Pro:
Wirkung, viel ungefährlicher als Migränemittel, hat vermutlich auch meine Spannungskopfschmerzen vermindert
Kontra:
wirkt nicht bei jedem, teuer, Kasse zahlt nicht unbedingt
Empfehlung:
Ja
***************************
Meine Krankengeschichte:
***************************
Ich leide seit meiner Teenagerzeit unter allen möglichen Arten von Kopfschmerzen, Migräne und Spannungskopfschmerz. Warum, weiß man ja in solchen Fällen nie so genau, ich bin mit Sicherheit auch erblich vorbelastet, da auch meine Mutter häufig Kopfschmerzen und Migräne hat, sogar noch häufiger als ich.
Lange Zeit habe ich gemacht, was die meisten Leute bei Kopfschmerzen machen: Medikamente einnehmen, wenn es nicht mehr ging, und hoffen, dass die Schmerzen so schnell wie möglich weggehen. Im Laufe der Zeit habe ich auch gelernt, die verschiedenen Arten von Kopfschmerzen, die bei mir vorkommen, zu unterscheiden, was sehr wichtig ist, um jeweils das richtige Medikament einzunehmen (echte Migränemittel darf man beispielsweise nur einnehmen, wenn man sicher weiß, dass es wirklich ein Migräneanfall ist!).
Aber irgendwann wurde es zu viel. Wie ihr vielleicht wisst, gibt es auch eine Art von Kopfschmerzen, die durch Schmerzmittel ausgelöst wird, und da ich inzwischen extrem häufig Schmerzmittel einnahm, begann ich zu befürchten, dass so etwas auch bei mir auftreten könnte. Dazu kam, dass die Schmerzmittel längst nicht immer wirkten, immer häufiger lag ich einfach flach, hatte so starke Kopfschmerzen, dass ich gar nichts machen konnte.
Außerdem wurde mir jedes Mal mulmig, wenn ich Migräne hatte. Man soll echte (verschreibungspflichtige) Migränemittel rechtzeitig einnehmen, aber es war immer eine riesige Überwindung, denn die Risiken von dieses Sachen reichen bis hin zum Schlaganfall, und ich war nie jemand, der leichtfertig starke Medikamente einnimmt!
Dann begann ich, mich zu informieren. Gute Infos bekam ich vor allem bei der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (www.dmkg.de). Ich begann, mich bei der Medikation nach deren Empfehlungen zu richten, und begann auch, ein Kopfschmerztagebuch zu führen, um den Gründen für meine verschiedenen Arten von Kopfschmerzen herauszufinden.
Das Kopfschmerztagebuch war für mich ein echter Schock, nicht so sehr, weil ich den Gründen für meine Kopfschmerzen auf die Spur kam, sondern vor allem, weil mir vorher zwar bewusst war, dass ich sehr häufig Kopfschmerzen hatte, aber nicht wie oft! Ich stellte fest, dass ich im Monat mindestens 10 Tage Kopfschmerzen hatte!
Und dann habe ich meine damalige Hausärztin auf Alternativen zur anfallsweisen Behandlung insbesondere meiner Migräne anzusprechen. Und ich hatte irres Glück! Dazu muss man wissen, dass leider die allermeisten Hausärzte ganz offensichtlich Migräne immer noch nicht besonders ernst nehmen. Vorher wurden mir zwar Medikamente verschrieben, manchmal bekam ich auch gesagt, ich sollte halt möglichst nur im Notfall Schmerzmittel einnehmen (was ein sehr schlechter Ratschlag ist!), aber kein Hausarzt vorher hatte versucht, statt immer nur etwas gegen die Schmerzen, endlich mal etwas gegen die Migräne selbst zu tun.
Diese neue Hausärztin litt aber selbst unter Migräne, und sie empfahl mir Petadolex. Sie sagte mir gleich, dass es nicht bei jedem wirkt, aber gerade bei jungen Leuten, vor allem bei Frauen, wirkt es meistens (auch bei anderen Gruppen wirkt es bei einem gewissen Anteil). Da die Nebenwirkungen im Vergleich zu denen von Migränemitteln verschwindend gering sind, war sie der Meinung, dass es sich auf jeden Fall lohne, es auszuprobieren.
***************************
Das Medikament:
***************************
Sie verschrieb mir also Petadolex-Kapseln.
Es gibt dieses Mittel in verschiedenen Packungsgrößen, 50, 100 oder 200 Stück. Ich bekam immer 100 Stück verschrieben. Was die damals kosteten, weiß ich nicht mehr. Es war für mich auch nicht so wichtig, denn ich bin als Freiberuflerin privat krankenversichert, und meine Krankenkasse übernahm die Kosten. Man sollte das allerdings, zumindest wenn man es sich ohne Kassenbeteiligung nicht leisten kann, vorher abklären, denn so ganz billig ist es nicht.
Im Internet konnte ich jedenfalls jetzt Preise von knapp 50 Euro für die 200-Stück-Packung finden.
Wie immer bei Medikamenten kann mein Bericht auf gar keinen Fall die gründliche Lektüre des Beipackzettels ersetzen! Deshalb werde ich mich auch diesmal auf die Punkte konzentrieren, die mir wichtig erscheinen und zu denen ich – als medizinischer Laie! – etwas sagen kann.
Petadolex wirkt auf der Grundlage von Pestwurz, also einem natürlichen Kraut, das schon vor Jahrhunderten eingesetzt wurde. Man kommt ja auch bei den Schmerzmitteln immer mehr auf alte „Kräuterwirkstoffe“ zurück, die sich immer mehr als wirksam erweisen.
Nicht einnehmen sollte man Petadolex während der Schwangerschaft und Stillzeit, außerdem wenn man gegen einen der Inhaltsstoffe allergisch ist sowie bei Leberfunktionsstörungen.
Ein (sehr geringes) Risiko bei der Einnahme von Petadolex ist, dass dadurch eine Leberentzündung ausgelöst werden kann. Man sollte daher die Leberwerte bei längerfristiger Einnahme regelmäßig kontrollieren lassen (Blutuntersuchung). Ich habe das machen lassen, obwohl meine Hausärztin das nicht einmal für nötig hielt. Meine Leberwerte waren allerdings immer normal.
Als mögliche Nebenwirkungen werden im Beipackzettel leichte Magenbeschwerden genannt. Die sind bei mir nicht aufgetreten. Das einzige, was ich bemerkt habe, war, dass ich nach der Einnahme manchmal aufstoßen musste, und dann hatte ich immer einen sehr merkwürdigen, irgendwie muffigen Geschmack im Mund. Das ist nicht angenehm, aber letztlich nur eine Kleinigkeit, zumal mir bestätigt wurde, dass das von anderen wohl nicht zu riechen ist.
Laut Beipackzettel wird Petadolex angewandt gegen Migräne, bestimmte Arten von Spannungskopfschmerz, Nacken- und Rückenschmerzen sowie bei Asthma.
Bei den letztgenannten Anwendungsgebieten nimmt man bedarfsweise ein bis drei Kapseln ein. Ob und wie es dann wirkt, kann ich allerdings nicht beurteilen, denn ich habe nur das andere Einsatzgebiet ausprobiert, nämlich die Migräneprophylaxe.
Zur Migräneprophylaxe nimmt man das Mittel über ein halbes Jahr täglich ein, empfohlen wird, zweimal täglich drei Kapseln einzunehmen. Laut Beipackzettel genügt es in den meisten Fällen auch, diese volle Dosis im ersten Monat einzunehmen, anschließend nur noch zweimal täglich zwei Kapseln. Ich habe ein Mittelding gemacht – die ersten drei Monate zweimal täglich drei Kapseln, dann nur noch zweimal täglich zwei Kapseln.
Einen ganz großen Vorteil gibt es bei der Prophylaxe mit Petadolex: Es gibt keine Wechselwirkungen zu Schmerzmitteln bzw. akuten Migränemitteln. Das heißt: Wenn man einen Anfall hat, dann kann man auch gegen die Schmerzen noch etwas einnehmen. Anfangs ist das auch noch häufiger nötig.
Allerdings geht es ziemlich schnell, dass die Anfälle weniger werden, jedenfalls bei mir. So ungefähr nach einem Monat hatte ich das Gefühl, dass die Migräneanfälle deutlich weniger wurden. Nach Ende der Therapie hatte ich statt 10 Tage nur noch 2-3 Tage pro Monat Kopfschmerzen, darunter maximal einmal Migräne. Einen richtig schweren Anfall habe ich sogar seither gar nicht mehr gehabt. Ich bilde mir übrigens ein, dass nicht nur die Migräne, sondern auch die Spannungskopfschmerzen in Stärke und Häufigkeit zurückgegangen sind, auch wenn ich das durch keine Angabe im Beipackzettel stützen kann.
Meine Migräneprophylaxe liegt inzwischen schon über drei Jahre zurück. Laut Beipackzettel wiederholt man die Therapie, wenn die Anfälle wieder häufiger werden. Ich habe meine Hausärztin damals gefragt, wann das wohl der Fall sein würde. Sie konnte mir keine genaue Auskunft geben, meinte, das sei von Patient zu Patient unterschiedlich. Sie tippte auf so ungefähr zwei Jahre. Da bei mir die Anfälle aber immer noch nicht wieder häufiger kommen, höchstens mal ein Monat ein bisschen raussticht, sich dann aber wieder alles normalisiert, habe ich die Therapie bisher nicht wiederholt. Ich beobachte allerdings die Anfallshäufigkeit sehr genau.
Übrigens gibt es noch einen positiven Punkt bei Petadolex: Es gibt das Mittel seit über 30 Jahren. Das heißt: Mögliche Nebenwirkungen oder Langzeitwirkungen sind gut erforscht – ganz im Gegensatz zu manchen aktuellen Migränemedikamenten. Mir persönlich gibt das eine große Sicherheit.
Ich habe Petadolex seither mehreren Leuten in meinem Bekanntenkreis empfohlen. Immer war es so, dass die jeweiligen Hausärzte absolut keine Erfahrung damit hatten, was mir völlig unverständlich ist. Das Mittel scheint in der medizinischen Welt ziemlich unbekannt zu sein! Von denen meiner Bekannten, die Petadolex dann als Migräneprophylaxe genommen haben, haben fast alle positive Erfahrungen gemacht. Nicht wirklich gewirkt hat es nur bei meiner Mutter, wobei ich allerdings auch weiß, dass sie die Kapseln nicht regelmäßig genommen hat (sie vergisst so etwas ständig).
***************************
Fazit:
***************************
Für mich war Petadolex die Rettung. Ohne ständige Migräneanfälle bin ich ein ganz neuer Mensch. Die Nebenwirkungen sind viel geringer als die von echten Migränemitteln, die Wirkung ist durchschlagend. Daher eine dicke Empfehlung! Aber unbedingt Leberwerte kontrollieren lassen! weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben