Pro:
Günstig, wirksam
Kontra:
Färbung des Wassers, alle Fische werden behandelt auch gesunde
Empfehlung:
Ja
Heute will ich euch ein Medikament von der Firma eSHa Production vorstellen, nämlich EXIT.
Anwendungsgebiet:
Es hilft gegen die allseits gefürchtete Weisspünktchenkrankheit (Ichthyophthirius), sowie gegen gelbliche (Oodinium) Pünktchen, die sich auf Flossen und Körper befallener Fische zeigen.
Das Mittel tötet sowohl Krankheitserreger am Fisch selber, als auch die Schwärmer (s.u.). Nicht aber die, die sich in Art Züsten auf dem Boden vermehren, daher die längere Anwendung, damit sichergestellt ist, dass wirklich alle Krankheitserreger getötet werden.
Anwendung:
Es ist eine dreitägige Behandlung des gesamten Aqarium´s erforderlich.
1. Tag = 20 Tropfen auf 100 Liter Wasser
2. Tag = 10 Tropfen auf 100 Liter Wasser
3. Tag = 10 Tropfen auf 100 Liter Wasser
Die Dosierung der Tropfen ist ganz einfach durch eine schon an der Flasche angebrachte Pipette möglich.
Preis:
EXIT ist relativ günstig. Man bekommt 25 ml für ca. 4 Euro und die Menge reicht für 2000 Liter Wasser aus.
Wechselwirkungen:
- Aktivkohle muss entfernt werden
- Kunstharzen und UV-Lampen sollten abgeschaltet werden
- Viele Zoohändler empfehlen den zusätzlichen Einsatz von eSHa 2000 (Vorsicht: enthält Kupfer), damit ein breites Spektrum an Krankheitsgebieten abgedeckt wird. Meiner Meinung nach Schwachsinn, ausser es befinden sich auch noch andere bakterielle Krankheiten im Becken, da ich auch nicht gleichzeitig Medizin gegen Duchfall und Kopfschmerzen nehme, wenn ich nur Durchfall habe! (komischer Vergleich, ich weiss!)
- Weiterhin empfiehlt eSHa nach der Anwendung eine Behandlung mit OPTIMA, was eine Kombination von Spurenelementen, Mineralien, Vitaminen u.a. enthält zur Förderung des Immunsystems der Fische (durchaus logisch, aber hab ich noch nicht versucht. Die Zumischung von Vitaminpräparaten zum Futter reicht meiner Meinung nach zur Verbesserung der Widerstandskraft aus!)
Nachteile:
Der Hersteller wirbt zwar damit, dass kein Einzelbad für Tiere noch eine Temperaturerhöhung oder ein Wasserwechsel nötig sind!
Dem stimme ich so nicht ganz zu:
Ein Einzelbad ist bei Ichthyo sowieso nicht möglich, da diese Krankheitserreger 3 Stadien durchlaufen.
1. Sitzen sie als weisse Pünktchen auf den Fischen und vergrößern sich da, bis sie abfallen.
2. Dann sinken sie zu Boden und bilden eine Schicht um sich in der sie sich vermehren.
3. Schwärmen die neu vermehrten Erreger dann durchs Becken auf der Suche nach einem neuen Wirt.
Daher würde ein Einzelbad eh keinen Sinn machen, da dann die Krankheitserreger in Stadium 2+3 gar nicht behandelt würden. (im 2ten werden sie eh nicht behandelt!)
Eine Temperaturerhöhung würde ich als allererstes Versuchen!!! Sobald sie ein weisses Pünktchen an einem Fisch erkennen, sollten sie die Temperatur so hoch schrauben, wie ihr Fischbesatz das zulässt (genau informieren, bei was für Temperaturen sich ihre Fische wohlfühlen!!!). Am besten auf 30 Grad oder noch etwas höher falls möglich, denn es gibt Arten von Ichtyo, die bereits bei 28 Grad sterben, andere erst bei 33 Grad. Aber versuchen sollte man es, denn Medikamente werden erst als allerletzter Rettungsanker angewendet.
Wasserwechsel mach ich auf jeden Fall kurz nach erfolgreicher Behandlung, weil ich unnötige Medikamente aus meinem Becken haben möchte!
Eigene Erfahrungen:
Ich habe das Produkt einmal einsetzen müssen, weil Temperaturerhöhung und viele große Wasserwechsel nicht angeschlagen haben.
Ich habe die Behandlung nach oben beschriebenem Prozederre erfolgreich absolviert! Am 3. Anwendungstag war der offensichtliche Befall auf den Fischen nicht mehr zu sehen. Dann habe ich noch 4 Tage gewartet, ob ein späterer Befall erfolgt ist, aber das war nicht der Fall. Danach habe ich eine großen Wasserwechsel (60% des Beckeninhaltest) und 3 Tage später erneut einen 50% WW gemacht, um die Medikamente aus dem Becken zu bekommen.
Die Krankheit kam zum Glück nie wieder, was die Wirksamkeit des Präparates zeigt!
Allgemeines zu Krankheiten:
Informieren sie sich frühzeitig sehr genau, welche Krankheit ihre Fische haben. Nehmen Sie befallene Tiere mit zu Zoohandlungen (am besten zu mehreren und nicht zu großen Ketten, die haben selten gut ausgebildetes Personal) und hören sich an, was diese meinen. Noch keine Medikamente aufschwatzen lassen, denn viele Händler werfen damit nur so um sich.
Dann gehen Sie in ein Aquaristik-Forum im Internet (darf leider keine Links nennen, aber wenn man bei google Zierfisch-Forum eingibt, dann sollte sich eins finden lassen :-)) und schildert da erneut sein Problem. Dort wird man wirklich geholfen, weil bei den Usern keine Verkaufsargumente im Vordergrund stehen, sondern die Gesundheit ihrer Fische.
Ausserdem haben die User selber schon solche Probleme gehabt und es gibt für viele Krankheiten auch "Hausrezepte", die für Fische wesentlich besser verträglich sind, als die Chemie-Keule!
Um es mit den Worten von eSHa auf der Gebrauchsinfomation zu sagen:
"Zusammen schaffen wir es schon!" ;-) weiterlesen schließen
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