Pro:
Wunderschöne Story, der Sinn des Ganzen, klassisches Märchen
Kontra:
Der Film ist mir einfach zu brutal
Empfehlung:
Ja
Von dem Film "Pans Labyrinth" habe ich mir sehr viel versprochen. Eine Vorschau im Kino hat mich sehr neugierig gemacht und deswegen musste ich den Film auch gucken. Als ich dann sah, dass der Film erst ab 16 Jahren freigegeben wurde, dachte ich mir ehrlich gesagt nichts dabei. Ob er mir gefallen hat? Schauen wir mal.
DIE DVD
Darsteller: Sergi Lopez, Maribel Verdú, Ivana Baquero
Regisseur(e): Guillermo Del Toro
Format: Dolby, DTS, PAL, Surround Sound
Sprache: Deutsch, Spanisch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 1.85:1
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Ufa/DVD
DVD-Erscheinungstermin: 30. Juli 2007
Spieldauer: 115 Minuten
DIE STORY
Der Film handelt von der kleinen Ofelia, die ein schweres Schicksal tragen muss. Sie ist eine kleine Leseratte, hat immer ihre schönen Bücher bei sich und liebt die Welt der Feen und Elfen. Mitten im Krieg 1944 verheiratet sich die Mutter der Kleinen mit dem Hauptmann Vidal und Ofelia und ihre Mutter ziehen in eine abgelegene Gegend in Spanien zu dem Vater des Kindes. Die Reise ist besonders für die Mutter beschwerlich, da sie hochschwanger ist. Aber der Hauptmann ist der Meinung, sein Sohn muss bei seinem Vater geboren werden und daher sei die Reise unabdingbar. Ihre Mutter verlangt von ihrer Tochter, den Hauptmann Vater zu nennen, und dass das Leben nicht so eine Traum- und Märchenwelt sei wie in Ofelias Büchern….
Gleich nach ihrer Ankunft bei der "Mühle", wie das Quartier des Hauptmanns genannt wird, wird die kleine Ofelia, vielleicht gerade mal 12 Jahre alt, von einem großen Insekt (für sie eine Elfe), zu einem sehr alten Labyrinth geführt. Hineingehen kann sie aber nicht, da die Haushälterin Mercedes sie daran hindert. Die Chance, das Ofelia sich darin verläuft, sei zu groß und sie führt Ofelia wieder zurück zum Haus. Doch eines Nachts taucht die "Elfe" wieder auf und führt Ofelia in das Labyrinth, wo sie Bekanntschaft mit einem Pan macht. Dieser erklärt ihr, dass sie eine Prinzessin aus einem anderen Reich sei, die vor langer Zeit in die irdische Welt geflüchtet ist, um diese kennen zu lernen. Sie kehrte niemals zurück, da sie von der irdischen Welt so geblendet wurde, dass sie ihr Zuhause komplett vergaß. Doch ihr Vater, der König, gab die Suche nach ihr nie auf und diese Prinzessin sei nun Ofelia. Das sie es wirklich sei, könnte man an einem Zeichen auf ihrer Schulter erkennen. Doch sie könne nicht so einfach wieder zurück. Sie muss drei Prüfungen bestehen, um zu beweisen, dass sie es wert ist, zurückzukehren. Dafür gibt er ihr ein Buch, in der ihre Prüfungen erklärt seien. Und den Hinweis, dass die Prüfungen beim nächsten Vollmond abgelegt werden müssen.
Doch ihr Leben bei dem Hauptmann macht es dem Kind nicht gerade einfach, die Prüfungen zu bestehen. Der Hauptmann ist ein grausamer Mann, dem alles egal ist. Nur sein Stolz, seine Stellung und sein Sohn sind ihm wichtig. Ihre Mutter steht hinter dem Hauptmann. So ist sie, abgesehen von der Haushälterin Mercedes, vollkommen allein. Dazu kommt noch, dass die Wälder um die Mühle von Männern besiedelt sind, die gegen den Hauptmann rebellieren.
DIE DARSTELLER UND DER REGISSEUR
Ofelia wird von Ivana Baquero gespielt, die ihre Sache sehr gut macht und überzeugend und echt rüberkommt. Sie bringt die Gefühle und Emotionen super klasse rüber und man kauft ihr jede Gefühlsregung ab. Absolut klasse für eine so junge Schauspielerin. Die Mutter von Ofelia, Carmen, wird von Ariadna Gil gespielt, der Hauptmann Vidal von Sergi López, Mercedes von Maribel Verdú und Pan von Doug Jones. Allesamt haben sie eine Super Leistung gebracht. Der Pan, also Maribel Verdú, zeigt einem nicht, ob er jetzt wirklich gut oder böse ist. Bis zum Schluss rätselt man, da er einerseits sehr lieb zu sein scheint, andererseits weiß man nicht, ob man ihm wirklich trauen kann. Das bringt der Schauspieler super rüber. Die kleine Ofelia, also Ivana Baquero, spielt für ihr Alter einfach perfekt. Man kauft ihr jede kleinste Gefühlsregung ab, leidet mit ihr und fiebert mit. Der Hauptmann Vidal? Naja, es ist eine sehr grausame und ekelige Figur, die aber perfekt von Sergi López gespielt wird. Aber ich mag ihn nicht. Und genau das sollte der Schauspieler auch rüberbringen. Er ist auf jeden Fall kein Sympathieträger. Aber die Rolle ist sehr gut gespielt worden.
Der Regisseur ist Guillermo Del Toro ist wohl bekannt durch zum Beispiel Filme wie "Hellboy" und "Blade II" und ist ein mexikanischer Regisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor. Ich denke, die Gefühle, die ich bei dem Film hatte, waren von Del Toro so beabsichtigt worden und gut umgesetzt. Er hat eine Mischung aus Fantasy und Kriegsfilm geschaffen, wobei ich finde, dass eher der Kriegsfilm und die Grausamkeit des Hauptmannes hier absolut überwiegen und die Fantasy etwas zu kurz gekommen ist. Aber das war sicher auch nötig, um die Umgebung Ofelias klar darzustellen. Eine gute Leistung des Regisseurs. Zumal er der Meinung ist, dass Märchen schon immer sehr einfach und sehr brutal waren.
Meine Meinung
Okay, okay. Ich muss als allererstes sagen, dass ich teilweise bei Grausamkeiten eine echte Memme bin. Ich kann viel aushalten. Viele Dinge, ob es nun realtistische oder fantastische Grausamkeiten sind, kann ich gut ab. Schindlers Liste zum Beispiel ist für mich grausam. Sehr grausam. Aber ich kann mir den Film gut anschauen. Aber detaillierte Grausamkeiten kann ich nicht sehen. Da wird mir schlecht von. Ich meine damit sehr blutige Szenen. Deswegen kann ich zum Beispiel Filme wie Hostel nicht ansehen. Bei Pans Labyrinth habe ich mit solchen detaillierten Grausamkeiten nicht gerechnet. Es reicht eine Szene, in der es grausam zugeht und ich stehe den ganzen Film über unter Strom, die Hand immer bereit, meine Augen zuzuhalten, damit ich es nicht sehen muss. Darum schaue ich solche Filme eigentlich nicht.
In Pans Labyrinth ist doch eher am Anfang eine Szene mit dem Hauptmann und zwei seiner Untergeordneten, die einen alten und einen jungen Mann in den Wäldern aufgespürt haben. Da in den Wäldern Rebellen hausen, gehen sie davon aus, dass auch diese zwei Männer, Vater und Sohn, zu den Rebellen gehören. Die zwei Beschuldigten sagen immer wieder, dass sie nur auf Hasenjagd waren. Ohne zu prüfen, ob es der Wahrheit entspricht, geht der Hauptmann auf den Sohn los, da dieser immer wieder beteuert, dass sie auf Hasenjagd waren und, wie ich annehme, es dem Hauptmann nervt. Der Hauptmann nimmt eine Flasche und schlägt sie dem Sohn immer wieder ins Gesicht. Die Flasche zerbricht zwar, aber er schlägt immer wieder auf ihn ein, bis dieser zusammenbricht. Diese Szene wurde sehr detailliert aufgenommen! Und ich kann nur sagen, dass mir selbst beim aufschreiben schlecht wird! Diese Szene hat mir den ganzen Film versaut. Ich hatte immer wieder eine Decke in der Hand, und versuchte, frühzeitig wegzuschauen.
In dem Film überwiegen solche Grausamkeiten nicht. Das der Hauptmann ein Arschloch ist, wird immer wieder gezeigt. Aber solche Szenen sind eher selten. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es gereicht hätte, solche Szenen anzudeuten und nicht mit der Kamera direkt draufzuhalten, um alles schön zu zeigen. Schon allein bei der gerade von mir beschriebenen Szene halte ich die Freigabe ab 16 Jahren zweifelhaft. Blade zum Beispiel ist ab 18 Jahren herausgekommen und in den Kinos gewesen. Aber der war nicht annähernd so brutal wie Pans Labyrinth. Auch finde ich, dass die Geschichte um Pan und sein Labyrinth total zu kurz kommt. Der Krieg und die Grausamkeiten gehören wohl zu der Geschichte, aber ich finde, dass es zu sehr im Film überwiegt. Ich hätte lieber mehr von Ofelias Geschichte und dem Labyrinth gesehen.
Dafür sind die paar Szenen, wo es um die Aufgaben Ofelias geht, umso besser. Eine Aufgabe besteht darin, einen Türrahmen mit Kreide zu zeichen und hineinzugehen. Zur Aufgabe gehört es, mit einem Schlüssel, den sie in der vorherigen Aufgabe bekommen hat, einen weiteren Gegenstand zu holen. Sie darf, während sie in dem anderen Raum ist, nichts essen. Auch hat sie nur solange Zeit, den Gegenstand zu holen und wieder zurück sein, bis eine Sanduhr ausgelaufen ist. In diesem Raum befindet sich eine riesengroße Tafel mit allen Speisen und Leckereien, die man sich vorstellen kann. An diesem Tisch sitzt ein "Monster". An den Wänden sind Zeichnungen und Gemälde, die zeigen, dass das Monster mit Vorliebe Kinder auseinanderreist und verspeist. Ofelia geht den Gegenstand holen, umschwirrt von drei Feen, die ihr helfen. Doch auf dem Weg zurück, locken die Speisen auf dem Tisch zu sehr und Ofelia isst davon. Das erweckt das Monster und Ofelia muss sehen, dass sie verschwindet. Diese Szene ist absolut klasse und man bangt als Zuschauer, ob Ofelia es schafft, dem Monster zu entkommen.
Zu dem Ende möchte ich nicht viel verraten. Vielleicht wollt ihr den Film ja noch sehen. Aber soviel sei gesagt, dass das Ende sehr traurig ist und doch befriedigend. Das Ende passt zu dem Rest des Films.
Das DVD-Menü fällt doch recht mager aus. Abgesehen von dem Film und der Kapitelauswahl kann man noch die Einstellungen ändern (Audioeinstellungen und Untertitel), den Kinotrailer ansehen, sich DVD-Tipps anschauen (Hard Candy, Haus der toten Seelen, Brick und River Queen… alles Filme, von denen ich bislang nichts gehört habe) und mit der DVD online gehen, das sogenannte Online-Bonus. Hier kann man sich eine Erklärung des Writers und Produzenten anschauen und auf Bonusmaterial im Internet zurückgreifen, die man nur bekommt, wenn man die DVD hat. Dafür muss man die DVD freischalten. Dies habe ich nicht gemacht und ich kann somit auch nichts darüber sagen.
Der ganze Film ist wie ein imposantes Märchen aufgebaut mit einem Tick zuviel Brutalität und Grausamkeit. Aber genau das wollten die Filmemacher erreichen. Es erinnert an "Alice im Wunderland" oder "Der Zauberer von OZ". Das vorpubertierende Mädchen, dass in eine andere Realität flieht. Mir war der Film zu brutal und zu kriegslastig. Daher gebe ich ihm auch nur 3 Sterne von 5. Wer kein Problem mit Brutalität hat, sollte sich dieses Märchen für Erwachsene ruhig anschauen und vielleicht sogar Gefallen daran finden. Für mich war der Film nichts, auf wenn er sehr viele schöne und tolle Szenen, Handlungsstränge und eine klasse Idee besitzt. Ich bin eine Memme…. Und das ist auch gut so … weiterlesen schließen
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