Pro:
Preis, Qualität, Größe
Kontra:
USB-Kabel, Ausgangsleistung
Empfehlung:
Ja
Den Sansa e200 gibt es in Versionen mit 2 GB, 4 GB, 6 GB und dem Flagschiff mit 8 GB, welches derzeit der flashbasierte Player mit der weltweit höchsten Kapazität ist.
Hier im Testbericht schreibe ich über den Sansa e260 mit 4 GB Kapazität. Ich habe ihn ausschließlich im Auto am AUX-In des Autoradios angeschlossen - nur zum Laden oder zum Überspielen von neuen Songs kommt er an den PC.
Design
Maße: 43 x 13 x 89 Millimeter
Gewicht: 74 Gramm
Kapazität: 4 GByte (ca. 1000 Songs)
Akkulaufzeit: ca. 20 Stunden
Alle vier Modelle sind äußerlich identisch. Obwohl der e200 fast doppelt so dick und schwer ist wie der Ipod nano, ist er immer noch kompakt und verfügt über eine rückseitige Abdeckung im Metall-Look, die kratzfest ist.
Das 46 Millimeter (1,8 Zoll) große Display des Sandisk Sansa e200 ist im Hochformat angeordnet, wodurch dem Benutzer viel Platz für die Navigation zur Verfügung steht.
Der Player macht dank der farbigen Benutzeroberfläche zusammen mit dem durchdachten Menüsystem einen durchaus luxuriösen Eindruck.
Unterhalb des Displays befindet sich Sandisks Version des Click Wheels. Die flache, runde Auswahlscheibe mit ihren Erhebungen und Rillen sorgt für eine spürbare Kontrolle, welche die Navigation mit dem e200 präzise und regelrecht zu einem Vergnügen macht. Allerdings ist es nicht so klein und elegant wie das Click Wheel des Ipod nano. Statt einer gleichmäßigen Bewegung gibt es hier einen spürbaren Widerstand, der für das genau richtige Maß an Feedback sorgt.
Die Auswahl von Menüpunkten ist kein Problem und auch das Durchsuchen umfangreicher Listen ist ein Kinderspiel, vor allem, da die Listen beim e200 auch rückwärts durchsucht werden können, das heißt im Unterschied zum Ipod kann man von A nach Z gelangen, ohne die komplette Bibliothek durchgehen zu müssen.
Bedienung
Das Wählrad dient gleichzeitig als Lautstärkeregler, was anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist. Wenn das Wählrad aktiv ist, leuchtet es in einem coolen Blau. Die Auswahl erfolgt mit der großen Taste in der Mitte des Rades, welches von den üblichen Steuertasten eines Players umgeben ist. Die Unterseite dieser Tasten ruft jeweils ein Kontextmenü auf. Im Wiedergabemodus kann man so beispielsweise die Wiedergabe- und Equalizer-Einstellungen ändern oder Titel zu einer Abspielliste hinzufügen. Etwas gibt es hier allerdings zu bemängeln: Die vier äußeren Tasten fühlen sich manchmal etwas schmal an, sodass man gelegentlich nicht genau weiß, ob man eine Taste gedrückt hat oder nicht.
Die einzige weitere Taste auf der Oberfläche des Sansa e200 ist die Einschalt-/Menü-Taste. Ein Druck auf diese Taste führt einen immer zum Hauptmenü zurück, mit einem weiteren Druck gelangt man wieder dorthin zurück, wo man zuletzt gewesen ist. Das ist sehr praktisch, bewahrt es einen doch davor, umständlich wieder zurücknavigieren zu müssen, wie es häufig beim Ipod der Fall ist.
Auf der linken Seite des Sansa e200 befindet sich die Aufnahmetaste. Ein Druck darauf startet sofort die Sprachaufnahmefunktion und die Aufzeichnung. Damit kann der Player in der Praxis auch als nützliches Diktiergerät eingesetzt werden.
An der rechten Seite des Sansa e200 findet sich eine echte Neuerung: ein kleiner MicroSD-Steckplatz für die aktuellen 1-GByte-MicroSD-Karten. An der Unterseite des Geräts gibt es einen proprietären Dockinganschluss, wo man das USB-Kabel sowie weiteres Zubehör anschließen kann, welches nach Angaben von Sandisk bald nach der Markteinführung erhältlich sein wird. Dank der Marktpräsenz von Sandisk dürften auch Drittanbieter schon bald mit nützlichem Zubehör auf den Markt kommen. An der Oberseite des Geräts finden sich eine Pause-Taste, Mikrofonöffnung und ein Kopfhöreranschluss.
Die Rückseite des Sansa e200 besteht aus einer robusten, praktisch kratzfesten Metalllegierung. Dort findet man auch vier Schrauben, mit denen der Benutzer das Gerät öffnen und den Lithium-Ionen-Akku selber auswechseln kann - ohne die Garantie zu gefährden. Die genannten Merkmale lassen den e200 wie ein Mobiltelefon erscheinen. Sandisk nennt zwar keinen Preis für Austauschakkus, aber diese Option alleine ist bereits ein großer Vorteil.
Benutzeroberfläche
Das Hauptmenü erinnert an einige Sony-Geräte, bei denen sich die mit Icons dargestellten Optionen wie Musik, Video, Foto, UKW-Radio, Einstellungen und Sprache kreisförmig bewegen, was bei einem Scrollrad ein angemessenes Konzept darstellt. Das Menü wirkt aufgeräumt und offen, sodass man trotz der vielen Funktionen des nie den Überblick verliert. An der Unterseite des Displays werden Zeit und Ladezustand des Akkus angezeigt. Wenn ein Stück abgespielt wird oder man Radio hört und man sich im Hauptmenü oder auf einem anderen Einstellungsbildschirm befindet, wird das Programm als Laufschrift unten auf dem Display angezeigt, sodass man immer weiß, was gerade läuft.
Die Filter des Sansa-Players für die Musikbibliothek entsprechen dem üblichen Standard: Man kann alle Stücke abspielen oder nach Künstler, Album, Titel, Genre, Favoriten, Aufzeichnungen oder Playlist auswählen. Auf dem Wiedergabebildschirm werden ein verkleinertes Cover, Track-Informationen sowie die verstrichene Zeit angezeigt. Per Druck auf die Auswahltaste kann man die Lautstärke grafisch anzeigen lassen, das Cover in voller Bildschirmgröße bewundern oder das nächste Stück auswählen.
Im Lieferumfang enthalten sind der Player, Ohrhörer, ein schwarzes Schutzetui, ein USB-Kabel sowie eine Software-CD.
Funktionsumfang
Der Sandisk Sansa e200 hat eine Vielzahl von Funktionen zu bieten, mit denen er sich deutlich vom Ipod nano abhebt. Er spielt Dateien in den Formaten MP3, WMA DRM 10 (Abo) sowie WAV ab. Außerdem bietet das Gerät die Möglichkeit der Sprachaufzeichnung und die Fähigkeit zur Anzeige von Fotos und zur Wiedergabe von Videos.
Beim Umgang mit Videos und Fotos muss man den mitgelieferten Sandisk Media Converter verwenden, um die Anzeige von Fotos und Videos zu ermöglichen. Dieses Utility ist einfach zu benutzen und kann die meisten der gängigen Videoformate (Divx, MPEG-4, WMV) in das MJPEG-Format mit 15 Bildern pro Sekunde konvertieren. Videos sehen damit nicht umwerfend aus, für die gelegentliche Nutzung reicht es aber allemal. JPEG- und BMP-Fotos werden ebenfalls verkleinert.
Der Sandisk Sansa e200 ist ein MTP-Gerät, kann aber auf UMS-Modus umgeschaltet werden, was bedeutet, dass das Gerät auch als Festplatte dienen kann, was Mac-Benutzer freuen dürfte sowie alle, die ihre Songs lieber per Drag&Drop übertragen. Bedenken muss man dabei allerdings, dass der Erweiterungssteckplatz im MTP-Modus nicht funktioniert.
Performance
Eine Vielzahl von Funktionen sowie ein extrem lukrativer Preis sind die Markenzeichen aller Sandisk-Geräte. Das stimmt auch für den Sansa e260.
Der Klang ist in Ordnung - Hifi-Freaks sollten sich aber nach anderen Geräten umschauen.
Es gibt keinen individuell einstellbaren Equalizer, aber sieben Voreinstellungen mit verschiedenen Klangbildern.
Der Akku des Sandisk Sansa e200 hält beim Abspielen von Audiodateien 20 Stunden durch, was ein sehr guter Wert ist.
Das kann verbessert werden
- Das USB-Ladekabel ist proprietär, es paßt also nur an den Sansa. Beim Anschluß des Kabels an ein USB-Ladegerät für das Auto werden Störsignale der Lichtmaschine wiedergegeben. Deshalb lade ich den Sansa nur noch am PC und nicht im Auto.
- Die Navigationstasten sind zu klein - ein paar Millimeter größer und sie wären richtig gut.
- Die Ausgangsleistung ist einfach zu niedrig. Was für Ohr- / Kopfhörer noch in Ordnung zu sein scheint, ist bei der Wiedergabe im Auto zu wenig. Ich mußte mir noch einen Vorverstärker mit 18 dB Verstärkung zwischen Player und Radio bauen.
- Beim Weiterschalten der Titel ist ein leichtes Knacken über die Lautsprecher des Autos zu hören. Bei der Verwendung von Kopfhörern ist das nicht so.
- Die Unterstützung durch optionales Zubehör ist so gut wie gar nicht vorhanden. Da hätte Sandisk gut daran getan, sich mit dem Docking-Port des IPods anzufreunden.
Mein Fazit
Ich würde den Sansa e260 auf jeden Fall wieder kaufen.
Für den Preis ist er als Player im Auto richtig gut.
Mit den Einschränkungen (proprietäres USB-Kabel) kann ich leben. weiterlesen schließen
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