dreizehn Mark hätt' ich auch verbrennen können.
Also, wie es sich für einen richtig schlechten Horrorfilm gehört, fängt er - natürlich - mit schön schauriger (!?) Atmosphäre an. Es regnet. Ein Haus. Boah. Da gefriert das Blut in den Adern, das Popcorn bleibt im Halse stecken und der Gedanke "Mist. Wo hab' ich bloß meine neun Millimeter? Und: Hab' ich überhaupt 'ne neun Millimeter?" schießt einem so schnell in den Kopf, wie das Blut rausfließt - im Gehirn wird es jetzt ja nicht mehr benötigt.
Da ist sie also, die arme kleine Nebendarstellerin, die's beim Casting nicht weit gebracht hat. Denn nach einer Sekunde steht fest: "Ey, die lebt nich' lange." Und so soll es dann auch sein.
Besagte Schauspielerin steht also in der Küche und kocht (ach), telefoniert mit ih rer Mutter, erzählt über dies und das und pipapo und wieder steht fest: "Ey, die lebt nich' lange." (Wie recht ich doch hatte ;-)
Also, gefährlicherweise wird das Telefonat unterbrochen, Grund: Entweder abgestellt oder der böse Psycho-Killer (welch Überraschung) hat quasi den Saft abgedreht - welch gänzlich neues Stilmittel in einem Horrorfilm (gab's ja noch nie). Und schwuppdiwupps klingelt es auch schon an ihrer Haustür. Wie immer blökt sie ihrem Mörder natürlich freundlich ein "Ich komm' ja schon" entgegen - der soll ja nicht umsonst warten. Madame die-beim-Casting-wollten-mich-nich'-für-'ne-tragende-Rolle öffnet die Tür und siehe (Überraschung-tara-bummsfallera): Da ist gar keiner. Doch sie überrascht das natürlich nicht und prompt tritt ihr der Angstschweiß auf die Stirn: "Ist das ein Spiel?" und "Das ist nicht witzig" und "Peter? BIST DU DAS" tun ihr übriges. Sie tritt vor an's Auto ihres (jetzt) Ex-Freundes und stellt sogleich fest, dass sie sich jetzt eigentlich einen neuen Lebensgefährten suchen müsste. Lohnt sich für die zehn Sekunden nur leider nicht. Denn dann steht auch schon der böse schwarze Mann mit der unheimlich innovativen und neugestalteten weißen Maske vor ihr und setzt ihrem Dasein ein Ende.
So. Stopp erstmal. An dieser Stelle war mir klar: Entweder ich geh nach Hause und ärgere mich über das Geld zu Tode oder ich bleib' da und ärgere mich über das Geld zu Tode. Da's aber draußen so kalt war, hab ich mich doch für's Dableiben entschieden - außerdem ist mein Bekannter immer so optimistisch, wenn's um schlechte Filme geht ("Das wird noch ... hoff' ich.").
Nun denn. Da ich euch nicht noch mehr langweilen möchte, fasse ich etwas zusammen: Der Film handelt im Groben um eine Clique von ultra-hyper-milleniums-coolen Mittfünfundzwanzigern, die fast alle tierisch reich, tierisch gutaussehend und tierisch schlechte Schauspieler sind.
Nach ihrer bestandenen (Examens-? Abitur-? Führerschein-? Sonderschul-?) -prüfung haben sie eine ganz super-hyper-coole-mega-trendy-Aktion vor: Der Platzhirsch der Gruppe läßt in ein örtliches Schwimmbad einbrechen und dort wird dann gefeiert - nur leider nicht allzu lange.
Ach, nur so am Rande: Den Killer erkennt man übrigens bereits nach 10 Minuten - nämlich daran, dass er wie wild mit den Augen blinzelt und - gekonnt inszeniert - wie ein Psychopath halt so ist, von allen abgewiesen wird. Der arme. Hatte aber auch 'ne schlimme Kindheit (stimmt wirklich!).
Nun denn. Man trifft also im Schwimmbad ein, kippt sich die Birne zu und - schwupps - siehe da, schon hat's den ersten erwischt - da die Typen jedoch alle gleich aussahen, weiß ich leider den Namen nicht mehr (hätte auch 'ne Frau sein können). Und so geht das lustige Mordtreiben denn auch weiter, eine(r) nach dem anderen wird kaltgemacht, zwischendurch treten die üblichen Verdächtigungen auf den Plan ("Wer war das?" "Du?" "Nein, er." "Er?" "Nein, sie!" "Wo?!" "Apropos 'wo': Wo warst du eigentlich die ganze Zeit!?") und ein bisserl was zum Mitleid haben gibt's natürlich auch ("Ich kann nicht schwimmen. Mein Vater hat mich mit 9 Jahren vor dem Ertrinken gerettet und ist selbst ertrunken" - Na, wem von uns passiert das nicht täglich!?), sprich: Die obligatorische Portion Mitleid ist auch mit dabei.
Und dann kommt auch schon das realistischste am ganzen Film: Sie kommen nicht mehr aus dem Schwimmbad raus. Die Türen sind zu, die Telefone tot und auf die Idee, einfach mal 'ne Scheibe einzuschlagen oder den Feueralarm zu betätigen, kommt natürlich auch keiner (wär' ja blöd). Im Zuge dieses Fluchtversuchs kommen natürlich nochmals massenweise Mädels und Jungs um's Leben - teilweise auf recht ... blutige ... Art und Weise.
Und schließlich, wer war's? Taraaa, der arme, von allen ausgestoßene (Frank!?), ihr wißt schon, der mit der schlimmen Kindheit und so.
Doch so leicht entlasse ich euch natürlich nicht, denn die "Höhepunkte" möchte ich jetzt doch auch noch ganz gerne schildern.
1. Ein Junge und ein Mädchen wurden in einem kleinen Nebenpool ermordet und deren Leichen dümpeln ruhig und friedlich im Wasser-Blut-Mix herum. So - natürlich geht der gute Platzhirsch Greg sofort todesmutig ins Wasser, um zu verkünden: "Man hat sie erstochen." Wie schön, dass das mal klargestellt wurde - Dr. Greg hat gesprochen.
2. Der Mörder steht - wie immer - nochmals auf, nachdem er bereits mit einer abgerissenen Flasche Alkohol den Hals zersäbelt bekommen hat - ist ja immer so. Erst dann wird er von surprise-surprise-ich-bin-doch-nicht-tot-Opfer-Nummer-2949 über den Haufen geschossen - vor allem deswegen interessant, weil sie draußen von ihm bereits das Messer zwischen die Rippen bekommen hat und trotz - angeblich hermetisch abgeriegeltem Schwimmbad - sowie mehreren Stichwunden den Weg zurück schafft. Auf der anderen Seite bin ich ja kein Regisseur - leider.
3. "Inspector, vor drei Jahren wurde in einem Schwimmbad eine Abschlußparty gefeiert - vielleicht sind sie da!" - Es ist zwei Uhr nachts, wir befinden uns mitten in Prag und - schwupps - ach jaa, natüüürlich, DAS Schwimmbad! Na, warum haben 'se das nich' gleich gesagt!? Achja, der Cop kommt übrigens auch um's Leben ... wie immer.
4. Die Dialoge. Die Dialoge. Die Dialoge sind zum Haareraufen und wirklich nicht mehr zu floppen. Opfer-Nummer-294: "Hey Greg, neues Auto!?" - Dr. Greg: "Hey, du musst erst mal wissen, wie man mit Autos umgeht ... he, he!" (Zustimmendes Gemurmel aus den umstehenden Reihen ... recht hat der Mann).
5. Das Ende. Wie es wirklich in zehntausend Horrofilmen schon existiert. Exakt - und zwar just - in dem Moment, als der Mörder dann endlich seiner eigenen Vorliebe zum Opfer gefallen ist (kleines Wortspiel - haha), *genau* in diesem Moment hört man die ersten Polizeisirenen. "Er ist tot, Sarah" ... eine Sekunde Stille ... tatüütataa ...
Fazit: Wer einfach mal wieder einen wirklichen Trash-Film sehen will, darf sich "Swimming Pool - Die Dummheit schwimmt mit" (oder so) nicht entgehen lassen. Auch, wer einfach mal dreizehn Mark geradezu pulverisieren möchte und/oder einen Abend lang nichts besseres vorhat, sollte sich diesen Film ansehen. Denn eins steht fest: Ich habe noch nie so viel gelacht wie bei "Swimming Pool - Wenn der IQ baden geht" (oder so ... ;-)
P.S.: Und wenn ihr wirklich reingehen solltet ... dann freut euch jetzt schon mal auf folgende Stelle: Beste-Freundin-1 zu Beste-Freundin-2: "Ich habe damals mit deinem Freund geschlafen" - Beste-Freundin-2 zu Beste-Freundin-1: "Och, ja, püh .. egal" - (später) - Beste-Dings-1: "Du bist mir doch nicht böse deswegen!?" - Beste-Bumms-2: "Ach nein, quatsch du bleibst immer meine beste Freundin ..."
Wirklich, das war das beste am ganzen Film ;-) weiterlesen schließen
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