Pro:
günstig, sehr zentral gelegen, sauber, Parkmöglichkeit am Haus
Kontra:
bietet halt keinerlei Luxus, kein umsorgendes Personal, sehr unpersönlich
Empfehlung:
Ja
Eine Freundin fragte mich, ob ich nicht Lust hätte mit ihr für einen Tag zum Reeperbahnfestival nach Hamburg zu reisen. Aufgrund meiner momentanen finanziellen Lage zögerte ich ein wenig, sagte dann aber doch zu und stürzte mich auf die Reiseplanung.
Zusammen mit meiner Freundin guckte ich auf hrs.de welche Hotels noch Zimmer frei hätten und welche davon am günstigsten gelegen wären.
Schließlich landeten wir beim "Hotel Stern" auf der Reeperbahn.
Eigentlich bin ich ja ein gewisses Maß an Luxus gewöhnt, aber da ich momentan wirklich knapp bei Kasse bin, habe ich mich auf das Abenteuer "1 Sterne Hotel" eingelassen.
_Der Preis
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Wir haben für unser Doppelzimmer mit Bad von Freitag auf Samstag 57 Euro bezahlt. Es gibt aber auch Zimmer ohne Bad, die billiger sind.
Außen am Hotel stand, dass es Zimmer ab 22 Euro gibt.
Frühstück im Hotel kostet 5 Euro.
_Die Anfahrt
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Viele Wege führen nach Hamburg und wir haben uns für den Weg über die A7 durch den Elbtunnel entschieden.
Der Weg vom Elbtunnel zur Reeperbahn ist nicht so weit und wir hätten ihn vermutlich auch ohne Navigationsgerät gefunden. Ich hatte allerdings etwas Bedenken mit dem Auto auf die Reeperbahn zu fahren, aber das war wirklich sehr unproblematisch. Das Hotel Stern liegt auch direkt am Anfang der "Sündenmeile" und da ich wusste, dass das Hotel einen Parkplatz hinter dem Haus hat, konnten wir auch direkt in den Hinterhof fahren und musste nicht auf der Strasse nach einem Parkplatz suchen.
_Der Parkplatz
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Das Hotel "Stern" verfügt wohl über eine Tiefgarage und einen Parkplatz hinter dem Haus (am Hintereingang der berühmten "Ritze").
Ich hatte echt verdammt Glück, dass wir erst gegen 18 Uhr ankamen und die Tiefgarage schon voll war, denn da wäre ich mit Sicherheit mit meinem Auto nicht reingefahren. Von außen konnte ich sehen, dass man mit einem Aufzug in die Tiefgarage gelangt und das System so funktioniert wie die Kofferaufbewahrung im Kölner Hauptbahnhof. Man fährt in die enge Kabine des Aufzugs, hinter einem schließt sich die Tür und man wird nach unten gefahren. Das sah sehr unheimlich aus.
Wir durften dann glücklicherweise hinter dem Haus parken. Dafür checkt man zuerst im Hotel ein und bekommt dann für 5 Euro (soviel kostet der Parkplatz für einen Tag) einen Zahlencode, mit dem man die Schranke aufbekommt. Wenn man alleine anreist mag das etwas umständlich sein, aber zu zweit klappte das ganz gut.
Der Parkplatz war angemessen groß. Ich schätze, dass dort Platz für 25 Autos ist (gezählt habe ich nicht).
_Der erste Eindruck
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Mein erster Eindruck war "na klasse, Jugendherberge". Von außen sieht man einen weißen Kasten mit vielen kleinen Fenstern (insgesamt gibt es 308 Zimmer). Das Hotel erinnerte mich von außen an diese Hotels mit den Zimmern im Baukastensystem, die komplett austauschbar sind.
Von innen war der Eindruck nicht wesentlich besser. Blauer Linoleumboden gepaart mit beige gestrichenen Wänden und Treppen in grau.
Alles ist sehr karg und sehr wenig einladend.
Zu unserem Zimmer mussten wir durch drei unterschiedliche Flure, die alle durch einen undefinierbaren Gestank bestachen. Es war zwar alles sauber, aber es stank bestialisch und der Gestank ging auch während unseres Aufenthalts nicht weg.
Der lange Flur zu unserem Zimmer ging geruchsmäßig, aber ich fühlte mich, als würde ich ins Gefängnis gehen. Alles ist sehr kalt und dunkel und die Zimmertüren sind mit einem Schließsystem auf Zahlenbasis ausgestattet. Das ist zwar an sich keine schlechte Sache, aber die Türen sehen dadurch wirklich aus wie Gefängnistüren.
_Die Zimmer
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Bei einem 1 Sterne Hotel darf man nichts erwarten. Dementsprechend war meine Bedingung nur "hauptsache sauber und Bad nicht auf dem Flur".
Allerdings muss ich sagen, dass ich doch irgendwie einen Funken Atmosphäre erwartet habe, die dem kargen Raum gänzlich fehlte (und vorher haben wir noch Scherze gemacht, dass wir etwas Deko von zu Hause mitnehmen sollten - hätten wir mal besser).
Unser Doppelzimmer war etwas breiter als die Tür, hatte zwei Holzbetten, einen kleinen Tisch, einen Schrank und einen Fernseher. Keine Bilder an den Wänden, keine Kunstblumen auf dem Tisch.
Der Boden war aus blauem Linoleum, also nicht schön, aber sauber und zweckmäßig.
Gut fand ich, dass wir zwei Betten hatten, die man einen Spalt weit auseinanderziehen konnte. Die Betten waren ebenfalls sauber und mit weißer Bettwäsche bezogen.
Das Bad war ebenso spärlich eingerichtet: Toilette, Dusche, kleines Waschbecken (keine Seife, kein Duschgel, kein Shampoo, kein Föhn) und ein kleines Regal, auf dem man seinen Kosmetikkram abstellen konnte. Das Regal war allerdings etwas staubig, aber das war wirklich das einzige, was in dem Zimmer etwas unsauber war. Auch die beiden großen Handtücher im Bad waren völlig in Ordnung.
_Das Personal
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Tja, bis auf die Dame am Empfang und das Zimmermädchen habe ich im Hotel kein Personal gesehen und kann deshalb auch nicht beurteilen, ob das Personal freundlich ist oder nicht.
Das Zimmermädchen jedenfalls kam Samstag morgen um kurz nach neun zu unserem Zimmer, klopfte an, öffnete die Tür und verschwand sofort wieder als sie gesehen hat, dass wir noch im Zimmer sind.
Generell muss man mit dem Personal wohl auch nichts zu tun haben, denn im Foyer des Hotels steht auch ein "Check in Automat", von dem man wohl auch den Zimmercode bekommen kann. Beim Verlassen des Hotels muss man auch keinen Schlüssel an der Rezeption abgeben, sondern kann einfach verschwinden. Es nimmt einen im Hotel Stern niemand als Gast wahr.
Mit dem Zimmercode soll man auch nach 23 Uhr ins Hotel kommen, aber die Tür war die ganze Nacht nicht verschlossen. Ins Hotel kann jeder rein und raus wie er möchte.
_Die Homepage
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Mehr Infos über das Hotel findet Ihr auf der Homepage www.stern-hamburg.de
_Mein Fazit
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Für eine Nacht ist das "Hotel Stern" in Ordnung, wenn man anspruchslos ist und wirklich nur im Hotel schläft.
Wenn man halt nicht viel Geld ausgibt, kann man auch nicht viel Luxus erwarten. Von daher war ich von dem Hotel eher positiv überrascht. Vor allem, weil dort "ganz normale" Leute abgestiegen sind. Ich dachte ja wir würden da nur mit Schülern und Studenten wohnen, aber was ich so gesehen habe, wird das Hotel auch von älteren Menschen gerne besucht und auf dem Parkplatz standen auch nicht nur alte Rostlauben. weiterlesen schließen
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