Pro:
+ relativ schnell + zuverlässig im Betrieb + trotz höheren Touren recht leise im Betrieb
Kontra:
- von der Speicherkapazität vergleichsweise klein dimensioniert
Empfehlung:
Ja
... eine mit relativ hohen Touren, so könnte ich - kurz zusammengefasst - die grundlegenden Eigenschaften meiner Seagate Barracuda ST3360320AS mit einer - für heutige Verhältnisse (Juni 2013) speicherplatzmässig doch eher kleinem, Platzangebot bezeichnen, denn schließlich fasst dieses, schon etwas ältere Modell nach Herstellerangaben "nur" 360 GB...
Dennoch: auch in Zeiten aufkommender "SSDs" ("Solid State Disks") ist auch diese eher kleine Festplatte damit immer noch größer als die meisten Vertreter ihrer vermeintlichen "Nachfolgegeneration".
=== So kam ich zu dieser Festplatte ===
Die ST3360320AS tut nun schon seit etwa vier Jahren ihre Arbeit in meinen bislang zwei verschiedenen PC-Systemen. 2009 kaufte ich sie mir als Ergänzungsfestplatte für mein damaliges Core2Quad-System für einen Preis von 69 € bei Atelco. Neu gibt es diese Platte nur noch vereinzelt im Handel...
=== Installation / Einbau ===
Eigentlich braucht es zum Einbau einer internen Festplatte nur einen einfachen Kreuzschraubendreher als Werkzeug, je nach Bauart des Gehäuses braucht man sogar überhaupt keins dafür, denn es gibt derart "pfiffige" Modelle, die so konstruiert sind, dass man Geräte, die in deren 3,5 Zoll Einbauschächte eingebaut werden sollen, dank "Riegelmechanismen" gar ohne Werkzeug einbauen kann.
Bei meiner nachfolgenden Beschreibung gehe ich allerdings vom eher häufiger anzutreffenden Fall eines " ganz gewöhnlichen" PC-Gehäuses aus, denn bei meinem Modell muss die Festplatte noch ganz "klassisch" mit passenden Geräteschrauben in Verbindung mit einem Schraubendreher mit dem Festplattenkäfig des Gehäuses verschraubt werden.
Beim bereits geöffneten und von der Stromzufuhr gänzlich abgetrennten PC-System musste ich erst einmal einen freien Einbauslot im Festplatteneinbaukäfig des Gehäuses finden - da es sich bei meinem PC-Gehäuse um einen sogenannten "Big Tower" handelt, sollte doch irgendwo ein freier Einbauslot vorhanden sein, so dachte ich wenigstens. Doch die SSD und eine schon eingebaute Festplatte in der 3,5 Zoll-Gerätesektion meines Gehäuses verhinderte den schnellen, weil adapterlosen Einbau in das Gehäuse.
Das ist aber nicht weiter schlimm. So beschloss ich schnell, die Platte über einen Einbaurahmenadapter in einen der vielen 5,25 Zoll Einbauplätze einzubauen - das ist ein wenig mehr an Schrauberei, allerdings ist die Platte so auch nicht ganz so beengt eingebaut, was wiederum dem Temperaturverhalten im Betrieb entgegen kommt
Die Einbaugröße der Festplatte entspricht nämlich in der Breite gemessen dabei 3,5 Zoll, was knapp 9 cm entspricht. Entsprechend breit muss also der für die Platte passende Einbaurahmen sein. Über den angesprochenen Adapter kann die Platte evtl. auch in einen 5 1/4 Einbauslot eingebaut werden - wie in meinem Fall geschehen.
Vor dem Verschrauben sollte praktischerweise erst die Verkabelung der Festplatte erfolgen, welche im Verbinden der Platte über ein S-ATA Kabel an einen freien Anschluß auf dem Mainboard sowie des Anschließens der Platte über einen entsprechenden Spannungsstecker an die Stromversorgung besteht. Ein Verpolen der Kabel kann aus mechanischen Gründen beim S-ATA-Standard nicht erfolgen - die Kabel passen nur ein einer (der richtigen) Orientierung an die Anschlußbuchsen. Sitzen die Kabel richtig, kann ich deie Platte nun über vier passende, kurze Gewindeschrauben mit dem Einbauslot des PC-Gehäuses festschrauben - das wars dann schon mit dem Thema "Hardwareinstallation".
=== Erster Start ===
Eigentlich kann bei korrekter Verkabelung beim Einbau einer Festplatte nicht viel schief gehen, doch bevor ich das Gehäuse verschließe und eventuell feststelle, dass die neue Festplatte dann doch - warum auch immer - nicht vom System erkannt wird, lasse ich das Gehäuse für den ersten Start stets geöffnet und schließe so einfach das PC-Gehäuse wieder ans Stromnetz an.
Nun gilt es, zu schauen,was das BIOS des Mainboards anzeigt. Ist die Platte korrekt verkabelt worden, sollte diese nun direkt nach dem Start auf dem Bios-Startscreen vom System erkannt worden sein- dank "SMART" sollte die u.a. die komplette Festplattenbezeichnung "Seagate ST3360320AS" vor dem Windowsstart zumindest kurz auf dem Bildschirm auftauchen. Tatsächlich war dem in meinem Fall so. Das ist generell ein gutes Zeichen dafür, dass die Hardwareinstallation erfolgreich war - falls nicht, geht es eben daran, zu checken, ob eventuell ein Kabel (das Stromkabel oder das S-ATA Kabel) aus einem Steckplatz herausgeflutscht ist - kann passieren und ist mir mit anderer Hardware im Eifer des Gefechts auch schon passiert.
Da das BIOS bei den meisten, modernen PC-Systemen eher in Bruchteilen von Sekunden kurz vor dem eigentlichen Booten von Windows etwas auf den Bildschirm ausgibt, sollte man im Zweifel ansonsten vor dem Auftauchen der BIOS-Meldung die jeweils notwendige Taste gedrückt halten, um ggf. kurz ins BIOS hereinzuschauen, um festzustellen, ob die Platte wirklich erkannt wurde.
Spätestens nach dem nachfolgenden Booten von Windows war mir klar, dass die Platte vom System korrekt als Datenträger erkannt worden war.
Also wieder alles herunterfahren und den Rechner erst einmal ausschalten.
Das Gehäuse konnte ich nun wieder schließen- den Rest erledige ich, wenn ich es will, über Windows , wo ich die Platte über "Computerverwaltung" (in Windows 7) und dem Unterpunkt "Datenträgerverwaltung" ggf. in Partitionen einteilen kann, Diese müssen dann neu formatiert werden. Das war in meinem Fall auch notwendig, denn schnell sah ich, dass die aus einem alten WindowsXP-System einst stammende Festplatte noch im NTFS Format mit "nur" 512 Bytes/Sector formatiert worden war - das ist für eine Festplatte, die mit HD-Videodateien einmal umgehen soll, nicht ganz optimal. Also habe ich dies erst einmal über den "Quickformat" geändert, welches allerdings schon eine knappe Minute benötigte. Zu Auswirkungen auf die nutzbare Speichergröße gleich mehr...
== Praxis ==
=== Laufwerksgeräusche ===
Die mit 7200 U/min rotierende Festplatte ist im Betrieb schon erstaunlich leise. Ich merke sie eigentlich von der Lautstärke her wenn, dann immer eher dezent. Wird die Platte nicht vom System gebraucht (was in meinem Fall meistens der Fall ist, s. "Anwendungszweck") , schaltet sie sich eh in eine Art "Parkmodus". Aus diesem ist sie allerdings sehr schnell wieder herausgeholt. Die Betriebslautstärke dieses Modells ist mit Sicherheit nicht größer als die meiner mit 5900 u/min drehenden Festplatte im gleichen System.
=== Wieviel speichert diese Festplatte genau - und wie nutze ich den Speicherplatz ? ===
Die Speicherplatzangabe des Herstellers Seagate ist als Größe von 360 GB "freilich" dezimal gemeint. In "hexadezimal" formulierten Werten speichert die Platte eigentlich "nur" 335 GB- das ist jedenfalls der Speicherplatz, den mir die Platte als eine Partition zur Verfügung stellt. So viel Speicherplatz habe ich zumindest mit der Formatierung in NTFS mit 4096 Bytes / Sektor hinbekommen. Diese Formatierung erscheint mir auch wirtschaftlicher zu sein als die vom Hersteller angegebene Vorformatierung mit nur 512 Bytes / Sektor. Mit dieser Formatierung sind nämlich nur knapp 320 GB nutzbar.
Die 360 GB-Festplatte dient mir als Speicherfestplatte für mein Musikarchiv - besonders für meine Videos habe ich hier allerlei Nachvertonungsmusik abgespeichert - aber natürlich auch meine Fotosammlung und viele, eher kleinere Mediendateien.
Als Videofestplatte habe ich dabei noch eine größere und dabei auch deutlich schnellere S-ATA III-Festplatte im Einsatz. Zu den genauen Geschwindigkeitsraten meiner "Kleinen" nehme ich daher jetzt schnell mal Stellung.
=== Geschwindigkeitstests ===
Der Zwischenspeicher (auch Cache genannt) der Seagate Barracuda ST3360320AS 360 GB ist mit einer Größe von 16 MB eindeutig nicht der größte Zwischenspeicher, der bei modernen Festplattenmodellen anzutreffen ist. Dabei ist der Cache bzw. die Größe dieses Zwischenspeichers durchaus von Belang, denn in diesen Speicher "lagert" die Festplatte die zu übertragenden Daten ab, bevor sie auf den eigentlichen Datenträger geschrieben wird. Gerade für viele, eher kleinere Dateien ist die Größe des Festplattencaches ein doch sehr entscheidender Faktor für die zu erwartende Datenübertragungsgeschwindigkeit.
Wie groß ist diese aber konkret ?
Um der Frage in Bezug auf die Seagate Barracuda auf den Grund zu gehen, habe ich insgesamt 3 Tests durchgeführt.
'''1. Geschwindigkeitsmessung mit HDD Tune'''
Über das Freeware-Tool HDD-Tune habe ich zunächst einmal ein sog. "Benchmarking" durchgeführt. Die entsprechende Grafik des Tests ist als Bild im Anhang dieses Berichts gespeichert.
Die mittlere Datenrate zeigt HDD Tune dabei mit 67,3 MB/s an - das ist für eine 7200 u/min drehende Festplatte "älterer" Bauart schon akzeptabel, zumal die anfänglichen und in der Regel zuerst beschriebenen Sektoren der Platte mit einer Datenrate von relativ fixen 80 MB/s versorgt werden. Doch ab etwa der Hälfte der von innen nach außen angeordneten Sektoren nimmt diese Datenrate kontinierlich ab. In den äußeren Bezirken ist hier ein Abfall Datenraten von nur noch leicht über 40 MB/s zu verzeichnen - das ist gerade für eine schnell rotierende Platte doch eher enttäuschend - ob es am S-ATA II Protokoll liegt, welches einfach nicht mehr Stand der Technik ist ? Andererseits: auch meine "schnelle", große 1,5 TB-Festplatte zeigt einen ähnlichen Abfall der Datenrate zum Ende der Sektoren hin. Die durchschnittliche Zugriffszeit weist das Programm mit 15,2 ms aus - auch ein normaler, guter Wert eigentlich.
'''2. Windows Explorer: Schreiben einer Videodatei von 4,53 GB Dateigröße auf die Platte'''
Hierbei habe ich die Datei genannter Größe von einer anderen internen Platte auf die "Barracuda" kopiert und die von Windows Explorer während des Kopiervorgangs angezeigten Daten gemerkt. Die Werte schwankten dabei zwischen 77,2 MB/s als Minimum und gingen anfangs (dem Cache sei Dank) bis auf 139 MB/s herauf, um dann bei knapp 80,3 MB/s recht konstant zu verharren.
'''3. Gestoppte Zeit: Schreiben von 4,53 GB an Daten auf die Platte'''
Zusätzlich habe ich die Zeit, die der Kopiervorgang des genannten Images auf die Seagate-Platte in Anspruch nahm, handgestoppt. Das Ergebnis: nach knapp 65 Sekunden war die Datei auf die Festplatte übertragen worden
Rechnet man die 4,53 GB = 4530 MB, ergibt sich als Datenrate ein Wert von 4530 MB / 59 sec = 76,77 MB/s - das liegt etwas über dem Durchschnittswert, den "HDD Tune" ermittelte.
=== Temperaturverhalten ===
Die "Standardtemperatur", die die Seagate-Festplatte nach den aus den SMART-Daten von HDD Tune herausgelesenen Daten stammt, liegt bei knapp 37 °C und ist damit etwas höher als die meiner im System vorhandenen, aber mit "nur" 5900 u/min drehenden, zweiten Festplatte. Das liegt aber in der Natur der Sache, denn da dieses Modell mit 7200 u/min deutlich schneller dreht, sind die Starttemperaturen natürlich vergleichsweise höher. Ist die Platte beschäftigt, erreichen die Werte zwischenzeitlich knapp 43 °C, also weit unter der maximal vom Hersteller vorgesehenen Betriebstemperatur von 60 °C. Das ist so schon ganz OK und eigentlich bei 7200 u/min drehenden Platten auch normal.
=== Auf einen Blick ===
* Modellnummer: Barracuda 7200.11 ST3360320AS 360 GB
* Hersteller: Seagate
* Gerätetyp: Festplatte - intern
* Abmaße : (TxBxH): 14,7 cm x 10.2 cm x 2.6 cm / Gewicht: 405 g
* Kapazität: 360 GB, nutzbar (NTFS): 335 MB / Formfaktor: 8.9 cm x 1/3H ( 3.5" x 1/3H )
* Schnittstelle: Serial ATA II / Puffergröße: 16 MB / Byte pro Sektor: 512
Technisches:
• 7,200 RPM Umdrehungsgeschwindigkeit
* Einschaltzeiten (aus dem "Aus"-Zustand / Standby) : jeweils max. 9 s
* Betriebstemparatur: 0° bis 60°C / Relative Luftfeuchte: 5% bis 95% (in Betrieb)
* Vorformatierte Kapazität (512 bytes/sector): 320 Gbytes
* Bytes pro Sector: 512 / Default sectors per track: 63
* Spindle speed: 7,200 RPM
* Interne Datentransferratee: 1460 Mbits/sec max
* Maximal mögliche I/O Datentransferrate: 300 Mbytes/s (S-ATA II)
* Unterstützte Datentransfermodi: PIO modes 0–4 / Multiword DMA modes 0–2
/ Ultra DMA modes 0–6
* Cache buffer: 16 Mbytes
* Operational Shock: 70 Gs max at 2 msec / Non-Operational Shock: 350 Gs max at 2 msec
=== FAZIT ===
Die "Seagate Barracuda 7200.11 ST3360320AS 360 GB" hat mir in den mittlerweile knapp vier Jahren, in denen ich sie anwende, noch keinerlei Probleme bereitet. Die Leistungen sind für eine S-ATA II - Platte ganz in Ordnung, technisch ist sie wegen der fehlenden S-ATA 6GBit/s - Unterstützung nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit.
Der Cache mit 16 MB Größe ist auch erkennbar kleiner als der von aktuellen Festplattenmodellen, dennoch stimmt für meine beschriebenen Anwendungszwecke die Leistung absolut noch aus. Trotz der 7200 u/min läuft die Platte dabei durchaus recht leise - einzig der mit 335 GB eher vergleichsweise kleiner bemessene Speicherplatz mag eventuell als "Contra" zu werten sein. Dennoch: ich gebe alle Sternchen und eine Empfehlung. weiterlesen schließen
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