Pro:
- "Star Trek" Futter ;)
- Interessante, neue Variation von "Trek"
- gute Umsetzung auf DVD
Kontra:
- Die Serie verschenkte bzw. nutzte noch nicht ihr gesamtes Potential
- Der Preis für 8 Episoden ist happig
Empfehlung:
Ja
Nachdem ich euch in meinen vorherigen Berichten bereits die DVD Veröffentlichungen von "Star Trek (Raumschiff Enterprise)" und "Star Trek: The next Generation" nahe gebracht habe, möchte ich euch nun die digitale Umsetzung der Nachfolgeserie "Star Trek: Voyager" vorstellen. Die bereits vierte Serie unter dem "Star Trek" Banner war von den Produzenten als Mischform von "Star Trek" und "Star Trek: The next Generation" angelegt - Der Abenteuer Charme der alten Serie in Kombination mit gutem Drama der Neuauflage. Und zum größten Teil hat das auch funktioniert.
Was ist "Star Trek"?
"Star Trek" ist eine amerikanische TV/Kino-Reihe, die mittlerweile 5 Fernsehserien, 1 Zeichentrickserie und 11 Kinofilme umfasst. Den Anfang machte die Serie "Star Trek", hierzulande als "Raumschiff Enterprise" (1966-1969) bekannt. Die Serie wurde in den Siebzigern ein weltweiter Erfolg, so dass ab 1979 die Kino-Filme begannen. Der Erfolg von diesen wiederrum sorgte für die Nachfolger "Star Trek: The next Generation", "Star Trek: Deep Space Nine" und "Star Trek: Voyager" (1987 - 2001), welche knapp ein Jahrhundert nach der Original-Serie die Geschichte fortsetzen. "Star Trek: Enterprise" (2001 - 2005) war eine Vorgeschichte zur Originalserie und spielte ein Jahrhundert vorher.
Die Kinofilme 1-6 setzen die Serie "Star Trek (Raumschiff Enterprise)" fort, die Kinofilme 7-10 setzen die Serie "Star Trek: The next Generation" fort. Der 11. Kinofilm - "Star Trek" von 2009 - ist ein Prequel und erzählt wie die Crew des Raumschiffs Enterprise zusammenfand.
Die Serie "Voyager"
Das Raumschiff Voyager ist der Prototyp einer neuen Reihe von Raumschiffen der Sternenflotte. Im Gegensatz zu großen Kreuzern wie der Enterprise, waren Schiffe vom Typ der Voyager für kurzfristige Missionen ausgelegt und daher wesentlich kleiner. Zu Anfang der Serie erhält Captain Kathryn Janeway, Kommandantin der Voyager, den Auftrag, ein Schiff der Maquis - einer terroristischen Organisation - zu verfolgen. In einem mysteriösen Nebel jedoch, wird sowohl die Voyager als auch das Schiff der Maquis von einem übernatürlichen Wesen in einen weit entfernten Teil der Milchstraße transportiert. Selbst bei Flug mit permanenter Höchstgeschwindigkeit würde die Heimreise zur Erde 70 Jahre dauern.
Die beiden Crews müssen sich zusammenschließen und treten ihren langen Heimflug nach Hause an. Als einziges Schiff der Förderation, weit abgeschnitten vom Rest der Flotte, muss die Voyager mehrere Steine auf ihrem langen Weg nach Hause aus dem Weg räumen: mysteriöses unbekanntes Terrain, nicht immer freundlich gesinnte Aliens und natürlich müssen auch Nahrungs- und Energiereserven der Voyager immer wieder versorgt werden.
Die Hauptpersonen (Darsteller in Klammer):
Kathryn Janeway (Kate Mulgrew) - Captain der Voyager. Starke, selbstbewusste Frau, die erkennt, dass sie nicht nur Kommandantin im klassischen Sinne sein muß, sondern auch eine Vertrauensperson für die Crew
Chakotay (Robert Beltran) - Ursprünglich Kommandant des Maquis Schiffes. Wurde erster Offizier der Voyager. Der Halbindianer wird einer der loyalsten Vertrauten von Janeway
Der Doctor (Robert Picardo) - Ein Hologramm, das ursprünglich nur als Notfall-Arzt konzipiert war. Durch seinen dauerhaften Einsatz entwickelt das Programm jedoch nach und nach seine eigene Persönlichkeit. Eine sehr sarkastische.
Tom Paris (Robert Duncan McNeill) - Weltklassepilot. Wurde wegen eines von ihm verschuldeten Unfalls unehrenhaft aus der Sternenflotte entlassen. Auf der "Voyager" nimmt er seinen Dienst wieder auf.
Harry Kim (Garrett Wang) - Frisch von der Sternenflotteakademie und noch grün hinter den Ohren. Extrem schüchtern, wird er im Laufe der Zeit reifen.
Tuvok (Tim Russ) - Der dunkelhäutige Vulkanier ist für die Sicherheit an Bord zuständig, auch wenn seine kühle vulkanische Art ihm nicht nur Freunde beginnt. Einer von Janeways ältesten Freunden.
B'Elanna Torres (Roxann Dawson) - Ebenfalls Ex-Maquis. Die Halbklingonin hat ein recht aufbrausendes Temperament, erweist sich aber als Technik-Genie und leitet daher den Maschinenraum.
Neelix (Ethan Philipps) - Außerirdischer aus dem Delta-Quadrant, der sich der Voyager als Führer anschließt. Quirliger, lebenslustiger Kerl, der als Koch-Pfadfinder-Moraloffizier-Babysitter usw. mehr als einen Job auf der Voyager annimmt.
Kes (Jenniefer Lien) - Zunächst Neelix Freundin. Hilft dem Doctor als Krankenschwester. Später wird sie ihre übernatürlichen Kräfte entdecken, die bei ihrem Volk längst verschollen gelaubt waren.
Kritik
"Star Trek: Voyager" stellte im Prinzip die Mission der ersten, beiden Serien auf den Kopf. Statt eines Raumschiffs, das sich aufmacht, die Galaxie weiter zu erforschen, ist es die Hauptmission der "Voyager" nach Hause zu gelangen - und ganz nebenbei die Galaxis zu erforschen. Die Idee, eines einzigen Raumschiffes weit fernab der Sicherheit der Sternenflotte, bot sich natürlich geradezu an, großartige Abenteuer zu erzählen. Und zum Großteil wurde dieses Potential auch genutzt - auch wenn die Autoren gerade in der ersten Staffel zuviele Geschichten erzählten, die man leicht abgewandelt auch in den Vorgänger-Serie hätte bringen können.
Was mir weniger gefällt ist der Friede-Freude-Eierkuchen zwischen der Maquis und der Voyager Crew. Bereits in den ersten Folgen sind sämtliche Maquis wie brave Sternenflotten Offiziere. Das Potential zweier Crews mit unterschiedlichen Ansichten wurde hier defenitiv verschenkt. Die einzige Ausnahme bildete die Nebencharakterin Seska - die sich aber (ACHTUNG SPOILER) gleich als Verräterin der Voyager und speziell an Chakotay herausstellen sollte.
Die erste Staffel von "Star Trek: Voyager" ist noch entfernt von den späteren Höhepunkte der Serie. Zuviele der Episoden sind durchschnittlich, die Serie hatte noch nicht ihr Profil gefunden und zuviele Elemente waren bereits in den Vorgänger-Serien durchgekaut worden. Doch gerade Episoden wie "Subraumspalten", der spannende Krimi "Die Augen des Toten" oder der action-geladene Pilot "Der Fürsorger" zeigen das Potential der Serie. Und dieses Potential sollte in den folgenden 6 Staffeln durchaus genutzt werden.
Die DVD Box - 1.1
Die insgesamt 7 Staffeln der Serie wurden als 14-Halb-Staffel-Boxen veröffentlicht. Das Bonusmaterial für jede Staffel befindet sich auf der Box der zweiten Staffelhälfte (in diesem Fall also auf 1.2). In einem schön gemachten Papp-Schuber stecken je zwei DVD Slimcases mit 2 - 4 DVDs (je nach Umfang der Staffel - in diesem Fall sind es 2 DVDs). Das Frontcover zeigte eine Collage bestehend aus der Voyager im All, jeweils Captain Janeway (Kate Mulgrew) und ein weiterer Charakter der Serie - in diesem Fall Chakotay (Robert Beltran).
Insgesamt sehr schön aufgemacht, der Schuber nutzt sich allerdings im Laufe der Zeit ein wenig ab.
DVD 1
Der Fürsorger (Pilotfilm, Teil 1 und 2)
Die Parallaxe
Subraumspalten
DVD 2
Transplantationen
Der mysteriöse Nebel
Das Nadelöhr
Die Augen des Toten
Technisches
Bild: "Star Trek: Voyager" gehört zu den jüngeren Serien (1995 - 2001) und weist ein insgesamt zufrieden stellendes Bild auf, das frei von Rauschen und Flimmern ist. Das Bild ist etwas weich gezeichnet und hätte ein wenig Schärfe vertragen können, ansonsten aber top.
Ton: Hier gibt es nichts zu beanstanden. Der Dolby 5.1 Mix in Deutsch und Englisch ist einfach phantastisch. Mit einer Anlage fühlt man sie wie direkt an Bord der Voyager. Herrlich, zumal auch die Lautstärken-Abmischung zwischen Dialog- und Actionszenen passt.
Das Menü ist futuristisch im "Star Trek" Stil gehälten. Auf dem Bildschirm sieht der Zuschauer vier quadratisch angeordnete Computer Displays mit der Voyager im Hintergrund und dem Episodentitel im Vordergrund. Im Untermenü einer jeden Episode kann man direkt auf Episodenstart gehen, den Kommunikator (Sprachen/Untertitel) oder Logbuch (Szenenanwahl) aufrufen. Positiv: Das zweite Kapitel einer jeden Episode beginnt direkt nach dem Vorspann, so dass man diesen immer schön überspringen kann.
Bonusmaterial: Keines (befindet sich für Staffel 1 auf der zweiten Box - 1.2)
Komplette Staffel oder Halb-Staffel-Quark?
Ich könnte mir ja in den Hintern beißen, dass ich erst spät auf die UK Importe gekommen bin.
Zur Erklärung: Für wesentlich weniger Geld kann man sich auf amazon.de die Serie als Komplett-Staffel-Boxen aus England bestellen. Box, Booklet und Cover sind logischerweise englisch beschriftet - die DVDs (natürlich Reginalcode 2) sind jedoch identisch, sprich sie haben auch eine deutsche Tonspur!
Preisvergleich:
Deutsche Veröffentlichung: Season 1.1 und 1.2 = 49,98 € auf amazon.de
Englische Veröffentlichung: Season 1 komplett = 34,99 € auf amazon.de
Man spart also einiges. Daher empfehle ich jedem, der sich die Serie anschaffen will, die UK Importe. Dauert bei amazon.de nur ein paar Tage länger, bis sie da sind.
DVD Eckdaten
Darsteller: Kate Mulgrew, Robert Beltran, Roxann Dawson-Biggs
Regisseur(e): Winrich Kolbe
Format: Dolby, PAL, Surround Sound
Sprache: Französisch (Dolby Digital 2.0 Surround), Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Spanisch (Dolby Digital 2.0 Surround), Italienisch (Dolby Digital 2.0 Surround)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Dänisch, Französisch, Niederländisch, Italienisch, Norwegisch, Schwedisch, Spanisch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 4:3 - 1.33:1
Anzahl Disks: 2
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Paramount Home Entertainment
Erscheinungstermin: 9. April 2009
Produktionsjahr: 2001
Spieldauer: 401 Minuten
Fazit
Die erste Staffel von "Star Trek: Voyager" ist noch entfernt von den späteren Höhepunkte der Serie. Zuviele der Episoden sind durchschnittlich, die Serie hatte noch nicht ihr Profil gefunden und zuviele Elemente waren bereits in den Vorgänger-Serien durchgekaut worden. Doch gerade Episoden wie "Subraumspalten", der spannende Krimi "Die Augen des Toten" oder der action-geladene Pilot "Der Fürsorger" zeigen das Potential der Serie. Und dieses Potential sollte in den folgenden 6 Staffeln durchaus genutzt werden. weiterlesen schließen
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