Pro:
Kann man kaufen für 7 Euro
Kontra:
Schlechte Schauspieler, schlecht nachgemachte Story, nicht sehenswert
Empfehlung:
Nein
U-571 ist ein US-amerikanischer Spielfilm, der einen "Oscar" gewonnen hat. Und zwar für den besten Soundmix. Warum das so war, ist mir eigentlich nicht so ganz klar; denn das Ganze ist ein Abklatsch des deutschen Spielfilm-Klassikers, "Das Boot", nur mit wenig talentierten Schauspielern, und einer Musik, die lediglich eine Verwurschtung und Verhackstückelung des "Boot"-Hintergrundsounds ist.
Aber fangen wir mal ganz von vorne an, das heißt, legen wir die DVD doch mal ins Laufwerk. Es erscheint ein Startmenü; und dort sollte man gleich einmal "Englisch mit deutschen Untertiteln" wählen, denn die deutsche Synchron-Fassung ist noch erheblich schlimmer als das Original. Die Schauspieler im Film sprechen nämlich teilweise Deutsch; aber was für eins! Bei der Eingangsszene, die auf dem deutschen U-Boot U-571 spielt, geht's ja noch einigermaßen; aber die Besatzung des deutschen Zerstörers, der in einer späteren Filmszene auftaucht, hat gerade mal mühsam den Satz "Da kommt ein Torpedo" auswendig gelernt, und in kalifornischem (?) Englisch wiedergegeben. Muss man zweimal hören; beim ersten Mal versteht man nicht, dass das Deutsch sein soll.
So, worum geht's eigentlich in dem Film?
Das deutsche U-Boot U-571 ist auf Feindfahrt im Atlantik, und wird von einem britischen Zerstörer schwer angeschossen. Es ist manövrierunfähig und funkt um Hilfe. Die Briten und die französische Résistance hören das ab, und melden das den Amerikanern.
Bei denen ist gerade, nach einem Einsatz im warmen Pazifik, eine Party am laufen, als die MP (Militärpolizei) in den Offiziersclub reinkommt, und die Feier auflöst. Commander Mike (Bill Paxton) ist sehr überrascht, als er im Hafen Schweißarbeiter sieht, die sein altes U-Boot in ein Nazi-Boot verwandeln.
Man ist dann beim "briefing" mit einem Mitglied des US-Geheimdienstes dabei, bei dem der Commander informiert wird, auf welche Mission er sich begeben soll: Er soll mit seinem Boot und seiner Mannschaft die deutsche Verschlüsselungs-Maschine Enigma von der U-571 bergen. Und zwar, bevor die deutsche Rettungsmannschaft bei der U-571 eintrifft. Ein Wettlauf gegen die Zeit also.
Der Rest sind Klischees und special effects. Das US-U-Boot fährt also der deutschen U-571 entgegen, und man hört so Sätze wie "it's your job" oder "just do it". Dass der Erste Offizier (Leutnant Andrew Tyler; Matthew McConnaughey) nicht wie vorgesehen befördert wurde, und daher mit seinem Captain Meinungsverschiedenheiten hat, wird nur in kurzen Szenen dargestellt. Der Captain befiehlt ihm, beim Entern des deutschen Bootes skrupellos auch Männer in den Tod zu schicken, denn, so sagt er, anders könne er kein Captain sein.
Als das amerikanische U-Boot von dem deutschen Zerstörer, der früher als erwartet eingetroffen ist, versenkt wird, fängt der Captain die erbeutete Enigma auf und gibt sie seinem Ersten Offizier, der ihn mithilfe einer Leine retten wollte, und ruft noch ("famous last words"): "dive! dive!" ("Tauchen! Tauchen!")
In der Folge erweist sich der I. O als guter Captain, und erhält Unterstützung vom Bordmechaniker ("Chief") Klough. Der wird gespielt von Harvey Keitel, und kann alles reparieren, was an Bord des deutschen U-Boots kaputt ist. (Erinnert uns das nicht ein wenig an Raumschiff Enterprise, Captain Kirk, und Scotty?)
Während der restlichen Stunde kann man sich dann Szenen ansehen, die aus "Das Boot" bekannt sind: Mehrere Alarme, Wassereinbrüche im Boot, ein deutscher Gefangener als Saboteur, ein sich selbst opfernder Amerikaner, und zum Schluss natürlich die Versenkung eines deutschen Zerstörers und die Rettung durch die US-Luftwaffe. Man kann es aber auch lassen, und einstweilen ein Glas Wein trinken, einen Joint rauchen, oder sich die Musik von Jon Bon Jovi anhören, der in dem Film als Leutnant Pete Emmett mitspielt.
Meiner Meinung nach hätte der Jon sich des Sounds für diesen Film annehmen sollen, mit seiner Gitarre. Weshalb dieses grässliche Machwerk einen Oskar für den besten Ton bekommen hat, kann ich echt nicht nachvollziehen.
Aber da es die DVD (ohne Bonus-Material) für so etwa 7 Euro im Supermarkt gab, habe ich mir das auch mal angetan. Muss ich allerdings nicht noch einmal tun. weiterlesen schließen
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