Pro:
Gute Wirkung, gerade bei trockenen Haaren
Kontra:
Kein sichtbarer Beweis
Empfehlung:
Ja
So, dann wage ich mich nun zum zweiten Mal in meiner Yopi-Karriere an einen Bericht über ein elektronisches Gerät. Wenn man denn eine batteriebetriebene Ionen-Haarbürste als solches bezeichnen kann. Ionen-Haarbürste? Ihr habt richtig gehört. Ich habe mir eine Ionen-Haarbürste gekauft. Gelesen hatte ich davon in der Glamour – eine doppelseitige Anzeige warb für eine neue Beauty-Geräteserie der Firma Panasonic. Und so soll es heute um die
Panasonic Ionen Haarbürste EH 2203
gehen. In keinem Elektrogeschäft der Umgebung bin ich fündig geworden. Geschweige denn ahnte ich, was ich würde anlegen müssen. Ich rechnete mit bis zu 40 Euro. Umso erfreuter war ich, als ich im Panasonic Online-Shop (http://www.panasonic-ebiz.com) fündig wurde. Sogar für nur 19,95 Euro (plus Versand). Ich hatte sogar noch mehr Glück und bekam die Bürste im Angebot für 15,95 plus Versandkosten, so dass ich das gute Stück für 18,95 mein Eigen nennen darf. Ich hatte die Wahl zwischen einer rosafarbenen Variante und einer hellgrünen. Ich habe mich für rosa entschieden – so ist sie auch oben bei Yopi abgebildet.
***Was ist eine Ionenhaarbürste?***
Tja, da musste ich mich auch erst einmal schlau machen. Die Zeitschriftenwerbung war zwar verführerisch, aber nicht aussagekräftig genug. Es handelt sich also um eine Haarbürste, die mit einem Ionenaustritt versehen ist. Hier werden mittels Batteriebetrieb Ionen erzeugt. Was sind denn nun Ionen? Ionen sind negativ geladene Sauerstoffmoleküle mit mikroskopischer Luftfeuchtigkeit. Das Haar ist im trockenen Zustand positiv geladen und zieht die negativ geladenen Ionen an. So kann die Feuchtigkeit der Ionen ins Haar eindringen. Die Negativ-Ionen heben also die positive Ladung der Haare auf. So werden die Haare leichter kämmbar. Sie können außerdem die Feuchtigkeit nach der Haarwäsche länger im Haar halten.
Physiker dieser Welt erschlagt mich – ich hoffe ich habe das richtig verstanden und erklärt. Ansonsten bitte ich um Aufklärung ;-)
***Die Verpackung***
Die Bürste steckt – zusammen geklappt – in einer recht simplen Verpackung. Eine Pappe, die vorne durch eine Kunststoffblisterung geschlossen ist. Dadurch erkennt man den rosa/fliederfarbenen Papphintergrund. Hier ist die Bürste im ausgeklappten Zustand zu sehen, wie sie gerade Ionen versprüht. Diese sind als kleine grüne Pünktchen dargestellt. Real sind die Ionen natürlich unsichtbar.
Links stehen in Englisch und Französisch erste Herstellerversprechen: „Erzeugt negative Ionen für weiches, kämmbares Haar“; „Das Haar bleibt weich und seidig“. Darunter sieht man das Bild einer jungen Dame, die sich gerade die Haare „ionisiert“ *gg*. Hersteller und Produktname fehlen natürlich auch nicht. Die Rückseite der Pappe wartet mit detaillierteren Produktinfos auf: Hier werden die einzelnen Teile der Bürste dreisprachig erklärt.
Zwischen den Papphälften finden sich Garantierklärung, Gebrauchsanweisung und eine Hinweisbroschüre zur Entsorgung von elektronischen Geräten. Alles übrigens in 18 Sprachen.
***Was verspricht der Hersteller?***
- Mit der Ionen-Haarbürste EH2203 macht Panasonic jetzt jeden Tag zum "Great Hair Day" und Haare glänzend und geschmeidig.
- Mit nur 95 Gramm Gewicht und superkompakten Abmessungen findet die Ionen Haarbürste EH2203 eigentlich in jeder Tasche Platz (und uneigentlich? *fg*)
- So wird aus haarigen Albträumen Traumhaar
***Das Objekt der Begierde***
Die Bürste ist komplett aus Kunststoff. Zusammengeklappt hat sie eine leicht ovale Form (siehe Fotos). Der Griff mit Batteriefach ist flieder-metallic, das Oberteil, welches den Bürstenkopf verdeckt ist transparent-fliederfarben. Getrennt werden die Hälften durch einen silbernen, geschwungenen Streifen. Klappt man das gute Stück auf, so kommt ein schmaler, schwarzer Kunststoff-Bürstenkopf zum Vorschein. Er nimmt etwa zwei Drittel des Oberteils ein. Das untere Drittel besteht aus einem Kunststoff-„Hügel“, in dem sich der Ionenerzeuger versteckt. Durch einen leichten Druck auf einen Knopf am Kopfteil lässt sich der Bürsteneinsatz entfernen. So lässt sich der Bürstenaufsatz problemlos reinigen. Man muss ihn jedoch nicht nur zum Reinigen entnehmen, sondern auch zum Einsetzen der Batterie, denn unter der Bürste befindet sich auch das Batteriefach. Dieses lässt sich problemlos öffnen und nach dem Einsetzen der Batterie auch wieder schließen. Gleich nach Einsetzen der Batterie beginnt der Ionen-Austritt grün zu leuchten. Laut Gebrauchsanweisung ist das die sog. Einschaltanzeige- sobald diese leuchtet, beginnt auch die Ionenerzeugung. Einen separaten Ein/Aus-Knopf hat die Bürste nicht – die Ionenerzeugung endet mit dem Zusammenklappen der Bürste und beginnt wieder automatisch beim Aufklappen.
In der Gebrauchsanweisung ist von einem summenden Geräusch die Rede – das kann ich bei meiner Bürste nicht wahrnehmen. Dafür aber den ebenfalls in der Anleitung erwähnten Geruch. Dieser kommt von der ebenfalls erzeugten winzigen Ozonmenge, die nach Herstellerangaben harmlos ist. Der Geruch erinnert mich in einer gewissen Form an Kindertage: Da habe ich mit der Hand immer so gern über die Fernsehmattscheibe gewischt, weil’s so schön geknistert hat. Danach hat die Hand immer so komisch elektrisch/statisch gerochen. Genauso riecht diese Haarbürste in Betrieb *lol*. Ehrlich gesagt: Der Geruch ist ziemlich abartig.
***Anwendungshinweise***
- Die Haare sollten im leicht feuchten Zustand gebürstet werden. Also entweder vorher anfeuchten, oder beim Fönen rechtzeitig aufhören und das noch restfeuchte Haar bürsten.
- Zuerst die Haarspitzen mit der Bürste etwas entwirren und dann das Haar langsam bürsten. Sowohl an der Außen- als auch an der Innenseite.
- Halblanges Haar etwa drei Minuten bürsten.
- Falls man feuchtes Haar nicht mag, kann man auch das trockene Haar bürsten – dann nimmt aber die Wirkung der negativen Ionen ab.
- Der Bürstenaufsatz sollte regelmäßig mit Wasser gereinigt werden, muss aber vor dem Wiedereinsetzen auf die Bürste vollständig getrocknet sein.
- Auch der Ionenauslass muss regelmäßig (halbjährlich) gereinigt werden. Dazu werden Batterie und Bürstenaufsatz entfernt und der die Mitte des Ionenauslasses ca. 5 Mal mit einem Wattetupfer abgerieben (warum ausgerechnet 5 Mal ?!)
***Warnhinweise gibt es auch einige***
- Außer Reichweite von Kinder aufbewahren
- Nicht an Orten mit hoher Luftfeuchtigkeit aufbewahren (also nicht im Bad)
- Das Gerät darf nicht nass werden, also auch nicht mit nassen Händen benutzt werden ;-)
- Es sollten keine Stylingprodukte wie Haarspray etc. zusammen mit der Bürste verwendet werden.
***Meine Erfahrungen***
Bei der ersten Benutzung war ich dermaßen neugierig, dass ich die Bürste sofort mit einer Batterie versehen und losgebürstet habe. Dabei habe ich übersehen, dass man vorher die Gebrauchsanweisung lesen sollte *gg*. Bürstenaufsatz entfernen und Batterie einsetzen bekommt man als Ottonormalverbraucher ja auch so hin. Wie dem auch sei – ich Schlaumeier habe mir die trocknen Haare gebürstet. Nun steht in der Anleitung, dass beim Bürsten der trockenen Haare die Wirkung vermindert wird – meiner Ansicht nach dreht sich die Wirkung um 180 Grad. Meine Haare begannen nämlich plötzlich, zu fliegen und sich aufzuladen. Huch?! Das ist doch nicht Sinn der Sache...
Nach dem Lesen der Gebrauchsanleitung war ich natürlich schlauer – die leicht feuchten Haare sollen gebürstet werden. Aha! Umgekehrt wird also ein Schuh draus. Ich habe demnach meine Haare angefeuchtet. Und siehe da – es funktioniert. Meine Haare ließen sich sehr leicht durchbürsten. Ich habe extra langsam und bewusst gebürstet. Da merkt man mal, wie lange drei Minuten sein können. Meine Haare müssen so richtig aufs ungewohnte gekommen sein – so lange werden die sonst nie gebürstet.
Dazu muss ich kurz erklären, dass meine Haare derzeit ziemlich katastrophal sind, weil ich mich gerade in der Umstellungsphase auf silikonfreie Shampoos befinde. Das war letztlich auch der Grund für den Kauf der Ionenbürste. Ohne Silikon erwiesen sich meine Haare nämlich als äußerst trocken.
Nachdem die angefeuchteten Haare getrocknet sind, liegen sie richtig gut und haben einen gesunden Glanz und wirken weniger strohig. Und das schon nach der ersten Benutzung. Ich bin nun wirklich positiv überrascht. Zudem sind die Haare nun spürbar immun gegen statische Aufladung. Speziell bei meinen Rollkragenpullovern aus Mischgewebe hatte ich damit nämlich immer Probleme. Nach dem Anziehen flogen meine Haare wahlweise oder klebten aufgeladen am Kopf. Das konnte ich durch die Benutzung der Ionen-Bürste ebenfalls gut in den Griff kriegen. Ich besitze die Haarbürste nun seit vier Wochen. Mein Haarzustand hat sich spürbar verbessert. Die Haare sehen deutlich gesünder aus. Sie sind auch spürbar weniger trocken und das, wie es scheint, dauerhaft. Ohne Labor lässt sich das selbstverständlich nur schwerlich überprüfen – da muss ich mich auf meine persönliche Wahrnehmung verlassen ;-)
Noch ein Wort zum Bürstenaufsatz: Zuerst war ich etwas enttäuscht, weil die Borsten aus Kunststoff waren. Auch da war ich positiv überrascht. Die Borsten sind abgerundet und sehr weich, so dass das Bürsten sehr angenehm ist. Menschen mit dickeren, welligen Haaren könnten allerdings Probleme bekommen, da die Borsten mit 1,5 cm recht kurz sind. Bei mir funktioniert es allerdings ganz gut.
***Technische Daten***
Stromquelle: Batterie
Batteriegröße: Eine Alkalibatterie AAA (LR03) – nicht enthalten
Gewicht: ca. 95 Gramm mit Batterie
***Hersteller***
Matsushita Electric Works Ltd.
Osaka, Japan
www.panasonic.de
***Fazit***
Stellt sich abschließend die Frage: Braucht die Welt Ionen-Haarbürsten? Eigentlich wohl eher nicht. Zumindest sind die Dinger nicht lebensnotwendig. Aber sie vereinfachen gewisse Dinge ungemein. Zum Beispiel – wie bei mir – die Umstellung auf silikonfreies Haar. Wer das wagen möchte, dem kann ich die Anschaffung nur wärmstens empfehlen. Ebenso Menschen mit sehr trockenen Haaren. Den Preis von 19,95 Euro halte ich dabei auch noch für gerechtfertigt. Obwohl die Bürste „nur“ aus Kunststoff ist, so ist sie doch, gerade im Bereich des Scharniers, sehr stabil. Der Bürstenaufsatz lässt sich leicht entfernen und reinigen, gleiches gilt für den Ionenaustritt. Die Batterie lässt sich ebenfalls ganz einfach einsetzen und auch wechseln. Das Einzige, was mich stört sind der Geruch und die Tatsache, das ich die Erzeugung der Ionen in keiner Weise prüfen kann. Schließlich sind die Ionen unsichtbar. Lediglich der Geruch lässt erahnen, dass sich da wirklich was tut. Ich hätte dafür allerdings zu gern einen „sichtbaren“ Beweis. Nun ja – vielleicht sollte ich meine Haare als Beweis nehmen. Denn deren Zustand hat sich ja sichtbar verbessert :-) Ich empfehle diese Haarbürste also weiter – mit dem Hinweis, dass es sich um Luxus handelt, den sich nur leisten sollte, der wirklich Spaß an solchen Spielereien hat. Helfen tut es meiner Meinung nach schon – und handlich ist sie auch – sie passt wirklich auch in kleinere Handtaschen.. Ich vergebe daher vier Sterne. Einen ziehe ich aufgrund der oben genannten Gründe ab.
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