Temperatureinstellung sei mehr nötig, und insgesamt sollte das Bügeln damit einfacher und schneller vonstatten gehen, da sich die Wärme von selbst reguliert. Nur das Bügeln an sich muss nach wie vor selber gemacht werden – das geschieht natürlich nicht vollautomatisch. Inwiefern diese Versprechen in der Praxis eingehalten werden und was es sonst noch zu diesem Haushaltsgerät zu berichten gibt, möchte ich hiermit darlegen.
== Produktmerkmale ==
* Optimal-Temp-Technologie: Eine Einstellung für alle Stoffe
* Automatische Abschaltung bei Inaktivität (Wird das Bügeleisen wieder bewegt, soll es sich erneut aufwärmen)
* T-ionic Bügelsohle – sie soll zu 25% gleitfähiger und 30% unempfindlicher gegen Kratzer sein
* 92 Dampflöcher in der Bügelsohle
* 350 ml Wassertank
* Konstante Dampfleistung 50 g / min
* 2800 Watt maximale Leistung
* Mögliche Dampfeinstellungen: Dampf, Dampflos und ECO
* Bis zu 200 g Dampfstoß
* Präzisionsspitze mit Knopfspur
* Tropfstopp-Funktion
* Soft-Grip-Handgriff
* Dreifach aktives Antikalksystem (Es enthält zwei Anti-Kalk-Tabletten)
== Lieferumfang ==
1 Bügeleisen
1 Wasserbehälter aus Kunststoff
1 Kabelhalterung mit Klammer zum Anbringen an das Bügelbrett
1 Bedienungsanleitung, Quick Start Guide und Garantie
== Meine Eindrücke ==
=== Versand und Verpackung ===
Der Bestellvorgang lief über die Homepage von Philips inklusive der Gutscheineingabe für den 50%-Rabatt problemlos. Es ist keine Anmeldung für den Bestellvorgang erforderlich. Den reduzierten Preis in Höhe von knapp 60,- € erhalte ich im Falle einer Rücksendung zurück. Unverzüglich nach der Bestellung erhielt ich die Bestätigungsmail, und innerhalb eines Tages trudelte die Versandbestätigung ein. Schon einen Tag danach kam das Paket per UPS an, und zwar angemessen verpackt in einem Umkarton, in dem sich der Produktkarton befand. Die Verpackung war ausreichend mit Plastik ausgepolstert.
=== Bedienungsanleitung ===
Die Bedienungsanleitung enthält alle erforderlichen Informationen, ist leicht verständlich erklärt und einschlägig illustriert. Die Gestaltung dieser einfachen Illustrationen mutet zwar – insbesondere für so ein Produkt, das sich technisch modern geben will – mitunter etwas veraltet an (es werden auf den stilisierten Bildern ausschließlich weibliche Bügler gezeigt, und zwar in einem Kleidungsstil, wie er vor mehreren Jahrzehnten zuletzt getragen wurde), aber ich will ja nicht Erbsen zählen.
=== Äußerliches und allgemeine Verarbeitung ===
Als erstes ist mir die Größe relativ zu meinem bisherigen normalen Bügeleisen aufgefallen. Es ist recht klobig und etwas schwerer, als ich es von den Bügeleisen, die ich bis jetzt in meinem Leben verwendete, gewohnt bin. Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, lag es durchaus einigermaßen gut in der Hand, so dass ein präziseres Bügeln möglich war. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass es mit meinem bisherigen zierlicheren Bügeleisen, das zu einer deutlich günstigeren Preisklasse gehört, noch etwas leichter geht.
Schick aussehen tut es ja – richtig futuristisch, insbesondere, wenn es eingeschaltet ist und es drumherum blau leuchtet. Aber ein schönes Äußeres ist bei so einem Gerät nun einmal nicht alles. Meine ersten Eindrücke von der Verarbeitung waren ebenfalls gut. Die Klappe für das Wassereinfüllen ist dicht und lässt sich gut öffnen und schließen. Es tritt kein Wasser einfach so heraus, und die Knöpfe für den Dampf- und den Sprühstoß lassen sich einwandfrei drücken. Etwas suboptimal bei der Nutzung ist eventuell die Platzierung des Dampfstoßknopfes auf der Unterseite des Griffs, aber daran konnte ich mich gewöhnen.
=== Leitungswasser einfüllen und Inbetriebnahme ===
Das Einfüllen des Wassers geht mit dem Wasserbehälter sehr leicht vonstatten. Da die Öffnung breit genug ist, geht in keinem Fall etwas daneben. Anschließend lässt sich die Klappe sauber verschließen.
Mit der Haltevorrichtung lässt sich das recht lange Kabel prinzipiell gut am Rand des Bügelbretts befestigen. Dennoch kann es in Einzelfällen passieren, dass es sich in der Durchführung (oder wie man das Loch nennen soll, durch welches das Kabel gezogen wird) ungünstig verschiebt. Für mich persönlich ist das Kabel deutlich zu lang, zumal ich eine Steckdose direkt am Bügelbrett habe, das über eine weitere Steckdose mit dem Stromnetz verbunden ist. Das ist für mich die praktischste Lösung, die bei der richtigen Kabellänge Kabelsalat sowie etwaige Stolperfallen vermeidet.
Nun muss nur noch der Stecker in die Steckdose gesteckt werden. Sofort beginnt das Bügeleisen hörbar mit dem Aufheizen und der Dampfproduktion. Nach zwei Minuten hört das blaue Licht auf zu blinken und leuchtet dauerhaft. Das ist das Zeichen dafür, dass das Gerät einsatzbereit ist. Jetzt noch den Knopf oben auf Dampf stellen, und es kann losgehen.
=== Das Bügeln ===
Zu Beginn ist das Bügeleisen ausreichend warm. Es gibt bei eingestellter Dampffunktion beim Bügeln genug Dampf ab, der sich dann über die zahlreichen Drüsen optimal über die Bügelfläche verteilt. Sowohl der Knopf für den zusätzlichen Dampfstoß als auch der für den Sprühstoß lassen sich problemlos betätigen. Beides funktioniert also. Zudem gleitet das Bügeleisen tatsächlich leicht über die Textilien. Baumwolle und ähnliche Materialien sind damit am leichtesten zu bügeln; bei schwierigen Stoffen klappt es noch am ehesten, so lange das Bügeleisen ausreichend warm ist. Auch komme ich hinreichend gut um Knöpfe und sonstige Hindernisse herum, obwohl ich nicht der Meinung bin, dass dies hiermit besser ginge als mit meinem zierlicheren Bügeleisen. Grundsätzlich hatte ich mit dem Philips PerfectCare Azur Bügeleisen aber auch diesbezüglich keine Probleme mit der Handhabung.
Leider lässt die Wärme des Bügeleisens schon nach sehr wenigen gebügelten Kleidungsstücken ohne mein Zutun rasch nach. Das heißt, es kühlt sich immer mehr ab, auch wenn weitergebügelt wird und es somit nicht länger als zwei oder drei Minuten stillsteht (die automatische Abschaltung somit eigentlich nicht aktiv werden dürfte). Auch bei einer weiteren Bewegung des Bügeleisens wärmt es sich nicht wieder auf. Die einzige Möglichkeit, das Eisen wieder warm zu bekommen, ist, den Stecker neu einzustecken. Wenn man das pro Bügelsession ein paar Mal machen muss, wird es schon etwas nervig. Gut, eine Verbrennungsgefahr ist bei solchen konsequent niedrigen Temperaturen nach der Anfangslaufzeit des Bügeleisens immerhin auszuschließen. Für den Bügelvorgang ist dieser Umstand jedoch alles andere als produktiv. Der Dampf geht dann nicht mehr. Der Dampfstoß-Knopf funktioniert dann zeitweise auch nicht mehr, obwohl er keineswegs zu oft betätigt wurde. Außerdem kann es zu diesem Zeitpunkt passieren, dass es unten aus den Drüsen tropft. Die Wasserflecken gehen zwar nach der Trocknung aus der Kleidung wieder weg – aber wenn im Produktversprechen schon von einem „Tropfstopp“ die Rede ist, sollte das meines Erachtens eingehalten werden.
=== Nach dem Bügeln ===
Nach Beendigung des Bügelvorgangs sollte der Dampf ausgeschaltet werden. Danach wird der Stecker ausgezogen und das Bügeleisen in aufrechter Position sicher aufbewahrt. Das Kabel lässt sich problemlos um den dafür vorgesehenen unteren Bereich wickeln.
=== Entkalken ===
Ca. ein Mal im Monat sollte das Bügeleisen laut Bedienungsanleitung entkalkt werden, bei sehr kalkhaltigem Wasser noch häufiger. Die Leuchtanzeige blinkt orange, wenn es soweit ist. Das ist nach etwa 50 Stunden im Betrieb der Fall.
Und so geht man dabei vor:
Der Stecker muss ausgezogen und der Dampfschiebeknopf auf „Dampf aus“ gestellt sein. Dann füllt man den Wasserbehälter voll (bis der Pegel auf „MAX“ für maximal steht). Nun steckt man den Stecker wieder in die Steckdose und wartet ab, bis die Leuchtanzeige aufhört zu blinken und durchgängig leuchtet. Stecker wieder ausziehen, Bügeleisen über ein Spülbecken halten, die goldfarbene Calc-Clean-Taste gedrückt halten und das Bügeleisen vorsichtig hin- und herschwenken. So wird aller Schmutz und Kalk, der sich im Innern des Bügeleisens angesammelt hat, herausgespült. Wenn der Wasserbehälter des Geräts vollständig geleert ist, kann man die Taste loslassen. Der ganze Vorgang muss noch einmal wiederholt werden.
== Fazit ==
Theoretisch mag es eine gute Idee sein, das Bügeln einfacher gestalten zu wollen, unter anderem indem die Temperatureinstellung wegfällt. So lange diese Technik allerdings offenkundig nicht ausgereift ist, bleibe ich lieber beim herkömmlichen Dampfbügeleisen, bei dem ich die Temperatur manuell einstellen kann. Da weiß ich wenigstens, was ich davon habe. Und nennenswerte Zeit gespart habe ich mit dem Philips PerfectCare Azur Bügeleisen ebenfalls nicht. Aufgrund des erwähnten Mangels fand ich es eher umständlicher.
Diesen Testbericht habe ich auch auf anderen Plattformen veröffentlicht.
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