Pro:
Herausragende Performance, atemberaubendes Design, intuitives OS, hochwertige Verarbeitung
Kontra:
Unklares Klappern im Gehäuseinneren?, neuer Lightning-Anschluss nicht mit altem Zubehör kompatibel
Empfehlung:
Ja
1. Einleitung
Nachdem mein iPhone 4 vor zwei Wochen überraschend das zeitliche gesegnet hat, habe ich mich nach langem Zögern für ein iPhone 5 entschieden. Warum ich gezögert habe? Nunja, nicht weil ich von Apple nicht überzeugt wäre. Ich bin danke meines Vaters schon seit meinem 5. Lebensjahr Apple-Nutzer und mich begeistern die Innovationen dieser Firma immer wieder aufs neue. Doch das iPhone 5 machte in den letzten Monaten doch sehr viele negative Schlagzeilen: schlechte Verarbeitung, ein träger Touchscreen, der nicht alle Berührungen erkennt, schlechte Sprachqualität, ein Klappern im Inneren, und so weiter und so fort. Durchaus Dinge, die einen von einem Kauf abschrecken können. Deshalb möchte ich im Folgenden meine Erfahrungen mit dem iPhone 5 mit euch teilen und euch so hoffentlich eine kleine Stütze bei der Kaufentscheidung sein.
Erstanden habe ich mein iPhone 5 im Rahmen des Faschingsknaller-Angebots bei Media Markt für 579€. Aus subjektiven ästhetischen Gründen habe ich mich hierbei für die schwarze Version entschieden, darüber hinaus bietet mein Gerät 16 Gb Speicherplatz.
Vorweg noch eine Sache: bitte verzichtet in euren Kommentar auf dieses nervige Apple-vs-Android-Gebashe. Es ist doch schön, wenn ihr ein Produkt gefunden habt mit dem ihr zufrieden seit. Ob das jetzt von Apple oder von Samsung kommt sollte doch ziemlich gleichgültig sein. Es gibt wichtigere Dinge auf Erden als diesen albernen Kampf zwischen zwei Großkonzernen mitzumachen, die beide gehörig Dreck am Stecken haben. Wenn ihr anderer Meinung seid als ich, dann sagt das auf eine konstruktive Art. Und genau das gleiche gilt natürlich wenn ihr meine Einschätzung zum iPhone 5 teilt. Danke dafür.
2. Technische Daten
Wer meine Testberichte kennt, der weiß, dass ich meine Artikel sehr ungern durch die Auflistung endloser technischer Spezifikationen künstlich aufblähe. Wer sich für die genauen Daten zum iPhone 5 interessiert, der kann sich auf dieser Seite direkt bei Apple informieren: http://www.apple.com/de/iphone/specs.html
Nichtsdestotrotz möchte ich hier ein paar wichtige Dinge zusammenfassen, die sich im Vergleich zum iPhone 4/4S geändert haben, da viele Leute immer wieder meinen das iPhone 5 würde doch überhaupt gar nichts neues bieten. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sie soll nur ein paar für mich persönlich wichtige Gründe, die bei der Kaufentscheidung helfen könnten, hervorheben.
a) Displaygröße: Die größte Neuerung am iPhone 5 ist sicherlich das von 3,5 auf 4 Zoll vergrößerte Display. Damit folgt Apple dem Trend zu immer größeren Smartphonebildschirmen, den hauptsächlich Samsung in den letzten Monaten gesetzt hat. Ich persönlich sehe diese Entwicklung ja eher skeptisch. Für mich hatte das iPhone 4 die perfekte Smartphone-Größe. Es war klein genug um in der Hosentasche nicht zu stören und bei der Benutzung angenehm in der Hand zu liegen, aber andererseits auch groß genug um das darauf komfortabel auch längere Texte lesen oder Videos anschauen zu können. Dass das iPhone 5 nun plötzlich größer sein sollte fand ich von daher nicht so toll. Aber meine Meinung hierzu habe ich schon vor ein paar Monaten geändert. Das iPhone 5 ist nämlich nicht breiter als seine Vorgänger, nur in der Höhe hat es 8 mm zugelegt. Darüber hinaus ist es 1,7 mm schmaler und satte 28 Gramm leichter als das iPhone 4! Bei kaum vergrößertem Volumen bietet das iPhone 5 somit ein mit 0,5 Zoll deutlich größeres Display - und liebe Leute, unterschätzt diese vermeintlich kleine Zahl bitte nicht. In meinen Augen profitieren alle Apps - egal ob Nachrichten, Spiele oder iPod - von diesem halben Zoll ganz gewaltig.
b) LTE: Das iPhone 5 bietet nun auch den neuen Netzstandard LTE an, mit dem sich Daten noch einmal deutlich schneller als mit 3G übertragen lassen. Aktuell ist LTE aufgrund der mangelnden Frequenzausnutzung von Seiten Apples wohl nur im T-Mobile-Netz benutzbar. Für mich persönlich stellt dies kein Problem dar, da ich im Sommer sowieso aufgrund der miesen Netzabdeckung bei O2 wieder zur Telekom wechseln wollte. Alle anderen Nutzer sollten hier aber wirklich aufpassen, damit sie sich nicht falsche Erwartungen machen, die dann nach dem Kauf nicht erfüllt werden.
c) Design: Das iPhone 5 bietet mal wieder ein komplettes Redesign. Näheres zu den äußeren Neuerungen findet ihr im Abschnitt '''Displaygröße''' und auch bei '''Design und Verarbeitung'''.
d) Kamera: Wer ab und an fotografiert weiß: Megapixel sind nicht alles. Das gilt auch für das iPhone 5. Die hintere Kamera bietet nämlich mit 8 Megapixel auf den ersten Blick keine Verbesserung im Vergleich zum iPhone 4S. Bei meinen Testfotos ist mir aber sehr schnell aufgefallen, dass es sich trotzdem um zwei unterschiedliche Linsen handeln muss. Gerade in dunkler Umgebung liefert das iPhone 5 deutlich bessere Ergebnisse ab als seine Vorgänger. Natürlich ist es weiterhin eine Handykamera und keine Spiegelreflex, aber für den Schnappschuss zwischendurch ist das iPhone nun wahrlich gerüstet. Dafür sorgt auch die wirklich sehr gut funktionierende neu integrierte Gesichtserkennung. Zusätzlich wurde auch noch die Auflösung der vorderen FaceTime-Kamera von VGA auf 720p hochgeschraubt.
e) Lightning: Ein leidiges Thema. Mit dem iPhone 5 hat Apple auch seinen alten 30-Pol-Anschluss verlassen und ist zu Lightning gewechselt. Eine Technologie, die dem Anwender außer der kleineren größere Keinerlei Vorteile bietet. Nunja, es musste ja irgendwann mal passieren, schließlich begleiten und die 30-poligen Stecker seit der Einführung des iPods im Jahre 2001. Schade, dass Apple nicht einfach mit einem Mini-USB-Anschluss arbeiten kann, aber das ist wohl mal wieder reine Firmenpolitik mit der man sich leider anfreunden muss.
3. Hardware
3.1. Display
Das Display des iPhone 5 ist nicht nur größer, es bietet auch deutlich brillantere Farben als beispielsweise das iPhone 4. Dies fällt vor allem bei der Betrachtung von Fotos sehr positiv auf. Die Auflösung ist hingegen die selbe geblieben, lediglich in der Höhe wurden natürlich aufgrund der veränderten Größe ein paar Pixel hinzugefügt. Die Pixeldichte bleibt mit 326 ppi allerdings die selbe. Und das ist auch absolut ausreichend, da unser menschliches Auge sowie nicht mehr in der Lage ist zwischen Punkte mit einem noch geringen Abstand unterscheiden zu könnten.
Im Internet bekommt man des öfteren zu lesen, dass der Touchscreen des iPhone 5 nicht zuverlässig auf schnelle Eingaben reagieren würde. Ich kann dies im Test nicht reproduzieren. Selbst wenn ich in Safari sehr schnell über größere Webseiten scrolle wird jede Berührung erkannt und entsprechend in Bewegung umgesetzt. Ich weiß nicht ob der Fehler eventuell an unterschiedlichen Produktchargen liegen kann, aber ich habe hier noch kein einziges mal ein Problem erlebt.
3.2. Telefon
Ja, es soll noch Leute geben, die mit einem Smartphone auch telefonieren. Ich gehöre hier absolut dazu - auch wenn ich mit meinen 30-40 Minuten am Tag im Vergleich zu einigen Businessleuten sicherlich kein Hardcore-Telefonierer bin. Mich hat die Sprachqualität des iPhone 5 auf jeden Fall überzeugt. Man selbst hört seinen Gesprächspartner deutlich klarer und lauter, als es noch beim iPhone 4 der Fall war. Auch wenn am anderen Ende der Leitung ein iPhone 5 Nutzer ist, merkt man einen klaren Unterschied. Die Hintergrundgeräusche sind deutlich leiser, wodurch man natürlich auch in lauterer Umgebung (wie es hier in Berlin eben manchmal der Fall ist) in der Lage ist zu hören und gehört zu werden. Ich kann also die auf manchen Seiten angesprochene Kritik nicht bestätigen. Für mich ist das iPhone 5 eindeutig zum telefonieren geeignet und bietet im Vergleich zu seinen Vorgängern auch eine deutlich gesteigerte Sprachqualität.
3.3. Performance
Unter der Haube des iPhone 5 steckt der brandneue A6 Chip aus dem Hause Apple. Dieser besitzt einen 1,3 GHz Dual-Core CPU bzw. eine Quad-Core GPU Einheit, während sich die älteren iPhones noch mit einem GHz begnügen mussten. Nach Herstellerangaben soll dieser eine mehr als doppelt so schnelle CPU- und Grafikperformance liefern wie sein Vorgängermodell. Da ich zuvor ein iPhone 4 besessen habe kann ich hier auch einen direkten Vergleich wagen. Und ich kann euch sagen: der Geschwindigkeitszuwachs ist der Hammer. Es ist wirklich erstaunlich wie sicher und vor allem schnell sich der A6-Chip durch die Softwareumgebung von iOS6 bewegt. Keine Hänger, keine Ruckler, kaum Ladezeiten - so macht die Verwendung des iPhones wirklich auch mal wieder Spaß. Sämtliche Animationen sehen einfach runder und flüssiger aus, es fühlt sich fast so an als würde das Gerät die Gesten vorausahnen und schon reagieren bevor man den Bildschirm überhaupt berührt. Auch beim Wechsel zwischen einzelnen offenen Programmen reagiert das iPhone 5 sofort und man muss keine Sekunde warten, bevor man die andere App in vollem Umfang nutzen kann. Wirklich ein großer Vorteil im Vergleich zu den Vorgängern!
3.4. Akkulaufzeit
Die Akkulaufzeit des iPhone 5 ist ein absolut heißes Eisen. Apple gibt die Sprech- und Surfzeit bei Verwendung von 3G mit 8 Stunden an, im Standby soll das Gerät bis zu 225 Stunden aushalten können. Damit bewegt sich das iPhone 5 nur marginal über den Möglichkeiten vom iPhone 4S und bleibt weiterhin hinter der Leistung des iPhone 4 zurück. Schade eigentlich, in meinen Augen hätte Apple den Platz nach oben doch deutlich besser ausnutzen und somit ein weiteres Verkaufsargument schaffen können.
Für mich persönlich ist die Akkulaufzeit des iPhone 5 jedoch absolut ausreichend. Die 10 Stunden Laufzeit sind absolut realistisch, auch wenn man aktiv mit dem Gerät arbeitet und nicht nur das Display eingeschaltet hat. Bei sehr rechenintensiven Anwendungen wie beispielsweise Spielen oder auch Videos geht das iPhone jedoch relativ schnell in die Knie. Ich lade mein iPhone in der Regel über Nacht, also ist es für mich normalerweise ausreichend, wenn es 16 Stunden mit wechselnder, teilweise starker Beanspruchung übersteht. Und das schafft das iPhone 5 locker. Selbst wenn ich es sehr stark nutze bin ich wenn ich abends zu Hause ankomme höchstens bei 30% angekommen. Wem das nicht ausreicht, dem würde ich zur Anschaffung eines externen Reserveakkus raten, damit man einen Notanker zu Hand hat wenn der Akku doch mal unterwegs in die Knie gehen sollte.
3.5. Anschlussmöglichkeiten
Im Gegensatz zu anderen Herstellern ist Apple bei den externen Anschlussmöglichkeiten sehr knausrig. Während Konkurrenzmodelle mit universell einsetzbaren USB-Schnittstellen aufwarten können, besitzt das iPhone nur den proprietären Lightning-Anschluss. Lightning löst den langjährigen Dock-Connector als Apple-Standard ab und wird voraussichtlich für die nächsten zehn Jahre zum Anschluss von mobilen Geräten genutzt werden. Außer seiner kompakteren Bauweise bietet dieser neue Kabeltyp für den Nutzer keine Vorteile. Im Gegenteil, durch die Verwendung eines Chips schließt Apple gezielt Dritthersteller von der Produktion von Adapter- und Ladekabeln aus und kann somit Zubehör zu wahren Wucherpreisen verkaufen.
Neben dem Lightning-Connector besitzt das iPhone noch einen Ausgang für einen 3,5 mm Klinkenstecker zum Anschluss eines Kopfhörers oder Headsets, was sich erfreulicherweise sogar im Lieferumfang befindet.
4. Software
iOS 6 ist in meinen Augen das aktuell beste Betriebssystem, das für Handys und Tablets verfügbar ist. Auch wenn die Konkurrenz aus Redmond mit Windows 8 eine sehr solide Alternative veröffentlicht hat und auch Android sicherlich sehr gut ist, läuft Apple dank der intuitiven, soliden Bedienung, einem umfangreichen App Angebot und hoher Systemstabilität allen anderen Produkten den Rang ab. Auch die zahlreichen innovativen Entwicklungen - wie beispielsweise die Sprachsteuerung Siri - tragen hierzu bei.
Im App Store - der entweder direkt über das iPhone oder von einem Computer bzw. Mac via iTunes aufgerufen werden kann - tummeln sich bekanntlich zahllose Apps für alle möglichen und unmöglichen Dinge. Und wie jedes andere iOS Gerät wird natürlich auch das iPhone erst durch diese Programmvielfalt zu einem digitalen Schweizer Taschenmesser. Egal ob Spiele, Fahrpläne oder digitale Ausgaben von Tageszeichnungen - im App Store findet sich fast alles.
Die mitgelieferte Software ist sehr umfangreich. Im Prinzip bietet das iPhone bereits direkt nach dem Auspacken alle essentiellen Funktionen an, die ein Smartphone heutzutage haben muss. Einzig und allein das eine oder andere kostenlos mitgelieferte Spiel könnte man vermissen. Aber wenn man sein iPhone wirklich auch zum spielen zwischendurch verwenden möchte, so findet man im AppStore bereits ab 89 Cent sehr gute Zeitvertreiber.
5. Design und Verarbeitung
Während bei der Aktualisierung des iPhone 4 zum iPhone 4S lediglich technische Neuerungen "unter der Haube" vorgenommen wurden und das Äußere unverändert blieb, bietet das iPhone 5 nun wieder ein komplettes Redesign. Wie bereits angesprochen ist die Displaygröße von 3,5 auf 4 Zoll gewachsen. Das iPhone wirkt somit schlanker und kaum größer als seine Vorgänger, hinterlässt damit aber einen sehr edlen Eindruck. Die wenigen vorhandenen Knöpfe sitzen fest und haben quasi kein Spiel. Der Druckpunkt ist sehr kräftig gewählt, wodurch man zwar einerseits etwas mehr Kraft aufwenden muss als beim iPhone 4, andererseits wirkt das sonst doch sehr dürre Gerät dadurch etwas stabiler.
Schaut man das iPhone 5 lediglich von vorne an, so fallen einem bis auf das längere Display nicht sonderlich viele neue Dinge auf. Der Abstand des Bildschirms zum oberen und unteren Rand wurde im Vergleich zu den Vorgängerversionen deutlich verkürzt, womit sich auch erklärt warum das iPhone 5 trotz deutlich größerem Display nicht deutlich länger ist.
Im Gegensatz zum iPhone 4 ist die Rückseite des iPhone 5 nun nicht mehr aus Glas gefertigt sondern besteht zu großen Teilen aus Aluminium. Lediglich ein kleiner Streifen am oberen und unteren Rand ist weiterhin aus Glas. Dies ist vermutlich technisch bedingt, da bei einer Rückseite aus einem großen Aluminiumstück die Wlan- und Telefon-Antenne einen schlechteren Empfang hätten. Darüber hinaus ziert ein kleines schwarzes Apple-Logo den Rücken des iPhone 5.
Mir persönlich gefällt das Äußere des iPhone 5 sehr. Gerade die Aluminiumrückseite kann bei mir punkten. Natürlich ist es durchaus möglich, dass hier eine Prädilektionsstelle für Kratzer ist. Aber wenn ich mir ansehe wie viele Leute zuvor mit großen Rissen im Glas herumgerannt sind, dann habe ich doch lieber ein paar kleine Kratzer als dass mir nach einem Sturz Glasscherben von der Rückseite meines Handys entgegenkommen.
Von der Verarbeitung war ich im ersten Moment auch sehr beeindruckt. Das iPhone 5 wirkt sehr hochwertig und deutlich eleganter als seine Vorgänger. Nach wenigen Stunden wurde meine Meinung leider etwas getrübt, als ich feststellen musste, dass bei stärkerer Bewegung ein Klappern aus dem oberen Bereich des Geräts ertönt und es den Eindruck macht, als würde zusätzlich ein größeres Bauteil von links nach rechts kippen. Was zur Hölle ist da denn los? Hat Apple etwa bei der Verschraubung im Inneren gepatzt und fliegt hier bei jeder etwas stärkeren Bewegung der Akku oder sonstiges von einer Ecke in die andere? Über Google fand ich schnell heraus, dass ich nicht der einzige mit diesem Problem bin. Allerdings scheint die Ausprägung des Geräuschs bei allen etwas unterschiedlich zu sein. Auch ein einheitlicher Erklärungsansatz ließ sich kaum finden. Ich bin der Meinung, dass die Geräusche tatsächlich zwei unterschiedliche Ursachen haben. Bei mir tritt ein leises Klappern auch bei leichter Bewegung auf, was ich auf den Bereich um die Kameralinse ansiedeln kann. Dieses Geräusch kann ich mir noch ganz gut erklären, da die Linse eventuell nicht starr, sondern in einer Art Bildstabilisator gelagert ist. Das finde ich vollkommen okay, hat ja für mich auch Vorteile. Was sich aber nicht so leicht wegreden lässt ist das Klacken was bei stärkerer Bewegung auftritt. In meinen Augen ist hier im Inneren irgendwas nicht richtig verschraubt. Ich werde in den nächsten Wochen mal bei einem Apple Store vorbeischauen und das vorführen. Ich bin wirklich gespannt ob Apple wieder mit der Ausrede "Das ist kein Bug, das ist ein Feature" kommt, aber in meinen Augen stimmt hier irgendwas nicht.
6. Lieferumfang
Im Lieferumfang befindet sich natürlich das Gerät selbst, ein Ladegerät, das Lightning-Kabel und neben zahlreichen Dokumentationsunterlagen auch noch ein Headset. Für mich persönlich eine positive Sache, da ich schon die Befürchtung hatte, dass Apple ähnlich wie beim iPad auf solche kleinen Zugaben komplett verzichten könnte.
Das Headset hätte natürlich fast schon seine eigene Produktbewertung verdient, da es auch separat zu erwerben ist. Aus diesem Grund möchte ich es hier auch noch kurz vorstellen.
Das neue Headset von Apple wurde komplett überarbeitet, vor allem die auf den ersten Blick sehr skurrile Gestaltung des Ohrteile fällt natürlich direkt ins Auge. Diese verrückte Form hat aber natürlich auch ihren Sinn. Im Gegensatz zu den alten Kopfhörern von Apple kann man diese nämlich schon fast als Semi-InEars bezeichnen. Sie dringen etwas in den Hörkanal ein, ohne hier allerdings fest abzudichten. Dadurch bleibt einerseits der Tragekomfort hoch und man hört auch noch seine Umwelt, andererseits haben die Ohrteile aber auch einen sicheren Halt in der Hörmuschel und rutschen nicht so leicht heraus.
Die Soundqualität des Headsets in ordentlich. Zum telefonieren und auch zum Musik hören ist es durchaus brauchbar, kann aber natürlich nicht mit höherpreisigen InEars oder geschlossenen Kopfhörern mithalten. Positiv fallen aber vor allem die Tiefen auf, die für einen offenen Kopfhörer sehr druckvoll rüberkommen.
Die Sprachqualität des Mikrophons ist in Ordnung, aber nicht überragend. Die Stimme hört sich am anderen Ende der Leitung etwas dünn an, auch die Dämpfung von Umgebungsgeräuschen ist nicht so gut wie wenn man mit dem iPhone in der Hand telefoniert. Dies ist aber auch nur logisch, denn das iPhone unterdrückt die Umgebungsgeräusche mittels eine extra Mikrophons, das am Gerät selbst untergebracht ist. Befindet sich dieses allerdings in der Hosentasche, so kann es auch keine brauchbaren Ergebnisse liefern.
Sehr praktisch ist die Möglichkeit mit der integrierten Fernbedienung die Lautstärke des iPhone zu regeln und auch den iPod zu bedienen. Natürlich lassen sich auch Anrufe annehmen oder beenden, sodass man das iPhone hierfür nicht einmal aus der Tasche nehmen muss.
7. Kleine Entscheidungshilfen
Ähnlich wie schon bei meinem Testbericht zum iPad 4 möchte ich interessierten Nutzern an dieser Stelle eine kleine Hilfestellung bei der Kaufentscheidung anbieten. Da Apple nicht nur das iPhone 5 in schwarz oder weiß sondern auch das iPhone 4 und 4S weiterhin vertreibt, stelle ich im folgenden einige wichtige Unterschiede gegenüber.
iPhone 5, 4S oder 4?
Diese Entscheidung war für mich persönlich ziemlich einfach. Zwar bezahlt man für das iPhone 5 etwa 100€ mehr als für das iPhone 4S, aber man erhält dafür auch eine deutlich ausgereiftere Technik: ein deutlich schnellerer A6-Chip, ein größeres Display, strapazierfähigere Rückseite aus Aluminium oder auch der LTE-Netzstandard. Ganz klar, diese vielen Vorteile sind mir persönlich den Aufpreis von knapp 100€ eindeutig wert, da das iPhone 5 vor allem aufgrund der deutlich besseren Chip-Technologie viel mehr Spielraum für kommende Softwareversionen beziehungsweise Apps lässt und somit für einen längerfristigen Einsatz gut gerüstet ist. Beim iPhone 4 und 4S hingegen hätte ich Sorge, dass die Performance eventuell schon ab iOS 7 oder bei neueren Apps nicht mehr ausreicht um ein flüssiges, angenehmes Handling zu bieten. Das merkt man vor allem beim iPhone 4 bereits heute unter iOS 6 stellenweise sehr deutlich.
Wer allerdings sehr auf den Preis schauen muss, dem kann ich das iPhone 4 dennoch empfehlen. Aber in meinen Augen sollte man sich in diesem Fall lieber kein Neugerät bei Apple kaufen, sondern nach deutlich billigeren, teilweise ja auch noch sehr gut erhaltenen Gebrauchtgeräten Ausschau halten.
8, 16, 32 oder 64 Gb?
Hier kann man wirklich nur sagen: kommt drauf an. Eigentlich möchte man intuitiv zu einem der größeren Modelle greifen, doch bereits der Blick auf die Preise lässt einen schnell zurückschrecken: für die 32 Gb Version zahlt man 110€, für die 64 Gb Ausgabe sogar 220€ mehr. Und somit stellt man sich wieder einmal die typische Frage: brauche ich das überhaupt? Ich persönlich nicht. Ich nutze kaum übermäßig viel Platz belegende Spiele, selbst aufwendige Apps wie beispielsweise "Temple Run2" belegen ca. 100 bis 150Mb. Musik ziehe ich dank iTunes Match bei Bedarf aus der Cloud, sodass ich nicht meine ganze Sammlung mit dem iPad synchronisieren muss. Lange Rede, kurzer Sinn: von meinen 16 Gb sind aktuell gerade einmal knapp 5 Gb belegt. Meiner Meinung nach reicht die kleine Speichervariante für die meisten Verbraucher aus. Über den Kauf der 32 oder 64 Gb Version sollte man denke ich aber vor allem dann nachdenken, wenn man größere Musiksammlungen ohne iTunes Match oder HD-Filme auf das iPhone laden möchte. Den Griff zur 8 Gb Version des iPhone 4 kann ich allerdings nicht empfehlen, denn hier wird man sehr schnell mit Platzproblemen zu kämpfen haben. Aber 16 Gb sind in meinen Augen für den Durchschnitts-User absolut ausreichend.
Schwarz oder weiß?
Ob man ein schwarzes oder ein weißes iPhone wählt ist in meinen Augen eine Frage des persönlichen Geschmacks. Keine der beiden Alternativen hat besondere Vor- oder Nachteile. Im Internet mutmaßen einige Leute, dass auf weißen iPhones Schmutz schneller zu sehen ist oder die Farbe vergilben könnte, ähnlich wie es bei den älteren weißen MacBooks der Fall war. Diese Befürchtungen kann ich aber nicht nachvollziehen. Die Front wird komplett von einer Glasscheibe bedeckt, sodass mit dem der Farbe gar nicht in Kontakt kommt. Auf dem schwarzen iPhone sieht man Fingerabdrücke und Staub etwas schneller, wohingegen dunkler Schmutz (z.B Ruß an den Fingern) eher auf den weißen Geräten auffällt.
Lange Rede kurzer Sinn: wem weiß besser gefällt, der sollte zu weiß greifen. Wem schwarz besser gefällt, der wählt schwarz. Befragt einfach euren persönliche Geschmack, hier gibt es kein richtig oder falsch, kein besser oder schlechter.
8. Fazit
Das iPhone 5 überzeugt nicht nur durch sein Äußeres, auch mit seinen inneren Werten kann es wahrlich glänzen. Das neue, größere Display lässt deutlich mehr Platz auch für umfangreiche Apps, während das Gesamtvolumen des iPhones dank effizienterer Platznutzung kaum zugenommen hat. Es ist lediglich 8 mm höher und dabei schmaler und leichter als seine Vorgänger. Es liegt sehr angenehm in der Hand, ist sehr hochwertig verarbeitet und gerade die Rückseite aus Aluminium sieht einfach nur wahnsinnig gut aus.
Hardwaretechnisch bietet das iPhone 5 dank des A6 Prozessors eine deutliche Leistungssteigerung. Ansonsten sind die zusätzlichen Features überschaubar, die leicht verbesserte Kamera und eine marginal längere Akkulaufzeit fallen kaum ins Gewicht. Negativ anmerken muss man leider das leichte Klappergeräusch, das wohl bei jedem iPhone 5 mehr oder weniger ausgeprägt zu hören ist. Ich werde mein iPhone aus diesem Grund in den nächsten Wochen mal bei einem Apple Store vorbeibringen und abklären lassen, ob in dieser Hinsicht wirklich alles so ist wie es sein sollte. Über meine Erfahrungen werde ich dann an dieser Stelle natürlich berichten.
Darüber hinaus sollte man sich im klaren sein, dass das iPhone 5 nicht mehr mit dem alten 30-poligen Anschluss geliefert wird, sondern dass Apple seine mobile Produktreihe komplett auf den kompakteren Lightning-Anschluss umgestellt hat. Dadurch könnte es sehr gut sein, dass bereits vorhandene, alte Zubehörgeräte nicht mehr mit dem iPhone 5 kompatibel sind. Hier sollte man sich im Vorfeld Gedanken machen ob man diese sowieso auf kurze oder lange Sicht ersetzen möchte, oder ob hier alternativ ein Adapter Abhilfe schaffen könnte.
Wer ein neues, leistungsfähiges Smartphone sucht und viel Wert auf ein ansprechendes und unkompliziertes Nutzererlebnis legt, der ist mit dem iPhone 5 sehr gut beraten. Wen die Neuerungen hingegen nicht überzeugen und wem die Prozessorleistung nicht ganz so wichtig ist, der kann auch beruhigt zum iPhone 4S greifen. Ich spreche dem iPhone 5 eine klare Kaufempfehlung aus. weiterlesen schließen
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