Pro:
Starker Motor,ergonomische Haltegriffe,gute Material-und Verarbeitungsqualität, robust, günstiger Preis.
Kontra:
Hohes Gewicht von fast 5 Kilogramm, lästiges Kabel, für Frauen weniger geeignet.
Empfehlung:
Ja
Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Leser noch an meinen ersten Heckenscheren-Bericht, den ich im Jahre 2003 verfasst habe. Damals ging es um eine Bosch AHS 48-22, die meinem Bekunden zufolge einen ziemlich guten Eindruck hinterließ. Leider ist diese Heckenschere dann ein gutes Jahr später durch einen unerklärlichen Defekt am Sicherheitsgriff ausgefallen. Glücklicherweise hat die Firma Bosch mir aus Kulanz für einen recht geringen Aufpreis eine neue und stärkere Maschine angeboten, die ich seitdem(2004) im Einsatz habe. Die Bosch AHS 480-24T. Da ich sehr viele Hecken und Bäume schneiden und modellieren muss, bin ich auf eine zuverlässige und leistungsstarke Heckenschere angewiesen.
Die Bosch AHS 480-24T Heckenschere
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* Durchzugsstarker 550-Watt-„High-Power“-Motor
* Rutschkupplung mit sehr hohem Drehmoment (50 Nm) für kraftvolle Schnitte
* Messer-Schnellstopp für erhöhte Sicherheit
* Protector für Schnitte entlang von Mauern und Boden
* Laserstrahlgeschnittene Messer mit Diamantschliff für saubere und präzise Schnitte
* Hohe Griffergonomie für komfortables Arbeiten in jeder Position
* Optimale Balance für ausgewogenes Arbeiten und ausgezeichnete Handhabung
* Protector für Schnitte entlang von Mauern
* Mitgeliefert: Pflegeköcher
Schwertlänge: 480mm
Gewicht: 4,8 Kilogramm
Garantie: 2 Jahre ab Kaufdatum
Preis: ca. 129 Euro (2008)
http://www.bosch-pt.de/gartengeraete/index.shtml
Erfahrungen im Praxisbetrieb mit der Bosch AHS 480 - 24T
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Wie schon im ersten AHS- Bericht aus dem Jahre 2003 beschrieben, nutze ich eine mechanische Heckenschere um kleine Zypressen oder Buxe zu schneiden und eine elektrische Heckenschere um relativ große und hohe Hecken zu beschneiden und um Eiben zu modellieren.(siehe angefügte Bilder)
Die Äste können dabei recht dick sein und bis zu über 20mm Durchmesser erreichen. Meine erste Heckenschere Bosch AHS 48-22 verfügte lediglich über einen 400 Watt-Motor und ein durchschnittliches Drehmoment. Das aktuelle Modell Bosch AHS 480-24T dagegen hat einen sehr leistungsstarken 550 Watt-Motor und ein starkes Drehmoment von 50 Nm. Damit lassen sich auch dicke Äste von bis zu 24 mm Stärke problemlos schneiden. Leider hat auch mein derzeitiges Power-Modell einen entscheidenden Nachteil: Es verfügt über keinen Akku und muss über ein Stromkabel betrieben werden. Auf der anderen Seite kann ein Akku-betriebenes Modell nicht die Leistungskraft, bzw. Schnittkraft entfalten, wie ein Gerät, das direkt mit dem Stromnetz verbunden ist. Auch kann der Akku bei hohem Leistungseinsatz sehr schnell leer werden, was die Akku-Schere nicht gerade zuverlässig erscheinen lässt. Wer nun meint, ohne Akku müsste die Heckenschere doch recht leicht sein, irrt: auch ohne Akku ist die Power-Variante Bosch AHS 480 24-T ein schweres Drum mit fast fünf Kilogramm Gewicht - ein gewisser körperlicher Einsatz ist beim Heckenschneiden, insbesondere wenn man auf einer Leiter steht, unerlässlich! Für Frauen scheint diese Heckenschere nicht gemacht zu sein, es sei denn, es handelt sich um eine Athletin, die sich damit ganz sicher ein teures Fitness-Studio sparen kann. Das hohe Gewicht der AHS kann ganz schön in die Arme gehen, besonders dann, wenn man auf einer Leiter steht und sich weit strecken muss um die Hecke oder die Eibe bis zu ihrer Mitte zu erreichen. Ein permanentes Hindernis stellt dabei nach wie vor die lebensnotwenige Nabelschnur, das Stromkabel dar, das immer wieder in die Nähe der Schnittfläche des Schwertes kommen kann.
Selbst wer sehr gewissenhaft und sorgfältig arbeitet, kann einen Unfall nicht immer vermeiden:
Unglücklicherweise ist mir mit meiner AHS 480- 24T das Gleiche passiert, wie mit der Vorgänger-Variante: Das Kabel wurde durch eine kleine Unachtsamkeit mit einem RATSCH zerschnitten.
Wer sich das Bild unten genauer anschaut, kann das reparierte Kabel erkennen - inzwischen schon zweimal geflickt. Zur Nachahmung sei diese Prozedur aber nicht empfohlen! - auch wenn ein neues, mindestens 20m langes Kabel nicht gerade billig ist. Die Heckenschere liegt in der Tat sehr gut in der Hand und ist ergonomisch richtig konzipiert - Voraussetzung sind allerdings auch relativ kräftige und große Hände, da der Sicherheitsbügel nur mit relativ hohem Kraftaufwand zu drücken ist. Sobald der Schwerpunkt der Maschine mit ausgestreckten Armen weit nach vorne verlagert wird, nützt auch die beste Ergonomie nicht mehr viel - der Krafteinsatz ist dann so groß, dass das Heckenschneiden auch mit einem 480 mm-Schwert zu einer schweißtreibenden Aktion wird. Warum dann nicht eine Heckenschere nehmen, die ein längeres Schwert hat? - werden einige vielleicht fragen. Aber je länger so ein Schwert ist, desto unhandlicher wird das Schneiden kleinerer Bäume, zudem ist die AHS dann noch schwerer - auch keine wirkliche Alternative. Wer eine Anleitung zum Modellieren von Kugeleiben haben will, kann ich in wenigen Sätzen möglicherweise weiterhelfen. Eiben wachsen nicht von Natur aus in Kugelform, sondern müssen jährlich zurückgeschnitten und in Form gebracht werden. Dabei schneide ich von unten nach oben in bogenförmigen Bewegungen. Die neuen Triebe sollten dabei fast vollständig entfernt werden. Erst wenn der untere Teil der Eibe eine Halbkugelform angenommen hat, kann man sich dem oberen Teil zuwenden. Hierzu ist natürlich eine ausziehbare Leiter notwendig, die unbedingt stabil stehen sollte! Wenn dies nicht der Fall ist, kann man mit der schweren AHS in den Händen schnell das Gleichgewicht verlieren und stürzen! Auf der Leiter stehend wird diesmal von der Mitte der Eibe konisch zulaufend nach oben geschnitten. Der Rest der Eibe, in der Mitte oben, kann am Schluss noch mit einer ausziehbaren, manuellen Heckenschere entfernt werden.
Diese hat den Vorteil, dass sie nicht nur etwas länger als die AHS ist, sondern vor allem viel leichter ist und man damit sein Gleichgewicht nicht so schnell verlieren kann. Auf den Bildern im Anhang unten kann man eine Eibe vor und nach dem Beschneiden sehen - der Unterschied ist recht erheblich, denke ich.
Zur Wartung der Heckenschere sei gesagt, dass sie nach jedem Schnitt natürlich gereinigt werden sollte, am besten mit einem feuchten Lappen. Wird sie einige Zeit nicht gebraucht oder soll sie überwintern und eingemottet werden fürs nächste Frühjahr, empfiehlt es sich die Messer mit einem handelsüblichen Maschinenöl einzufetten, um später einen perfekten Lauf der Messer zu garantieren.
Mein Fazit und Empfehlung
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Die Bosch AHS 480-24T ist nach wie vor eine sehr empfehlenswerte elektrische Heckenschere. Trotz ihres relativ hohen Gewichts, was sie für ambitionierte Frauenhände ungeeignet macht, ist sie recht handlich und besonders leistungsstark. Ein Akku-Modell, das die Firma Bosch natürlich ebenso anbietet, besticht zunächst mit seiner scheinbaren Unabhängigkeit vom Netz und von einem lästigen Kabel. Allerdings sollten mit diesen Akku- Heckenscheren auch keine Herkules-Arbeiten in Angriff genommen werden. Denn die Leistungsentfaltung ist deutlich eingeschränkt und der - immerhin recht leichte - Lithium -Ionen- Akku wird bei starker Beanspruchung der Maschine sehr schnell leer sein.
Die Schwertlänge von 480mm scheint mir ein guter Kompromiss zwischen Reichweite und Handlichkeit der Heckenschere zu sein. Wer mehr braucht, wird auch mit der 550mm-Version AHS 550- 24T gut bedient sein. Für Profis und Landschaftsgärtner hält Bosch auch noch die Modelle AHS 6000 und 7000 Pro-T mit 650 Watt und 80 Nm Drehmoment bereit - die aber für die Aufgaben in einem normalen Garten überdimensioniert sein dürften.
Viel Spaß mit dem Schneiden oder Modellieren von Hecken und Bäumen!
Roland (c) Sindimindi im Juli 2008 weiterlesen schließen
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