Pro:
Günstiger Preis; gute Zusammensetzung; schnell zubereitet und schmeckt nicht schlecht
Kontra:
Die Überzuckerung - was soll der viele Zucker in so einem Produkt ???
Empfehlung:
Ja
Vorwort
Wohl jeder kennt die Situation: müde nach Hause gekommen; keine Lust mehr auf große "Koch-Aktivitäten", ein "Schnellgericht" muss her - da ist eben oft das "Teil-Fertiggericht" aus der Tiefkühltruhe unvermeidlich. Da ich in letzter Zeit öfters feststellen musste, dass Kaufland mit seiner Hausmarke "K Classic" die anderen Discounter um einige Cent unterbietet, habe ich also `mal zu diesem Produkt gegriffen, mit etwas gemischten Gefühlen ;-)
Was haben wir denn da ???
Ein sogenanntes "Hühnerfrikassee"; d. h. gekochtes Hühnerfleisch in einer Soßenzubereitung mit diversen Gemüsezutaten; säuberlich eingetütet in einen Kochbeutel aus transparenter Folie, wobei sich das Füllgewicht auf 450 g und die Einwaage des gegarten Hühnerfleischs auf gerade mal 135 g beläuft. Man zahlt dafür bei Kaufland folgenden...
...Preis...
Schlappe 99 Cent sind fällig. Das ist schon günstig; bei ALDI habe ich ein solches Produkt gänzlich vergeblich gesucht; bei MARKTKAUF kostet ein vergleichbares Päckchen der dortigen "Gut+Billig"-Fraktion immerhin 1,39 Euro !!!
Was ist drin... ?
Laut Auflistung: Wasser (na toll, sowas hat ja auch wirklich NIEMAND standardmäßig zu Hause *lol*); die erwähnten 30% Hühnerfleisch, Karotten, Erbsen, Sahne, Spargel, Champignons, modifizierte Maisstärke, Magermilchpulver (vermutlich getarntes Glutamat zur Geschmacksverstärkung), Weizenmehl, Weißwein (klingt doch luxuriös !!!), Hühnerfett (kaum zu glauben in einem Hühnerfrikassee, oder ???), jodiertes Speisesalz, Zucker (WOZU DAS DENN ???), pflanzliches Öl gehärtet, Aroma (enthält Soja, Sellerie und Ei), Würzmischung (enthält Traubenzucker, nicht näher definierte Würze, Milchzucker - DAS IST NUN SCHON DER DRITTE ZUCKER ! - Zwiebel- und Lauchpulver, Gewürze -NICHT DEFINIERT- sowie Hefeextrakt und Zitronensaft.
Immerhin wird auf der Seitenlasche auch verraten, dass man mit den folgenden Nährwerten pro 100 g zu rechnen hat:
*Brennwert 366 kJ (87 kcal)
*Eiweiß 10 g
*Kohlenhydrate 5g
*Fett 3 g
Die Haltbarkeit...
...variiert wie gewohnt von 1 Tag im Kühlschrank bis zu 2 Jahren (!) bei ununterbrochener Tiefkühlung bei -18 Grad; gerade bei Geflügelprodukten versteht es sich eigentlich von selbst, dass wegen der Gefahr von Salmonellenbildung ein Auftauen und Wiedereinfrieren UNBEDINGT ABZULEHNEN ist !
Hersteller:
...ist nicht ersichtlich; nur dass das Produkt FÜR Kaufland, 74149 Neckarsulm, produziert wurde. Allerdings gewährt Kaufland laut Verpackung die "Zufriedenheitsgarantie", die eine Rückgabe des Artikels (samt Verpackung) gegen Rückerstattung des Geldes verspricht. Leider ist hier nicht aufgeführt, wie ich das handhaben soll, wenn mir das Zeug nicht geschmeckt haben sollte: muss ich dann die Reste mitsamt Kochtopf zur Begutachtung mitbringen... ???
Die Zubereitung...
... ist laut Hersteller sowohl im Wasserbad (mit Kochbeutel in ca. 30 Minuten), oder in der Mikrowelle möglich.
Eigene Methodik, Geruchs- und Geschmackstest und Meinung:
Da der Autor nicht über eine Mikrowelle verfügt (mir ist das irgendwie unheimlich, dass eine Erwärmung nur durch mechanisches Durcheinanderschütteln der Moleküle stattfindet *g*), muss das Zeug also anderswie warm werden. Witzigerweise spart sich Kaufland einen Hinweis, ob der Kochbeutel vor dem Plazieren im Wasserbad aufgetaut werden soll... das ist schon `mal schlecht, denn der Autor hat vor Jahren schon `mal als absoluter "Küchen-Novize" mit ähnlichem Produkt eines anderen Ladens die Erfahrung gemacht, dass Auftauen UNBEDINGT angesagt ist - sonst wird man aus dem Wasserbad einen seltsamen "Pframpf" entnehmen, der nach Aufschneiden des Kochbeutels außen leidlich heiß ist, innen aber noch Eisklumpen enthält... !!! Außerdem geben Kunststoff-Folien bei langem Erhitzen unter Umständen nicht eben gesundheitsfreundliche Absonderungen von sich, die dann logischerweise in die im Inneren befindliche Nahrung überwechseln... Nicht zuletzt: wer schon einmal versucht hat, einen brühheißen Kochbeutel aufzuschneiden, um den aufgewärmten Inhalt herauszukriegen, der wird diese Art des Aufwärmens auch nicht mehr besonders lieben.
So hat PaterBrown die "Direktmethode" bevorzugt: Kochbeutel aufgetaut, aufgesäbelt und den Inhalt direkt in eine einfache Alu-Schale zum Aufwärmen gegeben.
Dabei ergibt sich automatisch der erste Kontakt mit dem Geruchsorgan: tatsächlich ist es nicht unangenehm, was einem an Duft aus der - nicht übel anzusehenden - Mixtur entgegenkommt... definieren kann man letzteren aber recht schwer. Von der Optik her muss man lobend anmerken, dass Erbsen, Karottenstückchen und recht beachtliche Happen an Hühnerfleisch ebenso erkennbar sind wie die Pilzstücke... wo der Spargel sein soll, konnte ich allerdings ohne Zuhilfenahme einer Spezialeinheit leider nicht feststellen... ;-)
Beim Aufwärmen nach PaterBrowns Art versteht es sich von selbst, dass man nicht einfach auf höchste Stufe aufdrehen und sich dann für längere Zeit aus dem Staub machen kann: cremige Soßen mit Milchbestandteilen wie diese neigen von sich aus zum Anbrennen; ebenso wie Gemüsestückchen, wenn man nicht danebensteht und ständig umrührt; dafür ist das Gericht dann auch wesentlich schneller durchgängig heiß als im Wasserbad - ca. 10-12 Minuten sollten ausreichen.
Und dann... "Augen zu und durch"... WIE schmeckt´s ??? Hier scheiden sich ja bekanntlich die Geister; solche Fertiggerichte sind meist von der Würzung her SOOO mild konzipiert, dass sie eben den "Geschmack der Masse" treffen sollen... für mich ist das immer nix. Aber deswegen nennt sich sowas wohl auch TEILfertiggericht - nachwürzen oder -garnieren muss jeder für sich, wie er es am liebsten mag. Natürlich ist hier das -selten verkehrte- Maggi oder Vergleichbares einsetzbar *g*; denn vom Wein schmeckt man eigentlich gar nix; aus dieser Hinsicht kann man mit Flüssigwürze wenig verderben. Ich selbst habe mit einer scharfen Würzmischung nachgeholfen, die u.a. ein wenig Curry, Chili und Knoblauch enthält. Angenehm überrascht war ich doch über das zarte und trotzdem schmackhafte Hühnerfleisch; auch Karotten und Champignons haben ihre eigene dezente Geschmacksnote `rüberbringen können - nur die Erbsen kamen mir vor wie aus Plastik *lol*, aber ich bin eh nicht DER große Erbsen-Fan, um das so gut beurteilen zu können...
Ein Schlusswort... ???
Naja, für ein schnelles Essen ohne große Feinschmecker-Ambitionen- das durchaus auch für einige Zeit sättigt, wenn man ein paar Scheiben herzhaftes Bauernbrot oder (wie auf der Verpackung abgebildet, Reißklößchen) dazu isst, fand ich das Frikassee infolge des wirklich günstigen Preises von 99 Cent auf jeden Fall nicht übel (und auch wesentlich appetitlicher als irgendwelche verkohlten Würstchen von einer Imbissbude *g*). Allerdings werde ich zunehmend wütend, wenn ich die vielen Zucker-Beigaben in solchen Gerichten sehe: WOZU ??? Gleich DREIMAL Zucker in verschiedener Form (wie schon im Bericht erwähnt), was soll dieser hirnverbrannte Unsinn ??? Da nutzt es auch nichts, wenn der Fettgehalt laut Verpackungsangabe relativ niedrig liegt (wie man es ja von Geflügelprodukten gemeinhin erwartet) und dann "versteckte" Dickmacher im Zucker lauern... zumal es mir selbst überhaupt NIE einfallen würde, einem solchen Essen in irgendeiner Weise ZUCKER beizumengen, wenn ich mir die Gemüsesoße selbst anmischen würde. Allein für dieses "Gepansche" mit Zucker ziehe ich einen Stern ab; das sollen sich Hersteller und Kaufland doch einmal zu Gemüte führen. Ansonsten empfehle ich das Frikassee schon gerne weiter... ich werde es auf jeden Fall gelegentlich wieder kaufen... !
Eine Verpackungsbeschreibung habe ich mir gespart; das beigefügte Bild wird mit etwas Verzögerung wegen der Freischaltungskontrolle aber noch kommen ;-)
PaterBrown für YOPI, 19.März 2007 weiterlesen schließen
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