Kinder des Judas Testberichte
Billiger bei eBay?
Bei Amazon bestellen
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 01/2008
Auf yopi.de gelistet seit 01/2008
Pro & Kontra
Vorteile
- Spannung, Atmosphäre, gute Ideen
- interessant, spannend, unterhaltsam, flüssig zu lesen, sehr schöne Hauptcharaktere
- Charaktere - Story - keine offenen Fragen - Vampire - Scylla - Spannung
Nachteile / Kritik
- teilweise Längen, andere Gegebenheiten werden zu kurz abgehandelt, für manche vielleicht die Brutalität
- ein wenige die Knappheit an manchen Stellen
- hmm . . nichts
Tests und Erfahrungsberichte
-
Ich spüre nicht nur den Tod...
3Pro:
siehe Bericht
Kontra:
siehe Bericht
Empfehlung:
Ja
...ich bin eine seiner Göttinen.
Nachdem meine beiden letzten Berichte ja eher trivialer Natur waren, gibt es heute wieder etwas Vernünftiges zu lesen. Denn nach genau einer Woche hatte ich abermals einen Roman durch. Dieser fällt mit seinem Genre, verglichen mit den letzten paar Rezensionen, etwas aus dem Rahmen meiner Gewohnheiten, soll dennoch aber nicht vorenthalten werden. Nachfolgend geht es also um
>> Kinder des Judas - Markus Heitz <<
Bezugsquelle & Preis
Gekauft habe ich das Buch bei www.amazon.de zum normalen Preis von 14,90 €.
Kaufgrund
Kurz nachdem dieser Roman neu erschienen ist, las ich hier auch schon die ersten recht begeisterten Berichte. Da ich neben Thrillern auch Fantasy bzw. Horror mag, schaute ich etwas genauer auf die Inhaltsangabe. Obwohl es in diesem Roman ganz offensichtlich um Vampire gehen würde, war ich nicht abgeschreckt, sondern vielmehr angestachelt, mir den Roman zu besorgen. Irgendwie versprach "Kinder des Judas" keine überflüssige und gewollte Erotik, wie es in vielen anderen Vampirromanen der Fall ist. Genau deshalb landete das Buch schließlich bei meiner letzten Großbestellung im Einkaufswagen.
Eckdaten zum Buch
Titel: Kinder des Judas
Autor: Markus Heitz
Verlag: Knaur
Genre: Fantasy/ Horror
Erscheinungsjahr: 2007
Seitenanzahl: 698 Seiten
Der Autor - Markus Heitz
Markus Heitz (* 10. Oktober 1971 in Homburg) ist ein deutscher Fantasy- und Science-Fiction-Autor.
Nachdem Heitz 1991 sein Abitur an der katholischen Privatschule Johanneum in Homburg abgeschlossen und im folgenden Jahr seinen Grundwehrdienst in Bexbach verrichtet hatte, studierte er bis ins Jahr 2000 Deutsch und Geschichte auf Lehramt. Anschließend arbeitete er als freier Journalist bei der Saarbrücker Zeitung. 2003 erhielt er für seinen ersten Roman Die Dunkle Zeit 1 - Schatten über Ulldart den Deutschen Phantastik-Preis in der Kategorie Bestes Roman-Debüt National.
Heute lebt er - nach seinem Durchbruch mit dem Roman Die Zwerge - als freier Autor und Mitbesitzer eines Irish Pubs und einer Studentenkneipe[1] in Zweibrücken.
Quelle: www.wikipedia.de
Inhalt
2007 - Leipzig
Sia arbeitet in einem Krankenhaus und hat dort eine ganz besondere Aufgabe. Sie begleitet die Sterbenden während ihrer letzten Momente. Dabei fühlt sie immer wieder mit, besonders, wenn ein Kind aus dem Leben treten muss.
Nach der Arbeit jedoch wird aus der mitfühlenden Frau eine wahre Kampfmaschine. Denn dann zieht sie sich ihre schwarze Kluft an und wird zum Star von illegalen Käfigkämpfen. Nebenbei ist sie zusätzlich noch Türsteherin der Leipziger Moritzbastei.
Eines Abends, als sie vor dem Club grade Konzertbesucher filzt, taucht ein Mann aus ihrer Vergangenheit auf - ihr Halbbruder Marek. Er hat eine ganz bestimmte Forderung an Sia. Da sie fühlt, dass sie nicht mehr viel Zeit haben wird, beschließt sie, die Geschichte der kleinen Scylla aufzuschreiben. Diese Geschichte beginnt um 1670 in Serbien.
1670 - Serbien
Nachdem Jitka ihrer Mutter von den Türken entrissen wurde, landet sie bei ihrem Vater Karol. Er lebt in einer Mühle und scheint eine Art Forscher zu sein. Nach und nach weiht er das kleine Mädchen in die Geheimnisse Wissenschaft ein. So eignet sich Jitka schnell viel Wissen an und sieht den Zeitpunkt gekommen, ihren eigentlichen Namen in Scylla zu ändern.
Durch puren Zufall belauscht Scylla eines Tages das Gespräch zwischen Karol und einem prunkvollen Baron, in dem es augenscheinlich um irgendwelche Forschungsergebnisse sowie um die Einführung Scyllas in die sogenannte Cognatio geht. Dabei handelt es sich um einen ganz besonderen Geheimbund, der nicht ist, was er auf den ersten Blick zu sein scheint…
Eigene Eindrücke
Wie sich der ein oder andere Fantasy - Schreiberling vielleicht noch entsinnen kann, habe ich Vampirromanen gegenüber immer eine strikte Ablehnungshaltung an den Tag gelegt. Denn irgendwie waren mir besagte Romane immer zu sehr mit Erotik beladen, die ich einfach als unpassend empfinde. Wenn ich einen Erotikroman lesen möchte, nehme ich mir einen solchen zur Hand. Will ich hingegen Fantasy, Horror oder Thriller haben, haben übertriebene Erotik und fast schon lächerlich pornographische Handlungen darin nichts zu suchen. Im Übrigen habe ich bis heute auch nicht verstanden, wieso Vampire von vielen Autoren immer sofort mit Erotik in Verbindung gebracht werden [siehe Anne Rice und ihre nicht enden wollende Vampirchronik]. Wie auch immer. Die Beschreibung von "Kinder des Judas" hat sich meiner Ansicht nach von dem ganzen anderen Kram abgehoben und genau das hat mich wahrscheinlich auch sofort annehmen lassen, dass Markus Heitz hier etwas anders gemacht haben muss als viele Autoren vor ihm. Nachdem ich die knappen 700 Seiten heute morgen also zu Ende gebracht habe, wurde diese Ansicht vollständig bestätigt. Es findet sich tatsächlich keinerlei übertriebene Erotik im Roman bzw. Handlungsstrang wieder. Genau genommen entsinne ich mich auch nur einer Passage, in der es tatsächlich zu sexuellen Handlungen kam. Diese war aber nur kurz und im Gesamtbild auch wirklich passend.
Ansonsten dreht sich die gesamte Handlung ausschließlich um Scylla bzw. Sia und den Bund der Kinder des Judas. Genau diese Handlung hat mich durchweg fesseln und faszinieren können. So ganz neu ist die Idee eines Geheimbundes von besonderen Vampiren natürlich sicher nicht. Dennoch ist die Umsetzung hervorragend gelungen. Allein schon durch die Tatsache, dass es zwei fortlaufende Handlungen gibt. In der einen begleiten wir Scylla, die vom kleinen Mädchen zu einer wunderschönen und intelligenten Frau heranwächst. Wir erleben mit, wie sie die Geheimnisse ihrer Herkunft enträtselt und damit auch gleich die Machenschaften der Cognation bzw. der Kinder des Judas. Das besondere ist, dass diese teils über viele Seiten gehenden Rückblicke nicht den großen Erklärfaktor haben, wie man ihn erwarten würde. Während des Lesens stellen sich dem Konsumenten viele Fragen, die erst nach und nach und scheinbar wie nebenbei beantwortet werden. Sogar gegen Ende, wenn man denkt, man wüsste alles, erlebt man noch Überraschungen und es werden Dinge näher beleuchtet oder aufgeklärt, die man entweder schon wieder vergessen oder aber nicht als sonderlich wichtig erachtet hatte.
Hinzu kommt natürlich der Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt. Beide Stränge ergänzen sich hervorragend und tragen in ihrer Gesamtheit zu großer Spannung bei, die niemals abebbt. Selbst, wenn Scylla sich grade gegen ganze Vampirhorden zur Wehr setzt und man quasi "nur" einen Kampf miterlebt, wird es nicht langweilig, obwohl eben diese Kampfszenen meist sehr lang sind. Durch die geschickte Wortwahl und allgemein den besonderen Stil Markus Heitz' gewinnen solche Passagen an fast spürbarem Tempo und man hat das Gefühl, man sei dabei.
In Verbindung mit dem Schreibstil haben mir übrigens auch die vielen Landschaftsbeschreibungen sehr gut gefallen. Diese fallen teils auch recht ausführlich aus; Langeweile kommt aber nie auf. Ich sehe dies als eine wirklich beachtliche Leistung an, da diese Kunst bei Weitem nicht jeder Autor beherrscht. Man kann sich die düstere Atmosphäre im Serbien des 17. Jahrhunderts sehr plastisch vorstellen. Dieser Aspekt macht die ohnehin düstere Stimmung des ganzen Buches noch einmal besonders. In Zusammenhang mit dem tollen Stil des Autors, der sehr stimmig und dem Thema angemessen ist, haben mir auch die Dialoge sehr gut gefallen. Die, die im 17. Jahrhundert statt finden, sind der Zeit angemessen und passen einfach voll und ganz. Die, die in ,unserer' Zeit zu beobachten sind, wirken deutlich moderner und abgestimmter auf die Zeit. Man würde also allein anhand der Dialoge erkennen, in welcher Zeit man sich grade befindet. Trotz dieser angepassten Sprache, wirken die Dialoge aus der Vergangenheit Scyllas aber nie abgehoben oder gar künstlich.
Neben der Tatsache, dass ich um Vampirromane aufgrund ihrer übertriebenen Erotik immer einen großen Bogen gemacht habe, kam noch hinzu, dass ich mir nicht vorstellen konnte, der jeweilige Autor könne tatsächlich Figuren schaffen, die auch echt wirken und nicht farblos hinter ihren spitzen Beißerchen dahin dümpeln. Markus Heitz hat es tatsächlich geschafft, aus den Hauptfiguren wirkliche Charaktere zu machen. Das gilt nicht nur für die Hauptfigur Scylla, sondern auch für ihren Bruder Marek, ihren Vater Karol und ihren damaligen Geliebten Viktor.
Wir lernen Scylla ja schon als kleines Mädchen kennen, das ihrer Mutter von barbarischen Türken beraubt wird. Zwar ist sie logischerweise ängstlich so allein und im Ungewissen, aber sie strahlt schon hier eine gewisse Stärke aus. Unterstrichen wird dies durch das Misstrauen, dass sie ihrem plötzlich wiedergekehrten Vater Karol zunächst entgegenbringt. Alles in allem wirkt sie hier schon sehr erwachsen. Dass sie es nicht ist, wird übrigens auch sehr gut durch ihre Sprache deutlich. Fast schon allein an ihr kann man die Entwicklung des Mädchens zur Frau erkennen und miterleben.
Als sie dann irgendwann eine gestandene Frau ist, verfestigt sich der Eindruck, den man über Scylla gewinnt immer mehr. Denn sie wird eine wirklich starke Persönlichkeit, die keineswegs davor zurück schreckt, sich gegen das Unrecht einzusetzen, das der Geheimbund den sterblichen Menschen antut. Dass dieser Widerstand im Endeffekt zu einem großen Kampf führen würde, der am Ende nur für eine Seite gut enden wird, ist ihr vermutlich auch schon klar, als sie noch nicht über dreihundert Jahre alt ist. Scylla ist aber keinesfalls ,nur' eine starke Frau, die stellenweise schon fast kalt wirkt. Sie hat tatsächlich ein wirklich gutes Herz und einen ausgeprägten Sinn für Recht und Gerechtigkeit. All das macht sie sehr plastisch und vorstellbar und, was am wichtigsten ist, sympathisch.
Mit Marek, Scyllas Halbbruder, hingegen verhält es sich ganz anders.
Er ist besessen von dem Gedanken, ewig zu leben und er geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Aber nicht nur das. Er will Scylla zur Frau und ist zutiefst gekränkt, als diese ihn abweist. Marek ist schlichtweg skrupellos und damit natürlich auch kein bisschen sympathisch.
Scyllas Vater Karol hat recht lange eine wichtige Rolle in der Geschichte inne. Er unterscheidet sich ebenso wie seine Tochter von den anderen Mitgliedern der Cognatio und stellt seine Forschung in den Dienst der sterblichen Menschen. Er sorgt sich um seine Tochter und tut alles für ihr Wohl, wenn auch nicht immer mit herkömmlichen Mitteln.
Viktor hat eigentlich keine große Rolle inne. Dennoch kann man sich ihn, in der Zeit während er eine Rolle spielt, sehr gut vorstellen. Er ist unsterblich in Scylla verliebt und das vom ersten Moment an, den er sie sieht. Er ist bereit, alles für sie zu opfern und aufzugeben. Auch dann noch, als er erfährt, dass sie eine Aeterna, eine unsterbliche Vampirin ist. Denn eigentlich hatte er beschlossen, die serbischen Dörfer von der Bedrohung der Untoten zu befreien. Dass Scylla jedoch anders ist, als andere Vampire, erkennt er recht schnell.
Alles in allem ist mein unverhohlene Begeisterung sicher zum Ausdruck gekommen. Um ehrlich zu sein, bin ich aber von vornherein schon mit sehr großen Erwartungen an diesen Roman heran gegangen. Anscheinend hatte ich es im Gefühl, dass "Kinder des Judas" nur gut sein kann. Der Roman hat mich tatsächlich auch von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und ich muss dem Kommentar des Schundblättchens für soziale Unterschichten vom Springer - Verlag zustimmen: Markus Heitz füllt die Seiten in der Tat nicht mit Worten, sondern mit Suchtmitteln. Man möchte wirklich nicht mehr aufhören zu lesen. Zum einen, weil die Geschichte super spannend und zum anderen, weil der Schreibstil einfach etwas ganz Besonderes ist. Hinzu kommt, dass Heitz sich nicht auf die bekannte Art von Vampiren beschränkt. Er erfindet viele andere Arten, die alle andere Merkmale aufweisen. Dies verleiht der ganzen Geschichte noch einmal einen zusätzlichen Hauch an Fantasy.
Da ich also gar nichts an diesem Buch auszusetzen habe, möchte ich auch die höchste Anzahl an Sternen, nämlich fünf, vergeben. "Kinder des Judas" sei allen Leseratten und denen, die es noch werden wollen, wärmstens empfohlen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben