Pro:
solide Romantic Comedy mit Zielgruppe Ü30
Kontra:
die Story ist nicht wirklich stark
Empfehlung:
Nein
Die Geschichte:
Kindergärtnerin Sarah ist Ende 30 und geschieden. Ihre ganze Familie (verwitweter Vater und eine große Geschwisterschar) versucht sie wieder an den Mann zu bringen. Das geht sogar so weit, dass ihre Schwester Carol eine Anzeige für sie im Internet schaltet. Also trifft sich Sarah tatsächlich mit einigen der Internetkandidaten - allen voran mit ihrem Vater, der ebenfalls auf der Suche nach einer neuen Frau ist, dann mit einigen schrägen Typen, und schließlich lernt sie den Bootsbauer Jack kennen. Bei all ihren Treffen geht es ziemlich skurril zu, aber schnell ist klar: "he's the guy".
Obwohl bis hierhin gerade mal ein Drittel des Films um ist, ist eigentlich von hier an alles klar. Und das ist das Problem, das ich mit diesem Film habe: Wer bei Sarahs erstem Treffen mit Jack (nach 20 Minuten Filmzeit) noch nicht kapiert hat, dass er der Traumtyp ist, kapiert es spätestens beim zweiten (30 Minuten). Bob wird nie als ernsthafter Konkurrent aufgebaut, und ansonsten ist weit und breit niemand zu sehen, der Sarahs Romanze mit Jack gefährden könnte. Und wenn in den letzten 30 Minuten des Films die Liebe zwischen Sarah und Jack noch einmal in Gefahr gerät, dann erscheint das doch alles irgendwie konstruiert - winzige Hindernisse im Vergleich zur großen Liebe.
Natürlich lässt sich nicht bestreiten, dass es viele komische Szenen gibt. Sarahs Treffen mit den verschiedenen Kandidaten sind dem Leben abgeschaut, nur noch ein wenig mehr auf die Spitze getrieben, so dass man wirklich grinsen muss. Die Dialoge sind witzig, die Figuren sind gut gezeichnet, wenn auch größtenteils ein wenig zu nett und perfekt (das gilt besonders für Sarahs Familie).
Im Vorspann und Nachspann gibt es ein paar "Interview"-Szene mit Leuten auf der Suche nach einem Partner oder welchen, die sich gefunden haben, die wohl an "Harry und Sally" erinnern sollen (oder mich zumindest daran erinnern). Sie sind teilweise ganz witzig, kommen aber an die Qualität von denen in "Harry und Sally" nicht ran.
Enttäuscht werden auch die sein, die bei dem Titel darauf hoffen, im Film viel Hund zu sehen (oder noch besser: viele witzige Szenen mit Hunden) - der Hund vom Filmplakat ("Mutter Theresa") ist doch insgesamt eher Staffage (wenn auch sehr niedliche Staffage!) und kommt weniger vor, als ich mir vorgestellt hatte, und auch das, was der amerikanische Originaltitel verspricht ("Must Love Dogs"), wird nicht eingelöst - jedenfalls konnte ich nirgends sehen, dass in der Beziehung von Sarah und Jack Hunde eine wesentliche Rolle spielen, ohne Hund würde die ebenso funktionieren.
Positiv finde ich dagegen, dass dieser Film (ebenso wie einige andere Romantic Comedys aus der letzten Zeit), eine etwas ältere Zielgruppe anspricht, als das noch vor einigen Jahren üblich war. Sarah ist Ende 30, und als Hauptzielgruppe würde ich Frauen zwischen 30 und 50 ansehen, die sich durchaus auch in vielen Szenen wiederfinden können. Sarah ist auch keine typische Hollywoodfrau ohne jedes Fältchen, sondern sieht so alt aus wie sie sein soll, natürlich trotzdem schön und begehrenswert. Wenn man, wie ich, über 30 ist, fängt man an, so etwas zu schätzen!
Die Schauspieler habe mir durchweg gut gefallen. Sarah wird gespielt von Diane Lane. Sie ist überzeugend, und mir fällt an ihr auf, dass sie nicht auf Teufel komm raus immer und überall jung auszusehen versucht. Sie ist schlank und gutaussehend, keine Frage, aber sie versteckt nicht um jeden Preis jedes Fältchen, im Gegensatz zu einigen ihrer Hollywoodkolleginnen, die älter sein mögen, aber bei denen man auch in Filmen nie das kleinste Fältchen zu sehen kriegt. Ganz besonders die Lachfältchen um die Augen machen Diane Lane sehr sympathisch, auch in diesem Film.
John Cusack spielt den Jack. Ich habe ihn zwar auch vorher schon gesehen, aber er war mir bisher noch nicht so wirklich geläufig. Hier gefällt er mir sehr gut, denn obwohl er ganz und gar nicht der Typ ist, in den ich mich verlieben könnte, kann ich doch nachvollziehen, warum Sarah sich in Jack verliebt.
Christopher Plummer, der Sarahs Vater Bill spielt, wurde in Interviews vor allem vom Regisseur des Films immer wieder hoch gelobt. Mir gefällt seine Darstellung, allerdings kann ich mich den endlosen Lobreden nicht anschließen. Ich habe mir, da ich ein solches Interview schon gelesen hatte, bevor ich den Film sah, mehr von ihm erwartet. Allerdings muss ich zugeben, dass ich ohne diese Vorschusslorbeeren vermutlich nicht von ihm enttäuscht gewesen wäre.
Meine absolute Favoritin in diesem Film ist allerdings Elizabeth Perkins als Sarahs Schwester Carol. Elizabeth Perkins kenne ich bisher aus ernsten Rollen, aber hier beweist sie großes komödiantischen Talent. Schade, dass ihre Rolle nur eine Nebenrolle ist (wenn auch eine der wichtigeren). Ich hoffe, sie noch öfter in komischen Rollen zu sehen!
Zu den DVD-Extras:
Die sind leider für einen nagelneuen Film recht mager:
Es gibt ein paar rausgeschnittene Szenen, wahlweise mit oder ohne Kommentar des Regisseurs, aber ich fürchte, dass die für die meisten Zuschauer nicht interessant sind (mit Kommentar sind sie es eventuell für Filmstudenten, aber es gibt erheblich bessere Audiokommentare bei anderen Filmen).
Dann gibt es eine verpatzte Szene, aber da habe ich schon wesentlich Lustigeres gesehen (letztlich ist die Szene im Film lustiger als die Panne vom Dreh).
Und ansonsten: nur der US-Kinotrailer und ein Friendstrailer.
Die Sprachen bieten nicht mehr als heutzutage sowieso zu erwarten ist: Englisch und Deutsch, sowie Untertitel in Deutsch und einigen weiteren Sprachen.
Fazit:
Ich könnte mir vorstellen, diesen Film bei einem gemeinsamen Filmnachmittag mit Freundinnen anzuschauen (geeignet für Freundinnen der "Friends"-Zielgruppe, so ab 30 aufwärts), wenn wir alle schon vorher in alberner Stimmung sind. Dann könnte dieser Film vermutlich großen Spaß machen.
Für andere Gelegenheiten würden mir höchstwahrscheinlich bessere Filme zu Anschauen einfallen.
Trotz (zu recht) völliger FSK-Freigabe ist es kein Film für Kinder oder Teenies, einfach weil sie nicht die Zielgruppe dieses Films sind und vermutlich nicht so viel Freude daran haben werden. weiterlesen schließen
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