Pro:
billig , geringer Stromverbrauch
Kontra:
Geräuschkulisse
Empfehlung:
Ja
Anfang des Jahres habe ich mir endlich den Luxus einer größeren Wohnung mit netteren Vermietern gegönnt. Ich habe mich jahrelang davor gedrückt diesen Schritt zu machen, aber letztendlich habe ich es nicht bereut. Der Nachteil eines Umzuges von einer Einraumwohnung mit Pantryküche in eine Zweiraumwohnung mit einer richtigen Küche ist die fehlende Einrichtung, die ich mir alleine zulegen musste. Am meisten kostete mich die Einrichtung der Küche, für die ich fast alles neu kaufen musste. Küchenschränke, einen Herd und natürlich einen Kühlschrank. Die Schränke gab es preiswert in der Domäne, den Herd bekam ich ganz billig gebraucht von einem Kollegen überlassen und somit blieb nur noch ein neuer Kühlschrank als notwendige Anschaffung übrig.
Anforderungen
Einen eigenen Gefrierschrank hatte ich schon in meiner alten Behausung, weshalb ich auf ein Gefrierfach keinen Wert legen musste beziehungsweise keine Kombination in Frage kam. Auch sollte er nicht allzu viel Platz benötigen da meine neue Küche recht klein und schmal geschnitten ist. Auch sollte er nicht zuviel unnötigen Platz bieten damit ich nicht wieder in die Versuchung kommen kann ihn zu voll zu stellen und deshalb wieder zu viele Lebensmittel wegwerfen muss, wie ich es sonst immer getan habe. Des Weiteren sollte der Stromverbrauch sehr niedrig sein und der Preis recht niedrig, da ich mein Budget nicht übermäßig belasten konnte und wollte.
Kauf
Ich sah meinen Kühlschrank zufällig beim Stöbern im Mediamarkt in Greifswald. Von der von mir benötigten Größe her kamen nur zwei Geräte in Frage, nach dem Blick auf die Datenblätter blieb nur noch einer übrig. Das andere Gerät war von einem bekannten Markenhersteller, kostete in etwa mehr das Doppelte und hatte einem um etwa 50 Prozent höheren Stromverbrauch. Ich habe wenn ich meinem Gedächtnis trauen kann etwa 130 Euro dafür bezahlt und die zusätzlich anfallenden Transportkosten. In einigen Shops im Internet bekommt man das Gerät auch zu kaufen, meistens sogar etwas billiger, dafür ist aber der Transport viel teurer.
Inbetriebnahme
Da man aufgrund des Transportes Kühlgeräte erst einen halben Tag ruhen lassen muss, sollte man dieses tunlichst auch beachten. Schwieriger war es nach der Wartezeit den Kühlschrank mit Strom zu versorgen. Die von mir dafür vorgesehene Steckdose befand sich etwa ein paar Zentimeter über dem Kühlschrank, eigentlich optimal, wäre das Stromkabel des Kühlschrankes nicht etwas zu kurz geraten. Sag mir noch mal einer dass nicht auf die Länge ankommt. Also musste ich mir erst einmal eine Verlängerung besorgen, damit ich das Gerät überhaupt in Gang setzen konnte. Und dann kam akustisch zu Tage, was jeder Kühlschrank so besitzt, nämlich die mehr oder weniger lauten …
Betriebsgeräusche
Wenn das Gerät kühlt, dann verursacht der Kompressor ein Murmeln, was recht laut ist, des Weiteren hört man Flüssigkeitsgeräusche der Kühlflüssigkeit im Kühlaggregat und wenn der Kompressor ein und ausgeschaltet wird, sind die verursachten Klickgeräusche auch nicht gerade als dezent zu bezeichnen. Und damit haben wir die Schwachstelle dieses Gerätes ausgemacht. Um die Kosten bei der Herstellung zu minimieren wurde anscheinend an der Geräuschdämmung gespart und der Verbraucher kann es an keinem Datenblatt erkennen. Ein lautes Gerät ist übrigens laut den Herstellerangaben in der Gebrauchsanweisung völlig normal. In einem Internetshop entdeckte ich folgende Angabe bei den technischen Daten:
"Aufgrund fehlender Angaben des Herstellers ist von einer maximalen Geräuschentwicklung in Höhe von 130 db (A) (entspricht startendem Düsenflugzeug) auszugehen." Ein Flugzeugstart ist es zwar nicht, aber mein Gefrierschrank, der sogar schon sieben Jahre alt ist, ist bedeutend ruhiger und ich konnte in der alten Wohnung in seiner Anwesenheit ohne Probleme ruhig schlafen. Bei diesem Kühlschrank wäre es aber in etwa so, als ob man direkt auf dem Standstreifen der Autobahn zelten würde. Da ich eine Küche habe, in der er sich geräuschetechnisch austoben kann, macht es mir nichts aus wie laut er ist, da ich im Schlafzimmer nichts davon mitbekomme, bei einer Einraumwohnung mit Pantryüche, wie sie jetzt häufiger gebaut werden, ist es dann aber bestimmt nicht schlaffördernd.
Ausstattung
An der Türinnenseite befinden sich drei einfasche Fächer. Diese Fächer haben in sich selber keine Unterteilung und sind auch nicht höhenverstellbar. In dem untersten Fach ist Platz für Getränkeflaschen. Es passen dort bequem vier Weinflaschen nebeneinander. Die Höhe für die großen Wasserflaschen mit anderthalb Liter ist ausreichend, doch passt keine vierte Flasche dieser Größe dort hinein. In dem obersten Fach passt von der Höhe her höchstens ein Stück Butter und das auch nur in liegender Form. In dem mittleren ist Platz für Gläser mittleren Durchmessers. Der Platz ist aufgrund dieser Gestaltung nur begrenzt frei verfügbar. Ein extra Fach für Eier oder mit Deckel für Butter gibt es nicht. Da ich die Eier sowieso in der Verpackung lasse, damit ich weiß, wann die über Berg sind, ist es für mich kein großer Verlust. Es gibt ein kleines Gemüsefach, welches man von vorne befüllen kann. Dieses finde ich sehr praktisch. Bei meinem alten musste man die Platte der unteren Ablage nach vorne ziehen, um das Fach dann von oben zu befüllen. Dadurch konnte man das untere Fach bei dem anderen Gerät nicht wirklich nutzen. Das Fach bei diesem Kühlschrank ist aber nicht sonderlich groß geraten was die Tiefe betrifft.
Der übrige Innenraum kann mit zwei Ablageböden, wobei ein dritter über dem Gemüsefach ist, aufgeteilt werden. Des unterste Fach ist von der Tiefe her nicht völlig nutzbar, da dort sich ein Teil es Kühlsystems befindet. Aufgrund dieser Beschaffenheit nutze ich es hauptsächlich für Bierflaschen, die ich darin mit dem Hals zur Rückseite lagere. Aufgrund der geringen Tiefe des Gerätes, sind auch die beiden anderen Fächer nicht unbedingt geeignet große Schüsseln oder ähnlich groß geratenes aufzunehmen.
Eisfach
Von diesem Gerät gibt es eine Version mit und eine Version ohne Eisfach. Ich besitze das Gerät ohne Eisfach. Wie ich schon vorher ausführlich beschrieb, benötigte ich kein solches, mit meinen Erfahrungen mit dem Kühlschrank wäre ein solches sogar unsinnig. Der Innenraum beinhaltet ein Volumen von 95 Litern. Dieses ist recht knapp bemessen, der vorherige Kühlschrank hatte 145 Liter. Wenn ich von den 92 Litern Nutzvolumen noch ein Eisfach abziehen würde, in dem Fall würde das das oberste Fach wegfallen, wäre der übriggebliebene Platz nicht ausreichend genug. Auch die Größe des Faches wäre aufgrund der geringen tiefe des Gerätes sehr knapp bemessen, so dass nicht einmal ein Pizzakarton dort Platz finden würde.
Funktionalitäten
Das Gerät besitzt ein automatisches Abtausystem, so dass man sich nicht um das Eis kümmern muss, welches sich eventuell bilden kann. Man muss nur dafür sorgen, dass die Temperatur so eingestellt ist, dass der Kompressor nicht ständig läuft. Wobei das mit dem Einstellen der Temperatur eine Sache ist, denn dieser Kühlschrank hat wie fast jeder nur eine Schalter mit Stufen, die richtige Temperatur muss man daher mithilfe eines Kühlschrank- Thermometers selber herausfinden. Die Tür kann bei Bedarf auch umgebaut werden, so dass sie zur anderen Seite aufgeht. Die Türgriffe befinden sich als an der Oberseite handliche eingelassen Vertiefungen und sind für beide Fälle vorhanden. Nur etwas schwerer zu reinigen sind diese aufgrund dieser Form.
Verbrauch
Der Kühlschrank hat die Energieeffizienzklasse A+ was für einen niedrigen Verbrauch spricht. Laut Hersteller sind das etwa 110 Kilowattstunden im Jahr. Der Kühlschrank daneben, der in etwa dieselbe Größe besaß, hatte dagegen einen Verbrauch der mindestens 50 Kilowattstunden im Jahr höher war. Das hört sich zwar nicht viel an, auf der Stromrechnung ist das aber ein Unterschied von etwa 10 Euro.
Gebrauchsanweisung
Ich habe im Mediamarkt nur noch das Anschauungsmodel bekommen, deswegen war eine Gebrauchsanweisung nicht in der Lieferung enthalten. Ich habe aber eine im Internet gefunden und in diesem zwölf Seiten dünnen Heftchen ist alles sehr kompakt beschrieben..
Fazit
Dieser Kühlschrank ist recht schwer eindeutig zu bewerten. Zum einen erfüllt er seine Aufgaben und kühlt die darin aufbewahrten Dinge, doch andererseits gehört er nicht unbedingt zu den geräuschlosesten Vertretern seiner Zunft. Er ist halt wie ein Trabant, man kam damit zwar problemlos auf den Straßen vorwärts, man musste dafür aber recht abgehärtet sein. Aufgrund der kompakten Bauweise passt er in die kleinste Küche, aufgrund des Verbrauches schont er die Stromrechnung und wegen dem knapp bemessenen Platzes ist man gezwungen mit den Lebensmitteln besser zu haushalten, was unter dem Strich massiv Geld sparen kann. Jedenfalls ist das bei mir so dass ich weniger wegwerfen muss weil weniger reinpasst und so weniger schlecht werden kann. Der Preis des Gerätes bei der Anschaffung ist auch recht niedrig, so dass der Kauf mein Budget nicht schwer belastet hat. Man sollte sich beim Kauf aber bewusst sein, dass man für so wenig Geld kein Luxusmodel bekommen kann, was man wie man sieht auch nicht bekommt.
Bewertung
Da ich diesen Kühlschrank aufgrund der entstehenden Geräusche nicht uneingeschränkt empfehlen kann, spreche ich aus diesem Grunde keine Empfehlung aus und gebe maximal 3 Sternchen.
Technische Daten
Energieeffizienzklasse: A+
Inhalt: 92 Liter
Maße H x B x T: 84cm x 48cm x 51cm
FCKW/FKW Frei
automatisches Abtauverfahren
1 Gemüseschale
1 Abdeckplatte ü. Gemüseschale
2 Sicherheitsglas-Einlegeböde
3 Türfächer
Elektrischer Anschluss V~/Hz/W: 230 / 50 / 75
Stromverbrauch pro Jahr in kWh: 110 weiterlesen schließen
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