Pro:
Wirkt gut, härtet die Nägel, trocknet blitzschnell
Kontra:
Extrem beißender Geruch
Empfehlung:
Ja
Da meine Nägel im Dezember ziemlich gelitten haben, suchte ich neben den kurzfristigen Lösungen wie Kunstfingernägeln (Bericht folgt), auch eine Langzeitlösung, um meine ohnehin weichen und brüchigen Nägel mal dauerhaft zu stärken. Da ich von der Nagelpflegeserie der Firma Essence sowieso begeistert bin, habe ich spontan zur Nagelkur dieser Firma gegriffen. Ein 9ml-Fläschchen von "Essence Express Nail Repair 5000" kostete mich bei "Ihr Platz" 2,29 Euro. Also typisch Essence-günstig.
***Verpackung***
Die Verpackung ist – wie man oben sehen kann – ein typisches Nagellackfläschchen. Was man nicht sehen kann, ist die Papp-Banderole, die die Flasche beim Kauf noch umhüllt. Sie ist, genau wie das Etikett, holographisch schimmernd. Außen sind die gleichen Infos aufgedruckt, wie auf der Flasche selbst, innen findet sich die Gebrauchsanweisung. Ich habe versucht, die Banderole so zu lösen, dass ich sie hinterher wieder um die Flasche drumwickeln kann (habe mit so was einen Ordnungstick). Leider klappt das nicht. Man zerreißt die Banderole zwangsläufig.
***Die Nagelkur***
Hat man die Banderole entfernt, kann man in der Flasche die Nagelkur erkennen. Sie ist nicht völlig klar, sondern leicht milchig und noch etwas flüssiger als herkömmlicher Nagellack. Geruchstechnisch kann die Kur aber locker mit normalem Nagellack mithalten. Sie riecht sogar noch etwas beißender. Es empfiehlt sich, nach dem Auftragen gründlich zu lüften.
***Versprechen des Herstellers***
- Stärkt und kräftigt weiche und brüchige Nägel
- Starke und kräftige Nägel in nur 2-3 Wochen
***Anwendungshinweise***
Daran sollte man sich schon halten, denn die Nagelkur soll ja auch wirken.
Am ersten Tag soll man die Kur direkt auf die Nägel auftragen, am zweiten eine zweite Schicht darüber pinseln. Am dritten Tag wird die Kur entfernt (mit ganz normalem Nagellackentferner) und die Anwendung wiederholt. Danach sollte man die Kur nur noch einmal wöchentlich als Unterlack auftragen. Die Gesamtanwendungsdauer beträgt 2 – 3 Wochen.
Ferner sollte man die Nagelhaut mit einem Fettkörper (Melkfett, oder auch fetthaltige Körpercreme) schützen. Augenkontakt sollte vermieden werden (verständlich) und bei unangenehmer oder allergischer Reaktion sollte man die Nagelkur absetzen.
***Die erste Anwendung***
Wie vom Hersteller empfohlen, creme ich zunächst meine Nagelhaut mit einer fetthaltigen Creme ein. Dann kommt die Kur an die Reihe. Der Pinsel zum Auftragen hat weiße Borsten und ist schön lang. Das ist mir immer wichtig, da der Pinsel dann beim Auftragen schön auseinander fächert und drei Striche für einen Nagel genügen.
Die Kur riecht wirklich schon ziemlich beißend, aber wie heißt es: Wer schön sein will, muss leiden ;-) Ich beginne wie immer mit der linken Hand. Beim Lackieren merkt man, dass die Kur deutlich flüssiger ist als normaler Nagellack. Erwischt man zuviel, läuft die Kur sofort in die Nagelecken. Also lieber etwas weniger. Die fünf Nägel der linken Hand habe ich schnell lackiert. Dabei bemerke ich, dass meine Augen beginnen zu tränen. Mist, das beißt doch ganz schön. Daher drehe ich die Kur schnell wieder zu, nachdem ich die erste Hand fertig habe. Jetzt muss die Kur nur noch trocknen. Nach einer Minuten teste ich die Lackierung mal probeweise vorsichtig an. Nanu? Was ist das? Die ist ja schon vollkommen trocken und durchgehärtet. Klasse. Das macht die Anwendung richtig sympathisch. Jetzt noch schnell die rechte Hand – das geht ebenso flott. Die leicht milchige Kur ist auf den Nägeln übrigens vollkommen klar, sieht also aus, wie herkömmlicher Klarlack.
So schnell wie der Lack getrocknet ist, so schnell blättert er auch schon wieder ab. Schon nach zwei Stunden begann sich die Kur unten am Nagelbett abzulösen, was ziemlich schäbig aussieht. Nach dem ersten Ärger habe ich überlegt, ob das eventuell ein Anwendungsfehler sein könnte, was ich aber gleich wieder ausschloss. Dann dachte ich, es könnte eventuell daran liegen, dass sich die Kur am Nagelbett mit der aufgetragenen Fettcreme gemischt hat und darum nicht mehr richtig auf dem Nagel haftet. Ich habe also die Nägel wieder ablackiert und das ganze Auftragen ohne Fettcreme wiederholt. Dabei habe ich auch festgestellt, dass die Kur sich auch ohne Fettcreme problemlos auftragen lässt. Da brennt nichts und da ziept nichts am Nagelbett. Zudem war das Problem des Ablösens hiermit gelöst – nach dem zweiten Versuch hielt die Kur problemlos auf den Nägeln.
***Der zweite Auftrag***
Am nächsten Tag trug ich die Nagelkur in einer zweiten Schicht auf. Dabei stellte ich fest, dass die zweite Schicht genauso schnell trocknet, wie die erste. Schon nach rund 45 Sekunden ist die Kur durchgehärtet und ist gegen Kratzer u.ä. gefeit. Die Kur selber ist also schon mal bombenhart. Aber werden es auch die Nägel? Am zweiten Tag bemerkt man davon natürlich noch nichts. Die Kur fühlt sich auf dem Nagel nach dem zweiten Auftrag nicht nur hart, sonder auch leicht gummiert an, was nicht unangenehm ist, da es die Nägel elastisch hält.
Am dritten Tag lackiere ich die Nägel ab und wiederhole die Vorgänge der ersten drei Tage. Danach wird der Lack nur noch einmal wöchentlich aufgetragen.
***Die Haltbarkeit der Kur ohne Überlack***
Essence schreibt ja, dass man die Kur als Unterlack nutzen kann. Da ich mir die Fingernägel nicht regelmäßig lackiere, benutze ich die Kur als Klarlack-Ersatz. Hierzu muss erwähnt werden, dass das problemlos funktioniert, dass man dann aber nicht mit einmal wöchentlich lackieren hinkommt. Die Kur beginnt nämlich am vierten Tag, an der Nagelspitze abzusplittern. Da das unschön aussieht, muss man spätestens schon am fünften Tag neu lackieren.
***Die Haltbarkeit der Kur als Unterlack***
Zwischendurch bevorzuge ich wenn überhaupt, zarte Farben oder Frech Manicure auf meinen Fingernägeln. Die Nagelkur bildet dafür die perfekte Vorbereitung, da sie den Nagel zusätzlich glättet. Sowohl normale Nagellacke als auch die French Manicure lassen sich prima auf der Nagelkur auftragen. Die Kur wird durch den erneuten Auftrag nicht angelöst, so dass sich auch die Trocknungsdauer der „normalen“ Nagellacke nicht verlängern. Die Haltbarkeit der Nagelkur hängt nun natürlich etwas von der Haltbarkeit der Überlacke ab. Denn wenn die schon nach drei Tagen nicht mehr schön aussehen, geht natürlich beim Ablackieren auch die Nagelkur mit runter.
***Das Ablackieren***
Die Kur lässt sich problemlos mit Nagellackentferner von den Nägeln entfernen. Dabei würde ich – von meinen eigenen Erfahrungen ausgehend – Nagellackentferner mit Aceton verwenden, da man mit acetonfreiem Entferner deutlich länger braucht um die Nagelkur zu entfernen. In dieser Hinsicht ist sie doch ganz schön hartnäckig.
***Das Ergebnis***
Das ist natürlich das wichtigste an einem solchen Bericht :-) Ich benutze die Kur jetzt sei dreieinhalb Wochen und werde die Kur mit dem nächsten Ablackieren erst mal nicht mehr benutzen. Nicht, weil ich etwa von der Kur enttäuscht wäre – im Gegenteil. Meine Nägel sind durch die Kur tatsächlich deutlich fester und kräftiger geworden. Sie splittern nicht mehr so stark und das wichtigste: Sie reißen längst nicht mehr so oft ein wie früher. Natürlich kann auch eine gute Nagelkur nicht verhindern, dass mal ein Nagel ab- oder einreißt, wenn man mit dem Nagel irgendwo hängen bleibt. Da der Hersteller nicht erwähnt, wie oft man die Nagelkur anwenden sollte, habe ich für mich entschieden, mich zunächst an die in der Anleitung angegebene Anwendungsdauer von drei Wochen zu halten und die Kur dann nach Bedarf anzuwenden. Da die Nagelkur nach dem Öffnen noch 36 Monate haltbar ist, sollte das kein Problem darstellen.
***Die Ergiebigkeit***
Seit dem Kauf sind knapp vier Wochen vergangen. Trotz regelmäßiger Anwendung ist bisher noch nicht einmal ein Fünftel der Flasche leer. Durch die sehr flüssige Konsistenz braucht man von dieser Kur deutlich weniger als von normalem Nagellack.
***Verträglichkeit***
Ich habe mit der Verträglichkeit dieses Präparates keinerlei Probleme. Meine Nägel vertragen die Kur wunderbar, auch die Nagelhaut wird trotz fehlendem Schutz durch Fettcreme, nicht angegriffen. Auch trocknet die Nagelhaut nicht aus. Einzig den beißenden Geruch, der zu tränenden Augen führen kann, ist hier zu bemängeln.
***Die Inhaltsstoffe***
Diese finden sich nicht auf der Flasche, sondern nur auf der Homepage:
Ethyl Acetate (Lösungsmittel), Butyl Acetate (Lösungsmittel), Nitrocellulose Isopropyl Alcohol (Filmbildner), Phtalic Anhydride/Trimellitic Anhydride/Glycols Copolymer (Filmbildner), Acetyl Tributyl Citrate (Filmbildner), Acrylates Copolymer (Antistatika, Kämmbarkeitshilfen, Bindemittel, Filmbildner), Formaldehyde (Konservierungsstoff), Camphor (Kampfer; Vergällungsmittel, Filmbildner), Benzophenone-1 (UV-Absorber, Lichtfiltersubstanzen), Glycine Soja Germ Extract (Soja; Pflanzlicher Inhaltsstoff, Emollentien), Triticum Vulgare Germ Oil (Weizen; Pflanzlicher Inhaltsstoff, Absorptionsmittel, Viskositätsregler, Schleifmittel, Emollentien), Tocopheryl Acetate (Antioxidantien).
***Der Hersteller***
Cosnova GmbH
Frankfurt
www.essence-cosmetics.com
***Mein Fazit***
Ich bin mit dieser Nagelkur absolut zufrieden. Das Preis-Leistungs-Verhltnis ist mehr als gut. Meine Nägel sind merklich stärker und kräftiger geworden, die Anwendung ist einfach und geht sehr schnell, aufgrund der schnellen Trocknung der Nagelkur. Einen Stern Abzug gibt es trotzdem und zwar für den beißenden Geruch und die dadurch tränenden Augen. Da könnte der Hersteller noch was verbessern. Ansonsten ist diese Nagelkur problemlos weiterzuempfehlen.
© Arti weiterlesen schließen
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