Pro:
ein Spiel nur zur Weihnachtszeit; nette Idee, originelle Aufmachung; Spielspaß und Spannung; beigelegte CD
Kontra:
ein Spiel nur zur Weihnachtszeit
Empfehlung:
Ja
Bereits im November entdeckte ich in einem Spielzeugkatalog ein für mich recht interessant klingendes Spiel:
Das Traditionelle
Weihnachtsspiel
Der Preis im Katalog belief sich auf 24,99 €. Das fand ich recht teuer und deshalb guckte ich bei ebay nach, wo ich nach einigen Tagen das Spiel nagelneu ersteigern konnte. Inklusive Porto habe ich dann nur 15,00 € bezahlt.
Gerade noch rechtzeitig zum Nikolaus traf das Spiel bei mir ein…
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Allgemeine Produktinformationen
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"Das Traditionelle Weihnachtsspiel" ist ein Brettspiel für 2 bis 4 Personen ab 6 Jahren. Hergestellt wurde es von der niederländischen Firma:
Upper Deck Europe BV
Flevolaan 15
1382 JX Weesp
Der Originalpreis beträgt 24,99 €. So habe ich es auch in einem Toys"R"us-Geschäft gesehen. Bei amazon.de ist es derzeit für 19,89 € erhältlich.
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Lieferumfang
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Wer auf der Suche nach diesem Spiel ist, wird schnell fündig werden, denn der dicke Weihnachtsmann, der auf dem Karton mit quadratischer Draufsicht lächelt, ist ein echter Hingucker.
In diesem Karton befinden sich das zusammenklappbare Spielbrett, vier Spielfiguren in unterschiedlichen Farben, je 9 farblich passende Geschenke, eine Knecht-Ruprecht-Spielfigur, insgesamt 100 Spielkarten ein Würfel und einige Kleinteile, aus denen man sich einen kleinen Tannenbaum zusammenstecken kann. Selbstverständlich liegt auch eine Spielanleitung dabei, der Clou jedoch ist die CD mit Weihnachtsliedern.
Das Spielbrett ist quadratisch und zusammenklappbar. Es ist stabil und qualitativ hochwertig verarbeitet. Die Gestaltung des Spielbrettes finde ich einfach weihnachtlich toll. Auf drei Kreisen stehen kleine bunte Häuschen in einer verschneiten Landschaft. Die Häuschen sind durch kleine Wege miteinander verbunden. In den Ecken gibt es je ein rundes Feld mit einem Weihnachtsmann. Der farbliche Hintergrund gibt an, welche Spielfarbe hier zu Hause ist, denn hier werden Figur und Geschenkpäckchen vorerst stationiert. Umrandet wird das Spielfeld mit einer Tannengrünranke, die mit roten Schleifchen verziert wurde. Und zu guter Letzt gibt es in der Mitte einen verschneiten Dorfplatz, wo man den kleinen Baum hinstellen muß. Das Spielbrett wirkt somit rundum einladend. Weihnachtlich romantische Stimmung macht sich allein beim Betrachten breit.
Der Weihnachtsbaum muß aus 7 Einzelteilen zusammengebaut werden. Es gibt einen Baumständer und einen Baumstamm aus Plastik. Beides wird ineinandergesteckt. Der Baumstamm läuft nach oben hin konisch zusammen. Auf ihn steckt man fünf runde Pappscheiben, die im Durchmesser immer kleiner werden. In kurzen Abständen bleiben sie übereinander am Stamm hängen und symbolisieren dank ihres weihnachtlichen Aufdruckes auch einen recht niedlichen Weihnachtsbaum. Der Aufbau des Baumes ist schnell erledigt. Allerdings muß man ihn nach jedem Spiel wieder auseinanderbauen, denn er hat sonst keinen Platz im Karton. Das finde ich sehr schade. Aber er ist trotzdem hübsch anzusehen und auf jeden Fall ein besonderes Highlight in diesem Brettspiel.
Die Spielfiguren gibt es in den Farben rot, blau, grün und gelb. Sie sind aus Plastik und etwa 4 cm groß. Es sind kleine Männchen in langen Mänteln mit Kapuze, die wie süße Eskimos aussehen. Die Verarbeitung erfolgte einerseits sehr sorgfältig, denn es gibt keinerlei scharfe Kanten, an denen man sich verletzen könnte, andererseits wurde hier mit viel Liebe zum Detail an die Gestaltung der Figuren gegangen, denn sie sind einfach entzückend. Das lachende Gesicht einer jeden Figur ist unheimlich niedlich, die Kapuze hat einen drolligen Zipfel und an der Kleidung erkennt man die Fellabsätze. Das ist wirklich sehr schön.
Farblich passend gibt es zu jeder Figur neun kleine Päckchen, die ca. 1cm³ groß sind. Sie sind ebenso wie die Figuren aus Plastik gefertigt. Verziert sind sie mit einem Schleifchen. So wurde auch hier ein niedliches Spielutensil geschaffen.
Für jeden Mitspieler gibt es 25 Spielkarten. Diese sind auf der Rückseite mit dem Weihnachtsmann bedruckt, die Vorderseite gibt an, welche Aktion zu erfolgen hat. Es sind also Aktionskarten, die ins Spiel eingreifen. Hergestellt wurden sie aus ganz normalem stabilen Kartenkarton. Geht man also pfleglich mit ihnen um, hat man lange was von ihnen.
Des Weiteren gibt es einen sonderbaren Würfel. Sonderbar, weil nicht normal. Sicherlich hat er sechs Flächen, doch auf einer von ihnen ist Knecht Ruprecht abgebildet. Dann gibt es zwei Flächen mit 2 Punkten, zwei Flächen mit 3 Punkten und eine Fläche mit 5 Punkten. Diesen Würfel muß man gut bewachen, denn er ist nicht mit anderen eintauschbar und leider auch nicht nachzukaufen.
Als letzte Spielfigur gibt es noch Knecht Ruprecht. Er gilt in diesem Spiel als Bösewicht und so sieht er auch aus. Anfangs dachte ich, es sei ein Teufel, denn die spitzen Ohren wirken wie Hörner. Außerdem hat er einen spitzen Bart und steckt die Zunge heraus. Drohend ist auch seine Gebärde mit den erhobenen Händen. Echt gruselig steckt dieser 4 cm hohe Zwerg in einem Kapuzenumhang. - Ich wußte gar nicht, daß Knecht Ruprecht so böse ist. Auf wikipedia.de las ich dann, daß er den unartigen Kindern die Rute bringt. Nun ja, muß er deswegen gleich aussehen, wie der Satan persönlich?
Den Lieferumfang schließt beigelegte weihnachtliche CD ab. Sie steckt in einer hübschen Hülle, aus stabilem Papier, welches mal wieder hübsch mit dem Weihnachtsmann bedruckt ist.
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Das Spiel
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Das Spiel hat zum Ziel, daß jeder Mitspieler versucht, schnellstmöglich all seine Geschenke zu verteilen. Wer dies als Erster geschafft hat, ist der Gewinner.
Das klingt recht einfach, ist es aber nicht, denn die Geschenke muß jeder Mitspieler in "seine" Häuser verteilen. Die Häuser auf dem Spielbrett entsprechen also in der farblichen Gestaltung den vier Farben der Spielfiguren. Um Geschenke zu verteilen, muß man genau auf das Haus-Feld kommen, was der Farbe seiner Figur entspricht. Hierbei können einige der Aktionskarten helfen, die einem erlauben, einen zusätzlichen Schritt zuzüglich zur gewürfelten Augenzahl zu tun. Wer großes Glück hat, darf entsprechend einer Aktionskarte zu einem Haus seiner Wahl. Na, da sucht man sich doch eines seiner aus, nicht wahr?!
Bis hierhin klingt alles recht friedlich, doch der Ärger kommt erst noch:
Immerhin gibt es Knecht Ruprecht, der, wenn er gewürfelt wird, in Aktion tritt. Er klaut nämlich die bereits verteilten Geschenke, wenn man sich nicht mit dem Würfel wehren kann. Diese für den Spieler verlorenen Geschenke werden dann unter den Weihnachtsbaum gestellt.
Außerdem können sich die Mitspieler gegenseitig Geschenke mopsen. Die entsprechenden Aktionskarten geben an, von welchem Mitspieler man Geschenke aus den Häusern nehmen und unter den Baum stellen darf.
Diese abgestellten Weihnachtsgeschenke dürfen erst dann wieder mit ins Spiel eingebracht werden, wenn der Päckchenvorrat aus dem Startfeld aufgebraucht ist.
Die Spielregeln sind recht einfach zu verstehen. Kompliziert ist anfänglich nur, daß man sowohl würfeln, als auch eine Aktionskarte nehmen muß. Beides gilt es dann zu kombinieren. Für 6-Jährige nicht ganz einfach.
Außerdem geht es im Spiel sehr turbulent zu. Bei 2 Spielern geht es noch, bei 4 Mitspielern grenzt es fast an ein Durcheinander. Geschenke verteilen, Geschenke stehlen und dann noch sowohl dem Würfel als der Aktionskarte Folge leisten - das überfordert 6-Jährige völlig.
Ich würde dieses Spiel daher ab 10 Jahren empfehlen. Nach oben jedoch setze ich keine Grenze, denn dieses Spiel macht irre viel Spaß. Es geht hin und her, mal hat man Glück, dann wieder Pech. Da ist es einem ganz egal, ob man letztendlich der Gewinner ist oder nicht, denn das Spiel bringt jedem Mitspieler Spaß und Spannung.
Die Spieldauer ist recht unterschiedlich. Nur zu zweit gespielt kann es manchmal nach 15-20 Minuten vorbei sein. Bei vier Mitspielern kann man aber gut und gern eine Stunde beim Spielen sitzen. Aber man merkt kaum, wie die Zeit vergeht, zu aufregend ist das Spielgeschehen.
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Die CD
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Auf der beigelegten CD vereinen sich 15 Weihnachtslieder. Darunter sind zum Beispiel "Stille Nacht, heilige Nacht", "Laßt uns froh und munter sein", "Süßer die Glocken nie klingen" und "Oh Tannenbaum". Die Auswahl der Lieder ist sehr gut gelungen, weil es ausschließlich bekannte Lieder sind, die man nach Belieben auch mitsingen könnte.
Gesungen wird auf der CD aber nicht, es handelt sich um instrumentale Stücke. Vorwiegend mit Klavier gespielt, wobei andere Instrumente lieblich begleiten. Hin und wieder wird das Klavier von einem Keyboard ersetzt. Als Begleitung setzen Gitarre und Flöten ein. Mal sanft, mal poppig, aber immer weihnachtlich romantisch ist diese Musik, die man auch gern hören mag, wenn man nicht gerade das Weihnachtsspiel spielt.
Ich finde diese Gratisbeilage zum Spiel eine grandiose Idee.
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Fazit
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"Das Traditionelle Weihnachtspiel" ist rundum sein Geld wert. Das Spiel macht irre viel Laune, die Spielutensilien sind sehr hübsch und von sehr guter Qualität und der CD-Bonus ist der Hit. Nur den Knecht Ruprecht finde ich etwas gruselig. Dennoch ist dies kein Grund für Sternenabzug.
Langweilig wird das Spiel auch nie. Man kann es eh nur 4 Wochen lang im Jahr spielen, da es ja zur Weihnachtszeit am meisten Fez bringt. Somit freut man sich nach diesen vier Wochen schon wieder auf den nächsten 1. Advent, wenn man dieses Spiel wieder hervorkramen darf.
Daher empfehle ich dieses Spiel wärmstens mit 5 dicken Sternen weiter.
( Mein Bericht ershcine bereits auf Ciao im Januar 2007 ) weiterlesen schließen
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