Pro:
altbekannte und neue Figuren, sehr liebevoll gezeichnet - moderne Story
Kontra:
vielleicht ein wenig zu moderne Story ?!
Empfehlung:
Ja
Heute gibt es wieder einen Bericht in meiner Sean-Astin-Reihe*. Ich weiß, wenn ihr lest, worüber ich euch heute berichten werden, dann könnt ihr vielleicht nicht gleich verstehen, was dieser Schauspieler mit einem Zeichentrickfilm zu tun hat - aber lest doch einfach erst mal weiter.
Es geht heute um die DVD
*** ASTERIX UND DIE WIKINGER ***
Dieser Film ist der aktuellste der Asterix Filme und noch nicht einmal im Fernsehen gelaufen. Nun muss ich vielleicht voranschicken, das ich nicht der große Asterix Fan bin - sicher habe ich den einen oder anderen Film schon gesehen, mancher gefällt mir auch ganz gut, andere weniger. Die Comics lese ich nicht, weil ich mit Comics grundsätzlich nicht viel anfangen kann. Warum ich diesen Film trotzdem haben wollte, verrate ich euch später.
Jetzt kommen wir erst mal zum
*** INHALT ***
den Films.
Majestix ist in Schwierigkeiten, denn er bekommt von seinem Bruder dessen Sohn anvertraut - Grautvornix. So furchtlos sich dieser Name auch anhört, der gute Grautvornix ist ein Feigling - und muss endlich zum Mann werden.
Diese Aufgabe reicht Majestix gern weiter - an niemand anderen wie Asterix und Obelix. Diese bemühen sich redlich, zunächst mit mäßigem Erfolg.
Bis eines Tages die Wikinger auftauchen. Die sind nämlich auf der Suche nach einem Feigling - weil sie gehört haben, das feige Krieger dazu in der Lage sind, zu fliegen! Diese Fähigkeiten wollen sie nutzen und so machen sie sich auf die Suche nach dem größten Feigling unter allen Kriegern.
Wer das ist, kann man sich wohl denken - und auch, das unsere Helden Asterix und Obelix nicht bereit sind, ihren Schützling so einfach aufzugeben....
Kurz und schmerzlos - mehr möchte ich heute über den Inhalt gar nicht verraten, aber ein paar
*** GEDANKEN ***
habe ich mir schon über den Film gemacht (auch wenn es eigentlich gar kein Film zum Nachdenken ist **gg**) und würde sie gern mit euch teilen.
Mir ist es schon immer schwer gefallen, die Asterix Filme einzuordnen. Es sind keine typischen Zeichentrickfilme für Kiddys - andererseits sind sie aber auch keine verfilmten Comics für Erwachsene. Wahrscheinlich trifft man es am Besten, wenn man hier von einem Familienfilm spricht.
Dabei finde ich oftmals noch nicht einmal die Story so ansprechend, sondern es sind eher die sehr liebevoll gezeichneten Trickfiguren, die mir ans herz gewachsen sind.
Sie haben alle ihre Eigenarten, sind z.T. sehr liebenswert (Asterix, Obelix und in diesem Fall Grautvornix) , z. T. aber auch nervend (Troubadix, der ständig vergeblich versucht zu singen)) - eines sind sie aber eigentlich nie: richtig böse! Selbst die Gegner unserer Helden sind eher überzogen und auf eine liebevolle Art als ein wenig dumm-dreist dargestellt.
In den älteren Asterix Filmen sind es oft die Römer, die sich mit unseren gallischen Helden anlegen (und dabei stests den Kürzeren ziehen) - in diesem neuen Asterix Film kommen eben mal die Wikinger zum Zuge.
Ihre Darstellung unterscheidet sich aber gar nicht so sehr von den Römern - höchstens vom Aussehen her - sind die Römer oftmals dünne Gestalten oder aber "fettleibige" Herrscher so werden die Wikinger hier als kräftige, raue Burschen dargestellt - schon so, wie man sich Wikinger eben vorstellt. Allerdings schlägt eben auch hier eine leicht liebevolle - naive Art durch, die sie gar nicht sooo böse erscheinen lässt.
Allein schon wie sie sich an den Traum vom Fliegen klammern ist irgendwie herrlich amüsant anzusehen.
Und dann gibt es auch noch die rührende Seite in diesem Film: eine sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Grautvornix, dem unfreiwillig zum Helden gewordenen "Angsthasen" und der unerschrockenen, wilden Wikingerbraut. Irgendwie sehr liebevoll dargestellt spricht das meine romantische Seele so richtig an **gg**
Auch sonst weicht der Film schon ein wenig von früheren Asterix Filmen ab: früher waren es eben doch hauptsächlich "Hau-drauf" Filme - zwar wird die Gewalt immer ziemlich weich gezeichnet, aber unsere Gallier kloppen sich schon so ziemlich durch das Universum. Ansonsten werden mal nebenbei Wildschweine gejagt und Hinkelsteine geworfen ...
In den neuren Asterix Filmen gibt es diese Szenen zwar immer noch, aber ich habe schon das Gefühl, das versucht wird, ein wenig Abwechslung in die Handlung zu bringen (das war aber auch schon so in "Asterix in Amerika".) Ob man das nun positiv oder negativ empfindet, möchte ich gar nicht beurteilen - ich glaube schon, das mancher Asterix Fan der ersten Stunde in diesem Film den alten Zeiten ein wenig nachtrauern wird, denn vieles von dem altbekannten rückt hier ziemlich in den Hintergrund. Andererseits sind die Figuren (die altbekannten, aber auch die neuen) allesamt sehr liebevoll dargestellt und sie spielen sich recht schnell in die Herzen der Zuschauer.
Was mir in den neueren Asterix Filmen auffällt, das man hier immer stärker mit Musik arbeitet. Auch in den älteren Film gab es nette Musikstücke, aber ich finde, sie sind längst nicht so einprägsam wie in den neueren Filmen. Angefangen mit "Asterix in Amerika" setzt sich das hier mit den "Wikingern" fort - viele einprägsame Melodien, fröhlich und ziemlich modern muten sie an, eigentlich so gar nicht passend zu der Zeit, in denen dieser Film ja eigentlich spielt - komischerweise spielt das aber (zumindest für mich) kaum eine Rolle. Ich liebe diese Musikstücke über alles - sie machen für mich einen Großteil des Films aus.
Schwierig ist es für mich zu entscheiden, ob ich diesen Film nun wirklich "umwerfend witzig" finde, wie es die TV Movie in einer Kritik behauptet. Ich will mal so sagen: Ich habe in mancher Komödie schon mehr gelacht! Allerdings versteh sich dieser Film wohl auch nicht als typische Komödie - er lebt eher von seinem "asterixtypischen Charme". Der ist eindeutig vorhanden - wenn auch ein wenig moderner geworden im Vergleich zu älteren Asterix Filmen. Ich denke da z.B. an die Taube von Grautvornix, die auf den Namen SMS hört - oder an eine Wikingerprinzessin mit dem Namen ABBA **gg** ... nette Sache, sowas!
Ich denke schon, das der Filme gute Familienunterhaltung bieten kann, er ist witzig, liebevoll ausgestaltet und man kann der Story ohne größere Probleme folgen, obwohl doch so einiges passiert. Einen Abend lang hat er mich sehr gut unterhalten, wenn ich ihn mir jetzt auch nicht x-fach ansehen möchte.
Da es sich hier um einen Comicverfilmung handelt möchte ich ein paar Worte zu den
*** SPRECHERN ***
der "Stars" verlieren.
In der deutsche Fassung kann sie die Liste der Namen durchaus sehen lassen: da ist z.B. Christian Tramitz als Asterix und Tilo Schmitz als Obelix. Da gibt es durchaus Wiedererkennungswert - obwohl ich sagen muss, einige Stimmen klingen schon ganz schön verfremdet (da kann man mal sehen, wie sehr ein Schauspieler doch auch mit seiner Stimme "spielen" kann). Fanta-4-Rapper Smudo darf seine Stimme Grautvornix leihen, und niemand anders als Dieter Hallervorden spricht den "bösen Wikinger" Kryptograf.
Nun will ich euch aber nicht länger auf die Folter spannen und verraten wo in diesem Film sich denn nun
*** SEAN ASTIN ***
versteckt hat.
Des Rätsels Lösung ist recht einfach (vielleicht könnt ihr es euch ja auch schon denken) - in der englischen Fassung des Films spricht der den Grautvornix (oder besser Justfornix in englisch). Übrigens etwas, das vielen vielleicht gar nicht so bekannt ist, das Sean schon öfter mal als Sprecher in Erscheinung getreten ist - in Kinderfilmen, aber auch in Dokumentationen und sogar in einem Computerspiel!
Zum Glück ist die englische Fassung ebenfalls auf der (deutschen) DVD enthalten, so das ich den Genuss gekommen bin, mir das mal anzuhören.
Ich bin ein bisschen hin- und hergerissen - denn was ich vorhin über die deutschen Stimmen gesagt habe, gilt auch für Sean: Man muss sich - besonders anfangs - schon Mühe geben, seine Stimme zu erkennen - sie klingt schon es bisschen verfremdet, obwohl es durchaus Stellen gibt, da hört man, wer sich hinter Justfornix versteckt.
Jedenfalls konnte ich die Figur des Justfornix schließlich so sehr mit Sean identifizieren (obwohl sie rein äußerlich so gar nichts miteinander gemein haben) das ich ihn schnell zu meinem persönlichen Liebling des Films erklärt habe. Sean spricht ihn aber auch zu überzeugend ...
Hier noch mal ein kleiner Tipp am Rande: man kann vielleicht mit diesem Film zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn man ihn sich auf englisch ansieht: Spaß und Lerneffekt - ich denke, der gesamte Text ist jetzt nicht so anspruchsvoll, das es sehr schwer ist, ihn zu verstehen - wer mag, kann ja die englischen Untertitel dazu schalten, dann kann man der Handlung wirklich problemlos folgen!
Jetzt aber noch ein paar
*** INFOS ZU FIM UND DVD ***
gedreht 2006 in Frankreich / Dänemark
DVD erschienen ebenfalls 2006
Regie: Stefan Fjeldmark, Jesper Møller
Drehbuch: Jean-Luc Goossens, Stefan Fjeldmark
Comicvorlage von René Goscinny und Albert Uderzo: Asterix und die Normannen (erschienen bereits 1966), aber 2006 neu aufgelegt unter dem Titel "Asterix und die Wikinger"
Bild: 1,85:1
Ton: dolby digital
Na ja, was erwartet man hier bei einem Comic? Bild und Ton können sich sehen lassen - entsprechen modernem DVD Standart ohne Flimmern, Rauschen, Aussetzern. Auch die Musik und die Sprache harmonieren sehr gut miteinander, ohne das man ständig das Gefühl hat, an der Lautstärke drehen zu müssen.
Sprachen: deutsch, englisch
Untertitel: deutsch für Hörgeschädigte, englisch
Lauflänge: 75 Minuten (die wirklich sehr schnell vergangen sind, also ein Zeichen dafür, das der Film wirklich recht unterhaltsam gestaltet ist)
FSK: 6 Jahre (auch wenn jüngere Kinder vielleicht noch nicht alles verstehen werden, glaube ich nicht, das sie an dem Film an sich Schaden nehmen können - also völlig ok)
Preis: neu um die 15,-- Euro, gebraucht schon etwas günstiger
Extras:
erstaunlich, das so ein Film tatsächlich ein paar Extras aufzuweisen kann - leider (für mich **gg**) beziehen die sich nur auf die deutsche Ausgabe der DVD.
Es gibt eine Art Making of - Interviews und Berichte zu den Synchronarbeiten - wobei alles drei doch ziemlich ineinander überläuft und jeweils die deutschen Sprecher zu Wort kommen.
Weiterhin gibt es noch den Trailer zum Film und ein wenig Werbung.
Nicht überwältigend viel, aber immerhin hat sich hier wenigstens die Mühe gemacht, sich ein bisschen was zu überlegen - was ja leider nicht mehr bei jeder DVD selbstverständlich ist. Darum von mir für die Extras alle Daumen hoch!
*** MEIN FAZIT ***
Ein netter Familienfilm! Obwohl ich jetzt nicht der große Asterix-Fan bin hat mir das Ansehen Spaß gemacht - vielleicht das Anhören noch einen Tick mehr **gg**.
@ Prisca - ich schreibe für Ciao, Yopi und Dooyoo - Juni 2007
* Sean Astin Serie: als großer Sean Astin Fan habe ich beschlossen, das es Zeit wird, das die Welt ein wenig mehr von ihn und seinen Filmen erfährt - denn seine Karriere beschränkt sich keinesfalls auf Goonies und Herr der Ringe. Darum habe ich mich entschieden, so nach und nach seine Filme (aber auch anderes) vorstellen - und dabei immer seinen Part an der Sache ein klein wenig im Auge zu behalten. Ansonsten findet ihr hier nichts anderes als einen ganz normalen Produktbericht, an dem ihr hoffentlich ein bisschen Spaß habt! weiterlesen schließen
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