Pro:
Klasse Actionszenen.
Kontra:
Die sind dünn gesät. Die auflockernden Elemente dazwischen haben mich bloß gestört.
Empfehlung:
Nein
Zwei Dinge muß ich erst mal vorrausschicken :
Ich gehöre nicht zu den Hardcore-Spider-Man-Fans. Kenne die Comicserie und habe sie teilweise gelesen. Voll geil auf den Helden war ich noch nie.
Die Actionszenen sind wirklich klasse. Echt cool und in meinen Augen physikalisch korrekt.
Nun zu meiner Kritik :
Es wurde ein auf mich wild wirkender Mix versucht. Drama, Komödie und sogar Horror wollten an den Mann bzw. die Frau gebracht werden.
Peter Parker (Tobey Maguire) versucht, als Retter der gesamten New Yorker Bevölkerung aufzutreten, kann natürgemäß nicht überall sein. Besonders nicht, da er noch aufs College geht und sein Geld mit Fotos für den "Daily Bugle"-Verlag und Pizzaausliefern bei Joe´s Pizza zu machen versucht. Außerdem will er nicht ganz von Mary Jane (Kirsten Dunst) lassen, obwohl er der Ansicht ist, als Spider-Man weder mental noch körperlich bei ihr sein kann, wenn sie ihn braucht.
Vielleicht hatten ich und meine zwei Schwestern gesammelt schlechte Laune, doch waren wir einhellig der Meinung, der Typ solle mal hin machen, da man bekanntlich mit solch zögerlichen Annäherungsversuchen nie ein Mädchen abkriegen wird. Besonders nicht eins, nach dem sich die Männer die Finger ablecken. So wundert´s auch nicht, dass John Jameson, der Astronaut und Sohnemann von Jonah Jameson, dem Verleger der Zeitung, den Schnitt macht und drauf und dran ist, M. J. zum Traualtar zu führen.
Hochdramatisch soll dann wohl auch die mißliche Lage von Tante May sein. Sie kann nämlich die Hypothek aufs kleine Häuschen nicht mehr leisten. Außerdem war Peter ja so gut wie schuld am Tod von Onkel Ben.
Erschwerend kommt hinzu, dass ehemals bester Kumpel Harry Osborn (James Franco) unerschüttlich der Ansicht ist, dass Spider-Man für den Tod seines Vaters (Der Grüne Kobold aus dem ersten Teil.) verantwortlich ist und Peter Harry verraten soll, wer sich hinter der Maske verbirgt.
Vor lauter Streß blockieren die Drüsen. Denn im Gegensatz zum Comic sind es keine Patronen mit künstlicher Netzflüssigkeit. Realitätsgemäß müssten diese aber eher am Hintern sitzen.
Als recht albern betrachte ich die Einführung von Peters Vermieter, der standardmäßig die Miete verlangt und sich dabei nicht zu schade ist, in Unterhosen aus dem Zimmer zu schießen, um die Forderung an den Mann zu bringen. Seine dürre Tochter Ursula scheint Peter zugeneigt zu sein. Sie ist so tolpatschig, dass es schon weh tut. (Mir zumindest.)
Die Sprüche, die Jonah Jameson von sich gibt, sind niveaulos, aber passend zu dieser Figur.
Insgesamt gesehen hatten die Witzchen und vermeintlichen Gags gerade mal Grundschulniveau. Richtig dümlich fand ich die Szene, als Peter fast von hinten mitsamt Motorroller plattgemacht wird. Peter springt mit einen Salto übers Auto in Sicherheit. Die Kids am Bürgersteig sind natürlich hin und weg. Auf die Frage, wie er dass denn fertiggebracht hätte, antwortet er, dass man das auch könne, wenn man brav seinen Spinat (oder im Original "green vegetables") aufisst.
Die Horrorszene nach Dr. Octaviahs (Alfred Molina) Unfall ist richtiger Trash. Ein Operationsteam will die Tentakeln, die mit dem Körper verschmolzen sind, mit einer kleinen schicken Kreissäge zur Leibe rücken. Diese haben aber ein Eigenleben entwickelt und metzeln die Chirurgen, Schwestern und Co nieder. Alles ohne Blut, aber mit viel Geschrei. Kennt man zu genüge aus billigen Horror-Teenie-Filmchen.
Von der Aussicht auf unbändige Macht verführt, wird Dr. Octaviah zu Dr. Octopus, kurz Doc Ock, der Verbrechen begeht, um sich ein neues Labor aufzubauen, um seine Höllenmaschine wieder aufleben zu lassen.
Ingesamt gesehen, wurden für meinen Geschmack zu viele Ausflüge in andere Genres gemacht. Dadurch hatte der Film für mich immense Längen. Daher meine Bewertung. weiterlesen schließen
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