Pro:
insektizidfrei, leichte Anwendung
Kontra:
nur bedingte Wirkung
Empfehlung:
Ja
Vor etwa 2 Wochen brachte ich mir eine Palme aus dem Baumarkt mit. Leider hatte nicht nur ich dieses Gewächs attraktiv gefunden. Nachdem ich den richtigen Platz für die gefunden hatte, stellte ich fest, dass es sich auf der Blumenerde kribbelte und krabbelte. Kurz darauf sah ich kleine Fliegen aufsteigen. Solche Plagegeister hatte ich mir früher schon einmal eingeschleppt. Sie vermehren sich prächtig und wenn man nicht eingreift, wird man sie gar nicht wieder los. Also musste Hilfe herbei.
Da ich in meiner Wohnung keinen Insektizide verteilen wollte, suchte ich nach einer Alternative. Gelbsticker kamen in Frage. Das sind mit Kleister behaftete Plastikkärtchen, welche die Insekten anlocken und festhalten sollen, bis diese elendiglich zugrunde gehen. Leider kann ich auf das Leben dieser Tierchen keine Rücksicht nehmen, wenn ich die Palme behalten möchte.
Merkliche Preis- und Qualitätsunterschiede
Beim Durchsehen der Angebote in einem anderen Baumarkt fiel mir auf, dass es merkliche Preisunterschiede bei den Gelb-Stickern gibt. Nach längerem Überlegen entschied ich mich für die von Neudorff. Das 10er-Pack kostete ungefähr 5 Euro. Online ist es etwas billiger zu haben, allerdings kommen je nach Anbieter die Portokosten hinzu.
- weil es ein namhafter Hersteller ist
- weil sich die Kärtchen zur Bekämpfung von Schwarzen und Weißen Fliegen, geflügelten Blattläusen, Thripse, Minierfliegen sowie Zikaden eignen sollen und ich sie somit für verschiedene Zwecke anwenden könnte
- weil mir die 10er Packung praktisch erschien
- und vor allem, weil die Sticker von Öko-Test ein "sehr gut" erhalten haben.
Einfache Anwendung
Die Packung ist mit 10 Gelbstickern sowie mit 10 Befestigungsdrähten versehen, wie man sie auch bei Gefiertüten verwenden kann. Die Drähte benötigt man allerdings nur, wenn man die Kärtchen aufhängen will. Bei niedrigeren Gewächsen, zu denen bis jetzt auch noch meine Palme zählt, kann das Kärtchen an seinem spitzen Ende in die Erde gesteckt werden. In der Praxis gelingt dies sehr einfach. Zuvor müssen die Kärtchen vom Klebeband beseitigt werden, damit die Klebefläche frei liegt.
Leim klebt nicht besonders gut
Die Palme steht bisher auf meinem Schreibtisch. Deswegen habe ich das Ungeziefer im wahrsten Sinne des Wortes beinahe im Auge und kann von der Wirkung der Kärtchen berichten. Tatsächlich locken die Kärtchen eine Menge Trauermücken (Schwarze Fliegen) an. Diese kleben augenscheinlich am Leim fest, so dass man hofft, bald alle Störenfriede vernichtet zu haben. Die Fangerfolge sind beachtlich, die Fluchtchancen allerdings auch. Wenn ich die winzigen Tierchen eine Weile beobachte, erkenne ich, wie sie sich auf der Karte abstrampeln, um die kleben gebliebenen Füßchen vom Leim heben zu können. Und schon nach kurzer Zeit gelingt dies einem Großteil der Fliegen. Das bedeutet: Das Fangergebnis beeindruckt mich nicht. Nunmehr stecken bereits 2 Kärtchen im Topf, aber ich habe leider den Eindruck, dass die Fliegen bei der Eiablage schneller sind als dass sie gefangen werden.
Neudorff empfiehlt beim Trauermücken-Befall den zusätzlichen Einsatz von SF-Nematoden, die gegen die im Boden lebenden Jungstadien der Trauermücken helfen sollen. Nun stehe ich vor der Frage, ob ich mir diese tatsächlich zulegen soll. Man lese und staune: In jeder Packung sind zig Millionen Stück!!! Eine Packung kostet bei Amazon mindestens 15 Euro. Wenn die Nematoden genauso durchschnittlich wirken wie die Gelb-Sticker wäre der Erfolg kaum vorhersehbar. Ich denke, ich entscheide mich lieber für einen Sack gute Blumenerde und pflanze die Palme um.
Leider kann ich den Gelb-Stickern aufgrund der schlechten Haftwirkung nur zittrige 3 Sternchen verleihen und lediglich eine zaghafte Kaufempfehlung aussprechen.
Fazit: Umtopfen ist billiger und beseitigt Schädlinge schneller. Bedingte Kaufempfehlung. weiterlesen schließen
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