Pro:
Sehr hohe Bildqualität, sehr guter Ton
Kontra:
noch nicht überall nutzbar
Empfehlung:
Nein
Vorwort
Vor ein paar Wochen hatte ich mir einen kleinen DVB-T TV Stick auf USB 2.0 Basis gekauft. Ich hoffte damit das immer beliebter werdende digitale terrestrische TV genießen zu können. Und das natürlich am Notebook. Man möchte ja flexibel sein. Natürlich hatte ich mich vorher schlau gemacht, ob unser Wohnort auch schon in den Empfangsbereich dieser Technik fällt. Leider war dem nicht so. Manche Programme können jedoch in gewissen Bezirken unserer Stadt mit einer Hochantenne / Dachantenne empfangen werden. So die Info für den Ausbau im Internet. Naja, dachte ich mir, ich kann ja nicht viel falsch machen. Funktioniert das "Überallfernsehen" ist es OK, geht es nicht habe ich nicht viel verloren. Der Preis den ich für diesen Stick bezahlt hatte war fast schon als geschenkt anzusehen. Regulär kostet er, mit Antenne und Fernbedienung sowie CD, circa. 40 -50 Euro. Ich zahlte "nur" 17 Euro. Wie gesagt, quasi fast geschenkt!
Guten Mutes machte ich mich sodann an die Installation auf zwei Systemen. Das eine war ein Notebook von HP, ein Pavilion mit USB 2.0 Schnittstelle und dem Betriebssystem Windows XP Professional SP2. Das anderes System war ein neueres Rechnersystem mit AMD 6000+ CPU X2 Dualcore, 4096 MB DDR 2 Speicher und natürlich auch USB 2.0 Anschluss. Dieses System war jedoch eine Workstation und somit ortsgebunden. Und es hatte das neue Vista Ultimate als BS. Ob ich das Gerät hier zum laufen bringen kann? Mal sehen!
Der DVB-T Stick um den es nun geht ist der " Freecom DVB-T & Analog TV USB stick DeskDirect". Dieser Stick erfordert als Mindesthardwareausstattung, eine DirectX 9 fähige Grafikkarte mit mind. 128 MB Speicher, 256 MB System- Ramspeicher, mindestens 50 MB freien Festplattenplatz für das Tool und mindestens 1 GB für die Datenzwischenspeicherung sowie unabdingbar USB 2.0 für den HDTV-Empfang im hohen Streamingbereich. Als Betriebssystem wird Windows XP Home oder Professional mit Servicepack 1 oder höher vorausgesetzt.
Wie meine Erfahrung mit beiden Systemen in Bezug auf das "DVB-T von Freecom sind", werde ich nun erläutern.
Doch erst einmal die Details.
<<<< Die technischen Daten >>>
DVB-T-Empfänger / Analog-TV-Tuner
Extern
Schnittstellen Typ: USB 2.0
Maße:
Breite: 2.8 cm
Tiefe: 8.6 cm
Höhe: 1.5 cm
Gewicht: 25 g
Farbe: Schwarz / Weis
Kompatibilität: PC
Video- Typ: TV Tuner
Formfaktor: Extern
Digital-Video-Format: MPEG-2, DVB
Schnittstellen: 1 x Fernsehantenne
Verbindungen: 1 x USB - USB Typ A, 4-polig
Zubehör: TV-Antenne, Fernbedienung
Produktzertifizierungen: CE, CSA, UL
Software / Systemanforderungen:
Treiber & Utilities
Erforderliches Betriebssystem: Microsoft Windows XP Media Center Edition, Microsoft Windows XP SP1 oder höher, Windows Vista
Peripheriegeräte / Schnittstellen: CD-ROM
Systemanforderungen:
IBM- oder IBM-kompatibler Computer
P4 2 GHz oder besserer Prozessor
Speicher: 256 MB oder höher
Soundkarte (AC97 kompatibel)
VGA-Karte (Unterstützung für Microsoft DirectX9.0c )
Microsoft Windows XP (SP1) oder neuere Version
Windows Media Player 9.0
Microsoft DirectX 9.0c oder besser
Die Herstellergarantie beträgt 2 Jahre
Umgebungsbedingungen:
Min Betriebstemperatur: 5 °C
Max. Betriebstemperatur: 50 °C
Zulässige Luftfeuchtigkeit im Betrieb: 8 - 80%
(Die Daten habe ich dem beiliegenden Datenblatt entnommen; man findet sie aber auch im Internet auf den Seiten des Herstellers Freecom vor)
<<<< Das Gerät selbst >>>>
Der DVB-T Stick ist ein recht unscheinbares kleines Modul mit einer abnehmbaren Verschlusskappe. Unter dieser Kappe befindet sich der USB- Anschluss. Auf der anderen Seite des Sticks befindet sich ein Antennenanschluss für die beiliegende Antenne. Diese besitzt einen Magnetfuß der wahlweise auch geklebt werden kann. Man kann jedoch den Stick auch an eine Außenantenne / Dachantenne anschließen. Dann wird die kleine Antenne nicht benötigt. Die Farbe des Gerätes ist entweder Schwarz mit Weis oder Weis mit Schwarz. Ich hatte mich für die weise Variante mit schwarzen Kappen entschieden.
Mit dazu gehört eine Fernbedienung für die gängigen Einstellungsmöglichkeiten sowie ein USB Anschlusskabel und eine Treiber CD. Ein kleines Faltblatt mit einer kurzen Bedienungsanleitung rundet das ganze Paket ab. Alle Infos betreffend die Einstellungen liegen auch auf der CD vor.
Die kleine Antenne misst 15 cm. Eigentlich nicht viel und, wie man denken möchte, wohl kaum für einen guten Empfang geeignet. Stimmt in mancher Beziehung. Im geschlossenen Raum wird der Empfang durch die Wände stark beeinträchtigt. Deshalb kann man zusätzlich eine stärkere Antenne mit Verstärker erwerben. Wie gesagt in geschlossenen Räumen macht das durchaus Sinn.
Im freien jedoch ist die Signalstärke nicht beeinträchtigt und hier reicht solch eine kleine Antenne durchaus aus. Wenn man sich in einem Empfangsgebiet befindet!
Das USB- Kabel ist metallisch ummantelt und gegen Störstrahlung abgesichert. Die Länge des Kabels beträgt 60 cm. Etwas kurz, aber für ein Notebook durchaus genügend. Das Antennenkabel misst 100 cm. Somit kann man es, auch des magnetischen Fußes wegen, auf dem Autodach fixieren.
Die Fernbedienung ist eine Standardfernbedienung mit allen notwendigen Schaltern. Diese sind: Ein /aus, TV /AV, Programmwahlschalter 0-9, Mute, ESC, Volumen, schneller Vorlauf,
schneller Zurücklauf, TimeShift, Snapshot, Shuffle, Channel + / - .
Betrieben und mit Strom versorgt wird die Fernbedienung mit zwei Mignonzellen.
<<<< Die Installation der Software / Hardware >>>>
Um die Software zu installieren muss man unter beiden Windows-Systemen (XP, Vista) ein DVD / CD-Laufwerk besitzen. In dieses wird nun die CD eingelegt und die Autostartfunktion macht ihr übriges. Unter XP läuft die Installation ohne Probleme ab. Alle notwendigen Treiber werden erkannt und in das System eingebunden. Dieser Vorgang dauert circa 5 Minuten. Danach ist das Gerät in die Systemsteuerung integriert und die Kanal / Sendersuche kann gestartet werden.
Anders unter Vista.
Hier wird zwar ebenfalls die CD gestartet, jedoch bricht die Installation mit einer Fehlermeldung ab. Die notwendigen Treiber sind hier "noch" nicht verfügbar. Man solle sich doch an den Hersteller wenden! Nun ist es aber so, dass das neue Vista die "Media Center Edition" von Microsoft integriert hat. Man sollte hier also annehmen dass es, zwar mit Einschränkungen, doch funktioniert. Zumal diese Treiber auf der CD verfügbar sind. Dem ist leider nicht so. Das Gerät wird nicht erkannt. Auf der Herstellerseite fand ich leider auch noch keine Treiber für Vista. Somit konnte ich das "Überallfernsehen" auf der Workstation erste einmal vergessen.
Wie schon erwähnt läuft es jedoch unter XP problemlos. Und das habe ich sowieso auf dem Notebook.
Die Hardware ist sodann mit wenigen Handgriffen angeschlossen. USB-Kabel in den passenden USB-Anschluss des Notebooks einstecken (geht auch ohne Kabel und direkt), mit dem TV-Stick verbinden, Antennenkabel auf die andere Seite des Sticks einstecken, fertig!
Batterien in die Fernbedienung einlegen nicht vergessen!
Als ich nun die Sendersuche startete (ich war im Büro), fand das Gerät leider keinen Kanal vor. Die Senderliste blieb leer. Natürlich rechnete ich damit da wir, wie schon erwähnt nicht in einer Region leben in der das Signal überall ausgestrahlt wird.
Also setzte ich mich in den Wagen und fuhr ein paar Kilometer Richtung Kaiserslautern. Dort lies ich den Sendersuchlauf nochmals die Kanäle absuchen und "perfekt!". Ich hatte einen Empfang. Die Senderliste stellte mir nun 23 Kanäle zur Verfügung. Und das in bester Bild und Tonqualität. Ich war also begeistert.
Weniger begeistert war ich davon dass ich im Wagen saß und mehrere Kilometer von der Firma und meiner Wohnung entfernt war. "Es geht also doch!", dachte ich mir. "Ich muss eben warten bis der Ausbau auch in unserer Stadt stattgefunden hat!". Und so fuhr ich wieder zurück.
Wie erwähnt stellt das Gerät, bedingt durch die digitale Übertragungsqualität, das Bild in HDTV-Qualität und den Ton wirklich kristallklar dar. Das war zu erwarten.
<<<< die Funktionen >>>>
Was kann man nun mit diesem DVB-T Stick alles machen?
Nun, wenn der Empfang stimmt ist es möglich TV zu sehen, Programme zu speichern, Sendungen per beiliegender Software zu bearbeiten und aufzubereiten, den EPG (elektronischen Programmführer) zu nutzen, Aufzuzeichnen und gleichzeitig eine laufende Sendung ansehen, digitales Radio zu hören, Favoritenlisten zu erstellen und zu verwalten.
Eigentlich alles was man von einem modernen Empfangsgerät her schon kennt.
<<<< Die Software >>>>
Die beiliegende Software nennt sich " ArcSoft TotalMedia". Startet man diese, so erscheint ein Menü mit folgenden Optionen: TV, Foto (Fotobearbeitung), Musik, Video, Einstellungen.
Mit "TV" kann man direkt Fernsehen, Programme Aufzeichnen, usw.
Mit "Foto" ist es möglich Bilder und Fotografien die man auf der HDD liegen hat, anzusehen und zu bearbeiten.
Mit "Musik" ist es möglich MP3, Wave- Dateien und vieles mehr anzuhören oder bei bedarf zu bearbeiten. Ein Rippen von Audiodateien ist ebenfalls möglich und technisch vorgesehen. (Hier aber die Kopierschutzrechte beachten!).
Mit "Video" sind alle Funktionen zum Ansehen und Bearbeiten von Videofiles gegeben.
Mit der Screenshotfunktion kann man Standbilder erstellen und diese bearbeiten. Diese können sodann als Hintergrundbilder oder sonstiges genutzt werden. Eine Weitergabe dieser Scrennshots und aller anderen Daten Dritter, und darunter fallen auch die Aufzeichnungen von TV-Sendungen und Musiktitel, bedingen jedoch die Genehmigung des Rechteinhabers. Also Aufpassen!
wie man erkennen kann ist die Software recht umfangreich und üppig ausgestattet. Man bekommt alles was das Herz begehrt.
<<<< Positives >>>>
Mit diesem kleinen Stick erhält man ein TV-Empfangssystem das keine Wünsche offen lässt. Vieles ist möglich und die Technik ist schon sehr ausgereift. Zum Preis um die 40- 50 Euro im regulären Straßenverkauf ist die Anschaffung, in Regionen die terrestrisches Fernsehen bereitstellen, auf jeden Fall eine Überlegung wert. Die empfangbaren Kanäle sind mittlerweile schon recht vielseitig und es werden immer mehr Sender eingespeist. In manchen Regionen überwiegen allerdings noch die Öffentlich Rechtlichen Sender. Doch auch das wird sich ändern.
Das Gerät ist klein und Handlich und leicht zu verstauen. Nutzbar an einem Notebook ist es regional gesehen sehr flexibel.
<<<< Negatives >>>>
Wer wie wir in einer Region Deutschlands lebt in der noch kein terrestrisches digitales TV eingespeist ist und angeboten wird, muss sich noch etwas gedulden. Der flächenweite Ausbau soll im südwestdeutschen Raum bis Ende 2008 erfolgt sein. Bis dahin werde wohl auch ich noch das "normale" TV nutzen.
<<<< Mein Fazit >>>>
Eine schöne Sache ist das neue "Überall" -Fernsehen auf jeden Fall. Die Technik ist stimmig, das Bild und der Ton einwandfrei und die Signalstärke auch mit der kleinen Antenne ausreichend. Allerdings muss die Region vorbereitet sein. Ansonsten nutzt solch ein DVB-T Stick überhaupt nichts.
Weiterführend ist zu sagen dass der Stick auf jeden Fall von Systemen mit Windows XP erkannt und eingebunden wird. Vistasystemen fehlen hier noch die notwendigen Treiber. Doch auch das wird sich bestimmt ändern. Auf jeden Fall dann, wenn das erste Servicepack für Vista erscheint.
Ich habe den Stick einem Freund zur Verfügung gestellt der mit Linux auf seinem Notebook arbeitet. Er gab mir die Info zurück das dieser Stick und die Software Schwierigkeiten machte.
Man sieht also das dieser DVB-T Stick fast ausschließlich unter Windows seine Arbeit verrichtet. Alles andere ist experimenteller Natur.
Stimmt also das Betriebsystem und der Wohnort, ist dieser Stick durchaus zu gebrauchen.
Wenn nicht, muss man sich noch gedulden.
Die Verarbeitung des Gerätes weißt keine Mängel auf und auch die Software läuft stabil und führt zu keinen Abstürzen.
Ich vergebe diesem DVB-T Stick die volle Punktzahl unter Vorbehalt der regionalen Nutzbarkeit.
Vielen Dank für das Lesen, Bewerten und Kommentieren.
Euer Michael im Juni 2007 weiterlesen schließen
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