Pro:
Toll gelesen, amüsant, witzig...
Kontra:
...
Empfehlung:
Ja
„Ein Drittel der Menschheit ist bekloppt. Manchmal ist es auch die Hälfte, das hängt vom Wetter ab. Unsinn? Vielleicht erklärt mir dann ja mal jemand, warum fast alle Fußgänger bei den ersten Regentropfen sofort ein unfassbar blödes Gesicht machen und die Schultern hochziehen. Glauben sie im Ernst, sie würden durch eine dämliche Grimasse und hochgezogene Schultern auch nur einen einzigen Tropfen weniger Regen abkriegen? Das ist eine rhetorische Frage mit einer sehr, sehr traurigen Antwort: Sie glauben es!“ Mit diesen Worten beginnt „Millionär“, ein Hörbuche, welches ich kürzlich gehört habe.
DIES UND DAS…
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Aus dem Argon Verlag stammt die im Jahr 2007 erschienene 4 Stunden und 36 Minuten fassende Hörbuchfassung des Romans von Tommy Jaud. Bei Amazon zahlt man derzeit 12,95 Euro für das Audiobook, was ich für einen nicht überteuerten Preis halte. Ich habe es mir allerdings von einem Kollegen ausgeliehen.
UM WAS ES GEHT
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Simon ist so nervig und so chaotisch, Simon ist irgendwie liebenswert, aber auch ein Nörgeler par Excellence. Aber Simon ist auch ein Weltverbesserer. Zumindest er glaubt das. Simon hat seinen Job als Handyverkäufer bei T-Punkt verloren und keinen neuen Job mehr gefunden. Simon wird also zum Hartz 4 Empfänger, muß sein Auto verkaufen und seine schöne, große Wohnung gegen eine kleinere tauschen. In seinem Alltag hält er an alten und bewährten Ritualen fest. So fährt er, obwohl ohne Job, jeden Morgen ins Büro. D.h. eigentlich fährt er ins Internetcafé, von wo aus er Beschwerdemails an die Hersteller verschiedener Produkte schreibt und so an das ein oder andere Gratisprodukt kommt. Er nervt verschiedene Hotlines, kennt die dortigen Mitarbeiter bald namentlich und mit Annabelle Kaspar, einer früheren Nachbarin, die bei Procter & Gamble als Kundenberaterin tätig ist, telefoniert er immer öfters…. Nur um mit ihr zu sprechen, ruft er dort wieder und wieder an.
In der Wohnung über ihm, aus der sein Vermieter eine Luxuswohnung gemacht hat, zieht Johanna ein. Und Johanna ist genau das, was Simon zuwider ist, was er abgrundtief hasst. Eine übers Parkett stöckelnde arrogante Tussi, eine neureiche Kuh... Sie geht ihm auf die Nerven, macht ihn fertig. Simon will sie los werden und kurzerhand entschließt er sich doch einfach reich zu werden, das Haus zu kaufen und Johanna vor die Tür zu setzen. Für einen Hartz 4 Empfänger ist das natürlich keine im Handumdrehen zu bewältigende Aufgabe und damit es möglichst schnell klappt, besucht er schon bald er ein "Wie werde ich reich?"-Seminar…
DER AUTOR
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Die Homepage des Autors findet Ihr unter http://www.tommyjaud.de/tommyjaud/home. Von dort habe ich auch nachfolgenden Text übernommen. „Tommy Jaud wurde im Juli 1970 in der fränkischen Industrie-Metropole Schweinfurt geboren. An Tommys erstem Geburtstag starb in Florida Fernseh-Delphin Flipper an Herzversagen. Nach dem Abitur war Tommy Jaud Zivi im Kindergarten (Bienengruppe), mittlerweile lebt er als freier Autor in Köln. Dort war er Ende der 90er u.a. Headwriter der Sat.1-›Wochenshow‹ und Anfang des neuen Jahrtausends Creative Producer von Anke Engelkes mehrfach ausgezeichneter Kultsendung ›Ladykracher‹. 2004 schließlich schrieb Jaud seinen ersten Roman ›Vollidiot‹. Warum, weiß er bis heute nicht. ›Vollidiot‹ stand Monate lang auf den Bestsellerlisten und im Schaufenster der Buchhandlung Witzelsburger (Limburg an der Lahn). Zwei Jahre später erschien der nächste »Hammer von Gegenwartsroman« (DER SPIEGEL): ›Resturlaub. Das Zweitbuch‹. Es folgte das Drittbuch ›Millionär‹, die Fortsetzung von ›Vollidiot‹, der als Film in deutschen Kinos über 800.000 Zuschauer anlockte, und die TV-Komödie ›Zwei Weihnachtsmänner‹ mit Christoph Maria Herbst und Bastian Pastewka in den Hauptrollen. Tommy Jauds aktuelle Großbaustellen: das Kino-Drehbuch für ›Resturlaub‹, die Sanierung des Wäschetrockenraums in der neuen Wohnung sowie sein voraussichtlich im Frühjahr 2010 erscheinender neuer Roman mit dem Arbeitstitel »Geheimprojekt ohne Füße auf dem Cover«“
GELESEN
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Der Sprecher ist mir bei einem Hörbuch fast ebenso wichtig wie die Story selbst. Ein schlechter Sprecher kann ein gutes Hörbuch zu einer äußerst langweiligen Sache werden lassen, während ein guter Sprecher selbst eine fade Story noch hörenswert machen kann. Dieses Hörbuch ist mit Christoph Maria Herbst sehr passend und wirklich großartig besetzt. Er lässt die Figuren lebendig werden und liest genau so, wie es die Story erfordert. Was mir sehr gut gefällt ist, dass er die einzelnen Charakteren durch die Veränderung seiner Stimme und Stimmlage zum Leben erweckt. Ich kann mir für diese Story keinen besseren Sprecher vorstellen. Christoph Maria Herbst, den sicherlich die Meisten aus „Stromberg“ kennen und an die Figur Stromberg musste ich trotz seiner wirklich sehr wandelbaren und ausdrucksstarken Stimme beim Hören auch immer wieder denken. Er betont die einzelnen Sätze genau richtig, liest die sarkastischen, die witzigen und auch die naiven Stellen einfach perfekt.
LIEBER LESEN?
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Wer den Roman lieber lesen als hören möchte (wenngleich ich die Hörbuchfassung wirklich als empfehlenswert bezeichnen ,möchte), findet das im Fischer Taschenbuch-Verlag erschienene und 320 Seiten umfassende Buch für 8,95 Euro im gut sortieren (und sicher auch im weniger gut sortierten) Buchhandel.
HÖRPROBE
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In Bücher lese ich gerne erst einmal hinein, blättere durch die Seiten, lese den ein oder anderen Abschnitt und merke so ganz schnell, ob mir das Buch liegt oder ich es nicht lesen kann. Bei Hörbüchern gibt’s mittlerweile oft die Möglichkeit hineinzuhören, was ich als sehr angenehm empfinde. So merke ich, bevor ich mir das Hörbuch zulege, ob mir die Geschichte und vor allem die Art des Sprechers liegt. Wenn Ihr es genauso machen möchtet, dann müsst klickt Euch zu http://www.amazon.de/Million%C3%A4r-Tommy-Jaud/dp/3866103069, wo Ihr eine Hörprobe des Romans findet.
FAZIT
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Der erste Teil, den ich allerdings nur in der geschriebenen Fassung kenne, gefiel mir besser. Aber Fortsetzungen sind nun mal häufig schlechter. Vielleicht sind sie auch genauso gut - aber man erwartet einfach zuviel. Dennoch ist dieses absolut hörenswerte Audiobook wirklich sehr witzig, was wohl zum Großteil auch dem Sprecher zu verdanken ist. Christoph Maria Herbst liest einfach fantastisch und genau so, wie es sein muß, macht dieses Hörbuch wirklich hörenswert. Es macht wirklich Spaß ihm zuzuhören.
Die Geschichte selbst ist witzig und unterhaltsam, wenngleich auch ein wenig vorhersehbar. Trotzdem ist’s meiner Meinung nach absolut hörenswert. Wer nichts wirklich Tiefgründiges sucht, wer gerne lacht, leichte und lockere Unterhaltung sucht, Situationskomik liebt, sich über unangenehme und leicht peinliche Situationen amüsieren kann st hiermit bestens bedient.
Witzige Wortakrobatik, verrückte Ideen, herrlich übertrieben und wundervoll sarkastisch, rasant und schwungvoll. Das einzige, was ich zu bemängeln habe ist das meiner Ansicht nach sehr abrupte Ende der Story, die von Anfang bis zum Ende über keinerlei Längen, dafür aber über jede Menge Witz, verfügt. weiterlesen schließen
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