Pro:
Spielspaß, man lernt neues dazu =), gibt Zündstuff für eine Diskussion
Kontra:
irgendwann nichts neues mehr, eigene Regeln
Empfehlung:
Nein
Nach langer Zeit kommt wieder ein Erfahrungsbericht von mir, diesmal aus dem Bereich Gesellschaftsspiele:
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod
Um was geht es in diesem Spiel?
Wer die Bücher gelesen hat wird es sich denken können, aber auch allein vom Titel mit dem Zusatz "Spielend durch den Irrgarten der deutschen Sprache" kann man den Sinn des Spieles erahnen.
Erfolgsautor Bastian Sick zeigt in seinen Büchern, dass die deutsche Grammatik durchaus Spaß machen kann. Dieses Spiel greift die Themen der Bücher mit unterhaltsamen Beispielsätzen auf. Wissen Sie zum Beispiel, ob eine Zeitung, die alle 14 Tage erscheint, "vierzehntägig" oder "vierzehntäglich" erscheint? Sollten Sie dieses Spiel "gemäß den" oder "gemäß der" Regeln spielen? ... Falls Sie gerade zu grübeln beginnen, spielen Sie am besten gleich eine Partie ... -und hinterher sind Sie sicherlich um einiges schlauer.
Ohne mühsames (oder mühseliges?) Pauken (oder Lernen^^) aber mit viel Spaß die deutsche Grammatik anwenden und bestimmt etwas neues dazulernen? Da bin ich dabei- und eine Reihe von Bekannten, Verwandten und Freunden auch.
Das Spiel kann beginnen!
Spielvorbereitung
Ein Blick auf die Rückseite der Packung verriet uns, dass das Spiel ca. 20-30 Minuten dauern würde - da hatte gleich jeder Lust mitzuspielen, da das Ende bei Nichtgefallen im Gegensatz zu z.B Monopoly absehbar war.
Ebenso auf der Packung stand, dass das Spiel ab 12 Jahren geeignet war (keiner von uns war drunter, also passte es) und es 2 - 5 Spieler spielen konnten.
Da wir das Spiel schon einmal gespielt hatten, wussten wir, dass es nur je fünf Karten mit einem roten Stopschild ("Falsch") und mit einem gelben Verkehrszeichen ("Richtig") bereithielt. Das hielt uns aber nicht davon ab, für jeden weiteren Mitspieler auf optisch gleichen Zetteln diese Worte zu schreiben, welche sie dann später zum beantworten einer Frage verwenden konnten.
Wenn wir 2 (3, 4 oder 5) Spieler gewesen wären, hätten wir mit 26 (24, 24, 20) Karten mit unterschiedlichen Sätzen zu den Themen der Bücher spielen und die restlichen von den 180 Karten auf die Seite legen sollen. Da wir zu neunt waren, haben wir einfach solange gespielt, bis keine von den 100 Punktechips mehr übrig waren, von denen man je einen bei einem richtig gewussten bzw. getippten Satz bekommen hat.
Spielverlauf
Ein Spieler (der jüngste, der älteste, das Geburtstagskind, etc.) beginnt als Vorleser; zuvor mussten soviele Punktechips entsprechend der Anzahl der Mitspieler, inklusivé den Vorleser auf den Tisch gelegt werden.
Dann nennt der Spieler entweder die Kategorie (Redewendungen, Tätigkeitswörter, Wortwahl, Verhältniswörter, etc.) von der Vorder- oder Rückseite der vom Stapel genommenen Karte und liest den Satz vor, indem er eine der angebotenen Varianten, die richtig oder falsch sein kann, einsetzt. Dann stimmen alle Spieler (inklusive dem Vorleser) zunächst verdeckt mit ihren Tippkärtchen ab, ob der vorgelesene Satz richtig oder falsch ist. Dann steckt der Vorleser die Karte in den Decoder, der die unkenntlich gemachte Lösung auf der Unterseite der Karte sichtbar macht und liest diese Vor. Jeder, der richtig gelegen ist, bekommt einen der Chips aus der Mitte, diese werden anschließend wieder für die nächste Frage aufgefüllt.
Beispiel: Spieler A nimmt sich eine Karte: "Gesucht sind Tätigkeitswörter und der Satz lautet: <> Richtig oder falsch?" Als alle ihren Tipp abgegeben haben, werden die Spielkärtchen aufgedeckt: Vier von den neunen sagen, dass diese Variante richtig ist, die anderen halten sie für falsch. Spieler A schnappt sich den Decoder und liest vor: "Richtig ist c. Die hier richtige Konjunktivform lautet gefasst werde."´Somit erhalten die fünf, die richtig 'falsch' getippt haben, einen Chip.
Kosten: Das Spiel war ein Weihnachtsgeschenk, wie ich aber herauslocken konnte, hat es ca. 18 Euro im Angebot bei Weltbild gekostest.
Gewonnen hat natürlich der, der die meisten Chips eingesackt hat.
Fazit
Das Spiel hat den meisten von uns Spaß gemacht und ich empfehle es weiter, bloß haben wir Regeln ein bisschen verändert:
Damit nicht nur fünf Personen mitspielen und die anderen daneben sitzen müssen, haben wir weitere Tippkärtchen angefertigt und die Zahl der Spielkarten verändert, sodass das Spiel aus war, wenn nicht mehr genügend Punktechips vorhanden waren. Außerdem haben wir die Regel eingeführt, dass der Vorleser der Karte beim Tippen ausscheidet. Zwar ist die Fläche mit der versteckten Antwort schraffiert, doch wer scharf hinsieht kann die Lösung erkennen und das zuhalten der unteren Hälfte klappt auch nicht. Außerdem haben wir auch einmal so gespielt, dass alle Einsetzmöglichkeiten vorgelesen wurden und der Vorleser sich für eine dieser Varianten entschieden hat. Zum Beispiel finden wir das bei der Kategorie Wortherkunft sinnvoll: "Kriegen Sie diese Frage gebcken? Biskuit, das locker-leichte Gebäck, ist sprachlich verwandt mit... a) basket (engl.), b) Biss oder c) Zwieback. Wie soll man denn drauf kommen, dass b) richtig ist und die anderen Möglichkeiten falsch, ohne eine Auswahl zu haben?
Kosten: Das Spiel war ein Weihnachtsgeschenk, wie ich aber herauslocken konnte, hat es ca. 18 Euro im Angebot bei Weltbild gekostest.
Weitere Daten zum Spiel wurde bereits von Ciao in die Produktdaten gestellt, deshalb führe ich sie hier nicht noch einmal auf.
Viel Spaß beim Spielen!
luckyspy, 4.01.08, erscheint auch bei ciao weiterlesen schließen
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