Spreewald Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 06/2007
Pro & Kontra
Vorteile
- Ruhe preisgünstig freundlich
Nachteile / Kritik
- wenig los weite Strecken zurückzulegen
Tests und Erfahrungsberichte
-
Unser Urlaub in Brandenburg
4Pro:
Ruhe preisgünstig freundlich
Kontra:
wenig los weite Strecken zurückzulegen
Empfehlung:
Ja
Unser 2007er Sommerurlaub in Brandenburg
1. Woche: Roggosen
Anreise:
Am Montag, den 11.06.2007 starteten wir unseren diesjährigen Sommerurlaub, der uns in den Osten der Republik führen sollte. Gegen halb zehn fuhren wir los Richtung Sachsen, da wir noch jede Menge Zeit hatten, verließen wir in Limbach-Oberfrohna die Autobahn und machten einen Abstecher zum Patenonkel der Kinder. Nach eineinhalbstündiger Pause ging es weiter nach Roggosen. Der Ort und das "Waldhotel Roggosen" waren schnell gefunden und wir konnten sofort unser Familienzimmer beziehen. Wir besichtigten zuerst einmal das Hotelgelände mit dem dazugehörigen Spielplatz, der natürlich sofort getestet wurde. Anschließend wollten wir mal den Ort erkunden und hatten den Kindern ein Eis versprochen. Doch schnell wurde uns klar, dass Roggosen rein gar nichts zu bieten hat. Leere Straßen, öde Landschaft, traktorradgroße Bälle aus Gestrüpp wehten über die Straßen, kein einziger Laden nur eine kleine Dorfkneipe, in der man sicher kein schmackhaftes Eis erhalten konnte. Also kehrten wir zum Hotel zurück und beschlossen, die Gegend noch mal mit dem Auto zu erforschen. Laut Autoatlas sollten in der Nähe zwei Seen sein, diese fanden wir zwar auch, doch leider handelte es sich nicht um Badeseen. Sie waren fast vollkommen mit Schilf bewachsen und waren zum Baden nicht geeignet. So fuhren wir noch weiter durch die Gegend, bis wir ein Hinweisschild auf eine Aussichtsplattform auf einen Braunkohletagebau entdeckten.
Wir folgten der Beschilderung und gelangten schließlich zu einem Parkplatz, auf dem wir das Auto abstellten, von da an mussten wir zu Fuß weiter. Die Wege waren schwarz vom Kohledreck, aber Amadeus fand jede Menge Steine, die er unbedingt mitnehmen wollte. Es war ziemlich heiß und drückend und wir hatten leider vergessen, ein Getränk mitzunehmen, was natürlich zu jeder Menge Gequengel führte. Wir erreichten dann die Aussichtsplattform, die aber leider keinen besonders schönen Ausblick bot (hektarweise frisch angepflanzte Kiefern und natürlich Sand). Also hielten wir uns gar nicht lange auf und machten uns auf den Weg zurück zum Auto.
Im Hotel wurde der Durst mittels Leitungswasser gestillt und die schwitzenden Kinder wurde in ein kühles Badewasser gesteckt. Die Füße waren sowieso schwarz vom Kohlendreck. Bis zum Abendessen hielten wir uns dann im Zimmer auf. Wir hatten die Wahl zwischen Fisch mit Reis und Gulasch mit Klößen, was beides jeweils zweimal bestellt wurde. Nach dem Essen spielten die Kinder noch mal auf dem Spielplatz, wir Eltern spielten Federball. Doch mit vollem Bauch spielt es sich nur halb so gut, deshalb hielten wir nicht besonders lange durch. Amadeus bekam dann auch noch einen mörderischen Durchfall, der zum Teil sogar in der Hose landete. Deshalb verbrachten wir den Rest des Abends dann lieber in unserem Zimmer und fern der Blicke anderer Urlauber ;-)
2. Tag:
Wir beschlossen, gleich heute in den Spreewald zu fahren, um einmal eine angenehme Landschaft zu sehen. Es ging über Cottbus nach Burg. Dort angekommen hatten wir Glück, gleich einen Kahn zu finden, der noch nicht ganz voll besetzt war. Wir mussten auch nicht lange warten, bis es los ging. Wir schipperten gemütlich über die Spree, der Fährmann erklärte ab und an mal was zur Umgebung aber sonst war es angenehm still und es wimmelte nur so vor Libellen. An einem Verkaufsstand für saure Gurken legten wir an, Valérie bestellte sich eine sauere Gurke, die ihr aber nicht besonders schmeckte. Wir waren zwei Stunden unterwegs, die Kinder begannen dann leider schon wieder sich zu langweilen.
Gegen 13 Uhr waren wir dann wieder zurück in Burg. Dort besuchten wir noch kurz einen Souvenirladen, in dem wir uns noch kurz unterstellen mussten, da es einen kurzen Regenschauer gab. Nach ein paar Minuten war der Spuk vorbei und wir machten uns auf die Suche zu einer Gaststätte, von der wir gehört hatten. Dort werden die bestellten Getränke nicht vom Kellner, sondern von einer Gartenbahn gebracht. Die Suche dauerte eine Weile, war aber schließlich noch erfolgreich. Wir nahmen in der Bahnhofgaststätte platz an Haltepunkte Lieberose. Der Kellner erklärte uns noch kurz, wie die Bestellungen zu erfolgen haben. Also legten wir los und bestellten erstmal Getränke. Amadeus reckte die Schaffnerkelle mehrfach sehr hoch in die Luft um den Zug zu rufen. Dieser brachte uns drei Gläser Limonade und ein Glas Wasser. Ein weiterer Zug brachte uns dann Eisbecher. Mama bekam eine Extrawurst und Form eines Gurkensalates, den -zu unserem Entsetzen- jedoch eine Kellnerin servierte.
Im Anschluss machten wir noch Station an einem Spielplatz, bevor wir wieder zurück zum Auto gingen. Wir fuhren nur ein paar Minuten, bis wir zum einem Turm gelangten. Dieser wurde natürlich auch bestiegen. Da es noch früh am Nachmittag war, folgten wir noch der Beschilderung zum Badesee. Wir hatten zwar keinerlei Badeutensilien mit, aber an diesem heißen Tag tat eine Abkühlung trotzdem not. Die Kinder badeten nackt, Papa in seiner Unterhose und Mama kühlte nur ihre Füße. Zum Glück hatten wir die Schwimmreifen noch im Auto gelassen.
Die Kinder kamen dabei so richtig auf ihre Kosten und die schlechte Laune vom Vormittag war wie weggeblasen. Nach ca. zwei Stunden traten wir die Rückfahrt an, da wir kein Handtuch hatten, wurden die Kinder nackig ins Auto gesetzt. Mittlerweile war ihnen ziemlich kalt geworden, doch im Auto war es ja zum Glück warm genug.
An diesem Abend mussten wir uns zwischen Fisch und Kassler entscheiden. Nach dem Essen wurde wieder der Spielplatz besucht, diesmal aber ohne Federballspiel. Als die Mücken zu lästig wurden, gingen wir wieder ins Zimmer, wo wir noch ein paar Ansichtskarten geschrieben haben.
3. Tag:
Diesen Tag widmeten wir einer Besichtigung der Stadt Cottbus. Es wurde erstmal ein Parkhaus gesucht, anschließend musste noch die Innenstadt ausfindig gemacht werden. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei H & M bestiegen wir den Sprembergturm, von dem aus man die Stadt ganz gut überblicken konnte. Nach dem Elfuhrläuten stiegen wir mit dröhnenden Köpfen wieder hinab und machten uns auf die Suche nach dem Münzturm, den wir von oben entdeckt hatten. Mit Hilfe unseres Stadtplanes fanden wir auch dorthin, doch leider befand sich der Turm auf dem Gelände des Amts- und Landgerichtes und war verschlossen (wahrscheinlich um die dort angeketteten, abgemagerten und lichtscheuen Gefangenen der Öffentlichkeit fernzuhalten). Wir gingen dann in den nahe gelegenen Goethepark, wo die Kinder sich auf dem Spielplatz vergnügten, während die Eltern auf einer Bank ruhten. Nachdem wir neue Kräfte gesammelt hatten, machten wir uns wieder auf den Rückweg in die Innenstadt, wo wir erst mal in einem Eiscafé Platz nahmen. Die 2 Kleineren stärkten sich dort mit einem Eis. Anschließend ging's weiter zum Kaufhof, dort gab es ein sehr schönes Kinderspielzimmer, in dem die Kinder unter Aufsicht spielen konnten, während Mama und Papa durchs Kaufhaus bummelten. Nachdem wir die Kinder wieder eingesackt hatten, begaben wir uns auf die Suche nach dem Planetarium. Dort gab es um 16 Uhr die Vorstellung " ""Didi und Dodo im Weltraum". Wir fanden den Weg zwar nicht gleich, konnten uns aber durchfragen und schafften es noch rechtzeitig zur Vorstellung. Der Mitarbeiter des Planetariums erklärte erst einiges, bevor der Film losging. Es ging um zwei Kinder, die mit einer Rakete das ganze Sonnensystem erkunden.
Die Vorstellung dauerte ca. eine Stunde, danach gingen wir gleich wieder zurück zum Auto, auf dem Weg wurden noch einige Nutrias am Ufer eines Flusses bestaunt. Wir hatten den Kindern eigentlich den Besuch eines Spielzeugladens versprochen, doch leider gab es in der Innenstadt keinen. Also mussten wir noch mal in ein Einkaufszentrum, das außerhalb der Stadt gelegen war. Dort gab es leider auch keinen Spielzeugladen. So landeten wir schließlich bei Marktkauf, Amadeus entschied sich für einen LEGO-Fisch, Valérie konnte nichts zu spielen finden und entschloss sich dann zu einer Barbie-CD. Es waren also beide Kinder zufrieden gestellt und wir machten uns auf den Weg zurück ins Hotel.
Zum Abendessen gab es dreimal Wildschweinbraten, Mama bestellte sich eine Aufschnittplatte, die sich aber nicht wesentlich vom Frühstücksangebot unterschied. Nach dem Essen gingen wir wieder auf den Spielplatz, wo wir wieder Federball spielten. Im Zimmer wurde dann noch der LEGO-Fisch zusammengebaut.
4. Tag
Einmal waren wir ja schon mit dem Kahn über die Spree gefahren worden, heute wollten wir das mal selbst probieren. Diesmal ging es nach Lübbenau, der Hauptstadt des Spreewaldes. Wir mieteten uns dort für drei Stunden einen 4er-Kanadier, der Bootsverleiher erklärte uns anhand einer Karte den Weg. Auf den vielen Nebenarmen der Spree hätten wir uns wahrscheinlich sonst verfahren. Besonders gut kamen wir nicht voran. Die Mithilfe der Kinder bewirkte meist das Gegenteil und war somit eher eine Bremse, auch Mama war nicht besonders geschickt bei der ganzen Paddelei, so dass ich fast die ganze Arbeit allein machen musste. Wir steuerten den Ort Lehde an, ein romantisches Spreewalddorf, in dem Häuser teilweise nur mit dem Kahn erreichbar sind. Dort wollten wir eigentlich eine Pause machen, doch leider fanden wir keine Anlegestelle. Außerdem wurden wir von einem Kahnfahrer noch angemotzt, dass wir uns ja nicht von der Wasserpolizei erwischen lassen sollten, bei dem was wir hier machen. Wir waren uns aber gar keiner Schuld bewusst und wissen bis jetzt nicht, was unser Vergehen war. Also ließen wir den Halt in Lehde sein und schipperten zurück nach Lübbenau, die 3 Stunden hatten wir zwar nicht ganz ausgenutzt, aber eigentlich hatten wir auch keine Lust mehr. Auf dem Markt in Lübbenau holten wir uns eine Tüte Kirschen, die wir sofort futterten. Wir gingen dann durch einen Park zu Fuß nach Lehde, was eigentlich gar nicht so weit war. Also konnten wir den Ort doch noch besichtigen, ohne in Konflikt mit der Wasserpolizei zu gelangen. Wir setzten uns ins Café Hecht direkt an der Spree, wo wir uns bei einem Eis stärkten.
Dann marschierten wir wieder zurück nach Lübbenau und fuhren von dort aus wieder Richtung Cottbus. Wir verließen die Autobahn aufgrund eines Tipps des von mir sehr geschätzten CIAO-Mitgliedes "Nici17" bereits bei der Abfahrt Gallinchen. Dort wohnt der großartige Entertainer Achim Menzel, dessen Haus ich unbedingt mal sehenwollte. Ich fragte eine nur mit Kittelschürze bekleidete Anwohnerin (nur Gott weiß, ob die was drunter hatte), die den Weg erklärte. Doch leider gab es im Zielgebiet mehrere dutzend neue Häuser, wir suchten eine dreiviertel Stunde aber leider vergebens. Weitere Anwohner spähten zwar über ihre Hecken aber wären wohl eher bereit gewesen, ihre Hunde auf mich zu hetzen als mir Auskunft über in ihrer Nachbarschaft lebende Stars zu geben.Ich war mit diesem Resultat sehr unzufrieden, aber um den Familienfrieden zu wahren, traten wir die Rückfahrt zum Hotel an.
An diesem Tag fand ein Grillabend statt.. Ich beabsichtigte, mich zumindest mit Fleisch befriedigen. Doch leider war das erste Stück zäh, was mir den Appetit etwas verdarb. Amadeus aß lediglich eine Wurst. Und zu guter letzt wurde Valérie schlecht, sie übergab sich aber zum Glück auf dem Klo und nicht wieder auf den Tisch - das hatten wir ja auch schon erlebt. Also kann man sagen, der Grillabend wurde nicht richtig ausgekostet. Die Kleine würgte dann noch den ganzen Abend, die Nacht blieb aber zum Glück ruhig, ohne Verunreinigung des Bettes.
5. Tag
An diesem Tag machten wir uns auf den Weg nach Polen. Unser Tank war fast leer und musste neu befüllt werden. Wir fuhren nach Gubin, fanden auch eine Tankstelle, waren aber über den Preis etwas enttäuscht. So billig wie in Tschechien und Österreich war es dort lange nicht. Wir stellten dann das Auto ab und gingen ein Stück durch die Stadt, was aber nicht wirklich Spaß machte, da es sehr schwül-heiß war an diesem Tag. Auf dem Markt kauften wir ein Kilo Erdbeeren. In einen Supermarkt konnten wir nicht, am Eingang wurde darauf hingewiesen, dass dort die Bezahlung nur in pol. Zloty möglich ist. Also suchten wir einen Grenzübergang und landeten direkt auf der deutschen Seite in der Innenstadt in Guben. Dort machten wir einen kurzen Rundgang, aber es war nicht viel los in dieser Stadt. Außer einer Flasche Sanddornlikör kauften wir nichts. Der Tag war noch jung, es war drückend heiß und wir wussten nicht so recht, was wir noch anstellen sollten. Einen kurzen Halt machten wir an einem Tagebau, den wir verbotenerweise betraten. Wir sahen uns aber nur mal kurz um und verschwanden gleich wieder. Laut Autoatlas gab es in dieser Gegend einige Seen. Also machten wir uns auf die Suche, die ersten beiden bestanden fast nur aus Schlamm und Schilf und waren überhaupt nicht zum Baden geeignet. Zum Glück wurden wir aber doch noch fündig und fanden einen schönen See, an dessen Ufer wir uns eine einsame Bucht suchten, um uns endlich abzukühlen. Leider waren wir nicht ganz allein, es gab einiges an Getier. Die Fische waren ja nicht so schlimm, aber eine schwimmende Ringelnatter hielt Mama dann leider vom Baden ab. Aber die Kinder und ich kamen auf ihre Kosten und schwammen nach Herzenslust. Zu meiner Enttäuschung tauchte "Natti" die Ringelnatter nicht noch mal auf und ich konnte niemanden mehr schocken. Am Nachmittag zog sich dann der Himmel zu, es war brütend heiß und es schien ein Gewitter aufzuziehen. Zurück im Hotel wurde erst mal geduscht, da das Wasser im See nicht das sauberste war. Die polnischen Erdbeeren mussten endlich verspeist werden, sie waren eigentlich nur noch Matsch und hatten schon einen Fleck auf dem Autositz hinterlassen.
Amadeus und Mama aßen sie dann allein, Valérie hatte noch keinen Appetit und ich war für die Matschpampe nicht zu begeistern. Zum Abendessen wollte Valérie dann nur ihre Vorsuppe, ansonsten gab es Roulade und Putenrollbraten.
In der Nacht entlud sich dann endlich das Gewitter und verschaffte nach einigen heißen Tagen zu guter Letzt eine Abkühlung.
6. Tag
Dieser Morgen war deutlich kühler, das war richtig erholsam. Leider konnten die Kinder nach dem Frühstück nicht auf den Spielplatz, da ja alles noch nass war. Zuerst wollten wir noch mal zu C & A, da wir langsam an Schuleinführungskleidung für die Kinder denken mussten. Wir fanden dann auch ein schönes Kleid für Valérie, also war wenigstens ein Kind schon mal abgefertigt. Wir fuhren dann weiter in den Ort Radusch, dort ist eine alte Slawenburg. Im Inneren war eine Ausstellung zur Entwicklung der Menschen von der Urzeit bis zur Gegenwart. Amadeus kaufte sich dort noch einen Speer, darauf war er schon lange scharf. Nachdem wir uns noch etwas in den Außenanlagen aufgehalten hatten, fuhren wir weiter nach Luckau. Wir hatten auf einem Plakat gesehen, dass dort ein Ritterfest stattfinden sollte. Wir waren schon zu Mittag dort, es war noch nicht besonders viel los. Also liefen wir erst noch mal durchs Stadtzentrum von Luckau, wo samstags um die Zeit die Bürgersteige aber schon hochgeklappt waren. Mit Müh und Not fanden wir eine Konditorei aus der gründerzeit, wo die Kinder von einem ca. 1000 jährigem Mann eine Kugel Eis bekamen. Danach stapften wir wieder zurück zum Platz mit dem Ritterfest. Mittlerweile war es auch etwas voller geworden. Wir schauten uns einen Showkampf an, mit dem Katapult wurden Wasserbomben in die Menschenmenge geschleudert und Amadeus streichelte auch noch eine echte Boa. Wir ließen uns dann vor der Bühne nieder, wo eine Band spielte. Amadeus beschaute sich jeden der Verkaufsstände ausführlichst und war über längere Zeit beschäftigt. Valérie hörte sich mit uns lieber die Musik an.
Nachdem wir alles ritterliche ausgiebig mitbekommen hatten wollten wir uns eigentlich auf den Heimweg machen. Die Kinder blieben aber noch eine Weile auf einem Spielplatz hängen, bis wir endlich losfahren konnten. Der Heimweg war ganz schön weit, um sechs waren wir aber wieder im Hotel. An diesem Abend hatten wir die Wahl zwischen Schweine- und Putenschnitzeln. Wir waren ziemlich gut drauf und zu allerhand Späßchen aufgelegt und drehten die "bitte nicht stören"-Schilder an den anderen Zimmertüren um. Unter den Rentnen war nämlich der Brechdurchfall ausgebrochen, es gab viele Kranke im Hotel.
7. Tag
Der Sonntag begann für uns bereits um 5:30 Uhr mit einem Aufschrei von Valérie: "Der Amadeus hat mich vollgebrochen." Leider hatte sie nicht nur schlecht geträumt, es war Realität. Das Mädchen war von oben bis unten vollgekotzt und war nicht mal selbst dran schuld. Die Kinder mussten also erstmal gesäubert und die Bettwäsche abgespült werden. An viel Schlaf war da nicht mehr zu denken. Amadeus entleerte sich noch mehrfach über dem Eimer. Zum Frühstück blieb er lieber gleich im Zimmer, wir brachten ihm einen Kamillentee und ein paar Salzstangen, die er im Bett verspeiste.
Wir hinterließen der Putzfrau noch eine kurze Nachricht, da wir ja die Betten abgezogen hatten und einen Eimer voller nasser Bettwäsche im Bad stehen hatten, wagten uns dann doch aus dem Hotel, für Amadeus wurden Cola und Salzstangen mitgenommen. Wir wollten mit der Cottbuser Parkeisenbahn fahren. Wir stiegen ein und fuhren bis zum Bahnhof Zoo (Cottbus). Von dort aus wollten wir den Branitzer Park erkunden, der von und für Fürst Pückler angelegt wurde. Unterwegs übergab sich Amadeus noch mehrfach am Wegesrand, war sonst auch etwas schwächlich, so dass er sich öfters mal hinsetzen musste. Wir gingen im Park dann noch mal in ein Café, wo er sich noch einen Kamillentee bestellte. Für Valérie gab's ein Eis, sie wurde dann aber plötzlich bockig und wollte es nicht mehr. Vom Branitzer Park aus gingen wir direkt weiter in den Spreeauenpark. Dieser wurde vor einigen Jahren mal für eine Bundesgartenschau gestaltet. Dort gab es schöne Spielgeräte. Amadeus hatte ja eigentlich vor, sich hinzulegen um sich auszuruhen. Aber ganz plötzlich war er wieder fit und turnte rum. Die Kinder beschäftigten sich dann noch eine Weile mit einigen anderen Kindern, bevor wir weitergingen. Wir fanden dann noch einen Wasserspielplatz, wo sie sich auch noch mal eine ganze Weile aufhielten, wir mussten dann aber leider weiter, weil bald der letzte Zug der Parkeisenbahn fuhr. Wir fuhren erst noch mal in die entgegengesetzte Richtung über die Wendeschleife, da wir unser Tagesticket so richtig auskosten wollten. Es war dann auch wirklich die letzte Bahn und alle Bahnhöfe wurden geschlossen. Nachdem die Lok im Lokschuppen verschwunden war, fuhren wir auch wieder los. Wir wollten noch mal in die Stadt, Geld holen, da die Getränke im Hotel ja noch bezahlt werden mussten.
Die erste Urlaubswoche war nun auch schon um. Wir mussten Koffer packen, da es am nächsten Morgen weiter Richtung Perleberg gehen sollte. Nach dem Abendessen schlief Amadeus auf dem Spielplatz in der Schaukel liegend ein. Er war doch noch nicht ganz wieder genesen.
2. Woche: Perleberg
8. Tag
An diesem Tag begann die 2. Urlaubswoche und somit fand die Weiterfahrt nach Perleberg statt. Wir standen bereits um 7 Uhr auf und nahmen unser letztes Frühstück in Roggosen zu uns. Bis Perleberg waren es 300 km, genau in der Mitte der Strecke befindet sich Berlin. Wir wollten den Kindern also noch die deutsche Hauptstadt zeigen, planten eine Besichtigung des Naturkundemuseums in dem ein Dinosaurierskelett ausgestellt ist. Die Fahrt durch den Berliner Stadtverkehr zog sich eine ganze Weile hin, zum Glück hatten wir einen Stadtplan und fanden das Naturkundemuseum gleich. Ein Parkplatz war auch recht schnell gefunden. Wir gingen also frohen Mutes zum Museum und mussten voller Enttäuschung feststellen, da dies am Montag geschlossen hat. Die Kinder waren den Tränen nahe. Ein paar Museumsmitarbeiter waren gerade damit beschäftigt, geheimnisvolle Kisten auf einen LKW zu laden. Ein junger Mann war so nett, die Kinder für ein paar Minuten in die große Halle des Museums zu lassen, in dem der Dinosaurier aufgebaut war. Nach fünf bis zehn Minuten kamen die beiden ganz begeistert wieder, wir hatten solange draußen gewartet. Hauptsache sie hatten das Skelett gesehen, der Rest der Ausstellung war uns ja gar nicht so wichtig.
Der Tag war eigentlich noch jung und wir beschlossen, noch weiter ins Zentrum zu laufen. In der Ferne sah man bereits den Fernsehturm und wir versuchten immer geradewegs darauf zu zu laufen. Der Weg war doch ganz schön weit und es hatte auch noch begonnen zu regnen. Der Fernsehturm wurde schließlich gefunden, doch der Eingang nicht gleich. Das gelang uns dann aber auch noch und wir staunten nicht schlecht über den stolzen Eintrittspreis und 25 Euro für uns vier. Die Auffahrt mit dem Aufzug dauerte nicht mal eine Minute. Wir blieben dann eine ganze Weile oben und betrachteten die Stadt.
Anschließend machten wir noch Pause in einem Kaffee im S-Bahnhof, wo die Kinder einen Donut aßen und wir einen Kaffee tranken.
Wir machten uns dann zurück auf den Weg zum Auto, dass ja noch in der Nähe des Museums stand. Leider regnete es auch auf dem Rückweg die ganze Zeit.
Wir setzen dann die Reise Richtung Perleberg fort. Der Stadtverkehr war noch sehr anstrengend, auf der Autobahn war dann noch ein kurzer Stau und die Landstraßen Brandenburgs waren auch nicht die besten. Aber letztendlich haben wir es geschafft und sind im 16:30 Uhr im Neuen Henningshof in Perleberg angekommen. Wir packten erstmal unsere Sachen aus und besichtigten die weitläufige Hotelanlage. Wir hatten ein Zwei-Zimmer-Appartement in einem Reihenhaus, dessen Terrasse direkt in den See mündete. Wir konnten also vom Zimmer aus direkt ins Wasser. Da wir das Kaffeetrinken hatten ausfallen lassen gingen wir pünktlich um 18 Uhr zum Abendessen. Das Angebot war doch im Vergleich zum vorhergehenden Hotel sehr reichhaltig. Mama sättigte sich erstmal mit Salat und Obst und ich beschloss, von diesem Abend an nur noch Fleisch zu essen.
Als wir wieder zurück im Zimmer waren, wurde der erste Badeversuch im See gestartet. Direkt vom Balkon aus. Doch leider war es immer noch am regnen, also war es nicht so angenehm und die ganze Aktion wurde schnell wieder abgebrochen. Wir verkrochen uns dann in unsere Betten und schauten noch etwas fern.
9. Tag
An diesem Tag war das Wetter zum Glück wieder schön. Also verbrachten wir den ganzen Tag am Strand. Die Kinder bauten die ganze Zeit mit ihrem Papa Sandburgen und dergleichen. Sie freundeten sich mit zwei etwa gleichaltrigen Zwillingsjungs an, mit denen sie gemeinsam badeten.
Am Mittag gingen wir zum Essen ins Restaurant. Mama machte anschließend einen Mittagsschlaf, Papa und die Kinder machten sich aber gleich wieder auf zum Stand. Am Nachmittag nahmen wir auf der Sonnenterrasse platz, die Eltern tranken Kaffee und aßen Kuchen, die Kinder bekamen ein Eis.
Gegen Abend ging's zurück ins Zimmer, die Kleinen mussten erstmal vom vielen Sand befreit werden. Frisch gebadet ließen wir uns dann unser Abendessen schmecken.
Dieser Tag hatte also nur aus Essen und Strandleben bestanden.
10. Tag
Der Tag begann wieder gleich, direkt nach dem Frühstück ging es los zum Strand. Heute war es jedoch etwas windiger und es zogen einige Wolken auf. Dennoch hielten wir es bis zum Mittagessen aus. Ich baute -um alle anderen Strandbesucher mächtig zu beeindrucken- eine gigantische Sandschildkröte.
Nach dem Essen blieben wir eine Weile im Zimmer, bis wir zum Kaffeetrinken konnten. Nach dem Kaffeetrinken war das Wetter wieder ganz o. k., also beschlossen wir nochmals zum Strand zu gehen. Dort blieben wir dann auch bis zum Abendessen. Während des Essens entlud sich dann endlich das Gewitter, das sich schon seit dem Vormittag zusammengebraut hatte. Auf dem Parkplatz hatten sich riesige Pfützen gebildet. Also setzte sich der noch jung gebliebene Papa mit seinen Kindern noch mal schnell ins Auto und sie drehten ein paar Runden durch die Pfützen. Leider fehlten auf dem Gelände richtige Schlaglöcher, so dass die Höhe der Spritzfontainen sich in Grenzen hielt. Aber in diesem Fall brachte die Quantität den Spaß!
Eine benachbarte junge Sächsin fand das Ganze so außergewöhnlich, dass sie sich noch Tage danach darüber aufregte und uns bzw. die Kinder immer wieder auf diese Aktion ansprach.
11. Tag
Der 21. Juni ist ja der kalendarische Sommerbeginn - in diesem Jahr ging das mit viel Regen von statten. Wir verließen heute zum ersten mal wieder den Neuen Henningshof und fuhren nach Neustadt/Dosse, wo der sagenumwobene Ritter Kahlbutz zu besichtigen ist. Hierbei handelt es sich um einen mumifizierten Ritter, der aus unbekannten Gründen einfach nicht verwest ist. Ich habe eine Kollegin, die aufgrund ihres merkwürdigen Essverhaltens jenem Ritter sehr ähnlich sieht - also kaufte ich jede Menge Ansichtskarten um diese an den Rest der Belegschaft meiner Arbeitsstelle -mit einem anspielenden Spruch- zu versenden... Eine ältere Dame erläuterte kurz die Sage und wir schossen einige Fotos. Ein tagesfüllendes Abendteuer war das also leider nicht. Wir fuhren wieder zurück nach Perleberg, wo wir erstmal Mittagsruhe hielten, auf das Mittagessen hatten wir heute keinen Appettit. Am Nachmittag gingen wir in die Freizeitanlage. Dort nahmen wir Kaffee und Kuchen zu uns, spielten Karten, die Kinder spielten Tischfußball und die Eltern Billard. Aufgrund des anhaltenden Regens blieben wir dort bis zum Abendessen. Nach dem Abendessen fuhren wir noch mal in die Stadt, weil wir einen Briefkasten suchten. Wir hofften inständig auf Wetterbesserung, da wir uns für den nächsten Tag Fahrräder bestellt hatten.
12. Tag
Direkt nach dem Frühstück bekamen wir unsere Fahrräder. Valérie musste erst mal 3 Stück durchprobieren, bevor wir ein passendes gefunden hatten. Dabei flossen auch einige Tränen, die beiden ersten waren ihr zu groß und sie konnte darauf nicht sicher fahren. Also entschlossen wir uns für das kleinste der vorhandenen Kinderfahrräder. Amadeus weigerte sich ja seit langen, selbst das Radfahren zu erlernen, also bekam Papa für ihn einen Anhänger an sein Fahrrad. Verpflegung bekamen wir auch noch mit vom Hotel. Die Tour konnte also losgehen.
Wir mussten erstmal durch Perleberg kommen, was gar nicht so einfach war, da es hier noch keinen Radweg gab und Valérie keine Erfahrung im Fahren auf Straßen hatte. Doch also wir durch den Ort durch waren, begann die Sache doch langsam Spaß zu machen. Wir kamen auf einen schönen Radweg, wo keine Gefahr mehr bestand. Nur das Tempo war sehr gewöhnungsbedürftig, da Valérie auf ihrem kleinen Fahrrad nicht besonders schnell war. Zum Glück gibt es in Brandenburg keine nennenswerten Berge.
Wir fuhren und fuhren und fuhren ... Eigentlich wollten wir an die Elbe, doch leider war die Beschilderung zu schlecht. Die Elbe haben wir also nicht gefunden, aber immerhin einen Elbdeich, auf dem wir unser Lunchpaket verspeisten.
Die Strecke, die wir zurückgelegt hatten (Perleberg - Weisen - Breese - Weisen - Perleberg), hatte schätzungsweise eine Länge von 20 km. Das war für Valérie schon eine ganz schöne Leistung, sonst war sie ja immer nur mal kurz ein paar Minuten gefahren.
Zurück im Hotel war gerade Zeit zum Kaffeetrinken, danach gingen wir noch mal an den Strand. Da wir alle - bis auf Amadeus, der ja die ganze Zeit im Anhänger saß - ziemlich geschafft waren, verbrachten wir den Abend in aller Ruhe im Zimmer.
13. Tag
In dieser Nacht bekam ich's fürchterlich im Magen. Diese All-inclusive-Fresserei hatte meiner Verdauung wohl erheblich zugesetzt. Demzufolge fiel das Frühstück etwas spärlicher aus an diesem Morgen. Den ganzen Vormittag verbrachten wir im Zimmer. Die Kinder spielten und guckten in den Fernseher. Langweilig war uns eigentlich nicht. Gegen Nachmittag gingen wir in die Freizeitanlage, wo ich einen Kamillentee bekam. Wir anderen aßen Kuchen und tranken auch was. Um halb fünf fuhren wir nach Perleberg. Seit dieser Woche lief der 3. Teil des Trickfilms "Shrek" im Kino, den wollten wir uns ansehen. Wir kauften erstmal die Kinokarten und sahen uns bis zu Beginn des Films in der Stadt um. Um halb sechs begann der Film. Ich leistete mir ein paar Salzstangen, für die Kinder hatten wir Gummibärchen mitgebracht. Anschließend fuhren wir direkt wieder ins Hotel, wo wir noch unser Abendessen zu uns nahmen.
14. Tag
Heute ging es mir zum Glück wieder ganz gut. Am Vormittag liehen wir uns Schläger und spielten zwei Stunden Minigolf. Es war aufgrund der starken Regenfälle nicht der ganze Platz bespielbar, ein Teil stand unter Wasser. Der ein oder andere stand ein paar mal bis zum Knöchel im Schlamm aber dass machte die Sache eigentlich nur lustiger. An diesem Sonntag war das Wetter eigentlich wieder ganz gut, die Sonne kam so langsam durch. Deshalb beschlossen wir, das Perleberger Tierparkfest zu besuchen. Es war fast nicht möglich einen Parkplatz zu finden, es war ein riesen Andrang. Wir schlenderten durch den Tierpark, es gab jede Menge für Kinder. Die beiden fuhren Karussell und schauten sich eine Weile ein Kindertheater an, was ihnen dann aber zu langweilig wurde. Die Tiere spielten an diesem Tag eher eine untergeordnete Rolle. Aber angeschaut haben wir sie trotzdem fast alle.
Zum Kaffeetrinken waren wir dann wieder zurück in der Hotelanlage. Da das Wetter jetzt noch mal so schön geworden war gingen wir anschließend noch mal schwimmen. Während die Alten sich noch etwas auf dem Balkon sonnten, fanden Amadeus und Valérie sogar noch mal die Gelegenheit zum Bootfahren. Ein anderer Urlauber, der sich ein Boot ausgeliehen hatte, ließ sie mal mitfahren.
An diesem Abend mussten wir mal wieder einpacken, da die 2. Urlaubwoche nun auch zu Ende war.
15. Tag
An diesem Morgen war unser Urlaub nun zu Ende. Wir nahmen unser letztes Frühstück zu uns. Anschließend packten wir das Auto und nahmen Abschied von unserem schönen Häuschen direkt am Wasser.
Wir hatten verkehrstechnisch gesehen Glück und kamen ohne Behinderungen und Verzögerungen wieder zu Hause an. Oma hatte einen Kuchen gebacken. So ließen wir den letzten Urlaubstag im Garten ausklingen, bevor uns der Alltag wieder einholen konnte.
Fazit:
Frei nach Rainald Grebe: "...Nimm Dir Essen mit, wir fahr'n nach Brandenburg..." - so schlimm issen wirklich nicht, wir haben wunderbare Tage in diesem doch reizvollen Bundesland verbracht und werden bestimmt wiederkommen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
Sayenna, 10.09.2007, 15:25 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Das hört sich wirklich nach einem wunderschönen und erholsamen Urlaub an, bin ja selber öffters mal dort - LG Ela
-
-
-
-
-
-
******* ERNA: KICK MAL, HIER FÄNGT DER GURKENRADWEG AN *******
Pro:
viel Natur Ruhe gutes Preis-Leistungsverhältnis vor Ort
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Liebe Yopi-Gemeinde,
liebe Leser,
Vorwort:
vor einigen Wochen sind wir ja mit dem Zug von Berlin nach Lübbenau gefahren und genossen dort
einen wunderschönen Tag. Lübbenau ist neben Lübben einer der grössten Orte im Spreewald und von
ihm habe ich bereits berichtet. Nun möchte ich etwas mehr über die Umgebung, also den Spreewald
erzählen.
Lage:
Das Gebiet des Spreewalds liegt ca. 70-80 km südöstlich von Berlin. Mit dem Auto erreicht man den
Spreewald am schnellsten über die Autobahn A13, die Berlin mit Dresden verbindet und von der auch die
Autobahn A15 nach Cottbus abgeht. Wenn man in den touristisch grössten Ort Lübbenau möchte, fährt
der Autofahrer an der gleichnamigen Ausfahrt Nummer neun ab und ist nach wenigen Kilometern am
Ziel. Der Spreewald erstreckt sich von Lübbenau aus viele Kilometer weiter in Richtung Norden, vorbei an
Lübben in Richtung Berlin und in Richtung Südost bis kurz vor Cottbus.
Anreise:
PKW: Wie oben schon kurz erwähnt, fährt man am besten bei der Ausfahrt Lübbenau ab, wenn man auch
dort hin möchte. Ein weiterer, kleinerer und schöner Ort ist Burg im Spreewald. Hier fährt man weiter auf
der A15 bis Vetschau und dann sind es circa 10km in Richtung Norden.
Bahn: Es gibt grössere Bahnhöfe in Lübben, Lübbenau und Vetschau. Hier verkehren im Stundentakt
Verbindungen in Regionalzügen nach Berlin, Cottbus und Senftenberg. Wenn man in Berlin oder
Brandenburg ist kauft man am besten das Brandenburgt-Ticket. Es lohnt sich auf jeden Fall bei
mehreren Personen, denn es können fünf Erwachsene max. mit ihm fahren.
Flugzeug: Die nächsten Flughäfen sind Berlin-Schönefeld und Dresden. Allerdings hat Schönefeld einen
Bahnhof, von dem Regionalzüge nach Lübbenau fahren und so ist man vom Airport in einer knappen
Stunden im Spreewald.
Der Spreewald:
Das Gebiet ist unterteilt in den Unterspreewald und in den Oberspreewald. Der Unterspreewald ist das
kleinere Gebiet nördlich von Lübben, wo sich die Spree langsam Berlin nähert. Der westliche Teil des
Unterspreewald ist leicht hügelig und das Gelände ist nicht mehr so sumpfig wie das Biosphären-
Reservat Spreewald. Unweit vom Unterspreewald befindet sich auch der Ort Brand mit dem Tropical
Island Resort. Im Unterspreewals leben so weit ich weiss auch keine Sorben und Wenden mehr oder
nur vereinzeln. Die Zweisprachigkeit der Region beginnt in Lübben und dann weiter südlich und östlich.
Nördlich von Cottbus teilt sich die Spree in viele kanalähnliche Arme, die Fliesse. Das Gelände ist
teilweise sumpfig, teilweise trockengelegt und man findet Landwirtschaft und saftige Wiesen. Die
Gesamtfläche des Spreewald beträgt über 3100 km², davon befindet sich circa 2800 km² im ländlichen
Raum. Darin leben heute um die 280.000 Menschen und davon ein gutes Drittel im ländlichen Raum.
Ein grosser Teil des Oberspreewaldes ist seit 1991 als Biospären-Reservat geschützt. Das ist ein
Schutzgebiet, dass für seine Vegetationszone repräsentativ ist oder eine Besonderheit aufweist. Die
UNESCO weist seit 1970 weltweit Biosphären-Reservate im Rahmen des Programms Mensch und
Biosphäre aus. Hier geht es in erster Linie nicht um Natur- und Landschaftsschutz, sondern um den
Schutz von durch den Menschen geschaffener Kulturlandschaften. Auch im Spreewald hat
Menschenhand stark die Landschaft durch Begradigungen, Trockenlegungen, Sperrwerke und
Landwirtschaft beeinflusst. Es gibt im Spreewald über 150 Stauwerke und/oder Schleusen, die ein
natürliches Überfluten des Spreewaldes grösstenteils verhindern. Zu regenarmen Zeiten, wie dieses
Jahr z.B. April bis Mitte Mai, kann es dann zu Problemen kommen. So sind dann die Gewässer fast
stehende Gewässer und drohen "umzukippen". Lt. Erzählungen unseres Kahnführers gab es früher mehr
Landwirtschaft im Spreewald und oft reichten Wiesen und Felder bis zum Fliess heran. Heute nimmt die
landwirtschaftlich genutzte Fläche ab und es wachsen auf ehemaligen Wiesen und Feldern heute Bäume
und Farne. Teilweise verwaldet auch einige Stellen.
Die Fliesse und Kanäle im Spreewald bilden eine Gesamtlänge von über 970 Kilometern. Circa 18.000
Tier- und Pflanzenarten sind im Spreewald zu Hause. Man geht aber davon aus, dass noch lange nicht
alle Arten erfasst worden sind. Es kommt vor, dass Rotwild durch einen Fliess hüpft, um auf der anderen
Seite weiter zu wandern. Mehr als 1.600 Pflanzenarten sind in den letzten Jahren dank der Kartierung
hinzugekommen. 585 stehen auf der roten Liste, wie z.B. Sonnentauarten, Knabenkraut oder andere
Orchideenarten. Bei den Tierarten dominieren mittlerweile 830 verschiedene nachgewiesene
Schmetterlingsarten. Ausserdem sind mindestens 138 Brutvögel-, 48 Libellen-, 45 Säugetier- und 36
Fischarten bekannt. Da es im Spreewald verschieden Biotoptypen gibt, fühlen sich hier auch die
verschiedensten Tiere wohl. Neben Schwarzstorch, Kranich und Seeadler brüten hier auch der
Weissstorch und der Grosse Brachvogel.
Kahn- und Kanufahrten sind die bekanntesten und traditionellsten Sportarten und Fortbewegungsmittel
im Spreewald. Die Stadt Lübbenau hat mehrere Anlegestellen und den meisten Betrieb, gefolgt von Burg.
In den letzten Jahren sind weitere Anlegestellen in Boblitz, Schlepzig und Straupitz entstanden. Auch das
Wandern und Radfahren erfreut sich im Spreewald immer grösserer Beliebtheit. Das Wegenetz wird hier
immer weiter ausgebaut und umfasst heute mehrere Hundert Kilometer. Ein etwa 250 Kilometer langer
Radweg durch den Spreewald heisst "Gurkenradweg", der 2001 den Tourismuspreis des Landes
Brandenburg bekam. Das Ausleihen von Fahrrädern und von Kanus ist in vielen Orten im Spreewald
möglich. Ihr findet weitere Informationen rund um das Biosphären-Reservat auch unter:
Biosphärenreservat Spreewald
Schulstraße 9
03222 Lübbenau
Telefon : 03542 / 89 21 10
Telefax : 03542 / 89 21 40
eMail: br-spreewald@lua.brandenburg.de
Homepage: www.grossschutzgebiete.brandenburg.de/br_spree/
und Wenden:
Der Spreewald zählt auch zum Siedlungsgebiet einer anerkannten Minderheit in Deutschland: die Sorben
und Wenden. Diese Volksgruppe lebt in der Niederlausitz und Oberlausitz in den Bundesländern
Brandenburg und Sachsen. Zur Volksgruppe der Sorben zählen sich heute ca. 60.000 Menschen. Es gibt
zwei Dialekte: das Obersorbisch, was dem Tschechischen nähersteht und das Niedersorbisch, was
dem Polnischen mehr ähnelt. Das Obersorbisch wird am meisten gesprochen. Daher sind auch die
Verkehrsschilder zweisprachig.
Sehenswürdigkeiten:
Nördlich es Ortes Burg steht auf dem Schlossberg der Bismarckturm. Aus 1,5 Millionen Klinkersteinen
wurde in den Jahren 1915 bis 1917 ein 33 Meter hoher Turm errichtet. Der Turm kann täglich ausser
donnerstags tagsüber für 2,00 Euro besichtigt werden. Mehr auch unter: www.bismarcktuerme.de
Die Kleinstadt Burg mit seinen 4500 Einwohnern hat einen schönen Marktplatz mit alten Häusern und
Restaurants, wo man im Sommer auch nett draussen sitzen kann. Ein Teil der Strassen sind im
Spreewald, so auch in Burg und Lübbenau, noch Kopfsteinpflaster und entsprechend laut ist das
Vorbeifahren der Autos. Im ehemaligen Bahnhof, die Strecke wurde 1970 stillgelegt, befindet sich eine
Gaststätte. Am nördlichen Rand von Burg befindet sich der Fährhafen und eine alte Schleuse. Burg ist
seit 2005 auch anerkannter Kurort.
Wer mit dem Rad den Spreewald erkunden möchte, sollte entweder am einen oder anderen Ende
anfangen und dann ein Mal quer durch diese wunderschöne Region fahren. Wenn man in Lübben ist,
sollte man auch gleich einige schöne Bauwerke bestaunen. Dazu gehören das Schloss mit der
Schlossinsel sowie die Paul-Gerhardt-Kirche.
In Lübbenau, das Zentrum des Tourismus im Spreewald, ist besonders sehenswert der Schlossgarten
rund um das Schloss Lübbenau, in dem sich heute das obige Hotel befindet. Etwas ausserhalb von
Lübbenau, am Rande des Ortsteiles Lehde, befindet sich die sehr bekannte Gaststätte Wotschofska, die
bereits 1894 eröffnet wurde. Diese Gaststätte liegt auf einer Insel mitten im Spreewald und kann per Boot
oder zu Fuss erreicht werden.
Unterkünfte:
Wer es luxuriös, elegant verbunden mit Natur, Wellness und Relaxen mag und ein paar Euro mehr
ausgeben möchte, für den ist das Resort & Spa Zur Bleiche genau das Richtige. Besonders die
Landtherme sind ein Traum für die Sinne. Anschrift:
Zur Bleiche Resort & Spa
Bleichestr. 16
03096 Burg/Spreewald
Telefon: 035603-620
Telefax: 035603-60292
eMail: reservierung@hotel-zur-bleiche.com
Homepage: www.hotel-zur-bleiche.de
Das renovierte Schloss in Lübbenau ist seit einiger Zeit ein 4-Sterne Hotel und es ist wunderschön. Es
liegt am Rande der Stadt und nur ein paar Schritte zur Altstadt. Von dort kann man direkt in den
Spreewald aufbrechen. Hier der Kontakt:
Schlosshotel Lübbenau
Schlossbezirk 6
03222 Lübbenau
Telefon: 03542-873-0
Telefax: 03542-873-666
eMail: hotel@schloss-luebbenau.de
Homepage: www.schloss-luebbenau.de
Es gibt im Spreewald eine grosse Anzahl an Pensionen, FeWo`s und kleinen Hotels. Mehr Infos auch
unter:
www.luebbenau-spreewald.de oder auch den bekannten Hotelsuchmaschinen wie www.hotel.de oder
www.bookings.com
Restaurant-Tipp:
Diese Gaststätte mit einem grossen Raum drinnen und einer ebenso sehr grossen Terrasse befindet
sich am grossen Fährhafen in Lübbenau. Man sitzt zwischen Strasse und Hafen unter Bäumen und es ist
elativ ruhig. Als wir vor drei Wochen dort waren, gab es zwischen 18.00 und 20.00h 20% Ermässigung
auf Alles. Die normalen Preise sind auch nicht hoch und man kann dort mein Lieblingsbier Köstritzer
Schwarzbier bekommen. Anschrift:
Gasthaus zum grünen Strand der Spree
Dammstr. 77
03222 Lübbenau
Telefon: 03542-2423
Telefax: 03542-3836
www.schwerdtners-kahnfahrten.de
Es gibt momentan neben Fisch und Fleischgerichten auch noch leckere Spargelgerichte. Wir haben
Sauerbraten und Kasslerbraten bestellt und beides war richtig lecker
Fazit:
Wer Ruhe, Natur, gute Luft und Erholung sucht und vielleicht noch sportliche Betätigung in Form von Rad-
oder Kanufahren ausüben möchte, der ist bestens im Spreewald aufgehoben. Unterkünfte gibt es für
jeden Geldbeutel und Geschmack und auch für Camper ist gesorgt. Essen und Trinken ist bezahlbar und
ich finde in der Gastronomie grösstenteils das Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut. Wir haben für gute
zwei Stunden Kahnfahrt sieben Euro bezahlt. Viele Hauptgerichte liegen in den Restaurant unter zehn
Euro. Man kann herrlich wandern und radeln oder sich ein Kanu mieten und die Ruhe und Natur
geniessen und dabei seltene Tiere und Pflanzen beobachten. Eine Reise in den Spreewald kann ich
somit sehr empfehlen.
Ich bedanke mich fürs Lesen, Kommentieren und Bewerten.
Euer Vorhangauf
P.S. Dieser Bericht ist auch bei dooyoo erscheinen und dort schreibe ich als Tutti69. weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
Kahn und Kanal von Vorhangauf
am 11.06.2007Menschenleer von Vorhangauf
am 11.06.2007Kommentare & Bewertungen
-
KnolliNicole, 19.04.2010, 16:30 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Klasse Bericht..schöne Woche.Gruß Nicole
-
cleo1, 06.02.2010, 18:10 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Schöner Bericht. Schönes Wochenende und LG cleo1
-
-
anonym, 25.11.2009, 10:04 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sehr hilfreich, liebe Grüsse
-
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben