Pro:
Bildqualität, Ausstattung, wertiges Design
Kontra:
Wirklich gravierend negativ finde ich nichts. Ansonsten siehe Punkt 9.
Empfehlung:
Ja
Nach langer Abwesenheit habe ich nun endlich wieder die Zeit gefunden einen neuen Bericht zu schreiben.
Das Thema soll mal wieder ein Flachbildschirm sein, und zwar der 32PFL9632 der Firma Philips.
In der Vergangenheit habe ich bereits über zwei LCD-Fernseher von Philips berichtet, die zu der Zeit jeweils die "Flaggschiffe" waren.
Wie Ihr euch denken könnt, bleibt die Technik nicht stehen, und es gibt jährlich neue Modelle.
Dieses Modell habe ich mir nach wirklich ausgiebigen Tests und Recherchen im Oktober letzten Jahres zugelegt.
1. Preis
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Die unverbindliche Preisempfehlung betrug anfangs 1799,- €.
Unser erster Verkaufspreis war 1699,- €
Selbstverständlich fiel der Preis stetig, bis er zum Schluss 1199,- € erreichte.
Als ich das Gerät im November letzten Jahres kaufte, betrug der normale Verkaufspreis 1399,- €. Als Mitarbeiter habe ich knapp 1300,- € bezahlt.
Momentan gibt es das Gerät im Internet für ca 1100,- € zzgl. Versandkosten.
Bei uns im Saturn-Markt kann man es nicht mehr kaufen, da es ein Auslaufmodell ist, welches leider nicht mehr hergestellt wird.
2. Bild
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Das Bild ist meiner Meinung nach das Wichtigste am ganzen Fernseher. Wenn das nicht perfekt ist, nützt der Rest auch nichts.
Und was die Bildqualität angeht, gehöre ich zu den penibelsten Menschen der Welt. ;o)
Das Gerät hat einen LCD-Bildschirm mit 81cm Diagonale und einer Auflösung von 1366x768.
Im Oktober war das absolut Standard,
Es gab zwar schon ein Modell von Sharp mit einer Full-HD Auflösung von 1920x1080. Das konnte dem Philips aber längst nicht das Wasser reichen.
Ich habe mich auch ganz bewusst gegen ein Full-HD Modell entschieden.
Zum einen muss solch ein Gerät das Bild von den meisten heutigen Quellen (Kabel, SAT, DVB-T, DVD, usw.) stärker hochskalieren, wodurch es deutlich pixeliger und unsauberer aussieht. Das ist der selbe Effekt, als wenn man aus einem kleinen Bild ein Poster macht.
Außerdem gibt es meines Wissens nur einen 32" LCD-Fernseher, der Full-HD und 100 Hz gleichzeitig hat (Panasonic TX-32LZD85). Auch der kommt in punkto Bildqualität nicht an den Philips heran.
Bei 81cm Bilddiagonale ist ein Full-HD Fernseher nicht einmal bei einer Full-HD Quelle (HD-DVD, Blu-ray, Premiere HD, PS3, usw.) nötig. Laut einer Formel, die ich im Internet aufgetrieben habe, kann das menschliche Auge in diesem Fall ab einem Sitzabstand von ca. 1,40 m keinen Unterschied mehr feststellen.
Und wer sitzt bitte so dicht davor?
Meine Erfahrungen in unserer Abteilung spiegeln dieses Ergebnis auf jeden Fall wieder.
Auf die oben erwähnten "100 Hz" habe ich beim Kauf größten Wert gelegt.
Dadurch, durch die schnellste Reaktionszeit eines 81er LCDs von 3ms und dank der Bildverbesserungstechnik HD Natural Motion liefert der 9632 absolut astreine, schlieren- und ruckelfreie Bilder wie kein anderer.
Ohne 100 Hz sieht man fast immer ein mehr oder weniger starkes Ruckeln im Bild, welches besonders bei horizontalen Kameraschwenks auffällt.
Außerdem bietet dieses Modell ein sehr kontrastreiches Bild auch bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen, ohne dabei feine Bilddetails zu verschlucken.
Für das einzigartige Bilderlebnis sind unter anderem noch das "Perfect Pixel", welches die Schärfe und Detailgenauigkeit enorm erhöht, sowie das "Active Control mit Lichtsensor" verantwortlich, das ständig Hintergrundbeleuchtung, Kontrast, Farbweiß, Rauschunterdrückung usw. korrigiert.
3. Ambi Light 2-Kanal
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Das Ambi Light - eine Technik, die die Umgebung farblich passend zum Bildschirminhalt ausleuchtet - ist mit ein Grund für meine Kaufentscheidung gewesen.
Selbst meine Frau, die eigentlich noch nicht für einen neuen Fernseher war, wollte wenn überhaupt dann einen mit Ambi Light.
Tja, das war für mich die passende Anwort. Am selben Abend stand er zu Hause. ;o)
Für die, die diese tolle Spielerei noch nicht kennen, hier eine kurze Erläuterung.
Links und rechts an der Gehäuserückseite befinden sich ultrahelle Leuchtdioden, die sich farblich an das anpassen können, was im Bild zu sehen ist.
Ist also links z. B. Rasen uns rechts ein Sonnenblumenfeld, dann leuchtet es links um den Fernseher herum grün und rechts gelb.
Vorzugsweise sollte es dafür dunkel im Raum sein.
Diesen Effekt mit Worten zu beschreiben, hört sich nicht einmal halb so toll an, wie es in Wirklichkeit aussieht.
Das muss man einfach gesehen haben. Also ab in den nächsten Saturn und da Richtung Philips-Fläche! ;o)
Das ganze hat nebenbei auch eine Entlastung der Augen bzw. des Gehirns zur Folge, was das Fernsehen angenehmer macht.
Sollte jemanden das Geflacker der Lampen tatsächlich nerven, kann man auch eine dauerhafte Farbe nach Wahl einstellen.
In heller Umgebung kann man das Ambi Light über eine Taste auf der Fernbedienung auch ganz abschalten.
Da in dieser Generation Leuchtdioden statt Kaltkathodenröhren verwendet wurden, konnte der Stromverbrauch für das Ambi Light deutlich gesenkt und die Lebenserwartung gesteigert werden.
4. Ton
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Der 32PFL9632 hat laut Datenblatt 2x 8W RMS Musikleistung.
Das klingt im Vergleich zu den Angaben anderer Hersteller erst mal wenig.
Ich finde die Tonwiedergabe absolut in Ordnung. Man hört klare unverzerrte Höhen und verhältnismäßig gute Tiefen ohne Dröhnen oder Klappern. Viele Konkurrenzprodukte klingen erheblich schlechter.
Vom Klang einer vernünftigen Musikanlage ist der 9632 natürlich wie jeder andere Flachbildschirm weit entfernt. Das ist aufgrund der Platzverhältnisse auch nicht anders zu erwarten.
Ein Lautsprecher braucht besonders für die Wiedergabe tiefer Frequenzen ein gewisses Volumen bzw. eine gewisse Membranfläche. Und die Physik lässt sich nun mal nicht überlisten. ;o)
5. DVB-T Empfänger
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Dank des integrierten DVB-T Empfängers lassen sich - vorausgesetzt man liegt im Empfangsgebiet - oft mittels einer kleinen Zimmerantenne bis zu 30 digitale Programme empfangen.
Man braucht also nur einen Stromanschluss um fernzusehen und ist deshalb, was den Aufstellungsort des Fernsehers angeht, sehr flexibel.
Die ebenfalls integrierte elektronische Programmzeitschrift hift bei der Auswahl aus dem Senderangebot.
Sollte ein digitaler Kabelanschluss oder sogar eine digitale SAT-Anlage zur Verfügug stehen, ist die Bildqualität noch sichtbar besser, da dort die Übertragungsraten höher sind.
6. Anschlüsse
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Neben den altbekannten 2 Scart-Buchsen ist der 32PFL9632 mit 3 HDMI-Anschlüssen ausgestattet, welche eine digitale Bild- und Tonübertragung gewährleisten. Diese werden die Scart-Buchsen in Zukunft ersetzen.
Weiterhin hat er einen Komponenteneingang (YUV), einen Video- und einen S-Video-Anschluss.
An den USB-Anschluss lässt sich ein USB-Stick oder eine Festplatte anschließen, um Fotos zu betrachten oder Musik zu hören.
Die Foto-Qualität ist auch hier wieder besser als die Konkurrenz zum Beispiel von Samsung.
Der USB-Anschluss bietet ebenfalls die Möglichkeit Software-Updates zu installieren.
Wer das Gerät mit einer Musikanlage verbinden möchte, findet hierfür einen analogen sowie einen digitalen Tonausgang vor.
Wer andere nicht stören möchte, kann auch einen Kopfhörer anschließen, bei dem sich die Lautstärke sogar getrennt von den Lautsprechern einstellen lässt.
7. Bedienung
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Die Fernbedienung ist übersichtlich gestaltet und liegt gut in der Hand.
Das Menü des Fernsehers ist ebenfalls übersichtlich, allerdings äußerst umfangreich.
Unter Kontrast, Helligkeit und Farbe kann sich jeder bestimmt etwas vorstellen. Wenn man aber Begriffe wie Perfect Pixel, HD Natural Motion, Active Control, 100 Hz Clear LCD, MPEG-Artefaktunterdrückung usw. hört und einige Punkte dann noch in diversen Abstufungen einstellen soll, hört es bei den meisten dann doch auf.
Für die technisch weniger versierten Leute hat Philips hier auch etwas einmaliges zu bieten.
Die sogenannte "Einstellungenhilfe".
Wählt man diesen Menüpunkt an, braucht man nicht nachzuschlagen, was diese Fachbegriffe überhaupt bedeuten.
Es werden nacheinander mittig unterteilte Bilder gezeigt. Auf der einen Seite ist dann beispielsweise das Perfect Pixel eingeschaltet, auf der anderen aus.
Es wird absichtlich nicht erwähnt, welche Funktion dahinter steckt, um den Kunden nicht zu verwirren.
Er soll sich alleine auf seine Augen verlassen und das Bild nach seinem persönlichen Empfinden einstellen.
Man entscheidet eigentlich nur, ob einem die linke oder rechte Bildhälfte besser gefällt.
Nach ein paar Bildern hat der Fernseher die jeweiligen Vorlieben des Benutzers erkannt und die Einstellungen daran angepasst. Das nenne ich wirklich simpel!
8. Stromverbrauch
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Laut Hersteller verbraucht der 32PFL9632 max. 132 W.
Das ist immerhin 31 W weniger als das Vorgängermodell und ist unter anderem dem Tausch der Ambi Light Röhren gegen LEDs zu verdanken.
Im Vergleich dazu verbraucht das aktuelle Top-Modell von Samsung (LE32A659A) bis zu 200 W. Das soll mit der höchsten Stufe des Energiesparmodus zwar nur 120 W verbrauchen, das Bild ist dann aber dermaßen dunkel und flau, dass diese Stufe nicht zu gebrauchen ist.
Im Standby-Betrieb verbraucht der Philips sparsame 0,8 W.
Und wer die auch noch sparen will, hängt vor den Fernseher eine schaltbare Steckdosenleiste.
9. Negatives und Verbesserungsvorschläge
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- Ein zusätzlicher Subwoofer wäre super.
- Ein digitaler Kabel- oder SAT-Tuner wäre super. Möglichst sogar HD-tauglich.
- Eine Festplatte zum direkten Aufzeichnen hätte ich gerne.
- Den fernbedienbaren Motorfuß vom damaligen 9830-Modell könnte Philips auch mal wieder auskramen. ;o)
-Ein VGA-Anschluss für ältere bzw. einfachere PCs und Notebooks wäre toll.
- Über den USB-Anschluss würde ich gerne MPEG und DivX Filme abspielen können, wie bei der früheren Serie.
Anmerkung: Das Nachfolgemodell 32PFL9603 hat mittlerweile zusätzliche Subwoofer, einen VGA-Eingang und spielt über USB wieder Filme ab.
Von daher schon mal alle Achtung.
Allerdings hat das Gerät keine 100 Hz und für heutige Quellen eine zu hohe Auflösung und damit meiner Meinung nach eine sichtbar schlechtere Bildqualität.
Außerdem ist das neue Design mit der Plastikumrandung, welches mich an eine Tupperschüssel erinnert, absolut nicht mein Fall und die Fernbedienung mit dem Drehrad grauenvoll.
Ich hatte die Möglichkeit meinen 9632 gegen den 9603 zu tauschen, habe sie aber nicht genutzt.
In meiner Abteilung haben noch zwei weitere Kollegen dieses Modell und sind ebenfalls begeistert. Auch sie haben ihr Gerät nicht gegen den Nachfolger tauschen wollen.
Fazit
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Alles in allem ist der 32PFL9632 ein Spitzengerät.
Es war bis vor kurzem nicht nur das Flaggschiff von Philips in dieser Größe, sondern ist meiner Meinung nach immer noch das beste überhaupt.
Das Gerät ist auf jeden Fall super verarbeitet und sieht durch das hochglänzende schwarze Gehäuse und den dreharen Glasfuß sehr wertig aus. Mehr schreibe ich über das Design absichtlich nicht, weil das wie immer Geschmackssache ist und weil Bilder mehr als tausend Worte sagen.
Also schaut euch die Fotos an oder geht in den nächsten Saturn-Markt. weiterlesen schließen
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