Pro:
Vincent D´Onofrio´s Schauspiel, geniale Monologe der Hauptfigur (Val Kilmer) und eine bedrückende Atmosphäre
Kontra:
manche Spanungslücken, hauptsächlich am Anfang
Empfehlung:
Ja
VORWORT
Ich gehe davon aus, daß "Salton Sea" nicht viele kennen, da es sich bei diesem Film nicht um einen "Mainstream Streifen" handelt, die Story recht ernst ist und die Schauspielbesetzung bis auf Val Kilmer gelegentlichen Kino- und Videothekgängern eher unbekannt erscheinen wird.
Es handelt sich hierbei um einen Thriller
verbunden mit dramalastischen Elementen, einer recht dichten und überzeugenden Atmosphäre und gelegentlichen Handlungsüberraschungen, welcher aber nicht für jedermann etwas sein sollte. Ich selbst wurde auf den Film aufmerksam nachdem ich auf einer meiner Lieblingsreferenzseiten, welche sich mit Filmen, Schauspielern und sonstigen Filmdaten beschäftigen nach weiteren Filmen mit R. Lee Ermey gesucht habe und unter anderem diesen als Ergebnis bekam.
Im folgenden Bericht möchte ich Euch "Salton Sea" etwas näher bringen. Viel Spaß beim Lesen ;)
DATEN ZUM FILM: (SCHAUSPIELER, REGISSEUR, WICHTIGE INFOS):
Titel: "Salton Sea"
Genre: Thriller/Drama
Land: USA
FSK: ab 16
Laufzeit: 103 Min.
Regie: D.J. Caruso
Story: Tony Gayton
Schauspieler: Val Kilmer, Peter Saarsgard, Vincent D´Onofrio
Deborah Kara Unger, R Lee Ermey, Doug
Hutchison, Luis Guzman, Anthony LaPaglia
Heute habe ich mich mal dazu entschlossen, Euch einfach einen sehr hilfreichen Link zu geben, mithilfe dessen ihr ALLES selbst nachlesen könnt, falls es Euch interessiert. Ihr findet alle wichtigen Daten zum Film, die Besetzung, die Biografie der einzelnen Schauspieler, ihre anderen Filme in denen diese mitwirkten, Daten zum Regisseur, und sooo vieles mehr.
Falls jemand damit ein Problem hat und dies in seine Bewertung mit einfließen läßt, so bitte ich ihn/sie, mir einen Eintrag ins Gästebuch zu machen, dann ergänze ich alles selbst.
Hier der Link: http://www.imdb.com/title/tt0235737/
INHALT
Bei Salton Sea handelt es sich um eine Art Rahmenhandlung , sprich, der Film beginnt im Präsens, die Hauptfigur (Val Kilmer) sitzt in einer in Flammen stehenden Wohnung, spielt auf seiner Trompete und stellt sich die Frage, wer er eigentlich ist in Form eines Monologes. Es fallen 2 Namen "Danny Parker" und "Tom Van Allen " und der Protagonist fängt an, seine Geschichte zu erzählen. Für die erste Szene ist die nebenan wohnende, sehr heruntergekommen aussehende Colette (Deborah Kara Unger) verantworlich, wie man am Ende sehen kann. Zum Schluß knüpft die Handlung an gerade diese Szene zum Anfang an.
Danny Parker ist eine Art Junky, ein schreckliches Ereignis veränderte komplett sein Leben und riß ihn in den sozialen Abstieg.... Mit seinen paar Freunden dröhnt er sich täglich zu, meistens weiß er nichteinmal, welcher Wochentag der aktuelle ist. Parker ist nebenbei Spitzel für 2 Undercoverpolizisten im Drogenmilieu. Er verpfeift Dealer an die beiden, wird selbst aber in Ruhe gelassen, da seine Drogenakte ihn sofort hinter Gitter bringen würde.
Um nicht völlig vor die Hunde zu gehen, will Danny als Mittelsmann in einem lukrativen Drogendeal groß absahnen. Sein Freund Jimmy (Peter Saarsgaard) stellt ihn "Pu dem Bären" vor (Vincent D´Onofrio), einem perversen Drogenboss, der auf sadistische Spiele steht. Es kommt zum Deal und für Danny beginnt eine lebensgefährliche Odyssee durch L.A.....
EIGENE MEINUNG
"Salton Sea" versetzt den Zuschauer anfangs in eine Art Drogensumpf. Zugedröhnte hippyaussehende Menschen, die sich irgendwelches Zeug reinziehen und Dealer, welche auf einem besonders harten Trip unterwegs sind und nur "Scheiße" erzählen. Val Kilmers Charakter sieht ausgelaugt, erschöpft und traurig aus. Die Schauspielumsetzung von Kilmer ist ganz gut gelungen und wirkte auf mich überzeugend.
R. Lee Ermey, allen bekannt aus "Full Metal Jacket" hat leider nur eine gaaaaanz kleine Rolle, ohne einen Dialog. Aber seine Präsenz zaubert mir persönlich immer einen Schmunzler aufs Gesicht, da ich sofort den "lustigen" Ausbilder aus "Full Metal Jacket" in ihm sehe. Wer kennt nicht DIE Sätze wie "Ich bin hart aber ich bin fair", "Seit wann kann man Scheiße so hoch stapeln" , "Ab sofort heißen sie Private Schneewitchen, gefällt Ihnen das?" oder "Ihr Arsch kommt auf meine Liste". *g*
Die Person die er spielt ist für die Handlung leider total belanglos, diesmal aber symphatisch im Gegensatz zu seinen anderen Filmen, in welchen er meistens richtige "Arschlochrollen" spielt und das sehr überzeugend.
Vincent D´Onofrio (den meisten bekannt als Private Paula *g* , ebenfalls aus "Full Metal Jacket") spielt "Winni Puh". Er hat sich zu viel Zeug durch die Nase gezogen und diese mußte ihm abgenommen werden. Seitdem läuft er mit einer Plastiknase herum und sieht dementsprechend lächerlich aus.Über ihn lustig machen würde ich mich aber nicht, sonst verschwindet man mal ganz nebenbei in die Gefriertruhe nebenan, wenn auch nur zum Teil....Auch die digitale Bearbeitung der Szene, in der er seine schicke Nase absetzt, ist technisch solide gemacht und sieht ganz "witzig" aus. Sein Charakter ist ziemlich abgedreht und "leicht" pervers.. D´Onofrio zeigt für mich die beste Schauspielleistung von allen, da sein Charakter der schwierigste von allen im Film ist. Hier beweist "D´Onofrio, daß er nicht nur dauerhaft grinsen kann, sondern auch in der Lage ist, einen sardistischen und extrem gestörten Drogenhändler hervorragend darzustellen.
In weiteren Rollen sieht man Peter Staarsgaard als Parkers besten Freund Jimmy, einem drogenabhängigen , sehr kollegialen und hilfsbereiten Menschen, welcher beim Zuschauer einen symphatischen Eindruck hinterläßt. Deoborah Kara Unger als heruntergekommene, sehr verbraucht und psychisch fertig aussehende Nachbarin, welche Streß mit ihrem südamerikanischem Freund hat und Doug Hutchison zusammen mit Anthony LaPaglia als Undercoverpolizisten, welche sehr wichtig für den ganzen Handlungsverlauf sind...
Storytechnisch gibt es weniger Überraschungen, die gesamte Geschichte, auf welche ich nicht detaillierter eingehen möchte, da sonst zuviel verraten würde, ist ganz interessant und stellenweise auch packend, aber nichts, was zuvor in irgendeiner anderen Art und Weise nicht schoneinmal dem Zuschauer irgendwo gezeigt wurde.
Einzig und allein ist das Schicksal des Hauptcharakters Parker (Val Kilmer) interessant, welches gleichzeitig sein etwas anders aussehendes Leben erklärt und welches mit dem gesamten Handlungsverlauf am meisten zutun hat. Zum Ende hin erkennt man die komplette Absicht, welche sich hinter dieser Lebensweise verbirgt...warum wieso und weshalb er gerade dieses Leben wählt...Auch ist es interessant, zu erfahren, warum der Film gerade mit diesem Monolog "Wer bin ich eigentlich" anfängt. Am Ende war ich zwar nicht komplett begeistert, aber enttäuscht hat mich "Salton Sea" auch nicht. Läßt man den Film Revue passieren, so handelte es sich um einen sehenswerten Film, den ich allerdings eher Freunden von Thrillern, verbunden mit Dramaelementen empfehlen würde.
Die Atmosphäre im Film ist ein weiterer Pluspunkt, allein schon der Anfang, mit den auf dem Sofa liegenden zugedröhnten Leuten und dem sehr spärlichem Licht im Raum. Überall irgendwelche Spritzen, Tabletten, bunte Pillen oder Zigaretten. Apathische , halluzinierende und sich momentan in irgendeiner anderen Welt bewegende Menschen. Genau so stell ich mir irgendwelche versifften Drogenorgien vor. Schnell bemerkt man allerdings, daß der Film auf etwas anderes hinauszielt, nämlich nicht auf Anti-Drogen oder "Drogen sind schlecht für Dich" Themen.
Das Maß an Brutalität ist bezogen auf FSK 16 sehr angebracht . Brutale Tötungsszenen sind nur angedeutet, sind in diesem Film aber auch nicht im Vordergrund und ehrlich gesagt sollte "Salton Sea" auch nicht durch diese auftrumpfen, sondern eher durch die Art der Erzählung und die Auflösung offener Fragen während des Filmes.
Was die deutsche Sycnhronarbeit angeht, so ist diese natürlich wiedereinmal hervorragend. Wir in Deutschland können froh sein, somit den besten, wenn nicht sogar DEN besten Synchronisationsmarkt zu besitzen. Ein schlechter Synchronsprecher wertet den Schauspieler um einiges ab, ein guter wertet ihn auf. Da mit David Nathan (Feststimme von Johnny Depp, Paul Wakler, Christian Bale) hier ein Meister seines Faches den Hauptcharakter, als Val Kilmer spricht, ist sensationell. Er hat so eine angenehme, sehr symphatische Stimme, welche er gekonnt einsetzt. Durch die einigen Monologe, welche im Film vorhanden sind und einen weiteren Pluspunkt bilden, überzeugt er komplett, wie immer.
FAZIT:
"Salton Sea" ist ein Thriller der besseren Sorte mit dramalastigen Elementen, welcher zwar streckenweise etwas abbaut, trotzdem nicht langweillig wird. Läßt man die Handlung Revue passieren, so ist der Film "ganz nett", sehenswert ist er allemal.
7,5/10 , bzw. auf yopi bezogen 3 Sterne, somit "gut".
LG, Felix
Auch diesmal ist konstruktive Kritik natürlich gern gesehen. Vielen Dank fürs Lesen und Bewerten. ;)
Mein Bericht erschien ebenfalls auf ciao.de ;) weiterlesen schließen
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