Pro:
recht interessanter und guter Film, sehr gute Darsteller
Kontra:
zu wenig Bonusmaterial auf der DVD
Empfehlung:
Ja
Als der Film 'The Virgin Suicides' in den Kinos lief, ist er total an mir vorbeigegangen. Erst als ich die DVD in den Kaufregalen sah, stach mir der Film ins Auge (und das ist nicht wörtlich zu nehmen). Die Story klang sehr interessant, deshalb habe ich mir die DVD schließlich gekauft.
Handlung
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Die Familie Lisbon ist eine typische amerikanische Familie in den 70ziger Jahren. Sie leben in einem Vorort, haben ein gemütliches Haus, und fünf bildhübsche Töchter. Doch der Schein trügt - die Mutter (Kathleen Turner) ist streng katholisch und so werden auch die Kinder erzogen. Der Vater (James Woods) ist Mathelehrer in der Highschool seiner Töchter, aber auch er vertritt die strengen Ansichten seiner Frau. Als sich eines Tages ihre 13jährige Tochter Cecilia (Hanna Hall) das Leben nimmt, weiß niemand einen Grund, aber die Ärzte raten zu einem offeneren Leben für ihre anderen Töchter. So werden den Töchtern Lux (Kirsten Dunst), Mary (A.J. Cook), Therese (Leslie Hayman) und Bonnie (Chelse Swain) mehr soziale Kontakte erlaubt.
Der Mädchenschwarm Trip Fontaine (Josh Hartnett) hat sich in Lux verliebt und möchte sie mit auf den Abschlußball nehmen. Doch die Eltern werden es nur erlauben, wenn alle Töchter einen Partner finden. Natürlich finden sich die Partner für die Schwestern von Lux schnell, so daß dem Abschlußball nichts mehr im Wege steht. Als schließlich am Abend Lux nicht nach Hause kommt, sondern lieber die Nacht mir Trip verbringt, sind die Eltern entsetzt. Sie reagieren mit der totalen Abschottung der Mädchen. Sie dürfen das Haus nicht mehr verlassen, nicht mal zur Schule dürfen sie...
Meine Meinung
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Der Film 'The Virgrin Suicides' beruht auf dem gleichnamigen und sehr erfolgreichen Buch von Jeffrey Eugenides. Bis jetzt habe ich das Buch noch nicht gelesen, aber nun erhoffe ich mir nach dem Film einen detaillierteren Einblick in die Story. Aber nachdem ich einige Reviews zum Buch gelesen habe, scheint auch das Buch nur einen distanzierten Blick auf das Geschehen zu werfen. Egal, ich werde das Buch trotzdem lesen.
Da ich nun auch das Buch lesen will, läßt schon vorahnen, das mir der Film gefallen hat. Allerdings hatte ich mir den Film etwas anders vorgestellt, als ich mir die Storyzusammenfassung auf der DVD-Hülle durchgelesen hatte. Denn Antworten (warum die Schwestern Selbstmord begangen haben) bekommt man im Film nicht - was insgesamt für den Film nicht schlecht ist, denn so schwebt immer noch ein geheimnisvoller Schleier über der Story. Naja, jedenfalls hatte eine Antwort erhofft, und deshalb war ich etwas enttäuscht - aber warum ein Teenager Selbstmord begeht, ist wohl auch eine unergründliche Frage.
Der distanzierte Blick auf die Schwestern kommt natürlich vor allem dadurch zustande, das die Geschichte von den Nachbarsjungen erzählt wird, die nach 25 Jahren nochmals versuchen den Selbstmord zu verstehen. Natürlich endet dies in der Einsicht, das man das Geschehene nicht verstehen kann - zu diesem Schluß kommt man auch als Zuschauer.
Die Story fand ich sehr interessant - und ihre Handlung in den 70ziger Jahren ist nicht unbedingt auf diese Zeit festgelegt, denn es handelt sich hier wohl um eine zeitlose Geschichte. Im Film bemerkt man natürlich, das die Story in den 70ziger Jahren handelt - das liegt an den Klamotten und der Musik - aber man hätte deutlicher das Leben in den 70ziger Jahren in den USA skizzieren können.
Der Film wurde von Regisseurin Sofia Coppola, der Tochter von Francis Ford Coppola, in Szene gesetzt. Außerdem handelt es sich her um ein Debüt als Regisseurin, welches ich für äußerst gelungen halte. Auch die Besetzung halte ich für sehr gelungen, denn Kirsten Dunst als Lux gibt eine hervorragende Darstellung. Auch James Woods als Vater und Kathleen Turner als Mutter spielen hervorragend ihre Rolle. Kathleen Turner hätte ich fast nicht erkannt, denn im Film ist sie ziemlich unscheinbar und etwas dicklich.
Mir hat 'The Virgin Suicides' sehr gut gefallen und ich kann den Film nur jedem empfehlen. Natürlich handelt es sich hier nicht um ein 'Feel-Good'-Film, das wäre bei einem solchen Thema auch völlig fehl am Platze. Es handelt sich auch nicht um einen unbeschwerten Rückblick auf die Kindheit in den 70ziger Jahren, aber trotzdem ist der Film sehr sehenswert. Auch wenn das Thema einen bitteren Nachgeschmack hinterläßt, sollte man sich doch mal näher damit beschäftigen.
Und auf meinen Meinungstitel zurückzukommen, Selbstmord ist natürlich aus der Sicht von Außenstehenden nie die Lösung, aber für die Betroffenen ist es die einzig verfügbare Lösung - denn wer würde schon ein lebenswertes Leben einfach so wegwerfen? Aber scheinbar war das Leben für die Schwestern nicht lebenswert, zumindest nicht das Leben außerhalb ihrer Phantasiewelt.
Die DVD
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Das Bonusmaterial auf der DVD kann nicht wirklich überzeugen, denn außer einem Making Of ist nichts weiter nennenswertes vorhanden. Das Musikvideo ist zwar nett, aber ein Audiokommentar und ein paar Interviews hätten schon viel ausgemacht. Hier hätte der Herausgeber Mediacs auf mehr Bonusmaterial setzen sollen.
Äußerlich ist die DVD sehr attraktiv, wenn man das so nennen kann. Die DVD kommt im Amaray-Case, welcher noch in einem zusätzlichen Pappschuber verstaut ist. Besser wäre natürlich eine vollständige Verpackung in Pappe, wie z.B. bei 'Harry Potter' oder 'Tomb Raider', denn das gefällt mir persönlich sehr gut. Zu der DVD gibt es ein sehr ausführliches Booklet (8 Seiten), welches hautsächlich Mitglieder von Cast & Crew vorstellt. Außerdem gibt es eine Postkarte mit dem Titelbild von 'The Virgin Suicides' und ein Foto von Kirsten Dunst.
Das Bild und der Ton sind sehr gut. Natürlich kann man den Ton nicht mit einem Actionfilm vergleichen, aber die Dialoge sind sehr gut verständlich und der Soundtrack exzellent zur Geltung. Auch über das Bild kann man nicht meckern - es gibt manchmal ein paar Unschärfen, aber insgesamt ist das Bild gut.
Bonusmaterial
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# Making Of (~23min)
Das Making Of bietet das einzige Highlight des Bonusmaterials auf der DVD, aber so richtig kann es auch nicht überzeugen. Hauptsächlich geht es um die Regisseurin Sofia Coppola, und deshalb kann man es eigentlich nicht Making Of nennen, sondern es ist eher ein Portrait. Nichtsdestotrotz gibt es hier ein paar Informationen zum Film und den Dreharbeiten, außerdem natürlich Bilder von den Dreharbeiten. Cast & Crew geben Statements zum Film und zur Regisseurin. Insgesamt ist das Making Of ganz nett, aber es hätte etwas ausführlicher sein können, und die Lobgesänge auf die Regisseurin hätte man auch etwas weniger in den Mittelpunkt stellen sollen. Als ich dann aber bemerkt hatte, das Sofia's Mutter Eleanor Coppola die Regisseurin des Making Of gewesen ist, war alles klar.
# Musikvideo: AIR - Playground Love (~3min)
Das Lied gehört zur Music-Score des Films, deshalb ist es nicht verwunderlich, das man hier das Musikvideo zu sehen bekommt. Ehrlich gesagt, war ich etwas überrascht als ich das Video gesehen habe, denn ich kannte es schon - aber als es im TV gelaufen ist, habe ich immer weggeschaltet. Durch den Film gefällt mir jetzt aber der Song, deshalb fand ich auch den Clip ganz gut. Wie üblich gibt es natürlich Filmszenen zu sehen, aber auch Szenen von den Dreharbeiten (bzw. handelt es sich wahrscheinlich um Szenen, die direkt für den Clip angefertigt wurden). Ansonsten handelt der Clip von dem Weg eines Kaugummis, was euch jetzt bestimmt bekannt vorkommt.
# Fotogalerie (~1min)
Wieso gibt es eine Zeitangabe bei einer Fotogalerie? Die Antwort ist leicht, denn es handelt sich hier um eine Dia-Show, die musikalisch hinterlegt ist. Die Bilder sind vom Film, von den Dreharbeiten und von Cast & Crew. Insgesamt nicht so sehenswert, aber eine nette Idee.
# Kinotrailer (~2min)
Der obligatorische Kinotrailer.
# Soundtrack-Highlights
Unter diesem Menüpunkt kann man einige Songs aus dem Film direkt anwählen und geniessen, wie z.B. 'The air that I breathe', 'Magic Man', 'Come sail away', 'Everything you've done wrong', und viele mehr.
Weitere Daten
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Sprachen : Deutsch, Englisch
Untertitel : Deutsch
Bildformat : 1,85:1 (anamorph)
Audiokanäle : Dolby Digital 5.1
Spielzeit : 93 min
FSK : ab 12 Jahre
Epilog
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Zusammenfassend kann man sagen, daß 'The Virgin Suicides' ein sensibler und nachdenklicher Film ist, den man sich unbedingt anschauen sollte.
Die DVD bekommt nur einen Punkt (von zwei möglichen Punkten), und der Film erhält die Höchstpunktzahl (drei Punkte). weiterlesen schließen
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