Pro:
Günstiges Gerät
Kontra:
wenig Mobilität, wegen schwachem Akku, sehr laut, schwache Leistung
Empfehlung:
Nein
So ihr Lieben,
an dieser Stelle also ein Testbericht an alle Kaufinteressenten eines Laptops. Der Markt wird von diesen tragbaren Computern im Moment ja gerade zu überschwemmt. Ein Angebot, über das ich heute schreiben möchte, ist das Amilo Li 1705 von Fujitsu-Siemens.
Ich habe es im April 2007 für 650Euro gekauft, womit ich weit unter dem Durchschnittspreis für derart ausgestattete Notebooks im letzten Jahr davon kam.
Um diese Ausstattung kurz zu konkretisieren:
Betriebssystem:
Vorinstalliert ist Windows Vista Home Basic - die Leistungsschwächste Vista-Version auf dem Markt. In der Tat fehlen hier sehr viele Funktionen. Weder die bei Vista-Usern so beliebte "Sidebar", mit der Minianwendungen, wie Radio oder Wetteranzeige direkt auf dem Desktop genutzt werden können, noch andere wichtige Funktionen sind hier vorhanden, bzw. soweit sie doch installiert sind, nur in sehr begrenztem Umfang nutzbar.
Andererseits entlastet dies den nicht sonderlich leistungsstarken Prozessor und Arbeitsspeicher (s. unten) enorm. Mit einem Betriebssystem wie Vista Business oder gar Ultimate ginge am Amilo li 1705 wohl nichts mehr.
Prozessor:
Das Amilo Li 1705 verfügt über einen Dual Core Prozessor von Intel, in dem 2 x 1,7 Ghz verbaut sind.
Nach einigen Recherchen im Internet fand ich jedoch heraus, dass dieser Chipsatz nicht im offiziellen Produktkatalog von Intel zu finden ist, und daher wohl eher ein Nebenprodukt der Firma darstellt. Das schlägt sich definitiv auch in der Leistung wieder.
Die CPU ist selbst im Leerlauf (keine Programm aktiviert, und auch nichts außer Antivir und Firewallinstalliert!!) zu 40% ausgelastet.
Man kann sich leicht vorstellen, dass der Laptop bei einigen Anwendungen extreme Leistungsdefizite aufweist (einige Anwendungen bedeutet auch nicht mehr als Office 2007, Adobe Reader und Opera Internet Explorer, also reine Büro-Anwendungen). Schon hier zeigte der Computer seine Schwächen.
Speicher:
Eingebaut sind 2 x 512 mb Noname-Speicher. Das hat den Nachteil, dass eine Aufrüstung nur unter höherem Preisaufwand möglich ist, da - anders als beim Einbau von 1 x 1 GB - bereits beide vorhandenen Slots verbaut sind, man also auch beide aufrüsten muss.
Im Speicher setzt sich die fehlende Leistung fort. Mit Windows Vista, das bekanntermaßen viele Ressourcen fordert kam das Gerät absolut nicht klar.
Die Speicherauslastung war, genau wie die der CPU auch im Leerlauf aussergewöhnloch hoch.
Grafik:
Im Notebook befindet sich - für Laptops nicht untypisch - eine Onboard-Grafikkarte von VIA (bekannter amerikanischer Hersteller von Onboard Chipsätzen) mit 256mb Speicher. Diese Grafikleistung erbringt aber nicht etwa der eigene Speicherchip der Karte, vielmehr bezieht sie den Arbeitsspeicher mit ein, so dass sich dieser in der Praxis auf ca. 740 mb senkt. Wie man sich sicher vorstellen kann, trägt dies nicht sonderlich zur Erhöhung der Arbeitsleistung des Notebooks bei...
WLAN-Adapter
Verbaut ist ein VIA Rhine II Ethernet-Adapter, wie er auch in vielen Motherboards von Deskotop-PCs zu finden ist. Dieser funktionierte bis zur ersten Treiberaktualisierung überhaupt nicht, sondern brachte den PC nur ständig zum Absturz.
Allerdings ist nach dem Neukauf eines solchen Geräts sowieso immer erstmal ein komplettes Treiber-Update notwendig. Welche eurer Treiber aktualisiert werden müssen zeigt euch am besten ein Hilfetool der Website www.driver-agent.com. Der Treibercheck ist kostenlos, allerdings kostet der Zugang zu deren Treiberarchiv. Das müsst ihr jedoch gar nicht nutzen, sucht euch einfach die vom Tool angezeigten, nichtaktuellen Treiber im Internet zusammen.
Nach dem besagten Treiber-Update lief der Wlan-Adapter übrigens ohne jegliche Einschränkungen.
Verarbeitung
Die Verarbeitung des Notebooks ist insgesamt schon ganz okay. Einziger Nachteil, der dafür umso schwerer ins Gewicht fällt, ist der Lüfter, der sich am Boden rechts unten befindet und auf Grund seiner Position extrem schnell extram heiß läuft. Das ist schlecht für die verbaute Hardware. Außerdem macht er wahnsinnig laute Geräusche, schlimmer als jeder mir bekannte Desktop-PC
Auch ich merkte dies sehr schnell. Bei der Anwendungen einiger Standard-Office-Programme (siehe oben), erhitzte sich der Laptop oft so stark, dass der ganze PC einfror - weder Tastatur noch Tuchpad funktionierten dann noch.
Akku.
Verbaut ist ein 3Zoll Akku, der laut Bedienungsanleitung ca. 2,5-3 h durchhalten sollte. Aber das ist glat gelogen. Selbst im Energiesparmodus und ohne, dass Programm außer Antivir und einer firewall liefen hielt der Akku gerade mal 53 Minuten durch.
Klar, dass er bei Benutzung von Office-Anwendungen nicht länger als eine gute halbe Stunde mitmachte.
Ein Notebook kauft man sich doch gerade der Mobilität halber. Hier diese aber nicht gegeben, alle halbe Stunde muss das gerät an eine Steckdose - und dann hat man auch nicht mehr davon, als von einem Desktop-PC. Nur das der noch mehr Leistung bringt.
Auf Grund dieser ganzen Fehler und Mängel habe ich mich nach 9 Monaten entschlossen, das Gerät zurückzugeben.
Wie ihr ja schon lesen konntet, ist es wirklich ein Ausschussmodell. Etliche Amilo-Foren im Internet, wo User mit dem Amilo li 1705 ähnliche Beschwerden äußerten, geben mir da Recht!
Natürlich ist das Amilo li 1705 ein günstiges Gerät. Trotzdem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich absolut schlecht.
Auch der Service von Fujitsu-Siemens bei meinen Reparaturanträgen und nun auch beim Rücktritt ist nicht überzeugend. Man riet mir am Beginn immer nur, meinen Laptop zu formatieren und alles neu aufzuspielen. Das kostete mich eine Menge Zeit und verlorene Daten - brachte am Ende aber keine Abhilfe für meine Probleme. weiterlesen schließen
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