Lost in Translation (DVD) Testberichte

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Pro & Kontra

Vorteile

  • Das ganz normale Leben so auf Film gebannt ist einfach wahnsinn
  • Bill Murray und Scarlett Johansson ! Interessant, teilweise ganz lustig ! Einfach ein schönes Drama ! Gut gelungen fürs Debüt des Regisseurs ! Einfach ein schöner ruhiger Film !
  • intensive Charakterisierung der Figuren, humorvoller Blick auf Tokio
  • schauspielerische Leistung, atmospährische Bilder, gute Regieführung

Nachteile / Kritik

  • da fällt mir einfach nix ein
  • Meine Erwartungen waren eventuell doch einen Tick zu hoch !
  • kaum Handlung
  • Darstellung der asiatischen Welt?, Filmmusik

Tests und Erfahrungsberichte

  • Was wirklich verloren ging...

    Pro:

    Bill Murray schafft es tatsächlich den Film durch sein Spiel ein wenig aufzuwerten, cooler Soundtrack

    Kontra:

    Witze mit Bart von hier bis Shinjuku, typisch amerikanische Kulturignoranz, unklare Aussage

    Empfehlung:

    Nein

    Filme die mit Japan zu tun haben lassen mich aufhorchen. So war ich höchst gespannt darauf, endlich diesen "Lost in Translation" zu sehen, von dem alle Welt in den höchsten Tönen schwärmte und den sogar der "Spiegel" mit der Aufnahme in seine Premierenreihe adelte.

    Ich erwarte einen Film über Tokyo, die Japaner, ihre Eigenarten und die Fremdheit, die mancher Besucher empfindet, der unvermittelt in das quirlige Leben der Mega-City geworfen wird. So was im Stil einer charmanten Liebeserklärung oder eines ironischen Blickes auf eine fremde Kultur. Bill Murray steht ja für diesen Hauch Zynismus den ich normalerweise so liebe.


    Sowas ähnliches wie eine


    Bob Harris, weißer US-Amerikaner, verheiratet, schätzungsweise Ende vierzig, trifft Charlotte, weiße US-Amerikanerin, verheiratet, schätzungsweise Anfang zwanzig, in Tokyo. Er, bekannter Entertainer, ist hier weil ihm sein Agent einen Werbespot für Suntory Whisky vermittelt hat. Sie begleitet ihren Ehemann auf einer Dienstreise. Beide haben sich von ihren Ehepartnern entfremdet.



    Erste Eindrücke


    Kontemplativ beginnt der Film mit einer langen Einstellung auf eine, wie soll ich es sagen, nun ja... Arschritze, die durch eine hautfarbene Unterhose scheint. Sonst passiert nicht viel Erwähnenswertes. Bill Murray erscheint und bringt sofort dieses gewisse Etwas auf die Leinwand, sorgt mit seinem Minenspiel bei der Aufnahme des Werbespots für ein Highlight. Noch ahne ich nicht, dass es eines der wenigen bleiben wird.

    Das Publikum lacht immer noch, als Harris' Dolmetscherin einen langen Redeschwall des Regisseurs am Set mit zwei Minisätzen übersetzt und Harris' ebenso kurze Rückfrage wiederum in einem Anfall von verbalen Duchfall seitens der Dolmetscherin führt.

    Hätte ganz lustig sein können. Wenn man's nicht schon tausendmal gesehen hätte. Blöd auch, wenn man Japanisch versteht und mitbekommt, wie hier mit brachialer Gewalt ein uralt-Witz zurechtgebogen wird, dass es mir die Tränen in die Augen treibt: Die Übersetzung der Dolmetscherin lässt drei Viertel der Anweisungen des Regisseurs einfach unübersetzt. Und bei der Rückfrage verwendet sie so viele Höflichkeitsfloskeln, wie es einer Untergegebene im Gespräch mit einem Höhergestellten in Japan auch heutzutage immer noch geziemt.

    Langsam, ganz langsam, beschleichen mich Zweifel.

    Wenig später fordert eine Prostituierte Bob auf, ihr den Strumpf zu zerfetzen. Der Akt scheitert daran, dass Bob ihr nachdrücklich vorgebrachtes "Lupf mein Schlumpf" nicht zu deuten weiß. Wenn die Szene von den beteiligten Schauspielern nicht so aberwitzig dargeboten worden wäre, hätte ich mich ob des schon fossilen R-und-L-Gag wohl eher gequält im Kinosessel gewälzt als gelacht.

    Der Rest ist Schweigen. Nach dieser Episode kann man getrost nach Hause gehen. Denn nun beginnt das, was die Regisseuse wohl für Handlung gehalten haben muss, als sie das Drehbuch schrieb.



    Ein wenig Küchenpsychologie

    Die beiden Hauptfiguren lernen sich nun kennen. Sie: vernachlässigstes Jungweibchen. Er: beruflich erfolgreicher, aber von Lebensmitte-Krise geplagter Entertainer. Mit dem pulsierenden Tokyo können die beiden nichts anfangen, beide wollen nicht hier sein.

    Und sie machen das Schlechteste daraus. Statt sich ins Gewühl zu schmeißen, von dem Leben zu atmen, das die japanische Hauptstadt durchströmt, hängen sie in der Bar ihres Hotels ab und wundern sich, dass nichts passiert, außer dass sie anderen Amerikanern begegnen, die ebenfalls nichts besseres mit sich anzufangen wissen, als in der Bar ihres Hotels abzuhängen.

    Nicht der leiseste Versuch eines Kontaktes mit der spannenden Außenwelt findet statt.

    Bis plötzlich, für den Zuschauer völlig unnachvollziehbar, Charlottes japanische Freunde, eine ganze Clique, auftauchen und die beiden ins Tokyoter Nachtleben einführen. Ich frage mich, wieso Charlotte die ganze Zeit die Einsame gibt, während sie coole Japaner kennt, die zu allem Überfluss auch noch fließend Englisch(!) sprechen. Hallo? Jemand zu Hause? Sowas ist in Tokyo der Freifahrschein zum Glück. Nicht aber für "Lost in Translation". Für den Film ist dieser Ausflug eines von vielen unmotivierten Intermezzi um den Stoff, der normalerweise für nicht viel mehr als für einen Kurzfilm gereicht hätte, auf abendfüllendes Format aufzublasen.


    Danach ist wieder Einsamkeit.

    Würde Bill Murray nicht für exquisite Schauspielkunst bürgen, hätte ich das Kino sicher vorzeitig verlassen. Sein Präsenz hat schon mancher Komödie Untertöne von zynisch bis tragisch verliehen. Und es funktioniert auch umgekehrt: in diesem Trauerspiel von einem Film setzt Murray komödiantische Akzente, die für einiges entschädigen. Doch kein noch so guter Schauspieler kann ein verkorkstes Drehbuch retten. Sein Part ist die einzige einigermaßen vielschichtig angelegte Figur. Murray ist der Titan dieses Films.

    Scarlett Johansson dagegen, deren Figur das Skript nicht mal einen Nachnamen spendiert, bleibt gemäß ihrer Rolle nichts anderes übrig, als irgendwie einsam und irgendwie romantisch zu wirken. Was ihr Alter Ego umtreibt, bleibt im Dunkeln.

    Eine Entwicklung der Figuren sucht man vergeblich, ebenso einen Konflikt, der einer Lösung zustrebt. Statt dessen liegt der Topos des Films schlicht darin, dass die Hauptfiguren sich in ihrer selbst gewählten Beschränktheit zu Tode langweilen. Solidarisch langweilt man sich als Zuschauer mit. Und wartet auf den Ausbruch des gärenden Konflikts. Auf Verwerfungen. Eine Zuspitzung. Vergebens.

    Nun soll mir bitte keiner cineastische Ignoranz vorwerfen. Vielleicht sieht sich Coppola ja in der Tradition französischer Filmkunst. Vielleicht ist die Handlung ja gar nicht das Eigentliche. Vielleicht geht es mehr um eine Stimmung, ein Gefühl, das mit filmischen Mitteln ausgedrückt werden soll. Vielleicht, vielleicht... So gesehen trifft der Film ins Schwarze.

    Die orientierungslose Ödheit, die wohl die Protagonisten irgendwie empfinden, wirkt direkt auf den Zuschauer. Ein bißchen zu direkt für meinen Geschmack. Das einzige was mich wachhält, ist die Ungemach darüber, dass die dramaturgische Leere nur noch übertroffen wird von der dümmlichen Ignoranz, mit der der Film die gastgebende Kultur durch den Kakao zieht.



    Lupf meinen Schlumpf


    Der Strumpf-Gag ist nicht die einzige Stelle, an der es der Film wagt, das Publikum mit Gags zu belästigen, deren einzige Pointe der leicht merkwürdigen Akzent der Japaner ausmacht. Und angesichts der fremdsprachlichen Kompetenz, die die Figuren (und nebenbei bemerkt: Amerikaner im Allgemeinen) an den Tag legen, bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Von ironischer Brechung, die ja auch immer Selbstbetrachtung voraussetzt, keine Spur. Und genau diese Ignoranz macht aus ein paar harmlosen Witzen über ein ach so schrulliges Volk schnell einen latent rassistischen Unterton.

    Mit der gleichen unreflektierten Attitüde lichtet "Lost in Translation" japanische Alltagskultur ab. Tokyo und seine Menschen verkommen zur bloßen Kulisse und müssen jedesmal als Lückenbüßer herhalten, wenn die Dramaturgie vor lauter Stochern in Befindlichkeiten nicht mehr weiter weiß. Und weil Bilder von Teenagern in Spielhöllen oder Karaokezellen dann doch relativ rasch ihren Reiz verlieren, wird auch noch schnell (das 700km entfernte) Kyoto mit Postkarten-Idyllen bemüht.

    Ein oder zweimal schwingen sich die Hauptpersonen sogar zu einen klugen Spruch auf. Ansonsten wäre der Glückskeks beim Billig-Chinesen um die Ecke erkenntnisreicher gewesen als dieser Film.

    Das glücklichste Händchen hatte die Macherin noch beim Zusammenstellen des Soundtracks, so sie es denn selber gemacht hat. Urban, elektronisch, entrückt - recht passend und gut ausgewählt wie ich finde. Vielleicht hätte man sich den Film schenken und von Anfang an nur den Soundtrack produzieren sollen...



    Fazit (mit kostenloser Lebensberatung)


    Für mich ist "Lost in Translation" DIE Enttäuschung des Jahres. Die Handlung hätte unter normalen Umständen (d.h. ohne berühmten Regisseur in der Familie als Geldgeber) höchstens für einen Kurzfilm gereicht. Mit Witzen Marke Uralt, Postkartenbildern und oberflächlichen Ausflügen in das "wahre" Tokyo versuchte Coppola-Tochter Sofia daraus einen Spielfilm zu machen. Und scheitert.

    Von Ironie, Charme, intelligentem Witz und oder gar intimer Kennerschaft Japans ist nichts zu merken. Wie es zu dem Drehbuch-Oskar für "Lost in Translation" kam, wird wohl ewig im Dunkeln bleiben.

    Dr. Sascha rät

    - der Regisseurin, schleunigst, mit einem intelligenten, kurzweiligen, anders ausgedrückt: mit einem sehenswerten Film - quasi als Reparationsleistung am Publikum - aufzuwarten oder am besten gleich den Beruf zu wechseln.

    - Francis Ford Coppola, dem Publikum künftig Selbstverwirklichungstrips seines Nachwuchses zu ersparen.

    - Bill Murray, seine Filme wieder sorgfältiger auszusuchen.

    - dem Kinogänger, einen großen Bogen um den meistüberschätzten Film des Jahres zu machen. Oscar hin oder her.
  • Oscar für das beste Drehbuch? - Ich glaub, ich bin im falschen Film!

    Pro:

    Ein paar schöne Aufnahmen von Tokio-City.

    Kontra:

    Japanische Kultur wird verunglimpft. Figuren langweilig. Film nicht besonders lustig.

    Empfehlung:

    Nein

    STORY

    Ein alternder Schauspieler (Bill Murray) dreht in Tokio Werbung für eine japanische Whiskeymarke. Er tut es nur sehr ungern. Ohne geringste Sprachkenntnisse, immensen Schlafproblemen und eine Angtraute, die sich nicht nur geografisch von ihm entfernt hat, weißt er nichts Besseres mit sich anzufangen, als an der Hotelbar zu lungern und eben erwähnten Gesöff in sich hineinzuschütten.

    Charlotte (Scarlett Johansson) ist eine junge Frau nach dem erfolgreichen Studium, aber noch ohne Job. Sie ist ihrem Mann (Govanni Ribisi), einem gefragten Fotografen, nach Tokio gefolgt. Dieser merkt noch nicht einmal, dass seine Frau, die er, wie er beteuert, sehr liebt, schlaflos

    Kommentare & Bewertungen

    • carinak05

      carinak05, 26.07.2005, 23:35 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      aber ich glaube, du hast den Sinn des Films nicht wirklich verstanden! Bleibt geschmackssache.

    • anonym

      anonym, 10.02.2005, 19:39 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      Mir hat der Film auch nicht besonders gefallen.

    • Boadicea

      Boadicea, 10.02.2005, 18:34 Uhr

      Bewertung: sehr hilfreich

      ...aber glaube doch, dass er, wenn du dir doch eine feste Meinung gebildet hast (dazu ist ja auch nicht jeder fähig *g*), noch weitere Aspekte liefert, unter denen man ihn bewerten und beschreiben könnte. LG von Boadicea.